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Luxus, 1F

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1 <br />

XVII. InkriT-Tagung 2013<br />

Wörterbuch-Werkstatt<br />

<strong>Luxus</strong> (Derek Weber)<br />

<strong>Luxus</strong> (<strong>1F</strong>, 24.5.2013)<br />

Karl MARX (und alle marxistischen TheoretikerInnen nach ihm) haben dem<br />

Phänomen des <strong>Luxus</strong> kein großes Augenmerk zugewandt. In den drei Bänden<br />

des "Kapital" kommen Begriffe wie <strong>Luxus</strong>, <strong>Luxus</strong>güter und <strong>Luxus</strong>konsum nur<br />

wenige Male vor, und das auch nur sozusagen im Vorübergehen.<br />

Weder Karl KAUTSKY 1 noch LENIN oder Rosa LUXEMBURG 2 haben sich mit<br />

diesem Unterzweig der kapitalistischen Gesamtproduktion näher befaßt. Selbst<br />

Nikolai BUCHARINS "Politische Ökonomie des Rentners", eine<br />

Auseinandersetzung mit der Österreichischen Schule der Nationalökononie 3<br />

(einer Unterform der subjektiven Wertlehre, bei deren Exemplifizierung viel von<br />

Rennpferden und anderen <strong>Luxus</strong>mitteln die Rede ist), widmet dem <strong>Luxus</strong> kaum<br />

Aufmerksamkeit. (Allerdings griff auch die Österreichische Schule zur Erklärung<br />

der Wertbildung vor allem auf Güter des täglichen Bedarfs zurück. Für sie war<br />

die Herstellung von Konsumgütern der letzte Zweck der kapitalistischen<br />

Produktion.)<br />

Das implizite Desinteresse von MARX und anderen Vertretern der objektiven<br />

Wertlehre an der Produktion von <strong>Luxus</strong>gütern hat (einen einfachen Grund): Sie<br />

interessieren sich für massenhaft hergestellte Güter oder genauer: für die<br />

Preisbildung am Markt für Massengüter. Nicht der Preis "wert-voller" Güter<br />

interessiert sie, sondern die Ursache für die permanente Verbilligung der<br />

alltäglichen Waren.<br />

Adam SMITH (und in seiner Nachfolge RICARDO und MARX) beschäftigten sich<br />

mit (industriell hergestellten) Massengütern, deren Preis durch die Quantität der<br />

eingesetzten Arbeit bestimmt wird. Doch gibt es schon bei SMITH <strong>Luxus</strong>güter,<br />

für welche die Arbeitswert-Theorie nicht (oder nur sehr eingeschränkt) gilt. Sie<br />

werden ausdrücklich von den theoretischen Überlegungen ausgeschlossen. So<br />

wird der hohe Wert von französischen (Bordeaux) Weinen bestimmt durch die<br />

seltene Beschaffenheit der Böden, auf denen sie wachsen. SMITH hält sich bei<br />

der Frage, warum die französischen Weine hohe Preise erzielen, nicht lange<br />

auf. Sie repräsentieren für ihn Ausnahmen vom Wertgesetz. Ausnahmen, die auf<br />

der Nachfrageseite zurückzuführen sind auf die hohe Wertschätzung der Käufer,<br />

1 Ein kurzes Anstreifen an das Thema <strong>Luxus</strong> findet sich in: Karl Kautsky, Die Soziale Revolution, Berlin<br />

1907, S. 95.<br />

2 Nur auf ihrer Suche nach dem Rätsel der unverbrauchten Nachfrage im Schema der erweiterten<br />

Reproduktion kommt sie kurz auf den <strong>Luxus</strong>konsum zu sprechen.<br />

3 Nikolai Bucharin, Das Elend der subjektiven Wertlehre (Archiv sozialistischer Literatur 4), Frankfurt am<br />

Main 1972. (Nachdruck von N. Bucharin, Zur Politischen Ökononie des Rentners, Wien 1926).<br />

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2 <br />

auf der Angebotsseite auf die Seltenheit der Böden, auf denen die Weinreben<br />

angebaut werden und die die hohe Qualität der Weine erklären.<br />

Was sind <strong>Luxus</strong>güter? 4<br />

Was ist nun <strong>Luxus</strong>, was sind <strong>Luxus</strong>güter?<br />

In Johann Georg Krünitz´ "Ökonomischer Encyklopädie" (erschienen in 242<br />

Bänden zwischen 1773 bis bis 1858) heißt es zum <strong>Luxus</strong>: "Die Begriffe vom<br />

<strong>Luxus</strong> sind so vielfach als die Meynungen über dessen Schädlichkeit und<br />

Unschädlichkeit sind. Mit der Mannigfaltigkeit der erstern ließen sich ganze<br />

Bogen, und mit den verschiedenen Meinungen über letzeren ganze Bücher<br />

füllen." (Bd. 82, 1801)<br />

Mehr als 100 Jahre später widmet Werner Sombart dem <strong>Luxus</strong> eine eigene<br />

Abhandlung. In "<strong>Luxus</strong> und Kapitalismus" schreibt er: "<strong>Luxus</strong> ist jeder Aufwand,<br />

der über das Notwendige hinausgeht. Der Begriff ist offenbar ein<br />

Relationsbegriff, der erst einen greifbaren Inhalt bekommt, wenn man weiß, was<br />

´das Notwendige´ sei." 5<br />

Karl Marx definiert <strong>Luxus</strong>güter in ähnlicher Weise: "(U)nter <strong>Luxus</strong>gut ist … alle<br />

Produktion zu verstehen, die nicht zur Reproduktion der Arbeitskraft nötig ist." 6<br />

Im Gegensatz zu den "notwendigen" (lebensnotwendigen, für die Reproduktion<br />

der Ware Arbeitskraft indispensablen) Gütern repräsentieren <strong>Luxus</strong>güter das<br />

Überflüssige, Nicht-Notwendige, Verschwenderische. Was aber "notwendig" ist,<br />

ist – je nach Zeit und Ort – verschieden, relativ. Es gibt auch das Phänomen,<br />

dass <strong>Luxus</strong>güter zu Massengütern werden, indem diese Waren durch das<br />

Sinken der Transportkosten (Gewürze, Kaffee, Schokolade), die Erweiterung<br />

des Anbaus und/oder die Mechanisierung der Produktion (Senkung der<br />

Produktionskosten infolge technischen Fortschritts, z.B. durch den Übergang<br />

von handwerklicher, manufaktureller Herstellung zur Industriefertigung oder<br />

durch die Reduzierung des Anteils der Handarbeit im Produktionsprozeß) billiger<br />

werden. Beispiele dafür wären: Auto, Telefon, Uhren. Die <strong>Luxus</strong>varianten<br />

solcher Waren bleiben hingegen "luxuriös" gerade durch den Nimbus der<br />

Handfertigung (bestimmte Autos, teure Uhren).<br />

Für MARX und ENGELS macht die <strong>Luxus</strong>industrie eine doppelte Entwicklung<br />

durch. Auf der einen Seite konstatiert auch MARX, daß im Lauf der Zeit, "was<br />

