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Weltkonjunktur belebt sich spürbar<br />

gen und der Stress an den Finanzmärkten hat<br />

sich spürbar reduziert.<br />

Für den Prognosezeitra<strong>um</strong> erwarten wir eine<br />

allmähliche konjunkturelle Beschleunigung in<br />

Lateinamerika. Die Zunahme des regionalen<br />

Bruttoinlandsprodukts dürfte sich von 2,7 Prozent<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr auf 3,9 Prozent im Jahr<br />

2014 und 4,4 Prozent im Jahr 2015 verstärken.<br />

Dabei wird vor allem <strong>die</strong> zunehmende Dynamik<br />

der Weltkonjunktur, nicht zuletzt in den fortgeschrittenen<br />

Volkswirtschaften, stützend wirken.<br />

Sie dürfte auch dazu führen, dass <strong>die</strong> Preise <strong>für</strong><br />

Energierohstoffe im Prognosezeitra<strong>um</strong> wieder<br />

spürbar steigen, wodurch sich <strong>die</strong> Terms of<br />

Trade der lateinamerikanischen Länder verbessern.<br />

Die Unterschiede zwischen den Ländern<br />

in der wirtschaftlichen Dynamik dürften jedoch<br />

beträchtlich bleiben. Einen relativ kräftigen Anstieg<br />

des Bruttoinlandsprodukts erwarten wir<br />

<strong>für</strong> Peru, Kol<strong>um</strong>bien und Chile, während <strong>die</strong><br />

Dynamik in Brasilien, Argentinien und Mexiko<br />

vergleichsweise gering ausfallen dürfte. Z<strong>um</strong> einen<br />

fehlen in <strong>die</strong>sen Ländern Anregungen vonseiten<br />

der Wirtschaftspolitik. Für fiskalische<br />

Impulse fehlt der Spielra<strong>um</strong>, und <strong>die</strong> Geldpolitik<br />

hat vor dem Hintergrund eines kräftigen<br />

Preisauftriebs <strong>die</strong> Zügel angezogen. Z<strong>um</strong> anderen<br />

haben <strong>die</strong>se Länder mit strukturellen Problemen<br />

zu kämpfen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> gesamtwirtschaftliche<br />

Expansion dämpfen.<br />

In Russland nahm das Bruttoinlandsprodukt<br />

im Jahr 2013 mit der niedrigsten Rate seit 1998<br />

zu, wenn man vom Krisenjahr 2008 absieht. In<br />

den ersten neun Monaten betrug <strong>die</strong> Expansion<br />

lediglich 1,5 Prozent, und <strong>die</strong> Indikatoren lassen<br />

nicht erwarten, dass sich <strong>die</strong> Konjunktur gegen<br />

Jahresende spürbar belebt hat. Zwar erhöhte<br />

sich <strong>die</strong> landwirtschaftliche Produktion dank<br />

einer guten Ernte stark, <strong>die</strong> Industrieproduktion<br />

neigte jedoch bis zuletzt zur Schwäche; im<br />

Oktober lag sie sogar etwas unter ihrem Niveau<br />

ein Jahr zuvor. Auf der Nachfrageseite waren<br />

insbesondere <strong>die</strong> Investitionen schwach – eine<br />

Folge gestiegener Zinsen, aber wohl auch Ausdruck<br />

fehlender Sicherheit über <strong>die</strong> wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingen. Probleme bereitet offenbar<br />

auch <strong>die</strong> Finanzierung von Investitionen<br />

beim Staat und im Rohstoffsektor, da <strong>die</strong> Einnahmen<br />

aus Rohstoffverkäufen durch stagnierende<br />

oder sogar sinkende Preise und eine<br />

schwache Zunahme der Nachfrage aus dem<br />

Ausland gedämpft werden. Der private Kons<strong>um</strong><br />

stieg dank weiterhin recht deutlicher Zuwächse<br />

beim real verfügbaren Einkommen mit Raten<br />

<strong>um</strong> 4 Prozent anhaltend kräftig.<br />

Die Inflation hat sich dank niedrigerer Nahrungsmittelpreise<br />

etwas verringert, mit 6,2 Prozent<br />

war sie aber immer noch höher als angestrebt.<br />

Für 2014 hat <strong>die</strong> Notenbank das Zielband<br />

auf 4 bis 6 Prozent erweitert und <strong>die</strong> zentrale<br />

Rate gegenüber dem bislang gültigen mittelfristigen<br />

Plan von 4,5 Prozent auf 5 Prozent<br />

angehoben. Für 2015 ist dann eine weitere<br />

Rückführung der Inflation vorgesehen. Die<br />

Aussichten <strong>für</strong> ein deutliches Sinken der Preissteigerungsraten<br />

sind jedoch nicht sehr günstig:<br />

Z<strong>um</strong> einen wirkt preistreibend, dass auch der<br />

Rubel im vergangenen Sommer im Zuge des<br />

allgemeinen Rückzugs der Finanzinvestoren aus<br />

den Schwellenländern erheblich an Außenwert<br />

eingebüßt hat. Z<strong>um</strong> anderen ist der Arbeitsmarkt<br />

trotz der schwachen Produktionsausweitung<br />

nach wie vor angespannt; <strong>die</strong> Arbeitslosenquote<br />

liegt bei 5 Prozent und war in der<br />

Tendenz bis zuletzt rückläufig. So ist zu erwarten,<br />

dass der Lohnauftrieb kräftig bleibt. Auch<br />

steigen <strong>die</strong> Verbraucherkredite seit gera<strong>um</strong>er<br />

Zeit stark, was ebenfalls gegen baldige Zinssenkungen<br />

spricht. Trotz alledem hat <strong>die</strong> Notenbank<br />

in ihrer Einschätzung der aktuellen Geldpolitik<br />

<strong>die</strong> Ansprache dahingehend geändert,<br />

dass Erwartungen geweckt wurden, dass <strong>die</strong> seit<br />

Herbst 2012 unveränderten Leitzinsen in den<br />

kommenden Monaten leicht gesenkt werden<br />

könnten.<br />

Die Regierung hat im Jahr 2013 anders als in<br />

den beiden Vorjahren wohl ein Budgetdefizit<br />

verzeichnet, das sich auf rund 0,5 Prozent des<br />

Bruttoinlandsprodukts belaufen dürfte. Der<br />

Staat ist in hohem Maße auf Einnahmen aus<br />

dem Ölgeschäft angewiesen; das Defizit im<br />

Haushalt ohne <strong>die</strong>se Einnahmen liegt bei reichlich<br />

10 Prozent. Um das Risiko zu verringern,<br />

dass sinkende Rohölpreise zu einem gravierenden<br />

Finanzierungsproblem <strong>für</strong> den Staat führen,<br />

strebt <strong>die</strong> Regierung eine Rückführung des<br />

<strong>um</strong> Öleinnahmen bereinigten Defizits an. Im<br />

Haushalt <strong>für</strong> 2014 sind deshalb spürbare Ein-<br />

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