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Deutschland: Konjunktur kommt allmählich in Schwung<br />
damit etwas höher sein als im Vorjahr (Tabelle<br />
8). Der Preisauftrieb wird sich bei der guten<br />
Konjunktur verstärken; <strong>die</strong> Inflationsrate dürfte<br />
1,7 Prozent betragen. Im Budget des Staates ergibt<br />
sich voraussichtlich ein leichter Überschuss.<br />
Bei der Prognose besteht eine Unsicherheit,<br />
<strong>die</strong> wir anhand von Konfidenzintervallen dargestellt<br />
haben. Für <strong>die</strong> Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts<br />
im Jahr 2014 reicht <strong>die</strong> Spanne<br />
des 95-Prozent Konfidenzintervalls reicht von<br />
–0,4 bis +3,8 Prozent (Abbildung 31).<br />
Im Jahr 2015 wird sich das Tempo des Aufschwungs<br />
nochmals verstärken. Zur Beschleunigung<br />
werden voraussichtlich alle Komponenten<br />
der inländischen Verwendung beitragen. In<br />
der Folge werden auch <strong>die</strong> Importe kräftig anziehen.<br />
Trotz einer deutlichen Zunahme der Exporte<br />
wird somit der Expansionsbeitrag des Außenhandels<br />
negativ sein. Das Bruttoinlandsprodukt<br />
dürfte im Jahresdurchschnitt <strong>um</strong> 2,5 Prozent<br />
höher sein als im Jahr 2014; arbeitstäglich<br />
bereinigt beträgt der Anstieg 2,3 Prozent. Diese<br />
Rate liegt deutlich über der Wachst<strong>um</strong>srate des<br />
Produktionspotenzials, <strong>die</strong> wir auf 1 ¼ Prozent<br />
schätzen (Boysen-Hogrefe et al. 2013c). Mit der<br />
zunehmenden Produktionslücke wird sich der<br />
Inflationsdruck verstärken. Die Verbraucherpreise<br />
dürften 2015 <strong>um</strong> 2,5 Prozent steigen. Die<br />
Arbeitslosigkeit dürfte beschleunigt zurückgehen.<br />
Die Prognose des Budgetsaldos ist mit besonderer<br />
Unsicherheit verbunden, da unklar ist,<br />
welche Pläne der neuen Bundesregierung wann<br />
<strong>um</strong>gesetzt werden. Nach unseren <strong>die</strong>sbezüglichen<br />
Annahmen und auf Basis unserer Prognose<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Konjunktur dürfte sich ein Überschuss<br />
ergeben, der in Relation z<strong>um</strong> Bruttoinlandsprodukt<br />
bei 0,7 Prozent liegt. Ein solcher<br />
Überschuss sollte nicht suggerieren, dass ein<br />
zusätzlicher Ausgabenspielra<strong>um</strong> <strong>für</strong> den Staat<br />
besteht. Vielmehr ist es vor dem Hintergrund<br />
der Schuldenbremse erforderlich, dass in der<br />
Hochkonjunktur <strong>die</strong> Einnahmen <strong>die</strong> Ausgaben<br />
übersteigen. Über<strong>die</strong>s ist ein Schuldenabbau<br />
auch deshalb geboten, weil <strong>die</strong> Staatsschuldenquote<br />
immer noch deutlich über der im<br />
Maastrichter Vertrag genannten Obergrenze<br />
von 60 Prozent liegt.<br />
Abbildung 31:<br />
Prognoseintervalle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zunahme des realen<br />
Bruttoinlandsprodukts 2013 und 2014<br />
6,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,0<br />
-1,0<br />
Prozent<br />
2013 2014<br />
Bruttoinlandsprodukt: preisbereinigt; prognostizierter Anstieg (Linie)<br />
und Prognoseintervall (grau hinterlegte Flächen) bei Konfidenzniveaus<br />
von 33, 66 und 95 Prozent (basierend auf Prognosefehlern<br />
des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> jeweils im vierten Quartal der<br />
Jahre 1994-2012).<br />
Quelle: Eigene Berechnungen.<br />
Wachst<strong>um</strong>srisiko Wirtschaftspolitik<br />
Die Konjunktur in Deutschland nähert sich bei<br />
<strong>die</strong>sem prognostizierten Verlauf einer Überhitzung,<br />
<strong>die</strong> sich nicht nur in einem stärkeren allgemeinen<br />
Inflationsdruck äußert, sondern auch<br />
zu mehr und mehr Fehlallokationen auf wichtigen<br />
Märkten führen dürfte. Insbesondere am<br />
Immobilienmarkt werden sich <strong>die</strong> Spannungen<br />
verstärken, und aus heutiger Sicht ist nicht auszuschließen,<br />
dass es zu einer ähnlichen Entwicklung<br />
bei den Immobilienpreisen kommt,<br />
wie sie in anderen Ländern vor der Krise zu beobachten<br />
war. Die Wahrscheinlichkeit hier<strong>für</strong><br />
wird <strong>um</strong>so größer, je länger <strong>die</strong> Zinsen <strong>für</strong><br />
Deutschland „zu niedrig“ sind. Für den Leitzins<br />
der EZB trifft das vermutlich auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zeit<br />
nach dem Jahr 2015 zu, selbst wenn <strong>die</strong> Notenbank<br />
den Leitzins dann anheben sollte. Denn<br />
<strong>die</strong> Produktionslücke in Deutschland wird sich<br />
– so unsere Prognose <strong>für</strong> <strong>die</strong> mittlere Frist –<br />
weiter vergrößern, und <strong>die</strong> Inflation wird sich<br />
vermutlich beschleunigen. Beides zusammen<br />
erforderte ein deutlich höheres Niveau der Zin-<br />
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