4 Ausgeschieden von den folgenden Überlegungen oder nur am Rande behandelt werden<br />

-­‐ exotische Güter wie Gewürze, Kaffee, Schokolade, Tee, die in der frühen Neuzeit als <strong>Luxus</strong>güter<br />

firmierten und im Lauf der Zeit zu Massengütern wurden,<br />

-­‐ Duftstoffe/Parfums und Rauschgifte,<br />

-­‐ Gold + Edelsteine,<br />

-­‐ Wohnungseinrichtungs-Gegenstände,<br />

-­‐ private Eisenbahnwaggons (früher) und Flugzeuge (heute),<br />

-­‐ mit <strong>Luxus</strong>gütern angetane Frauen als <strong>Luxus</strong>objekte reicher Männer.<br />

5 Werner Sombart, <strong>Luxus</strong> und Kapitalismus, hier zitiert nach der im Wagenbach Taschenbuchverlag<br />

unter dem Titel "Liebe, <strong>Luxus</strong> und Kapitalismus" erschienenen Neuauflage (Berlin 1986), S. 85.<br />

6 MEW Bd. 25 (Kapital, 3.Bd., S.116)<br />

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3 <br />

früher als <strong>Luxus</strong> erschien, nun notwendig ist und sogenannte <strong>Luxus</strong>bedürfnisse<br />

… als Notwendigkeit … erscheinen" 7 . Das ist für ihn der wirkliche Gradmesser<br />

für den Reichtum einer Gesellschaft: "Je mehr die selbst geschichtlich – durch<br />

die Produktion selbst erzeugten Bedürfnisse - … als notwendig gesetzt sind,<br />

umso höhere ist der wirkliche Reichtum entwickelt." 8<br />

Auf der anderen Seite wird die Produktion von <strong>Luxus</strong>waren erhöht durch die<br />

"Steigerung der Anzahl von Kapitalisten", das Entstehen neuer<br />

<strong>Luxus</strong>bedürfnisse und damit die Gründung neuer Zweige der <strong>Luxus</strong>industrie.<br />

"Die <strong>Luxus</strong>produktion wächst", konstatiert ENGELS in diesem Kontext lapidar. 9<br />

Und bei MARX heißt es: "Das … Resultat der Maschinerie ist, den Mehrwert und<br />

zugleich die Produktenmasse, worin er sich darstellt, also mit der Substanz,<br />

wovon die Kapitalistenklasse samt Anhang zehrt, diese Gesellschaftsschicht<br />

selbst zu vergrößern. Ihr wachsender Reichtum … erzeugt mit neuem<br />

<strong>Luxus</strong>bedürfnis zugleich neue Mittel seiner Befriedigung. Ein größerer Teil des<br />

gesellschaftlichen Produkts verwandelt sich in Mehrprodukt und ein größerer<br />

Teil des Mehrprodukts wird in verfeinerten und vermannigfachten Formen<br />

reproduziert und verzehrt. In anderen Worten: Die <strong>Luxus</strong>produktion wächst." 10<br />

In längerer Perspektive hätte sich Marx freilich – würde man sein Werk<br />

ahistorisch wie eine Bibel lesen – geirrt, weil er angenommen haben könnte, daß<br />

die <strong>Luxus</strong>produktion einen immer größeren Teil der Gesamtproduktion auf sich<br />

vereinigen würde: "Wenn ihr bedenkt", schrieb er in Lohn, Preis und Profit, "daß<br />

2/3 des nationalen Produkts (1865, in England, D.W.) von 1/5 der Bevölkerung<br />

… konsumiert werden, so begreift ihr, welch bedeutender Teil des nationalen<br />

Produkts in Form von <strong>Luxus</strong>artikeln produziert oder gegen <strong>Luxus</strong>artikel<br />

ausgetauscht und welche Unmenge selbst von den Lebensmitteln auf<br />

Hauspersonal, Pferde, Katzen usw. verschwendet werden muß …" 11<br />

Im 2. Band des "Kapital" relativiert er diese Aussage, indem er die Möglichkeit<br />

der Steigerung des Lohnanteils am BIP für möglich erklärt: "Infolge steigenden<br />

Arbeitslohns wird namentlich die Nachfrage der Arbeiter nach notwendigen<br />

Lebensmitteln wachsen. In einem geringeren Grad wird ihre Nachfrage nach<br />

<strong>Luxus</strong>artikeln zunehmen oder sich Nachfrage einstellen für Artikel, die früher<br />

nicht in den Bereich ihrer Konsumtion fielen." 12<br />

In der Tat ist die Prognose einer stetig wachsenden <strong>Luxus</strong>produktion falsch,<br />

zumindest dann, wenn man die Verhältnisse in den fortgeschrittenen Ländern<br />

zum Maßstab nimmt. Unter Absehen von der Automobilproduktion macht der<br />

Anteil der <strong>Luxus</strong>produktion am BIP gegenwärtig ([2010?]) in Deutschland 0.3 %<br />

aus, in Ländern wie Frankreich oder Italien erreicht er 0,7 bzw. 1,1 %. 13 (Es ist<br />

7 K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, S. 426.<br />

8 Ebenda (Herv. im Original)<br />

9 F. Engels, Konspekt über ´Das Kapital´, MEW, Bd. 16, S.285.<br />

10 Kapital I, MEW, Bd. 23, S. 468. (Herv. vom Verf.)<br />

11 Karl Marx, Lohn, Preis und Profit, MEW Bd. 16, S. 107.<br />

12 Marx, Kapital II, MEW Bd.24, S. 340.<br />

13 Internetseite "Deutscher <strong>Luxus</strong>markt international eher klein" (82) [(?) Hier müßte noch errechnet<br />

werden der Anteil der LP an der gesamten Industrieproduktion, unter Einschluß der Autoindustrie und es<br />

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4 <br />

nicht ganz klar, ob mit "<strong>Luxus</strong>markt" Absatz oder Produktion gemeint ist. Es<br />

darf aber unterstellt werden, daß sich die Zahl auf die Erzeugung bezieht.)<br />

Das wäre – ohne exakte quantitative Überprüfung und über den Daumen gepeilt<br />

– ein Anteil, der weit unter den Zahlen von 1850 (oder noch früher) liegt.<br />

(Ähnliches gilt für die Rüstungsproduktion.) Auf heute übertragen, müßte man<br />

wohl die globalen Verhältnisse als Maßstab nehmen und den Anteil der<br />

<strong>Luxus</strong>güterproduktion am Welt-BIP bzw. am bzw. der Weltindustrieproduktion in<br />

