PM_37_ihk_gruenderpreis_2013_pm - IHK Nürnberg für Mittelfranken
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Geschäftsbereich Kommunikation<br />
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+++ PRESSE-INFORMATION +++ | Nr. <strong>37</strong> | 25. Juli <strong>2013</strong><br />
<strong>IHK</strong>-Gründerpreis <strong>2013</strong><br />
Vom Start weg<br />
auf Erfolg programmiert<br />
Die Sieger: Insevis GmbH, Erlangen / Café Kraft GmbH, <strong>Nürnberg</strong> /<br />
Böhner-EH GmbH, Burghaslach<br />
<strong>Nürnberg</strong> – Innovative speicherprogrammierbare Steuerungen, ein pfiffiges Konzept<br />
<strong>für</strong> eine Kletterhalle sowie präzise und energieeffiziente Antriebe <strong>für</strong> Maschinen<br />
und Anlagen: Für diese Geschäftsideen wurden Jörg Peters, Baasansuren<br />
Sodnompil und Bastian Süß (Geschäftsführer der Insevis Gesellschaft <strong>für</strong> industrielle<br />
Systemelektronik und Visualisierung mbH, Erlangen), Hannes Huch und Reto<br />
Faulenbach (Geschäftsführer der Café Kraft GmbH, <strong>Nürnberg</strong>) sowie Kai Böhner<br />
und Jochen Seeghitz (Geschäftsführer der Böhner-EH GmbH, Burghaslach) mit<br />
dem <strong>IHK</strong>-Gründerpreis <strong>2013</strong> ausgezeichnet.<br />
Präsident Dirk von Vopelius, <strong>Nürnberg</strong>s Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und die<br />
Sponsoren gratulierten den Preisträgern bei einer Feierstunde im „Feuerbachsaal“<br />
der <strong>IHK</strong>. Walter Greul (Geschäftsführender Gesellschafter der Astrum IT GmbH in<br />
Erlangen und selbst erster <strong>IHK</strong>-Gründerpreisträger im Jahr 1996), Ingrid Hofmann<br />
(Geschäftsführerin der I.K. Hofmann GmbH in <strong>Nürnberg</strong>) und Peter Kurz (Vorstand<br />
der Leonhard Kurz Stiftung & Co. KG in Fürth) hatten das Preisgeld von jeweils<br />
10 000 Euro zur Verfügung gestellt. Walter Greul trat als Laudator <strong>für</strong> die Insevis<br />
GmbH, Ingrid Hofmann als Laudatorin <strong>für</strong> die Café Kraft GmbH und Peter Kurz als<br />
Laudator <strong>für</strong> die Böhner-EH GmbH auf. Moderiert wurde die Veranstaltung von Martin<br />
Wagner (Leiter des Studios Franken des Bayerischen Rundfunks), der auch Mitglied<br />
der achtköpfigen Experten-Jury war.<br />
1
Bilanz <strong>IHK</strong>-Gründerpreis <strong>2013</strong><br />
Die <strong>IHK</strong> schreibt den Gründerpreis seit 18 Jahren aus, um das Gründerklima in der<br />
Region weiter zu verbessern. In diesem Jahr hatten 32 junge Unternehmen ihre<br />
Geschäftskonzepte eingereicht, die bisher 239 Arbeitsplätze und 23 Ausbildungsplätze<br />
geschaffen haben. Teilnehmen konnten alle Mitgliedsunternehmen der <strong>IHK</strong>,<br />
die ihre geschäftliche Tätigkeit nach dem 31. Dezember 2007 begonnen hatten.<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> die Medien:<br />
<strong>IHK</strong>, Alexander Fortunato, Tel. 0911 1335-<strong>37</strong>7, alexander.fortunato@nuernberg.<strong>ihk</strong>.de<br />
Bestellung von honorarfreien Fotos der Preisverleihung:<br />
Hartmut Beck, Tel. 0911 1335-385, hartmut.beck@nuernberg.<strong>ihk</strong>.de<br />
2
Insevis Gesellschaft <strong>für</strong> industrielle Systemelektronik<br />
und Visualisierung mbH, Erlangen<br />
