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Weltkonjunktur belebt sich spürbar<br />

tungssektor. 4 Im November trug der recht kräftige<br />

Anstieg der Beschäftigung dazu bei, dass<br />

<strong>die</strong> Arbeitslosenquote recht deutlich – <strong>um</strong> 0,3<br />

Prozentpunkte auf 7 Prozent – zurückging. Ein<br />

Großteil des Rückgangs der Arbeitslosenquote<br />

während der vergangenen Jahre ist aber nach<br />

wie vor auf einen Rückgang der Partizipationsrate<br />

zurückzuführen.<br />

Vor dem Hintergrund der fortschreitenden<br />

Besserung der Lage am Arbeitsmarkt sah <strong>die</strong><br />

US-Notenbank sich veranlasst, <strong>die</strong> Märkte auf<br />

einen allmählichen Ausstieg aus der Politik zusätzlicher<br />

Anleihekäufe („QE3“) vorzubereiten.<br />

Ankündigungen im Mai und Juni, <strong>die</strong> signalisierten,<br />

dass der Umfang, mit dem <strong>die</strong> Anleihebestände<br />

der Fed ausgeweitet werden, von monatlich<br />

85 Mrd. Dollar voraussichtlich ab September<br />

allmählich zurückgefahren werden<br />

würde („tapering“), hatte allerdings zur Folge,<br />

dass <strong>die</strong> längerfristigen Zinsen <strong>für</strong> Hypotheken<br />

und US-Staatsanleihen deutlich anzogen. Hinzu<br />

kam, dass im Zuge der politischen Auseinandersetzungen<br />

über das Budget und <strong>die</strong> Anhebung<br />

der Schuldenobergrenze <strong>die</strong> Risiken <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> US-Konjunktur aus Sicht der Fed offenbar<br />

zugenommen hatten. So verzichtete <strong>die</strong> Notenbank<br />

im Herbst zunächst auf <strong>die</strong> annoncierte<br />

Verringerung des geldpolitischen Expansionsgrades.<br />

Am 18. Dezember wurde dann aber beschlossen,<br />

den Umfang der monatlich zusätzlich<br />

gekauften Wertpapiere <strong>um</strong> 10 Mrd. auf 75 Mrd.<br />

Dollar zu verringern. Inzwischen ist allerdings<br />

<strong>die</strong> Arbeitslosenquote auf 7 Prozent zurückgegangen,<br />

das Niveau, <strong>für</strong> das der Notenbankpräsident<br />

Bernanke ursprünglich in Aussicht gestellt<br />

hatte, ganz auf zusätzliche Anleihekäufe<br />

zu verzichten. Dies verdeutlicht <strong>die</strong> Problematik,<br />

<strong>die</strong> mit dem Verknüpfen der Geldpolitik an<br />

<strong>die</strong> zukünftige Entwicklung der Arbeitslosenquote<br />

verbunden ist: Die Arbeitslosenquote<br />

wird erheblich von Faktoren beeinflusst, <strong>die</strong> –<br />

wie beispielsweise <strong>die</strong> Partizipationsrate – allenfalls<br />

mittelbar im Einflussbereich der Geldpolitik<br />

liegen. Wir rechnen nach den jüngsten<br />

____________________<br />

4 Diese Tendenz lässt sich bereits seit Beginn des<br />

Beschäftigungsaufschwungs im Jahr 2010 beobachten.<br />

Vgl. Boysen-Hogrefe et al. (2012: 10).<br />

Erfahrungen mit der Fed damit, dass sie <strong>die</strong><br />

Anleihekäufe nur langsam zurückfährt. Nach<br />

dem Abschluss <strong>die</strong>ses Prozesses, den wir <strong>für</strong><br />

den Herbst 2014 erwarten, dürfte <strong>die</strong> Fed ihren<br />

Leitzins noch <strong>für</strong> gera<strong>um</strong>e Zeit in der Bandbreite<br />

zwischen 0 und 0,25 Prozent belassen.<br />

Wir gehen davon aus, dass sie ihn erst gegen<br />

Ende des Jahres 2015 erhöht.<br />

Die Finanzpolitik stand im Herbst im Zeichen<br />

der Verhandlungen über das Budget <strong>für</strong><br />

das Haushaltsjahr 2014, das im Oktober begann,<br />

sowie über <strong>die</strong> Anhebung der Schuldenobergrenze.<br />

Da sich <strong>die</strong> beiden Parteien zunächst<br />

nicht auf einen Haushalt verständigen<br />

konnten, kam es <strong>für</strong> 16 Tage zu einer teilweisen<br />

Einstellung der Regierungstätigkeit („government<br />

shutdown“). Einige Behörden wurden geschlossen<br />

oder schränkten ihre Aktivitäten<br />

stark ein; in der Spitze wurden mehr als<br />

800 000 Be<strong>die</strong>nstete in unbezahlten Urlaub geschickt.<br />

Die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

sind jedoch nicht dramatisch gewesen,<br />

da der Staat seinen wesentlichen Aufgaben<br />

weiterhin nachkam. Zudem ist den Beschäftigten<br />

der Ver<strong>die</strong>nstausfall inzwischen ersetzt<br />

worden. Am 17. Oktober kam es zu einer Einigung<br />

sowohl bezüglich des Budgets als auch bezüglich<br />

der Anhebung der Schuldenobergrenze,<br />

<strong>die</strong> jedoch lediglich bis z<strong>um</strong> Januar (Budget)<br />

bzw. bis z<strong>um</strong> Februar (Schuldenobergrenze)<br />

2014 trägt. 5 Mitte Dezember gelang es dann<br />

einer überparteilichen Kommission, einen<br />

Kompromissvorschlag <strong>für</strong> den laufenden Bundeshaushalt<br />

vorzulegen, der in den beiden<br />

Kammern des Kongresses mehrheitsfähig ist.<br />

Als Resultat der Einigung werden <strong>die</strong> <strong>für</strong> den<br />

Beginn des Jahres anstehenden automatischen<br />

Budgetkürzungen abgemildert und <strong>die</strong> Ausgabenziele<br />

insgesamt etwas aufgeweicht. Die Anhebung<br />

der Schuldenobergrenze steht zwar<br />

noch aus. Allerdings haben sich mit der<br />

jüngsten Verständigung auf einen Bundeshaushalt<br />

auch <strong>die</strong> Aussichten verbessert, dass es in<br />

<strong>die</strong>sem Punkt zu einer Einigung kommt, <strong>die</strong><br />

etwas längerfristig trägt und <strong>die</strong> nicht in letzter<br />

____________________<br />

5 Bezüglich der Schuldenobergrenze dürfte es dem<br />

US-Finanzministeri<strong>um</strong> wie in der Vergangenheit jedoch<br />

möglich sein, <strong>die</strong>se Frist durch Sondermaßnahmen<br />

einige Monate zu strecken.<br />

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