Rechnung stellen.<br />

Formen des <strong>Luxus</strong><br />

<strong>Luxus</strong> kann in verschiedenen Formen – als personaler (Dienstboten) und<br />

sachlicher <strong>Luxus</strong> (in Form von Gütern) – auftreten. Sombart unterscheidet bei<br />

letzterem Kategorien wie Essluxus, Bauluxus, Kleiderluxus etc. Und er<br />

differenziert zwischen quantitativem und qualitativem <strong>Luxus</strong>: "<strong>Luxus</strong> in<br />

quantitativem Sinne ist gleichbedeutend mit ´Vergeudung´ von Gütern: wenn<br />

man hundert Dienstboten hält, wo einer ´genügt´, oder wenn man drei<br />

Schwefelhölzer auf einmal ansteckt, um sich eine Zigarre anzuzünden. <strong>Luxus</strong> in<br />

qualitativem Sinne heißt Verwendung besserer Güter. (…) Von dem Begriffe des<br />

qualitativen <strong>Luxus</strong> leiten wir den des <strong>Luxus</strong>gutes ab, das also so viel wie ein<br />

verfeinertes Gut ist. Verfeinerung ist alle Zurichtung der Güter, die für die<br />

notdürftige Zweckerfüllung überflüssig ist." 14<br />

Louis-Sébastien Mercier beschreibt in seinem "Tableau de Paris" diese Form<br />

von Reichtum (in ihrer vor-industriellen Ausprägung): "(A)n die Stelle einer<br />

pikanten Abwechslung treten bizarre Aufwendungen …; das ist der Grund,<br />

warum alles wechselt, die Moden, die Trachten, die Sitten, die Sprache … Die<br />

reichen Leute sind bald an dem Punkt angelangt, nichts mehr zu fühlen. Ihre<br />

Einrichtungen sind eine Wechseldekoration; ihre Kleidung eine tägliche Fron,<br />

ihre Mahlzeiten eine Parade. (…) Was die Reichen in Paris quält, ist … die<br />

Verkettung ihrer tollen Ausgaben … Der <strong>Luxus</strong> hat so entsetzlich kostspielige<br />

Formen angenommen, daß es schließlich überhaupt kein Vermögen gibt, das er<br />

nicht untergräbt. (…) Man zehrt seine Einkünfte ganz auf … (,) man sucht es<br />

seinem Nachbarn mit skandalöser Übertreibung zuvorzutun …" 15<br />

Der Gedanke ist nicht von der Hand zu weisen, dass die bürgerliche<br />

Verschwendung, die der vor-industriellen nachfolgte, den feudalen <strong>Luxus</strong><br />

nachahmte, imitierte. Nicht zufällig sprach Veblen in seiner berühmten<br />

Untersuchung über die "conspicuous consumtion" der "leisure class", deren<br />

Entstehung er historisch weit zurückdatierte.<br />

Der <strong>Luxus</strong> schreitet historisch von der personalen zur<br />

sachlichen/gegenständlichen Form fort. Der personale <strong>Luxus</strong> ist für Sombart ein<br />

"seignorales" Überbleibsel. Die "Versachlichung" des <strong>Luxus</strong>bedarfes verkörpert<br />

muß die Frage geklärt werden, ob die <strong>Luxus</strong>-Dienstleistungen inkludiert sind. Ob das vom<br />

Zahlenmaterial her geht, muß erst eruiert werden.]<br />

14 Sombart, S. 85<br />

15 Zit. n. Sombart, S. 88.<br />

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5 <br />

den Übergang vom "unproduktiven" zum "produktiven" <strong>Luxus</strong> („produktiv“ im<br />

Sinne von Adam Smith; er ist für die Entwicklung des Kapitalismus von<br />

grundlegender Bedeutung. Das gilt nicht nur für "Waren" im engeren Sinn,<br />

sondern auch für "öffentliche" Waren wie Theater, Ballhäuser, Restaurants,<br />

Hotels und elegante Läden.<br />

Veblen-Güter<br />

Normale/lebensnotwendige Güter werden in der modernen<br />

Betriebswirtschaftslehre inferiore Güter genannt. Inferiore Güter sind Güter,<br />

deren Nachfrage bei steigendem Einkommen relativ oder absolut zurückgeht.<br />

<strong>Luxus</strong>güter werden als superiore Güter bezeichnet, d.h. als Güter, die bei<br />

steigendem Einkommen relativ stärker nachgefragt werden. Ihre<br />

Einkommenselastizität ist > 1. (Beispiel: Jemand gibt für billigen Champagner 30<br />

€ aus. Steigt sein Einkommen, wird er teureren Champagner kaufen. Seine<br />

Ausgaben dafür steigen relativ stärker als sein Einkommen.)<br />

Schon Marx kam sozusagen im Vorübergehen auf dieses Phänomen zu<br />

sprechen: "Auf einer gewissen Entwicklungshöhe wird ein konventioneller Grad<br />

an Verschwendung, die zugleich Schaustellung des Reichtums und daher<br />

Kreditmittel ist, sogar zu einer Geschäftsnotwendigkeit des ´unglücklichen´<br />

Kapitalisten. Der <strong>Luxus</strong> geht in die Repräsentationskosten des Kapitals ein. (…)<br />

Obgleich … die Verschwendung des Kapitalisten nie den bona fide Charakter<br />

der Verschwendung des flotten Feudalherrn besitzt, … wächst dennoch seine<br />

Verschwendung mit seiner Akkumulation …" 16<br />

MARX begnügt sich mit der beiläufigen Beschreibung der sozusagen<br />

funktionellen Seite des Reichtums. Die soziale Psychologie des <strong>Luxus</strong><br />

interessiert ihn nur, insofern es beim Kapitalisten einen Konflikt zwischen<br />

Verschwenden und Akkumulieren geben kann.<br />

Der erste, der den Zusammenhang zwischen Reichtum und Konsumverhalten<br />

systematisch untersuchte, war der Amerikaner Thorstein VEBLEN in seinem<br />

Buch "The Theory of the Leisure Class" ("Theorie der feinen Leute"). Er nannte<br />

dieses Phänomen "conspicuous consumtion", demonstrativ zur Schau gestellten<br />

Konsum, Geltungskonsum. Ihn interessierte eher die soziologische Seite der<br />

Repräsentanz von <strong>Luxus</strong> und Reichtum, ein Phänomen, das er historisch – nicht<br />

zu Unrecht – auf die vor-industrielle Gesellschaft zurückführte. Spätere<br />

Ökonomen haben daraus den Veblen-Effekt abgeleitet: ein Sonder-Phänomen,<br />

das die Tatsache erklärt, daß bei <strong>Luxus</strong>gütern andere Marktgesetze gelten als<br />

bei notwendigen Gütern. Während bei normalen Waren die Nachfrage fällt,<br />

wenn der Preis steigt, nimmt die Nachfrage nach <strong>Luxus</strong>gütern auch dann zu,<br />

wenn die Preise anziehen; ja, die Nachfrage steigt aus genau dem Grund, daß<br />

die Güter teurer werden, weil dies die Exklusivität des Konsums steigert.<br />

16 Marx, Kapital Bd. 1, MEW Bd. 23, S. 620. Marx verweist in diesem Zusammenhang auf eine<br />

Untersuchung aus dem Jahr 1795, die diesen Zusammenhang zwischen Fortschreiten des Kapitalismus<br />

und Zunahme des <strong>Luxus</strong> thematisiert. (Ebenda, S. 620f)<br />

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6 <br />

Beispiele dafür wären die ungebrochene Nachfrage nach teuren Weinen, die in<br />

den letzten 20 Jahren sehr stark im Preis gestiegen sind, der Markt für<br />

<strong>Luxus</strong>uhren, bestimmte Automarken oder der Kunstmarkt. Zur Illustration eine<br />

