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Weltkonjunktur belebt sich spürbar<br />

Auch unter dem Eindruck, dass es offenbar<br />

unter den gegenwärtigen institutionellen Rahmenbedingungen<br />

schwierig geworden ist, das<br />

hohe Expansionstempo der chinesischen Wirtschaft<br />

aufrecht zu erhalten, hat das Zentralkomitee<br />

der Kommunistischen Partei im November<br />

wirtschaftliche Reformvorhaben verabschiedet,<br />

<strong>die</strong> unter anderem Schritte in Richtung<br />

einer Liberalisierung von Finanzsektor,<br />

Wechselkursen und Einlagezinsen vorsehen<br />

sowie eine stärkere Rolle <strong>für</strong> nichtstaatliche<br />

Unternehmen. Derartige Reformen dürften<br />

mittelfristig ein solides Wachst<strong>um</strong> stützen, aber<br />

wohl nicht verhindern, dass der Wachst<strong>um</strong>strend<br />

der chinesischen Wirtschaft sich weiter<br />

allmählich abflacht.<br />

In In<strong>die</strong>n setzte sich <strong>die</strong> ausgeprägte<br />

Schwäche der Wirtschaft im Jahr 2013 zunächst<br />

fort. Insbesondere Investitionen und Exporte<br />

drückten auf <strong>die</strong> wirtschaftliche Aktivität. Mitte<br />

des Jahres kam <strong>die</strong> Rupie im Zusammenhang<br />

mit den durch <strong>die</strong> Ankündigung einer bevorstehenden<br />

Straffung der US-Geldpolitik entstandenen<br />

Irritationen an den weltweiten<br />

Finanzmärkten stark unter Druck. Zuletzt hat<br />

sich <strong>die</strong> Produktion aber merklich belebt. Im<br />

dritten Quartal stieg <strong>die</strong> gesamtwirtschaftliche<br />

Produktion mit einer annualisierten Rate von<br />

rund 15 Prozent wieder kräftig an, nachdem sie<br />

im zweiten Quartal rückläufig gewesen war. 8<br />

Einen deutlichen Zuwachs verzeichnete auch<br />

<strong>die</strong> Industrieproduktion (+11 Prozent), <strong>die</strong> im<br />

Vorquartal sogar noch stärker als <strong>die</strong> gesamtwirtschaftliche<br />

Produktion gefallen war. Wesentliche<br />

Impulse <strong>für</strong> <strong>die</strong> konjunkturelle Belebung<br />

kamen dabei von den Exporten, aber auch<br />

<strong>die</strong> Investitionen und der private Kons<strong>um</strong><br />

legten wieder kräftig zu. Die starke Zunahme<br />

der Exporte führte auch zu einem deutlichen<br />

Rückgang des Leistungsbilanzdefizits auf 1,2<br />

Prozent in Relation z<strong>um</strong> Bruttoinlandsprodukt.<br />

____________________<br />

8 Wir beziehen uns wegen der internationalen Vergleichbarkeit<br />

auf das Bruttoinlandsprodukt zu konstanten<br />

Marktpreisen, welches das indische Statistikamt<br />

neben dem Bruttoinlandsprodukt zu Faktorkosten<br />

ausweist. Diese Reihe liegt nur in Ursprungswerten<br />

vor und wird von uns mit dem Verfahren X-<br />

12-ARIMA saisonbereinigt. Die hier berichteten<br />

Verlaufsraten sind daher nicht offizieller Natur.<br />

Im Vorquartal hatte es ebenso wie im Jahr 2012<br />

insgesamt knapp 5 Prozent betragen.<br />

Unerwünscht hoch ist mit zuletzt rund 11<br />

Prozent nach wie vor der Anstieg der Verbraucherpreise.<br />

Dieser veranlasste im Herbst <strong>die</strong> indische<br />

Zentralbank, <strong>die</strong> unter neuer Leitung der<br />

Inflationskontrolle ein höheres Gewicht geben<br />

will, den Repo-Zinssatz <strong>um</strong> insgesamt 50 Basispunkte<br />

zu erhöhen, nachdem er in der ersten<br />

Jahreshälfte aufgrund der schwachen Konjunktur<br />

noch gesenkt worden war.<br />

Trotz der deutlichen konjunkturellen Belebung<br />

im dritten Quartal wird <strong>die</strong> Expansionsrate<br />

im Gesamtjahr 2013 wie schon im Jahr zuvor<br />

aber deutlich geringer sein, als <strong>die</strong> Raten,<br />

<strong>die</strong> vor 2012 verzeichnet worden waren. Die Inflation<br />

dürfte im Prognosezeitra<strong>um</strong> nur allmählich<br />

zurückgehen, nicht zuletzt da Engpässe bei<br />

der Infrastruktur und mangelnder Wettbewerb<br />

<strong>die</strong> Angebotskapazität der indischen Wirtschaft<br />

beschränken (Tabelle 6). Die gesamtwirtschaftliche<br />

Produktion dürfte im Prognosezeitra<strong>um</strong><br />

etwas beschleunigt ausgeweitet werden, angeregt<br />

durch eine verstärkte Nachfrage aus dem<br />

Ausland und <strong>die</strong> beschleunigte Umsetzung von<br />

laufenden Infrastrukturprojekten. Mit rund 5<br />

Prozent bleibt das Expansionstempo freilich<br />

hinter dem zurück, das im vergangenen Jahrzehnt<br />

verzeichnet worden war.<br />

In der Gruppe der südostasiatischen<br />

Schwellenländer 9 hat sich der Anstieg des<br />

Bruttoinlandsprodukts im Jahresverlauf beschleunigt;<br />

im dritten Quartal <strong>die</strong>ses Jahres<br />

betrug er 5,5 Prozent. Maßgeblich hier<strong>für</strong> war<br />

der beschleunigte Produktionsanstieg in Malaysia<br />

und Thailand, wo insbesondere <strong>die</strong> Exporte<br />

spürbar anzogen. Die wirtschaftliche Dynamik<br />

in der Ländergruppe erscheint zwar generell<br />

robust, der kurzfristige Ausblick ist jedoch mit<br />

erhöhter Unsicherheit behaftet. So sind <strong>die</strong><br />

Auswirkungen der Zerstörungen auf den Philippinen<br />

durch den tropischen Wirbelsturm im<br />

November schwer abschätzbar, wenngleich wir<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Prognose nur geringe Effekte auf <strong>die</strong> gesamtwirtschaftliche<br />

Produktion unterstellen.<br />

____________________<br />

9 Die hier betrachtete Ländergruppe <strong>um</strong>fasst Indonesien,<br />

Thailand, Malaysia und <strong>die</strong> Philippinen.<br />

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