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Weltkonjunktur belebt sich spürbar<br />
Stimmungsindikatoren signalisieren zwar, dass<br />
<strong>die</strong> Verbraucher und <strong>die</strong> Unternehmen deutlich<br />
zuversichtlicher geworden sind. So stieg der<br />
Economic Sentiment Indicator der Europäischen<br />
Kommission im Verlauf des Jahres kräftig<br />
und befand sich zuletzt nur noch geringfügig<br />
unter seinem langjährigen Mittel. Auf <strong>die</strong> „harten“<br />
Konjunkturindikatoren wie Industrieproduktion<br />
oder Einzelhandels<strong>um</strong>sätze hat sich<br />
<strong>die</strong>s jedoch bislang nicht übertragen, da <strong>die</strong><br />
Strukturanpassungen in einigen Ländern des<br />
Eurora<strong>um</strong>s <strong>die</strong> Konjunktur nach wie vor bremsen.<br />
Im dritten Quartal erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt<br />
mit einer laufenden Jahresrate<br />
von 0,3 Prozent (annualisiert) nur geringfügig,<br />
nachdem es zuvor mit einer Rate von 1,2 Prozent<br />
expan<strong>die</strong>rte (Abbildung 17). Der Anstieg<br />
Abbildung 17:<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Eurora<strong>um</strong> 2007–<br />
2013<br />
4<br />
0<br />
-4<br />
-8<br />
Prozent<br />
Bruttoinlandsprodukt<br />
-12<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
Quartalsdaten; preis- und saisonbereinigt; Veränderung gegenüber<br />
Vorquartal, dem Vorquartal, Jahresrate.<br />
gegenüber<br />
dem Jahresrate.<br />
Quelle: Eurostat, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.<br />
der gesamtwirtschaftlichen Produktion war<br />
ausschließlich auf <strong>die</strong> Ausweitung der inländischen<br />
Verwendung zurückführen. Dabei erhöhten<br />
<strong>die</strong> Unternehmen ihre Lagerbestände<br />
deutlich und auch <strong>die</strong> Anlageinvestitionen, <strong>die</strong><br />
während der Rezession stark zurückgegangen<br />
waren, nahmen wieder zu. Der Außenbeitrag<br />
dämpfte den Produktionsanstieg rein rechnerisch<br />
dagegen merklich, weil <strong>die</strong> Zuwächse bei<br />
den Ausfuhren (0,7 Prozent) deutlich hinter denen<br />
der Einfuhren (4 Prozent) zurückblieben.<br />
Im Eurora<strong>um</strong> ohne Deutschland stagnierte<br />
<strong>die</strong> wirtschaftliche Aktivität im dritten Quartal.<br />
Unter den größeren Volkswirtschaften legte das<br />
Bruttoinlandsprodukt in Belgien mit einer Rate<br />
von 1,2 Prozent noch am kräftigsten zu, während<br />
sich <strong>die</strong> Produktion in Spanien und den<br />
Niederlanden nur leicht erhöhte. In Frankreich<br />
und in Italien hingegen schr<strong>um</strong>pfte <strong>die</strong> Wirtschaft<br />
<strong>um</strong> rund 0,5 Prozent.<br />
Insbesondere in den Krisenländern (Griechenland,<br />
Irland, Italien, Portugal und Spanien)<br />
waren bis z<strong>um</strong> Jahr 2008 hohe und steigende<br />
Defizite in der Leistungsbilanz verzeichnet worden.<br />
Im Zuge der Anpassungskrise schr<strong>um</strong>pfte<br />
nicht zuletzt <strong>die</strong> Inlandsnachfrage stark. Dies<br />
führte dazu, dass <strong>die</strong> Importe drastisch zurückgingen.<br />
Zuletzt legten aber auch <strong>die</strong><br />
Exporte dank einer inzwischen spürbar verbesserten<br />
Wettbewerbsposition deutlich zu. In der<br />
Folge verbesserten sich <strong>die</strong> Leistungsbilanzen<br />
<strong>die</strong>ser Länder massiv (Abbildung 18). Der Saldo<br />
der Leistungsbilanz in Relation z<strong>um</strong> Bruttoinlandsprodukt<br />
erhöhte sich zwischen 2008<br />
und 2012 <strong>um</strong> zwischen 2,5 (Italien) und 12,5<br />
Prozentpunkte (Griechenland). Im abgelaufenen<br />
Jahr dürfte <strong>die</strong> Leistungsbilanz <strong>die</strong>ser Ländergruppe<br />
nahezu ausgeglichen sein. Gleichzeitig<br />
blieb der Überschuss in der zusammengefassten<br />
Leistungsbilanz der übrigen Länder des<br />
Eurora<strong>um</strong>s weitgehend unverändert. In<br />
Deutschland und den Niederlanden, den Ländern<br />
mit dem höchsten Überschuss, erhöhte<br />
sich der Leistungsbilanzsaldo sogar tendenziell<br />
weiter. Im Ergebnis hat sich <strong>die</strong> Leistungsbilanz<br />
im Eurora<strong>um</strong> insgesamt in den vergangenen<br />
Jahren deutlich verbessert. Wurde im Jahr<br />
2008 ein Defizit von rund 1,5 Prozent in Relation<br />
z<strong>um</strong> Bruttoinlandsprodukt verzeichnet,<br />
ergab sich im Jahr 2012 ein Überschuss von 1,3<br />
Prozent. Im Jahr 2013 dürfte sich der Saldo erneut<br />
deutlich, auf nun rund 2 Prozent, erhöht<br />
haben.<br />
Die Inflationsrate verringerte sich im Verlauf<br />
des Jahres 2013 merklich und betrug im Oktober<br />
nur noch 0,7 Prozent; im Januar hatte <strong>die</strong><br />
Rate noch bei 2 Prozent gelegen (Abbildung 19).<br />
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