Meldung aus den "Salzburger Nachrichten" vom 17. Mai dieses Jahres: "Noch<br />

nie ist bei einer Versteigerung von Kunstwerken so viel Geld erlöst worden wie<br />

bei der Christie´s-Frühjahrsauktion am Mittwochabend. Mit der Versteigerung<br />

von Werken Moderner Kunst wurde ein Gesamterlös von 495 Mill. Dollar erzielt.<br />

(…) ´Wir treten in eine neue Ära des Kunstmarkts ein´, sagte der Präsident von<br />

Christie´s Europa …" 17<br />

Veblen-Güter treten in der Regel nicht vereinzelt auf, sondern in Form von<br />

<strong>Luxus</strong>güter-Agglomerationen: "Conspicuous consumption", schreibt Karl Georg<br />

Zinn in seiner Abhandlung über die <strong>Luxus</strong>güter-Produktion, "umfaßt …<br />

regelmäßig nicht nur ein Gut, sondern … einen ganzen <strong>Luxus</strong>güterkorb, sodaß<br />

Angehörige unterer Einkommensgruppen als solche auch dann zu erkennen<br />

sind, wenn sie sich einzelne Güter aus dem <strong>Luxus</strong>güterkomplex leisten können.<br />

(…)<br />

In der Realität sind <strong>Luxus</strong>konsumkörbe nur bedingt teilbar … Entweder man<br />

´lebt auf großem Fuß´ oder man begnügt sich mit dem Lebenswichtigen und<br />

spart. Der <strong>Luxus</strong>konsum als Prestige- und vor allem als<br />

Machtdemonstrationskonsum ist zusammengesetzt aus einer Fülle von<br />

exklusiven Gütern, die soziologisch gesehen als Komplementärgüter fungieren:<br />

zum 300er Mercedes gehört die Villa mit Schwimmbad und Sauna, die fünf bis<br />

zehn Pelzmäntel, eigene Pferde usw. Selbstverständlich können sich auch<br />

Angehörige unterer Einkommensschichten das eine oder andere Gut aus dem<br />

<strong>Luxus</strong>warenkorb herauspicken, … aber soziale Regel ist das nicht." 18<br />

Was alle Arten von <strong>Luxus</strong>gütern miteinander vereint, ist ihre gesellschaftliche<br />

Funktion: Sie dienen der sozialen Distinktion. Schon Adam Smith befaßte sich in<br />

seinem Essay über "Imitative Arts" mit den Preisen für Kunstwerke, "die sich<br />

nicht an die Vernünftigen und Weisen, sondern an die Reichen und Großen, an<br />

die Stolzen und Eitlen richten". Und er beobachtete als Erster den Veblen-Effekt<br />

indem er die Änderung bestimmter Gartenbaumoden darauf zurückführte, "daß<br />

die Reichen und Großen kein Ornament in ihrem Garten dulden werden, das<br />

auch für die Gewöhnlichsten aller Menschen erschwinglich ist". 19<br />

Gefinkelte <strong>Luxus</strong>forscher wollen für die neueste Zeit einen anderen Trend als die<br />

Protzerei entdeckt haben: "Moderner <strong>Luxus</strong> ist unsichtbar", heißt es dazu in<br />

17 Salzburger Nachrichten vom 17. Mai 2013; vgl. auch Neue Zürcher Zeitung vom 18.5.2013. Das mag<br />

im aktuellen Fall nicht nur mit dem Veblen-Effekt zu tun haben, sondern auch mit neuen Investment-<br />

Strategien und Absicherungsstrategien gegen die Geldentwertung oder Ängsten vor den aktuellen<br />

Unsicherheiten des Aktienmarktes. Die Belebung des Kunstmarktes ist seit spätestens 2008 zu<br />

bemerken.<br />

18 Karl Georg Zinn, Konsum und Krise bei Marx, in: Jahrbuch für Sozialwissenschaft, Bd. 21 (1970), S.<br />

316.<br />

19 Adam Smith, Of the Nature of that Imitation which takes Place in what are called the Imitative Arts,<br />

Part I, in: The Glasgow Edition of the Works and Correspondence of Adam Smith (1981-1987), Vol.III<br />

(Essays on Philosophial Subjects, Part III. (Übersetzung lt. Internet)<br />

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7 <br />

einem Artikel. "Klassisches soziales Statusdenken spielt bei der Anschaffung<br />

von <strong>Luxus</strong>artikeln eine immer geringere Rolle. (…) Reichtum wird … immer<br />

weniger gezeigt. Das ungeniert öffentliche Zur-Schau-Stellen von<br />

Statussymbolen hat sich zu einem Trend gewandelt, den Trendforscher … (in<br />

Anspielung an den Stealth-Tarnkappen-Bomber , D.W.) ´Stealthy Luxury´<br />

nennen." 20<br />

Das Kaufverhalten der Reichen, lautet die Schlußfolgerung, habe sich verändert.<br />

Das Veblensche Gesetz sei außer Kraft gesetzt. Nicht mehr offensichtlicher<br />

<strong>Luxus</strong> dominiere; <strong>Luxus</strong> solle Codes transportieren, die nur mehr für Insider<br />

erkennbar sein. "Maskierter Statuskonsum" laute der neue Trend. 21<br />

<strong>Luxus</strong> und Einkommensverteilung<br />

Ob maskiert oder offen: Dies alles war eine Angelegenheit, die Karl MARX<br />

wenig interessierte. Ihn interessierte der Gesamtprozeß der kapitalistischen<br />

Produktion. Dazu zerteilte er die Industrie in zwei Abteilungen: Abteilung I<br />

erzeugt Investitionsgüter, Abteilung II Konsumgüter: Diese ist in Bezug auf ihre<br />

Produkte in zwei "Unterabteilungen" gegliedert: Die eine erzeugt "notwendige<br />

Konsumtionsmittel" (die zum Rückfluß des zu ihrer Produktion notwendigen<br />

variablen Kapitals führen), die andere produziert "<strong>Luxus</strong>konsumtionsmittel", "die<br />

nur in den Konsum der Kapitalistenklasse eingehn, also nur gegen verausgabten<br />

Mehrwert umgesetzt werden können, der dem Arbeiter nie zufällt". 22 Die Art und<br />

Weise der Berechnung des Rückflusses dieses Teils des variablen Kapitals<br />

durch Marx tut hier nichts zur Sache. Er selbst betrachtete die quantitative<br />

