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Weltkonjunktur belebt sich spürbar<br />

<strong>die</strong> Aktienkurse deutlich an, und <strong>die</strong> Renditen<br />

der langfristigen Staatsanleihen gingen zurück.<br />

Die Finanzpolitik hat zu Jahresbeginn ein<br />

Konjunkturprogramm mit einem Schwerpunkt<br />

auf den öffentlichen Investitionen beschlossen,<br />

das eine Größenordnung von 2,2 Prozent des<br />

Bruttoinlandsprodukts hatte und wohl einen<br />

Impuls von etwa der Hälfte <strong>die</strong>ses Vol<strong>um</strong>ens<br />

beinhaltete. 6<br />

Es ist allerdings fraglich, ob es der japanischen<br />

Regierung mit ihrer „Politik der drei<br />

Pfeile“ gelingen wird, das Wachst<strong>um</strong> wie beabsichtigt<br />

mittelfristig zu erhöhen und den Prozess<br />

schleichender Deflation dauerhaft zu beenden.<br />

Während der aggressive Einsatz expansiver<br />

nachfragepolitischer Maßnahmen <strong>die</strong> Produktion<br />

kurzfristig deutlich stimuliert hat, ist<br />

das dritte und <strong>für</strong> den langfristigen Erfolg wohl<br />

entscheidende Element der wirtschaftspolitischen<br />

Strategie – Strukturreformen zur Stärkung<br />

der Angebotsseite der Wirtschaft – bislang<br />

nicht so weit konkretisiert worden, dass mit<br />

spürbaren Erfolgen zu rechnen ist (Boysen-Hogrefe<br />

et al. 2013: Kasten 1).<br />

Was <strong>die</strong> Effekte der Geldpolitik betrifft, geht<br />

der drastische Anstieg der Zentralbankgeldmenge<br />

immerhin mit einer moderaten Beschleunigung<br />

der Expansion bei der breiter abgegrenzten<br />

Geldmenge M2 einher (Abbildung<br />

16). Auch vergeben <strong>die</strong> Banken inzwischen in<br />

etwas größerem Umfang Kredite. Gleichzeitig<br />

sind <strong>die</strong> Impulse vonseiten der Entwicklung an<br />

den Finanzmärkten zuletzt aber geringer geworden.<br />

Der Wechselkurs hat sich gegenüber<br />

dem US-Dollar stabilisiert, und <strong>die</strong> Kurse <strong>für</strong><br />

Aktien sind nach dem Frühjahr nur noch wenig,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> Anleihen gar nicht mehr gestiegen.<br />

Die finanzpolitischen Impulse scheinen im<br />

Herbst bereits ausgelaufen zu sein. So waren<br />

<strong>die</strong> Auftragseingänge <strong>für</strong> öffentliche Bauten zuletzt<br />

wieder rückläufig. Für das kommende Jahr<br />

ist zudem im April eine Anhebung der Mehrwertsteuer<br />

<strong>um</strong> 3 Prozentpunkte vorgesehen, <strong>die</strong><br />

____________________<br />

6 Der konjunkturelle Impuls, der von den von der<br />

japanischen Regierung beschlossenen Programmen<br />

ausgeht, ist regelmäßig schwer zu schätzen, da z<strong>um</strong>eist<br />

bereits implementierte Maßnahmen integriert<br />

und gleichzeitig an anderer Stelle Einsparungen<br />

vorgenommen werden.<br />

Abbildung 16:<br />

Indikatoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> monetären Rahmenbedingungen in<br />

Japan 2011–2013<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

M2<br />

100<br />

(rechte Skala)<br />

2011 2012 2013<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

Bill. Yen<br />

75<br />

Wechselkurs<br />

70<br />

2011 2012 2013<br />

Bill. Yen<br />

Aktienkurse<br />

(rechte Skala)<br />

Quelle: Bank of Japan; Thomson Financial.<br />

1 450<br />

1 350<br />

1 250<br />

1 150<br />

1 050<br />

950<br />

850<br />

750<br />

18 000<br />

16 000<br />

14 000<br />

12 000<br />

10 000<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

den Einstieg in einen mittelfristigen Konsoli<strong>die</strong>rungsprozess<br />

bei den öffentlichen Finanzen bilden<br />

soll. Vor dem Hintergrund der bereits geringer<br />

werdenden konjunkturellen Dynamik hat<br />

<strong>die</strong> Regierung Anfang Dezember ein neuerliches<br />

Konjunkturpaket verabschiedet, das abermals<br />

einen Impuls von 1 Prozent in Relation z<strong>um</strong><br />

Bruttoinlandsprodukt geben und <strong>die</strong> restriktiven<br />

Wirkungen von Mehrwertsteuererhöhung<br />

und nachlassenden Investitionsausgaben infolge<br />

des Auslaufens des vorherigen Fiskalprogramms<br />

abdämpfen soll. Freilich ist zweifelhaft,<br />

ob es auf <strong>die</strong>se Weise gelingen kann, Vertrauen<br />

in eine dauerhafte Gesundung der Staatsfinanzen<br />

zu bilden. Eine Konsoli<strong>die</strong>rung ist angesichts<br />

des gegenwärtigen Schuldenstandes von<br />

knapp 230 Prozent in Relation z<strong>um</strong> Brutto-<br />

12

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