Themengebiete der Psychologie - INI-Raum
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TECHNISCHE FACHHOCHSCHULE BERLIN<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
<strong>Themengebiete</strong> <strong>der</strong> <strong>Psychologie</strong><br />
• Allgemeine <strong>Psychologie</strong> I<br />
Wahrnehmung, Denken,<br />
Gedächtnis<br />
• Allgemeine <strong>Psychologie</strong> II<br />
Lernen, Motivation, Emotion<br />
• Entwicklungspsychologie<br />
• Sozialpsychologie<br />
• Persönlichkeitspsychologie<br />
• Methodenlehre, Statistik<br />
• Diagnostik<br />
• Klinische <strong>Psychologie</strong><br />
• Psychopathologie<br />
• Angewandte <strong>Psychologie</strong>, z. B.<br />
• Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
• Pädagogische <strong>Psychologie</strong><br />
• Werbepsychologie<br />
usw.<br />
FACHBEREICH I<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES AUFBAUSTUDIUM<br />
SS 2002
TECHNISCHE FACHHOCHSCHULE BERLIN<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
Beurteilungskriterien für Referate:<br />
1. Inhalt<br />
• Durchgehende Glie<strong>der</strong>ung<br />
• Orientierung am Thema<br />
• Dimension <strong>der</strong> Verständlichkeit (für Dritte)<br />
• Art <strong>der</strong> Darstellung ("so spannend, dass die Zuhörer auf den Bänken<br />
stehen")<br />
• Medien-Nutzung: Flip-Chart, OH-Folien, Beamer, Video, ...<br />
• Umsetzung <strong>der</strong> Inhalte in Aktion(en)<br />
• Handout für die Teilnehmer<br />
• Prozess-Leitung<br />
(Referat ersetzt Klausur-Teilnahme)<br />
FACHBEREICH I<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES AUFBAUSTUDIUM<br />
SS 2002
TECHNISCHE FACHHOCHSCHULE BERLIN<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
Semesterthemen-Übersicht<br />
Betriebspsychologie und -soziologie I<br />
<strong>Psychologie</strong> als Wissenschaft vom Erleben und Verhalten;<br />
Beschreibung, Erklärung, Prognose und Kontrolle<br />
Methoden und Instrumente <strong>der</strong> Datengewinnung<br />
Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse<br />
Lerngesetzmäßigkeiten als Grundlage verhaltenstherapeutischer Ansätze<br />
Die Anfänge <strong>der</strong> Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
Scientific Management<br />
Human Relations<br />
Humanisierung <strong>der</strong> Arbeit, neue Formen <strong>der</strong> Arbeitsgestaltung<br />
Total Quality Management, Qualitätszirkel, Lean Management<br />
Innovationsprozesse und organisatorischer Wandel<br />
Betriebspsychologie und -soziologie II<br />
Wissenschaftshistorische Herausbildung psychologischer Testverfahren<br />
Das Assessment-Center: Verfahren und Instrumente, kombinierte Erhebungsstrategien<br />
Quantitative und qualitative Testverfahren an ausgewählten Beispielen<br />
Standardisierte Testverfahren; Durchführung, Auswertung, Interpretation, Gütekriterien<br />
IST 2000 (Intelligenz - Struktur - Test)<br />
Kritik standardisierter Testverfahren<br />
Anfor<strong>der</strong>ungsstrategien und Beurteilungskriterien für Sozial- und Führungsverhalten<br />
Biographische Daten und Interview<br />
Beobachtungs- und Beurteilungsfehler<br />
Psychologische Gutachten(erstellung)<br />
Betriebspsychologie und -soziologie III<br />
Kommunikation, Begriffsbestimmung, Modelle<br />
Grundannahmen und Axiome<br />
Paradoxien; paradoxe therapeutische Interventionen<br />
Kinesik, Semiotik<br />
Kooperation, Koordination, Führung<br />
Instrumentelle und soziale Aspekte <strong>der</strong> Kooperation<br />
Mitarbeitergesprächsführung<br />
Bedingungen erfolgreicher versus gestörter Kommunikation in Organisationen<br />
Beispiele für gestörte Kommunikationsstrukturen in institutionellen Kontexten<br />
Führungsprobleme und Lösungsansätze aus <strong>der</strong> Unternehmenspraxis<br />
FACHBEREICH I<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES AUFBAUSTUDIUM<br />
SS 2002
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BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
