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Weltkonjunktur belebt sich spürbar<br />
mender politischer Unsicherheit erheblich<br />
schr<strong>um</strong>pfte. Trotz der konjunkturellen Aufhellung<br />
verminderten sich <strong>die</strong> Arbeitslosenquoten<br />
nur wenig und blieben in den meisten Ländern<br />
im zweistelligen Bereich. Deutlich zurückgegangen<br />
ist hingegen <strong>die</strong> Inflation. Dies hat z<strong>um</strong><br />
einen konjunkturelle Gründe. So hat <strong>die</strong> hohe<br />
Arbeitslosigkeit <strong>die</strong> Lohnentwicklung gedämpft.<br />
Günstig wirkte sich zudem der Rückgang der<br />
Getreidepreise aus. In Ungarn, wo <strong>die</strong> Inflation<br />
von 5,1 Prozent im Dezember 2012 auf 1,1 Prozent<br />
im vergangenen Oktober fiel, spielte allerdings<br />
eine Senkung von Preisen öffentlicher<br />
Versorgungsunternehmen <strong>die</strong> Hauptrolle.<br />
Abbildung 24:<br />
Bruttoinlandsprodukt und Industrieproduktion in den mittelund<br />
osteuropäischen Ländern außerhalb der EU 2007–<br />
2013<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
Prozent<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
Industrieproduktion<br />
-30<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
Quartalsdaten; preis- und saisonbereinigt, Veränderung gegenüber<br />
dem demVorquartal, Jahresrate.<br />
Quelle: Eurostat, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen;<br />
eigene eigeneBerechnungen.<br />
Die Geldpolitik ist in den Ländern, <strong>die</strong> über<br />
eine unabhängige Geldpolitik verfügen, expansiv<br />
ausgerichtet. In Schweden hat <strong>die</strong> Zentralbank<br />
ihren Leitzins angesichts der hartnäckigen<br />
konjunkturellen Schwäche und einer Inflationsrate,<br />
<strong>die</strong> mit zuletzt 0,2 Prozent deutlich unterhalb<br />
des Inflationsziels von 2 Prozent lag, Mitte<br />
Dezember <strong>um</strong> 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent<br />
gesenkt. In Polen und Ungarn befindet sich<br />
der Leitzins nach mehreren Zinssenkungen im<br />
Jahresverlauf auf historischen Tiefständen, in<br />
Tschechien liegt er sogar nahe null. Hier hat <strong>die</strong><br />
Notenbank im November z<strong>um</strong> ersten Mal seit<br />
elf Jahren am Devisenmarkt interveniert, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> nationale Währung zu schwächen und der<br />
Wirtschaft so zusätzliche Impulse zu geben. Die<br />
Geldpolitik in <strong>die</strong>sen Ländern wird voraussichtlich<br />
ihren expansiven Kurs bis weit in das<br />
Jahr 2015 beibehalten. Die Finanzpolitik wirkt<br />
nur in Polen spürbar dämpfend. In den übrigen<br />
größeren hier betrachteten Ländern ist sie neutral<br />
ausgerichtet oder gibt sogar leichte Impulse.<br />
Bei <strong>die</strong>ser Wirtschaftspolitik, einer zunehmenden<br />
Belebung der Konjunktur im Eurora<strong>um</strong><br />
und einem verstärkten Produktionsanstieg<br />
in der übrigen Welt sollte sich auch <strong>die</strong><br />
wirtschaftliche Dynamik in den mittel- und osteuropäischen<br />
Ländern der EU sowie in Schweden<br />
und in Dänemark merklich verstärken. In<br />
den Ländern, <strong>die</strong> 2004 und später beigetreten<br />
sind, dürfte <strong>die</strong> Produktion insgesamt weiter<br />
merklich rascher zunehmen als in der übrigen<br />
EU. So erwarten wir <strong>für</strong> das Bruttoinlandsprodukt<br />
<strong>die</strong>ser Ländergruppe im kommenden Jahr<br />
einen Anstieg von 2 Prozent, nach 0,8 Prozent<br />
im laufenden Jahr. Im Jahr 2015 dürfte <strong>die</strong> gesamtwirtschaftliche<br />
Produktion nochmals stärker,<br />
mit einer Rate von 2,6 Prozent, zunehmen.<br />
Risiken <strong>für</strong> <strong>die</strong> Prognose gehen insbesondere<br />
vom Fortgang der Erholung im Eurora<strong>um</strong> aus.<br />
Sollte <strong>die</strong> Konjunktur im Eurora<strong>um</strong> wieder ins<br />
Stocken geraten, wären insbesondere <strong>die</strong> Länder<br />
Mittel- und Osteuropas aufgrund ihrer starken<br />
Einbindung in <strong>die</strong> Produktionsketten der<br />
Industrie im Eurora<strong>um</strong> erheblich betroffen. Zudem<br />
besteht das Risiko, dass sich Stress an den<br />
internationalen Finanzmärkten, etwa durch ein<br />
Wiederaufflammen der Eurokrise oder Irritationen<br />
im Zusammenhang mit der Drosselung<br />
der Liquiditätszufuhr in den Vereinigten Staaten,<br />
spürbar auf <strong>die</strong> mittel- und osteuropäischen<br />
Länder auswirkt, da <strong>die</strong>se z<strong>um</strong> Teil erheblichen<br />
externen Finanzierungsbedarf haben.<br />
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