01.03.2014 Aufrufe

klicken, um die Datei herunterzuladen - Institut für Weltwirtschaft

klicken, um die Datei herunterzuladen - Institut für Weltwirtschaft

klicken, um die Datei herunterzuladen - Institut für Weltwirtschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Weltkonjunktur belebt sich spürbar<br />

bar zurückgebildet. So sind <strong>die</strong> Zinsaufschläge<br />

der Staatsanleihen von Krisenländern gegenüber<br />

deutschen Staatsanleihen nachhaltig gesunken.<br />

Der von uns berechnete Finanzmarktstressindikator<br />

ging ebenfalls stark zurück und<br />

befindet sich seit dem Frühjahr nicht mehr auf<br />

einem ungewöhnlich hohen Niveau (Abbildung<br />

21). Der Risikoaufschlag <strong>für</strong> Unternehmenskredite<br />

in den Krisenländern ist allerdings noch<br />

erheblich.<br />

Abbildung 21:<br />

Finanzmarktstress im Eurora<strong>um</strong> 1999–2013<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

-1,0<br />

Index<br />

-2,0<br />

1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013<br />

Der Finanzmarktstress wird mithilfe eines Faktormodells aus aus einer einer<br />

Vielzahl von Einzelindikatoren bereichnet. berechnet.<br />

Quelle: Eigene Berechnungen.<br />

Der EZB-Rat hat vor dem Hintergrund der<br />

im Herbst nochmals deutlich gesunkenen Inflationsrate<br />

den Leitzins im November 2013 auf<br />

nunmehr 0,25 Prozent gesenkt. Der Zinsschritt<br />

beruhte auf der Einschätzung, dass <strong>die</strong> Inflation<br />

im Eurora<strong>um</strong> <strong>für</strong> längere Zeit gedämpft bleibt.<br />

Wir erwarten, dass der Hauptfinanzierungssatz<br />

im gesamten Prognosezeitra<strong>um</strong> unverändert<br />

niedrig bleibt. Z<strong>um</strong> einen dürfte sich <strong>die</strong> Konjunktur<br />

im Eurora<strong>um</strong> nur allmählich beleben,<br />

und <strong>die</strong> Kreditvergabe wird wohl nur langsam<br />

Fahrt aufnehmen, auch weil es in den Bankbilanzen<br />

weiter Anpassungsbedarf gibt. Z<strong>um</strong><br />

anderen hat <strong>die</strong> EZB im Rahmen ihrer neuen<br />

Kommunikationsstrategie („Forward Guidance“)<br />

erneut betont, dass sie beabsichtigt, ihre Zinsen<br />

<strong>für</strong> einen ausgedehnten Zeitra<strong>um</strong> niedrig zu<br />

halten.<br />

Die Finanzpolitik war im abgelaufenen Jahr<br />

im Eurora<strong>um</strong> deutlich restriktiv ausgerichtet.<br />

Dies trifft sowohl auf <strong>die</strong> Länder zu, <strong>die</strong> ein Anpassungsprogramm<br />

durchlaufen bzw. durchlaufen<br />

haben, als auch auf viele andere Mitgliedsstaaten.<br />

So wurde in Frankreich eine<br />

Rentenreform eingeleitet, <strong>die</strong> höhere Beitragssätze<br />

und geringere Leistungen <strong>um</strong>fasst, und in<br />

den Niederlanden wurden erneut <strong>um</strong>fangreiche<br />

Maßnahmen zur Reduktion des Haushaltsdefizits<br />

<strong>um</strong>gesetzt. Es zeichnet sich allerdings ab,<br />

dass <strong>die</strong> Konsoli<strong>die</strong>rungsbemühungen in vielen<br />

Ländern im kommenden Jahr nachlassen bzw.<br />

ganz z<strong>um</strong> Erliegen kommen. Ausnahmen dürften,<br />

neben den Niederlanden insbesondere<br />

Portugal und Griechenland sein, <strong>die</strong> allerdings<br />

auch <strong>die</strong> Vorgaben der Anpassungsprogramme<br />

zu erfüllen haben. Insgesamt dürfte sich der<br />

strukturelle Budgetsaldo im Eurora<strong>um</strong> im Jahr<br />

2014 nur noch wenig verändern. Wegen der<br />

konjunkturellen Erholung dürfte sich das<br />

Budgetdefizit dennoch leicht von 3,0 auf 2,6<br />

Prozent in Relation z<strong>um</strong> Bruttoinlandsprodukt<br />

verringern. Für das Jahr 2015 erwarten wir einen<br />

abermals nur geringen restriktiven Impuls.<br />

Konjunkturell bedingt wird das Budgetdefizit<br />

weiter in moderatem Umfang abnehmen.<br />

Die verfügbaren Indikatoren lassen darauf<br />

schließen, dass <strong>die</strong> gesamtwirtschaftliche Aktivität<br />

im vierten Quartal ebenfalls nur gering<br />

zulegen dürfte. So ist <strong>die</strong> Industrieproduktion<br />

jüngst merklich zurückgegangen, und <strong>die</strong> Unternehmen<br />

rechnen insgesamt nur mit einer<br />

stagnierenden Auslastung ihrer Produktionskapazitäten.<br />

Bei <strong>die</strong>sen Rahmenbedingungen wird <strong>die</strong><br />

Binnennachfrage im kommenden Jahr wohl etwas<br />

anziehen. Der private Kons<strong>um</strong> dürfte von<br />

einem Anstieg der verfügbaren Einkommen<br />

profitieren, der aus der Stabilisierung der Lage<br />

am Arbeitsmarkt und moderat steigenden Reallöhnen<br />

resultiert. Vonseiten der Finanzpolitik<br />

wird <strong>die</strong> Entwicklung der verfügbaren Einkommen<br />

wohl weniger stark gedämpft werden<br />

als zuvor. Auch werden <strong>die</strong> Einschnitte bei den<br />

Staatsausgaben weniger gravierend sein als zuletzt.<br />

In <strong>die</strong>sem Umfeld dürften <strong>die</strong> Unternehmen<br />

zusehends weniger abwartend agieren und<br />

ihre Investitionstätigkeit allmählich ausweiten.<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!