Definition <strong>der</strong> <strong>Psychologie</strong><br />
<strong>Psychologie</strong> ist die empirisch orientierte Wissenschaft vom Erleben und Verhalten.<br />
Sie befasst sich mit <strong>der</strong> Beschreibung, Erklärung, Vorhersage (Prognose)<br />
und Kontrolle von Verhalten.<br />
(Visuelle) Wahrnehmung<br />
Unter den menschlichen Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Schmeck, Tasten, Gleichgewicht) zählt das Sehen zu<br />
den höheren Sinnen. Einen Großteil unserer Informationen erhalten wir optisch. Daher die Eingrenzung für dieses<br />
Thema auf die visuelle Wahrnehmung.<br />
Historische Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Psychologie</strong><br />
Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde durch die sog. "Psychophysik" die Wahrnehmungspsychologie begründet.<br />
Angelehnt an die physikalischen Wissenschafterfolge, suchten bekannte Forscher wie Weber, Fechner, Helmholtz<br />
und Wundt nach den "Atomen <strong>der</strong> Wahrnehmung". Diese kleinsten Elemente (→ Elementarismus) sollten<br />
Erfindungen sein; Komplexe Wahrnehmung wurde aus einfachen Empfindungen zusammengesetzt gedacht.<br />
Weber und Fechner beschäftigten sich insbeson<strong>der</strong>e mit experimentellen Techniken zur Schwellenbestimmung<br />
(Absolute Schwelle, Schmerzschwelle, Unterschiedsschwelle). So besagt das Webersche Gesetz bezüglich <strong>der</strong><br />
Unterschiedsschwelle, dass ein Gegenstand <strong>der</strong> 2% schwerer ist als ein Vergleichsgegenstand, <strong>der</strong> Unterschied<br />
wahrgenommen werden kann. Das bedeutet, dass dich <strong>der</strong> eben merkliche Unterschied zweier Reize zur absoluten<br />
Größe des Standardreizes konstant verhält.<br />
Zur Beurteilung <strong>der</strong> psychologischen Analyse <strong>der</strong> optischen Wahrnehmung ist es erfor<strong>der</strong>lich zu erläutern, wie<br />
aus den beiden aufgenommenen Netzhautbil<strong>der</strong>n, das von uns wahrgenommene Abbild <strong>der</strong> Welt entsteht. (vgl:<br />
Prof. Dr. Barrabas, S. 8 ff in Skript 2001).<br />
Gestaltgesetze<br />
Die Gestaltgesetze entstammen <strong>der</strong> Berliner Schule. In den Jahren 1900 ... 1940 entwickelten sich über 100 Gestaltgesetze,<br />
hier einige Beispiele:<br />
• Wahrnehmung funktioniert ganzheitlich. Gestalten werden nicht aus Elementen gebildet, son<strong>der</strong>n sind im<br />
Erlebnis primär<br />
• Wahrnehmung funktioniert erfahrungsunabhängig, vor dem subjektiven Erlebnishintergrund mit persönlicher<br />
Bedeutsamkeit.<br />
• Tendenz zur Geschlossenheit<br />
• Lücken werden geschlossen<br />
• Strukturen in <strong>der</strong> Wahrnehmung bilden sich schnell<br />
• Strukturen in de Wahrnehmung sind verän<strong>der</strong>ungsresistent<br />
• Wahrnehmung funktioniert kontextabhängig<br />
Das Ausmaß des Sehens auf die Wahrnehmung wird durch optische Täuschungen verdeutlicht. Dabei ist <strong>der</strong><br />
Begriff <strong>der</strong> optischen Täuschung irreführend, da es sich genauer um Ausnahmefälle des Wahrnehmens handelt,<br />
auf welche die unter normalen Bedingungen gültigen Gesetze des Sehens nicht anwendbar sind. Hat das menschliche<br />
Wahrnehmungssystem die Wahl zwischen einer Welt im Chaos o<strong>der</strong> in geordneten Strukturen, so bevorzugt<br />
es die strukturierte Ordnung. Diese Eigenschaft bezeichnet man als Gestaltwahrnehmung.<br />
FACHBEREICH I<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES AUFBAUSTUDIUM<br />
SS 2002
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BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
Ehrenstein-Orbison'sche Täuschung<br />
Hering'sche Täuschung<br />
FACHBEREICH I<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES AUFBAUSTUDIUM<br />
Müller-Lyer'sche Täuschung<br />
SS 2002
TECHNISCHE FACHHOCHSCHULE BERLIN<br />
UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES<br />
BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
Zoellner'sche Täuschung<br />
FACHBEREICH I<br />