Geschäftsführende Gesellschafter Jörg Peters, Baasansuren Sodnompil<br />
und Bastian Süß<br />
Die Insevis Gesellschaft <strong>für</strong> industrielle Systemelektronik und Visualisierung mbH aus Erlangen ist<br />
auf innovative speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) spezialisiert. Sie werden mit der Siemens-Programmiersprache<br />
Step7 programmiert, ermöglichen aber durch zusätzliche Schnittstellen<br />
Funktionen, die „weit über die S7-Welt hinausgehen“, so Geschäftsführer Jörg Peters.<br />
„Step7 ist in Deutschland <strong>für</strong> SPS ein Quasi-Standard im Maschinen- oder Anlagenbau, der von<br />
sehr vielen Programmierern zu bedienen ist“, erklärt Peters, der das Unternehmen im Jahr 2011<br />
gemeinsam mit Baasansuren Sodnompil und Bastian Süß gegründet hat. Die Insevis GmbH, die<br />
im Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) in Erlangen-Tennenlohe ansässig ist und sechs Mitarbeiter<br />
beschäftigt, hat <strong>für</strong> SPS ein neues Baukastensystem mit eigenem Betriebssystem und eigener<br />
Hardware entwickelt, das <strong>für</strong> kleine und mittlere Anwendungen eine Steuerungslösung im<br />
Step7-Sprachraum mit zusätzlichen Anbindungen ermöglicht.<br />
„Wir verbinden die Siemens-Welt mit dem günstigeren CAN-Bus“, ergänzt Sodnompil. Damit seien<br />
nun auch Lösungen <strong>für</strong> Anwendungen machbar, die bislang mit dieser Programmiersprache nicht<br />
möglich oder nicht wirtschaftlich waren. Die Kunden von Insevis sind Maschinen- und Anlagenbauer<br />
auf der ganzen Welt, der Exportanteil beläuft sich bereits auf etwa ein Drittel. In den zwei<br />
Jahren seit der Gründung hat Insevis bereits rund 1 200 Hauptprozessoren (CPUs) gefertigt. Allein<br />
<strong>2013</strong> sollen rund 1 000 Einheiten ausgeliefert werden, in den nächsten Jahren soll die Fertigung<br />
verzehnfacht werden. Zurzeit arbeitet das Team in Erlangen an der nächsten Generation der<br />
Steuerungen, die zehn Mal schneller sein sollen als die aktuellen.<br />
Die Gründung von Insevis kam eigentlich aus einer Notlage heraus zustande: Peters, Süß und<br />
Sodnompil waren bei einem Erlanger Hersteller <strong>für</strong> Automatisierungstechnik beschäftigt. Nachdem<br />
diese Firma der Insolvenz entgegensteuerte, beschlossen die Mitarbeiter Anfang 2011, sich mit<br />
einem eigenen Unternehmen selbstständig zu machen. Die Gründung sei ausschließlich mit Eigenkapital<br />
erfolgt. Die Hardware-Komponenten lässt das Unternehmen in Deutschland fertigen, die<br />
Montage mit Display und Gehäuse einschließlich Tests und Verpackung erfolgt in Erlangen. Seit<br />
2011 kooperiert Insevis auch mit einem Unternehmen in der Mongolei (Insevis Mongolia), das die<br />
Entwicklung der personalkostenintensiven Projektierungs- und Konfigurationssoftware übernimmt.<br />
Inhaber dort ist der Bruder von Baasansuren Sodnompil, der selbst aus der Mongolei stammt. Der<br />
39-jährige Master of Engineering war im Jahr 2000 übrigens der erste, der in Deutschland eine<br />
GreenCard beantragte.<br />
www.insevis.de<br />
3
Café Kraft GmbH, <strong>Nürnberg</strong><br />
Geschäftsführende Gesellschafter: Hannes Huch und Reto Faulenbach<br />
Klettern und Geselligkeit – diese beiden Aspekte bringt die Café Kraft GmbH mit ihrer Boulder-<br />