Aufteilung selbst als irrelevant. Er hält nur fest, daß ein "bedeutender Teil" des<br />

von den Kapitalisten verausgabten Mehrwerts in Form von <strong>Luxus</strong>ausgaben in<br />

den Wirtschaftskreislauf zurückfließt.<br />

Daß sich daran bis heute nichts Grundlegendes geändert hat, kann man – auch<br />

wenn genaue Angaben über die absolute und relative Dimension des<br />

<strong>Luxus</strong>konsums am Gesamtkonsum nicht zu erhalten bzw. über einen längeren<br />

Zeitraum schwer verläßlich zu berechnen sind 23 – aus der Tatsache erahnen,<br />

daß im Jahr 1929 in den USA 5 % der Bevölkerung 48 % aller Waren<br />

20 Diskreter <strong>Luxus</strong>, in: Salzburger Nachrichten, 10. Februar 2013.<br />

21 Ebenda.<br />

22 MEW Bd. 24, S. 402<br />

23 Zum Unterschied vom 19. Jahrhundert werden heute private Dienstleistungen zum überwiegenden Teil<br />

über den Markt gekauft (z.B. <strong>Luxus</strong>restaurant, Schönheitspflege etc.) , früher gingen sie als Teil des<br />

privaten <strong>Luxus</strong> nicht in die BIP-Berechnung ein, weil sie von häuslichen Dienstboten erbracht wurden.<br />

Zur Zeit von MARX war (um 1860 herum) soll die Bedientenschicht in England größer gewesen sein als<br />

die produktive Arbeiterklasse. Heute macht ihr Anteil an der Erwerbsbevölkerung in Deutschland nur<br />

noch rund 5 % aus. (Wal Buchenberg, Die Klassentheorie von Karl Marx, 2001, Internet) Für Marx<br />

erhalten die Bediensteten "für ihre Dienste einen Teil der <strong>Luxus</strong>ausgabe der Kapitalisten … (diese<br />

Arbeiter sind selbst insgesamt <strong>Luxus</strong>artikel) …" (Das Kapital, Bd. 2, MEW Bd. 24, S. 409)<br />

Die Bediensteten sind Teil einer unproduktiven Klasse. Sie verrichten Arbeit, "die sich nicht gegen<br />

Kapital, sondern unmittelbar gegen Revenue … austauscht". (Marx, Theorien über den Mehrwert Bd. 1 ,<br />

MEW Bd. 26.1, S.127)<br />

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8 <br />

konsumierte. 24 1998 entfiel die Hälfte aller amerikanischen Konsumausgaben<br />

auf Familieneinkomen von über 50.000 Dollar pro Jahr. 25<br />

Überhaupt ist neben der Höhe der individuellen Einkommen die<br />

gesamtwirtschaftliche Einkommensverteilung der entscheidende Faktor für das<br />

Ausmaß der <strong>Luxus</strong>gütererzeugung bzw. des <strong>Luxus</strong>güterkonsums in einer<br />

Gesellschaft. Je ungleicher die Verteilung, desto höher der <strong>Luxus</strong>güteranteil. In<br />

den Industriestaaten, wo die Einkommensverteilung in den Zeiten des<br />

Fordismus eine egalitärere Tendenz aufgewiesen hatte, hat sich in den Jahren<br />

nach 1980 ein völliger Wandel vollzogen. In der Zeit des Neoliberalismus ist in<br />

allen Industriestaaten die volkswirtschaftliche Lohnquote gesunken. Heute<br />

herrscht wieder eine ähnliche Verteilung vor wie 1929.<br />

Die Schere zwischen Arm und Reich, schreibt sogar die Neue Zürcher Zeitung<br />

(NZZ), sei in den USA "mittlerweile größer als in den traditionellen<br />

Bananenrepubliken". Auf 1 % der Bevölkerung Amerikas entfallen heute (Stand<br />

2007) mehr als 18 % des Nationaleinkommens. Die Großverdiener verdienen<br />

531mal so viel wie ein durchschnittlicher Arbeiter. 1980 lautete das Verhältnis<br />

noch 1 : 41. 26 Interessanterweise herrschte 1929 in den USA eine ähnliche<br />

Einkommensverteilung wie heute: Auf die obersten 1% entfielen 18, 4 % aller<br />

Einkommen; 2007 waren es 18,3 %. 27<br />

Daß diese Redimensionierung der Einkommensverteilung den Aufschwung der<br />

<strong>Luxus</strong>güterindustrie in den letzten Jahrzehnten bewirkt hat, ist evident. Karl<br />

Georg Zinn hatte dafür schon 1970 eine plausible Erklärung parat: "Für die<br />

Entwicklung des perzentuellen Anteils des <strong>Luxus</strong>konsums muß unter der<br />

Berücksichtigung des Veblen-Effektes … angenommen werden, daß von einem<br />

bestimmten Grad der Ungleichverteilung von mehr oder weniger vielen<br />

Wirtschaftsssubjekten die Reichtumsschwelle überschritten wird und damit die<br />

<strong>Luxus</strong>konsumquote … ansteigt …" 28<br />

Sowohl die "Blütezeit des Kapitals" nach 1848 als auch die Epoche des<br />

klassischen Imperialismus vor dem 1. Weltkrieg, die "Goldenen Zwanzigerjahre"<br />

und auch die Ära des Neoliberalismus sind und waren vom <strong>Luxus</strong> der Reichen<br />

geprägt. Der Unterschied zwischen heute und MARXens Zeiten liegt auf der<br />

Hand: War es im späten 18. und 19. Jahrhundert der Konsum der Unternehmer,<br />

der den <strong>Luxus</strong>verbrauch bestimmte, so sind es heute hochbezahlte Agenten des<br />

Kapitals und andere Mehrwertsplitter-Jäger (auch aus dem Bereich der<br />

Zirkulation) und Kapital-Zuarbeiter aller Arten, die über die Höhe des<br />

<strong>Luxus</strong>konsums mitentscheiden.<br />

Ob daher die <strong>Luxus</strong>produktion unter den heutigen Verhältnissen noch als<br />

ausgesprochener Krisenverstärker angesehen werden kann, wie MARX<br />

24 Linksruck online, Börsencrash 1929 – Vom Tellerwäscher zum Millionär?<br />

25 Economist, 17. Oktober 1998.<br />

26 Andrea Köhler, Die glücklose Nation, NZZ, 4.12.2010; The beautiful and the damned, The Economist,<br />

22.1.2011.<br />

27 The beautiful and the damned, The Economist, 22.1.2011.<br />

28 Zinn, S. 321.<br />

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annahm, ist eher fragwürdig. Allerdings müßte man dazu genau definieren, was<br />

unter "Krise" zu verstehen sei und wie sich eine solche "Krise" von einer<br />

"Rezension" unterscheidet. Die Aufrechterhaltung der MARXschen These hätte<br />

ja nur dann Sinn, wenn sich nachweisen ließe, daß die Krise in der<br />

<strong>Luxus</strong>güterindustrie stärker ausfiele als bei den notwendigen Konsum- oder bei<br />

den Investitionsgütern und daß davon negative Multiplikatorwirkungen auf die<br />