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES AUFBAUSTUDIUM<br />
SS 2002
TECHNISCHE FACHHOCHSCHULE BERLIN<br />
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BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
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Ein Vorgesetzter hatte einen Mitarbeiter nicht zur Gehaltserhöhung vorgeschlagen.<br />
Der Mitarbeiter reichte seine Kündigung ein.<br />
Das wurde von den Kollegen bedauert, denn er war allgemein beliebt.<br />
Es wurde diskutiert, ob man etwas unternehmen solle.<br />
FACHBEREICH I<br />
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BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
Die Feststellungen<br />
01. Der Vorgesetzte hatte dem Mitarbeiter eine<br />
Gehaltserhöhung verweigert.<br />
02. Der Mitarbeiter hatte keine Gehaltserhöhung<br />
bekommen.<br />
03. Der Mitarbeiter war darüber verärgert und<br />
kündigte.<br />
04. Der Kündigungsgrund war die nicht gewährte<br />
Gehaltserhöhung.<br />
05. Der Vorgesetzte hatte zwar die Gehaltserhöhung<br />
vorgeschlagen, sie war aber abgelehnt<br />
worden.<br />
06. Der Weggang des Mitarbeiters wurde von den<br />
Kollegen bedauert.<br />
07. Die Kollegen diskutierten, ob man gegen das<br />
Vorgehen des Vorgesetzten etwas unternehmen<br />
solle.<br />
08. Die Kollegen unterhielten sich mit dem Mitarbeiter.<br />
09. Der Vorgesetzte war an <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong><br />
Kollegen nicht beteiligt.<br />
10. Es handelte sich um einen erfahrenen und beliebten<br />
Mitarbeiter.<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
11. Der Vorgesetzte kündigte dem Mitarbeiter R F ?<br />
12. Die Kollegen bedauerten, dass <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
keine Gehaltserhöhung bekommen hatte.<br />
13. Der Mitarbeiter war allgemein beliebt, und<br />
es wurde diskutiert, ob man etwas unternehmen<br />
solle.<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
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BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
DIPL.-ING. (FH) MARIO KRÄFT<br />
Die Feststellungen<br />
01. Der Vorgesetzte hatte dem Mitarbeiter eine<br />
Gehaltserhöhung verweigert.<br />
02. Der Mitarbeiter hatte keine Gehaltserhöhung<br />
bekommen.<br />
03. Der Mitarbeiter war darüber verärgert und<br />
kündigte.<br />
04. Der Kündigungsgrund war die nicht gewährte<br />
Gehaltserhöhung.<br />
05. Der Vorgesetzte hatte zwar die Gehaltserhöhung<br />
vorgeschlagen, sie war aber abgelehnt<br />
worden.<br />
06. Der Weggang des Mitarbeiters wurde von den<br />
Kollegen bedauert.<br />
07. Die Kollegen diskutierten, ob man gegen das<br />
Vorgehen des Vorgesetzten etwas unternehmen<br />
solle.<br />
08. Die Kollegen unterhielten sich mit dem Mitarbeiter.<br />
09. Der Vorgesetzte war an <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong><br />
Kollegen nicht beteiligt.<br />
10. Es handelte sich um einen erfahrenen und beliebten<br />
Mitarbeiter.<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
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R F ?<br />
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11. Der Vorgesetzte kündigte dem Mitarbeiter R F ?<br />
12. Die Kollegen bedauerten, dass <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
keine Gehaltserhöhung bekommen hatte.<br />
13. Der Mitarbeiter war allgemein beliebt, und<br />
es wurde diskutiert, ob man etwas unternehmen<br />
solle.<br />
R F ?<br />
R F ?<br />
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BETRIEBSPSYCHOLOGIE UND<br />
BETRIEBSSOZIOLOGIE I<br />
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Beurteilungsfehler<br />
Fehler des ersten Eindrucks ("Primacy Effect") = Beeinflussung des Gesamteindrucks durch die zuerst gezeigte<br />
Leistung. Ist also die zuerst gezeigte Leistung positiv, so sieht <strong>der</strong> Beurteiler die weiteren Leistungen durch die<br />
rosarote Brille (vgl. Skript S. 15).<br />
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