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Controlling - Manuskript - INI-Raum

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- 14 -<br />

Umsetzung und Anwendung dieser Teilbereiche im Rechnungswesen<br />

Das Rechnungswesen läßt sich in drei große Teilbereiche unterteilen, von denen lediglich einer (nämlich die G&V-<br />

Rechnung und die nachfolgende Bilanzierung) gesetzlich vorgeschrieben ist, und die auf der eingeführten begrifflichen<br />

Differenzierung beruhen:<br />

Auszahlung<br />

Ausgabe<br />

Die Buchhaltung ist die wesentliche<br />

Datenquelle<br />

Außerbuchhalterische<br />

Datenquellen sind<br />

erforderlich.<br />

Bargeld, Sicht- und Terminkonten werden in<br />

der Liquiditätsrechnung gleich behandelt,<br />

weil Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung<br />

gleichermaßen Konkursrisiken darstellen.<br />

Aufwand<br />

Kosten<br />

Liquiditätsrechnung<br />

Allgemeiner Zweck: Die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens und des Betriebes sichern. Konkursvermeidung.<br />

Cash Flow Rechnung<br />

Allgemeiner Zweck: Zahlungsfähigkeit und<br />

Schuldentilgungspotential des Unternehmens<br />

beurteilen. Die Cash Flow Rechnung<br />

ist im Grund einfache eine um zahlungsgleiche<br />

("pagatorische") Größen erweiterte<br />

und zahlungsungleiche ("nichtpagatorische")<br />

Größen reduzierte Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

Nicht in Cash Flow Analyse enthalten!<br />

Gewinn- und Verlustrechnung (G&V)<br />

Allgemeiner Zweck: Steuer- und handelsrechtliche Rechenschaftslegung internen wie externen<br />

Interessenten gegenüber (z.B. Gesellschafter, Banken, Finanzamt). Bis ins Detail durch HGB, EStG,<br />

KStG und zahlreiche andere Gesetze vorgeschrieben.<br />

Kosten- und Leistungsrechnung<br />

Allgemeiner Zweck: Selbstkosten über Verkaufspreise auf Kunden umlegen (= sogenannte Vollkostenrechnung),<br />

aber auch: Mindestmengen ermitteln, ab denen Gewinn erwirtschaftet wird (=<br />

sogenannte Teilkostenrechnung, Break-Even-Analyse).<br />

Kleine Übersicht über die grundsätzliche Mentalität des Controllers:<br />

Begriffliche Grundlage ist die<br />

Abgrenzung der Kosten von<br />

den anderen Tatbeständen:<br />

Auszahlungen<br />

Ausgaben<br />

Aufwand<br />

Kosten<br />

Differenzierung der Kostenarten nach<br />

Zurechenbarkeit auf die Produkte<br />

EK<br />

Einzelkosten<br />

Kosten, die dem hergestellten<br />

Produkt direkt<br />

("einzeln") zurechenbar<br />

sind, daher variabel.<br />

GK<br />

Gemeinkosten<br />

Kosten, die dem hergestellten<br />

Produkt nicht<br />

direkt zurechenbar sind,<br />

fix oder variabel.<br />

Aufgrund der Abgrenzung der Kosten von den<br />

anderen Grundtatbeständen des Rechnungswesens<br />

(Auszahlungen, Ausgaben und Aufwendungen)<br />

lassen sich zwei elementare Unterscheidungen<br />

der Kostenarten machen, die die begriffliche<br />

Grundlage für alle nachgeschalteten Verfahren<br />

sind. Die Kenntnis und ständige Bewußtheit dieser<br />

grundlegenden Unterscheidungen ist relevant für<br />

das Erlernen der einzelnen Methoden:<br />

Differenzierung der Kostenarten nach<br />

Reagibilität mit der Ausbringung<br />

Kvar<br />

Variable Kosten<br />

Umsatz- und mengenproportional,<br />

d.h.,<br />

steigen bei größerem<br />

Auftragsvolumen an.<br />

Kfix<br />

Fixe Kosten<br />

Sind vom Auftragsvolumen<br />

unabhängig, aber<br />

deshalb noch lange nicht<br />

langfristig konstant !<br />

Rohstoffverbrauch u.<br />

Produktivlöhne in<br />

Produktionsbetrieben,<br />

Wareneinsatz im<br />

Handel, Verkfsprovisionen<br />

und<br />

Ausgangsfrachten<br />

Hilfs- und Betriebsstoffverbrauch<br />

in Industriebetrieben,<br />

Arbeitgeber-Sozialaufwand<br />

auf Produktivlöhne.<br />

Verwaltungskosten,<br />

Telekommunikation<br />

und Bürokosten, Gehälter,<br />

Arbeitgeber-<br />

SV, <strong>Raum</strong>kosten, alle<br />

kalkulatorischen<br />

Kosten usw.<br />

Vollkostenrechnung<br />

Die Vollkostenrechnung ist der alltagsrelevantere und bekanntere Bereich<br />

der Kostenrechnung. Sie enthält im wesentlichen:<br />

l Die Vorkalkulation, d.h., die kostenorientierte Ermittlung von Angebotspreisen<br />

vor Auftragsdurchführung aufgrund von Plandaten und<br />

l die Nachkalkulation, d.h., die marktorientierte Ermittlung tatsächlicher<br />

Gewinne nach Auftragsdurchführung aufgrund von Ist-Daten.<br />

Begrifflicher Schwerpunkt der Vollkostenrechnung ist die Prozentrechnung.<br />

Sie ist daher leichter zu handhaben und weniger anspruchsvoll.<br />

Teilkostenrechnung<br />

Die Teilkostenrechnung ist der vielseitige<br />

Bereich der Kostenrechnung.<br />

Sie umfaßt folgende auf der Unterscheidung<br />

in fixe und variable Kosten<br />

beruhende Methoden:<br />

l Deckungsbeitragsrechnung<br />

l Break Even Rechnung<br />

l Sortimentsplanung mit dem<br />

Simplex-Algorithmus<br />

l Optimierung von Materialverbrauch<br />

und Ressourcenplanung<br />

l Transportoptimierung<br />

l Fahrplan- und Wegerechnung<br />

l Projektoptimierung und<br />

Netzplantechnik<br />

l Maschinenbelegungsplanung<br />

und quantitative Ansätze der<br />

Ablaufoptimierung (Prozeßsteuerung)<br />

Begrifflicher Schwerpunkt der Teilkostenrechnung<br />

sind Verfahren und<br />

Methoden der linearen Programmierung.<br />

Die Teilkostenrechnung<br />

denkt in Gleichungssystemen und<br />

Vektoren.<br />

© HZ

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