Gesamtwirtschaft ausgehen.<br />

Der Beitrag der <strong>Luxus</strong>produktion zur Entstehung des Kapitalismus: SOMBART<br />

versus MARX?<br />

In seinem Buch "<strong>Luxus</strong> und Kapitalismus" versucht Werner Sombart den<br />

Nachweis zu führen, dass die MARXsche Idee eines Zusammenhanges<br />

zwischen der Entwicklung des Kapitalismus und dessen geographischer<br />

Ausdehnung durch die Erschließung der Kolonien falsch sei. Zwar hätten die<br />

Kolonien in zweifacher Hinsicht bei der Entwicklung des Kapitalismus eine Rolle<br />

gespielt, als Abnehmer von Waren aus den Mutterländern und als Lieferanten<br />

von Kolonial- = <strong>Luxus</strong>waren. Die entscheidenden Impulse für die Anfänge des<br />

Kapitalismus seien jedoch vom inneren Markt ausgegangen: von der<br />

wachsenden Nachfrage nach <strong>Luxus</strong>- (Wachsen der höfischen Gesellschaft) und<br />

nach Rüstungsgütern (Entstehung der stehenden Heere).<br />

Er will zeigen, "welchen ganz großen Anteil die Entfaltung des <strong>Luxus</strong> … für die<br />

Entstehung des modernen Kapitalismus hat", und hat einen langandauernden<br />

Prozeß vor Augen, der im Mittelalter begann, einerseits mit der Produktion und<br />

dem Export von <strong>Luxus</strong>waren in und aus Italien, anderereits mit der Einfuhr von<br />

<strong>Luxus</strong>waren aus Nordeuropa und aus dem Orient nach Italien und Europa. Der<br />

Levantehandel umfaßte <strong>Luxus</strong>waren wie Medikamente, Farbstoffe, Gewürze,<br />

Parfüms und Schmuck. Am Charakter des Handels habe sich auch nach der<br />

Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien grundsätzlich nichts<br />

geändert. Es seien einfach nur neue Güter, vor allem Genußmittel wie Tabak,<br />

Kaffee, Tee, Zucker und Kakao hinzugekommen. (Später auch der<br />

Sklavenhandel, der anfangs mit der Produktion von Zucker verbunden war.)<br />

Der innere Markt des <strong>Luxus</strong> war getragen von Produktionszweigen wie der<br />

Seiden- und Spitzenerzeugung, Porzellanmanufaktur und Spiegelfabrikation, der<br />

Glasherstellung (Venedig), der Zuckerweiterverarbeitung, des Stickereigewerbes<br />

und der Goldschmiedekunst. Er umfaßte Teile der Woll- und der<br />

Leinenerzeugung, der Schneidereien, der Ledererzeugung (Schuhmacher), des<br />

Hutmacher- und Tapezierergewerbes, der Sattlereien und Tischlereien.<br />

Die Argumentation Sombarts hat für die Frühphase des entstehenden<br />

Kapitalismus im 17. und 18. Jh. viel für sich, als die Produktion von Waffen und<br />

<strong>Luxus</strong>gütern für einen begrenzten Markt im Vordergrund stand. Daher hat man<br />

früher diese Epoche als "Manufakturzeitalter" bezeichnet. Die Nachfrage dieser<br />

Zeit war jedoch nur begrenzt steigerungsfähig – etwa durch den Export von<br />

<strong>Luxus</strong>waren, wie das in Frankreich der Fall war. Und sie hing, was die<br />

<strong>Luxus</strong>güter betrifft, vom quantitativen Wachstum der Aristokratie und der<br />

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höfischen Gesellschaft ab. Aber als "Massenmarkt" im emphatischen Sinn<br />

kann man das nicht bezeichnen.<br />

Die früheren Analysten – MARX eingeschlossen – waren gebannt von der<br />

Manufaktur als einem (handwerklich verfaßten) "Großbetrieb". Der wirklich<br />

dynamische Massenmarkt in Europa betraf aber seit dem 17. Jahrhundert immer<br />

stärker den "gewöhnlichen" Textilsektor: die Erzeugung von Woll-, Leinen- und<br />

Baumwollwaren für den überseeischen Markt (vor allem in Nordamerika). In<br />

diesen Sektoren, in denen das Verlagswesen vorherrschte, vollzog sich<br />

zuallererst der Übergang zur Massenproduktion und Fabrik und damit<br />

zusammenhängend die Verlagerung der Produktion von der Stadt aufs Land, zu<br />

den Bauernfamilien, die für den Verleger als Quasi-Lohnarbeiter zu arbeiten<br />

begannen.<br />

Anders ausgedrückt erwies sich der <strong>Luxus</strong>weg – je länger er fortdauerte – als<br />

Fehlleitung und Vergeudung von Ressourcen. In England, wo der Übergang zur<br />

Massenerzeugung und zum Fabrikwesen am frühesten stattfand, wurde die<br />

<strong>Luxus</strong>produktion zurückgedrängt. In Frankreich und in manchen Gegenden<br />

Italiens blieb sie länger erhalten. Hier liegen – in langer Sicht – die Wurzeln für<br />

den immer noch existierenden höheren Anteil der <strong>Luxus</strong>güterherstellung bzw.<br />

die dominierende Stellung der beiden Länder im Handel mit und in der<br />

Vermarktung von <strong>Luxus</strong>waren: Noch heute ist der Anteil der <strong>Luxus</strong>produktion am<br />

BIP in Italien und Frankreich (mit 1,1 bzw. 0,7 %) wesentlich höher als zum<br />

Beispiel in Deutschland. 29 Von den zehn "wertvollsten" <strong>Luxus</strong>marken der Welt<br />

sind mit Ausnahme von Rolex und Bulgari alle französisch. Vier der acht<br />

weltgrößten Parfum- und Kosmetikhersteller kommen aus Frankreich. Die<br />

Gewinnmarge am Umsatz liegt bei den 12 führenden <strong>Luxus</strong>marken zwischen 15<br />

% (Parfums Dior) und 43,7 % (Louis Vitton) bzw. 55 % (Dom Pérignon). 30<br />

Ob die Bewertung stimmt, daß die <strong>Luxus</strong>güterindustrie heute mit 160 Mrd. Euro<br />

"eine der bedeutendsten der Welt" ist 31 , bleibe dahingestellt. Nicht zu bezweifeln<br />

ist, daß die jährliche Wachstumsrate dieses Bereichs mit über 10 % enorm hoch<br />

ist. Die meisten <strong>Luxus</strong>unternehmen existieren schon lange und befinden sich<br />

nach wie vor in Familienbesitz, auch wenn es inzwischen große diversifizierte<br />

<strong>Luxus</strong>imperien wie LVMH (der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von<br />