Halle in <strong>Nürnberg</strong>-Schafhof zusammen. „In <strong>Nürnberg</strong> hat ein geselliger Treffpunkt <strong>für</strong> Kletterer bisher<br />
gefehlt, obwohl mit der Fränkischen Schweiz ein Klettergebiet von Weltrang direkt vor der<br />
Haustüre liegt“, so der gelernte Fotodesigner Hannes Huch, der das Café Kraft im Frühjahr 2011<br />
gemeinsam mit dem Sportwissenschaftler Reto Faulenbach in der Gebertstraße 9 in <strong>Nürnberg</strong><br />
eröffnet hat. Zu der Boulder-Halle (Bouldern nennt man das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe)<br />
gehören auch ein Bistro und ein Klettershop, die bereits ein Viertel zum Umsatz beitragen.<br />
Durchschnittlich 300 Gäste kommen täglich in die Boulder-Halle, insgesamt rund 25 000 Kunden<br />
hat das Unternehmen inzwischen in der Kartei. Deshalb wurde die Halle erweitert und Mitte Juni<br />
<strong>2013</strong> das „Café Kraft 2.0“ mit zusätzlichen 1 000 Quadratmetern eingeweiht. Mit insgesamt jetzt<br />
ca. 1 600 Quadratmetern Kletterfläche und etwa 400 Routen betreibt das <strong>Nürnberg</strong>er Unternehmen,<br />
<strong>für</strong> das rund 30 Mitarbeiter tätig sind, die nach eigenen Angaben größte Boulder-Anlage in<br />
Deutschland. 2014 soll noch ein 250 Quadratmeter großer Außenbereich dazukommen.<br />
Hannes Huch und Reto Faulenbach haben ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht, denn die beiden<br />
38-Jährigen sind seit vielen Jahren begeisterte Kletterer und so fasziniert von der Fränkischen<br />
Schweiz, dass sie deswegen vor Jahren unabhängig von einander vom Niederrhein in den <strong>Nürnberg</strong>er<br />
Raum umzogen. Als sie sich 2010 auf einer Messe zufällig trafen, beschlossen sie, in<br />
<strong>Nürnberg</strong> gemeinsam eine Boulder-Halle aufzubauen. Im August 2010 begannen die Planungen,<br />
im November startete der Bau in einem ehemaligen Lager <strong>für</strong> Schulbedarf und bereits im Mai 2011<br />
eröffneten sie das Café Kraft. 2012 kam schließlich Petra Müller als weitere Gesellschafterin hinzu.<br />
Ein Designer und Raumgestalter aus Ansbach – ebenfalls ein begeisterter Kletterer – hat <strong>für</strong> das<br />
Café Kraft die Kletterwände entworfen. Die Routen werden ständig geändert, 20 bis 40 Kletterwege<br />
schraubt das Team jede Woche neu. Der Bezug zum Frankenjura ist im Café Kraft allgegenwärtig:<br />
Die Klettergebiete in der Halle heißen deshalb Pegnitztal und Trubachtal, die Routen haben<br />
Namen wie „Grüne Hölle“, „Waldkopf“, „Bärenschlucht“, „Amboss“ oder „Schöne Aussicht“. Und die<br />
Schwierigkeitsgrade reichen auf gut fränkisch von „bassd scho“ bis „boggelhard“.<br />
Im neuen Anbau werden auch Yoga-, Fitness- und Kletterkurse sowie eine Trainingsebene mit<br />
Kraftgeräten angeboten. In dem kleinen Shop können die Kunden neben der eigenen Magnesium-<br />
Mischung „Soßenbinder“ auch Kletterkleidung oder Schuhe des Sponsors Adidas kaufen. Im Bistro<br />
gibt es Kaffee, Bier oder Pizza unter dem Motto „Klettern frisch serviert“.<br />
www.cafekraft.de<br />
4
Böhner-EH GmbH, Burghaslach<br />
Geschäftsführende Gesellschafter Kai Böhner und Jochen Seeghitz<br />
Schnell, präzise und energieeffizient sind die elektro-hydrostatischen EH-D-Kraftpakete, die die<br />