Louis Vitton, Moët & Chandon und Henessy) und PPR (Pinault-Printemps-<br />

Redoute) gibt. Vier der sechs wohlhabendsten Franzosen des Jahres 2006<br />

waren mit der <strong>Luxus</strong>industrie verbunden. 32<br />

Die "subjektive" Wertlehre<br />

Die Grenznutzenschule entsteht nicht zufällig im letzten Drittel des 19.<br />

Jahrhunderts, zu einer Zeit, als das Warenangebot der Konsumgüterindustrie<br />

29 Literaturangabe siehe Anm. 12.<br />

30 Christoph I. Barmeyer, "Luxe, calme et volupté". Die französische <strong>Luxus</strong>güterindustrie. Internet<br />

8.2.2007, Dokumente 1/07, S. 8ff; Internet, Parfumindustrie.<br />

31 Barmeyer, S. 11.<br />

32 Barmeyer, S. 11ff.<br />

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11 <br />

sich diversifiziert, breiter wird und den Wahlmöglichkeiten der Konsumenten<br />

größere Bedeutung auf dem Markt zukommt. Die Verbilligung der Waren durch<br />

den technischen Fortschritt ist nur noch ein Element unter vielen, das bei<br />

Kaufentscheidungen am Markt eine Rolle spielt. Entscheidend ist der<br />

Preisbildungsprozeß. Käufer und Verkäufer feilschen sozusagen am Markt um<br />

den Preis. Der Preis, zu dem eine Ware nachgefragt wird, entsteht, wenn Käufer<br />

und Verkäufer eine Ware zum gleichen Preis (dem Gleichgewichtspreis) kaufen<br />

bzw. verkaufen wollen, wenn sich also Angebot und Nachfrage die Waage<br />

halten.<br />

Ähnliche nachfrage-theoretische Erwägungen lassen sich weder bei MARX noch<br />

bei Adam SMITH oder David RICARDO finden. Zum einen sind bei ihnen<br />

Angebot und Nachfrage volkswirtschaftliche, nicht betriebswirtschaftliche<br />

Kategorien. Schwankungen der Nachfrage und Produktion sind gleichbedeutend<br />

mit Konjunkturschwankungen, sind Schwankungen der gesamtgesellschaftlichen<br />

Nachfrage und des gesamtgesellschaftlichen Angebots, ausgelöst durch den<br />

Mechanismus der Konkurrenz und die dadurch bewirkte Verbilligung der Waren.<br />

Konsumgüter über den Grundbedarf hinaus existieren bei den Klassikern (den<br />

Vertretern der klassischen Schule der Nationalökonomie) nicht bzw. nur als<br />

wenig interessante Unterkategorie. Die Löhne verharren bei RICARDO (und<br />

teilweise auch bei MARX) grundsätzlich am Existenzminimum. Steigen sie über<br />

dieses Niveau hinaus, sorgt die Erhöhung der Geburtenrate in längerer<br />

Perspektive für ein Steigen des Angebots an Arbeitskräften und die Löhne<br />

beginnen wieder zu sinken.<br />

Bei MARX repräsentiert der <strong>Luxus</strong>konsum jenen Teil des Mehrwerts, der nach<br />

Abzug der Investitionen und Löhne und des notwendigen Konsums der<br />

Kapitalisten übrig bleibt. Seine Höhe wird im "Kapital" weder in seiner Größe<br />

angegeben, noch in seiner Nachfragefunktion geschätzt (kalkuliert). Doch<br />

kommt dem Ausfall des <strong>Luxus</strong>konsums in der Krise durch einen "negativen"<br />

Multiplikatoreffekt eine krisenverstärkende Funktion zu.<br />

Im Gegensatz zu Max Webers puritanischem Kapitalisten nimmt MARX an, daß<br />

<strong>Luxus</strong> und Verschwendung typisch für den Kapitalismus sind. Das Einkommen<br />

der Kapitalisten liegt so weit über dem der übrigen Bevölkerung, daß das<br />

Konsumverhalten der Unternehmer sich qualitativ von dem der Lohnarbeiter<br />

unterscheidet.<br />

Zum Unterschied von den Ökonomen des 18. Jahrhunderts und von Malthus 33<br />

erscheint der <strong>Luxus</strong> bei Marx nicht als krisendämpfender Nachfragefaktor, der<br />

den Unterkonsum der Massen zumindest teilweise kompensiert, sondern als<br />

integraler Bestandteil des kapitalistischen Wirtschaftssystems, dem sogar eine<br />

krisenverstärkende Funktion zukommt. Da die Einkommenselastizität der<br />

Lohnempfänger gleich Null (oder zumindest kaum positiv) ist, können sie ihre<br />

Nachfrage nicht einschränken. Die einzigen, die ihre Ausgaben in einem<br />

nennenswerten Maß reduzieren können, sind die Kapitalisten, also die<br />

33 E. und M. Streissler, Konsum und Nachfrage in der ökonomischen Dogmengeschichte, in: dieselben<br />

(Hg.), Konsum und Nachfrage, Köln-Berlin 1966, S. 33ff.<br />

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Konsumenten von <strong>Luxus</strong>gütern. Sie verringern ihren <strong>Luxus</strong>konsum im Fall<br />

einer Krise in einem relativ stärkeren Ausmaß, als es ihrem tatsächlichen<br />

Einkommensverlust entspricht. Anders ausgedrückt: Die Einkommenselastizität<br />

der Nachfrage nach <strong>Luxus</strong>gütern ist für MARX sehr hoch. (Nicht nur im Fall einer<br />

Krise, sondern auch im umgekehrten Fall: Die <strong>Luxus</strong>ausgaben werden bei<br />

einem starken Ansteigen des Einkommens (oder auch nur bei Erwartung<br />

steigender Einkommen) über das lineare Maß hinaus gesteigert. 34<br />

Damals und heute: <strong>Luxus</strong> und Globalisierung<br />

Jede Krise, heißt es bei Marx, "vermindert die <strong>Luxus</strong>konsumtion momentan; sie<br />

verlangsamt, verzögert die Rückverwandlung (eines Teils des variablen Kapitals,<br />

D.W.) … in Geldkapital, läßt sie nur teilweise zu und wirft damit einen Teil der<br />

<strong>Luxus</strong>arbeiter aufs Pflaster, während sie andrerseits den Verkauf der<br />

notwendigen Konsumtionsmittel eben dadurch auch ins Stocken bringt und<br />

verringert". 35 Ein "negativer", krisenverstärkender Multiplikatoreffekt sozusagen.<br />

Dem scheint die Diagnose der Krise von 2008ff auf den ersten Blick zu<br />

widersprechen: In diesem Fall kam es zu einem starken Rückgang der<br />

notwendigen Ausgaben, während der <strong>Luxus</strong>konsum nicht abnahm bzw. sogar<br />

weiter stärker wuchs als die anderen Konsumausgaben. Welche Erklärung bietet<br />

sich dafür an? M.E. ist das eine Folge der Globalisierung und der Dynamik der in<br />

allen Ländern vorherrschenden Einkommensverteilung, die sich in den letzten<br />

25 Jahren hin zu den oberen Einkommen verschoben hat. Dies hat zu einer<br />

Vergrößerung jener Schicht geführt, die größere Mehrwertsplitter verbrauchen<br />

kann. Diese besteht nicht mehr nur aus Kapitalisten (Kapitaleigentümern),<br />

sondern in vermehrtem Maß auch aus Managern, Spekulanten und Aktionären,<br />

die ihre auf den Kapital- und Geldmärkten gewonnenen Einkommen für den<br />

Kauf von <strong>Luxus</strong>gütern verwenden. Es kann daher nicht verwundern, daß im Jahr<br />

2011 in der <strong>Luxus</strong>güterindustrie Umsatzsteigerungen von 10 bis 25 % die Regel<br />

waren 36 und LVMH in diesem Jahr die wertvollste europäische Marke war.<br />

Gleichzeitig kommt es zu einer globalen Umverteilung der Einkommen und<br />

damit der Nachfrage nach <strong>Luxus</strong>gütern: Während die Nachfrage nach<br />

notwendigen Gütern in den industrialisierten Ländern aufgrund der hohen<br />

Arbeitslosigkeit und in Europa auch wegen der restriktiven Maßnahmen zur<br />

Eliminierung der staatlichen Haushaltsdefizite stark gesunken ist, wird auf der<br />

globalen Ebene die Nachfrage nach <strong>Luxus</strong>artikeln hochgehalten durch neue<br />

Käuferschichten aus China, Rußland, Brasilien und Indien. Wir zitieren in bunter<br />

Reihenfolge:<br />

In einem Bericht über den Schweizer <strong>Luxus</strong>konzern Richmond über das Jahr<br />

2011 heißt es: "Hauptmotor der Entwicklung war wiederum Asien, wo die<br />

Nachfrage (zu konstanten Wechselkursen) zwischen April und September um 60<br />

% in die Höhe kletterte. Einmal mehr stach dabei China hervor, das – nach<br />

34 Zinn, Konsum und Krise bei Marx, S. 315ff.<br />

35 MEW. Bd. 24, S. 409. Herv. v. Verf.<br />

36 Salzburger Nachrichten vom 13. und 19. Oktober 2011; NZZ vom 14. November 2011<br />

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13 <br />

Hongkong und den USA – zum drittwichtigsten Absatzmarkt …<br />

herangewachsen ist." 37 Am 20.11.2011 berichten die "Salzburger Nachrichten"<br />

unter Berufung auf die Studie einer Beratungsfirma: "Summiert man die<br />

Ausgaben für <strong>Luxus</strong>artikel in China und den Konsum chinesischer Touristen im<br />

Ausland, repräsentiert der chinesische <strong>Luxus</strong>güterkonsum inzwischen 20<br />

Prozent des weltweiten Marktes." 38 Und in Bezug auf den Sportwagenhersteller<br />

Ferrari wird für das gleiche Jahr vermerkt: "Zu den guten Resultaten trug China<br />

bei … In Nahost gab es … ein Plus von 22 Prozent." 39 Ähnliches hört man von<br />

Rolls-Royce und der Schweizer Uhrenindustrie. 40 Der Bentley-CEO bezifferte die<br />

Umsatzsteigerung in China für 2011 mit 98 %. Auch bei Porsche wurde 2011 in<br />

China ein Umsatzplus in China von fast 80 % erzielt. 41 In den "Salzburger<br />

Nachrichten" vom 28.6.2012 heißt es zusammenfassend: "<strong>Luxus</strong>branche wächst<br />

dank China." 42<br />

Ganz allgemein spricht "Der Standard" von einer "starken Abhängigkeit" des<br />

<strong>Luxus</strong>warengeschäfts von "Käufern aus den Schwellenländern", von "Scharen<br />

von Chinesen, Russen und Brasilianern, die sich auf <strong>Luxus</strong>waren stürzen". 43<br />

Anderen Zahlen zufolge wuchs der <strong>Luxus</strong>gütermarkt 2011 in China insgesamt<br />

um 35 %, in Brasilien um 20 %, im Nahen Osten um 12 %. 44<br />

Solange das Wachstum im globalen Rahmen asynchron verläuft, verhält sich<br />

der <strong>Luxus</strong>gütersektor "antizyklisch". Nationale Konjunkturen in den<br />

Schwellenländern stützen die Produktion in Europa. Was MARX fürs 19.<br />

Jahrhundert unterstellte, die sprunghaften Ausschläge des <strong>Luxus</strong>konsums,<br />

erklärt die Sonderkonjunktur der europäischen <strong>Luxus</strong>güterindustrien. Auch wenn<br />

diese zur Zeit stark wachsen, könnte Marx auf lange Frist gesehen Recht<br />

behalten, was die konjunkturellen Ausschläge nach oben und unten betrifft.<br />

Seine Vorstellung eines sekulären Bedeutungszuwachses der<br />

<strong>Luxus</strong>güterindustrie jedoch hat sich nicht materialisiert. Die Gründe dafür liegen<br />

in den allgemeinen Bewegungsgesetzen des Kapitalismus: der Verbilligung und<br />

"Demokratisierung" der Produktion durch technischen Fortschritt, die – wie im<br />

Fall des Automobils – aus <strong>Luxus</strong>gütern "notwendige" Güter gemacht haben,<br />

zumindest solange, als der konventionelle "Treibstoff" in großer Menge zur<br />

Verfügung steht. Das zu untersuchen wäre aber eine andere Fragestellung.<br />

Derek Weber<br />

37 NZZ, 14.11.2011.<br />

38 Salzburger Nachrichten, 20.11.2011<br />

39 Salzburger Nachrichten vom 21.12.2012.<br />

40 Der Standard vom 3.3.2012; NZZ, Datum?.<br />

41 Salzburger Nachrichten, ??? und Salzburger Nachrichten, 4.5.2012.<br />

42 Salzburger Nachrichten vom 28.6.2012. Zu China siehe auch "China´s luxury boom. The Middle<br />

Blingdom" (Economist, 19.2.2011)<br />

43 Der Standard" vom 25.1.2012.<br />

44 Frohe Weihnachten für die <strong>Luxus</strong>güter-Industrie, NZZ, 20.11.2011.<br />

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Akkumulation, Arbeit, Arbeitslosigkeit, Armut/Reichtum, Bedürfnis,<br />

Befriedigung, Einkommen, Elend, Elite, Entfremdung, Entwicklung, Essen,<br />

Flaneur, Fortschritt, Freude, Funktionär, Gebrauchswertversprechen, geistige<br />

und körperliche Arbeit, Geiz, Geld, Genuss, Gerechtigkeit, Gleichheit,<br />

Globalisierung, Glück, Handel, Kapitalismusentstehung, Kolonialismus,<br />

Konsumgesellschaft, Konsumnorm/Konsumweise, Konsumtion, Krise,<br />

Krisentheorien, Kunst, Kunstmarkt, Mangel, Mehrprodukt, Mehrwert, Preis,<br />

Produktion, Profit, Reichtum, Sucht, Technikentwicklung/technologische<br />

Revolution/en, technischer Fortschritt, ungleiche Entwicklung, ungleicher<br />

Tausch, Utopie, Verbrechen, Ware, Wert, Wertgesetz, Zirkulation<br />

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