Böhner-EH GmbH in Burghaslach entwickelt hat. Diese neuartige Antriebsgattung industrieller Linearantriebe<br />
verbindet die Vorzüge von elektrischen und hydraulischen Systemen. Gleichzeitig<br />
vermeidet sie die Nachteile bisheriger Antriebstechniken, die viel Energie verbrauchen oder sehr<br />
komplex anzusteuern und zu regeln sind. Überall, wo hohe Kraft bei kleinem Bauraum benötigt<br />
wird, seien die Kraftpakete ideal. Nach Aussage von Diplom-Ingenieur Kai Böhner ermöglichen sie<br />
in Maschinen schnelle Beschleunigungen, können auf etwa zwei tausendstel Millimeter genau positionieren<br />
und problemlos Drücke bis zu mehreren hundert Tonnen erzeugen.<br />
Im Jahr 2009 meldete der heute 48-Jährige, der bis dahin im väterlichen Ingenieurbüro <strong>für</strong> Sondermaschinenbau<br />
arbeitete, seine Erfindung als Patent an und gründete die Böhner-EH GmbH.<br />
2010 kam Diplom-Kaufmann Jochen Seeghitz als weiterer Geschäftsführender Gesellschafter hinzu.<br />
Die aus einem Baukastensystem konfigurierten Antriebe kosten etwa zwischen 6 000 und<br />
30 000 Euro, werden hauptsächlich an Maschinen- und Anlagenbauer geliefert und sind weltweit<br />
im Einsatz. Die praktisch wartungsfreien Systeme lassen sich problemlos in bestehende Maschinen<br />
und Anlagen integrieren und werden in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt (z.B.<br />
Automobilzulieferer, Lebensmittelproduktion, Metallumformung, Kunststoffverarbeitung).<br />
In der neuen Technologie, die bisherige Systemgrenzen in der Antriebstechnik überwinde, sehen<br />
die beiden <strong>Mittelfranken</strong> deshalb großes Potenzial: Sie ermögliche schnelle Prozesse und hohe<br />
Präzision, sei extrem energieeffizient und lasse sich einfach ansteuern und regeln. „Außerdem<br />
sind die Antriebe extrem leise und sie brauchen bei gleichem Prozessergebnis teilweise bis zu 90<br />
Prozent weniger Energie“, so Seeghitz. „Einer unserer Kunden spart beispielsweise einen fünfstelligen<br />
Betrag pro Jahr bei den Stromkosten ein. Und das, obwohl die Antriebe in etwa preisgleich<br />
und in der Gesamtbetrachtung oft sogar günstiger sind als vergleichbare komplexe hydraulische<br />
Lösungen oder Elektrospindelantriebe.“ Zudem seien die Produkte sehr robust und liefen auch im<br />
Dauerbetrieb ohne Störungen.<br />
„Die Maschinenbauer und Industriekunden haben zunächst unsere Antriebe getestet, aber jetzt<br />
geht es in die Phase, in der die Nachbestellungen kommen und die Antriebe teilweise in Serienmaschinen<br />
hinein konstruiert wurden“, sagt der Kaufmann. In den nächsten fünf Jahren soll das<br />
Unternehmen daher organisch auf einen Umsatz von etwa zehn Mio. Euro wachsen und die Antriebe<br />
auch in Serie gefertigt werden. Die selbst konstruierten Bauteile aus High-Tech-Materialien<br />
lässt die Gesellschaft bei Spezialisten überwiegend in der Region <strong>Nürnberg</strong> fertigen. Am Firmensitz<br />
in Burghaslach erfolgen neben der Konstruktion und Entwicklung auch die Montage der Kraftpakete<br />
und deren Inbetriebnahme. Neben einigen Fachkräften bei Zulieferern beschäftigt das junge<br />
Unternehmen inzwischen sieben eigene Mitarbeiter, weitere sollen hinzukommen.<br />
www.eh-d.de<br />
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