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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> – Prognose Winter 2013<br />

Haushaltsüberschuss steigt konjunkturbedingt<br />

Für das Jahr 2014 ist mit einem leicht höheren<br />

Haushaltsüberschuss als im laufenden Jahr zu<br />

rechnen. Die konjunkturelle Beschleunigung<br />

wird <strong>für</strong> höhere Steuern und Beitragseinnahmen<br />

sorgen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Effekte zusätzlicher Belastungen,<br />

<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Finanzpolitik entstehen,<br />

mehr als kompensieren dürften. Angesichts der<br />

anhaltenden konjunkturellen Beschleunigung<br />

wird das gesamtstaatliche Budget im Jahr 2015<br />

wohl schließlich deutlich im Plus sein.<br />

Die Steuereinnahmen werden im Jahr 2014<br />

mit knapp 3 Prozent trotz der höheren wirtschaftlichen<br />

Dynamik und der kalten Progression<br />

etwas schwächer zulegen als noch im Jahr<br />

zuvor. Dies geht auf Steuerrechtsänderungen,<br />

hier insbesondere <strong>die</strong> Anhebung des Grundfreibetrags<br />

in der Einkommensteuer, höhere Abführungen<br />

an <strong>die</strong> Europäische Union (MWSt-<br />

Eigenmittel) und Veranlagungsverzögerungen<br />

bei Gewinnsteuern zurück. Die Sozialbeiträge<br />

hingegen dürften – getrieben von der Dynamik<br />

der Bruttolohns<strong>um</strong>me – kräftig zulegen. Da<br />

durch <strong>die</strong> Reduktion der Wertpapierbestände<br />

der Abwicklungsanstalten entsprechende Vermögenseinkünfte<br />

sinken, werden <strong>die</strong> sonstigen<br />

Einnahmen insgesamt hingegen wohl nur moderat<br />

zulegen. Insgesamt dürften <strong>die</strong> Einnahmen<br />

im Jahr 2014 <strong>um</strong> 3 Prozent auf 1 264 Mrd.<br />

Euro steigen (Tabelle 5).<br />

Das Arbeitnehmerentgelt dürfte beschleunigt<br />

zulegen, da z<strong>um</strong> einen <strong>die</strong> Übertragung des Tarifvertrags<br />

der Länder auf <strong>die</strong> Beamten im Laufe<br />

des Jahres 2013 verzögert stattfand und somit<br />

den Vorjahreszuwachs 2013 dämpfte. Zudem<br />

steht zu Beginn des Jahres 2014 eine neue Tarifrunde<br />

bei Bund und Kommunen an, bei der wir<br />

angesichts der aktuellen Lage der öffentlichen<br />

Haushalte mit einem spürbaren Tariflohnanstieg<br />

rechnen. Die Ausgaben <strong>für</strong> soziale Sachleistungen<br />

dürften merklich zulegen, doch in einem<br />

deutlich niedrigeren Tempo als noch im<br />

Jahr 2013, das allerdings durch den Wegfall der<br />

Praxisgebühr überzeichnet war. Die Bruttoinvestitionen<br />

dürften hingegen deutlich stärker<br />

zulegen als im Jahr zuvor, z<strong>um</strong> einen weil Ba<strong>um</strong>aßnahmen<br />

<strong>für</strong> Ersatzinvestitionen nach dem<br />

Hochwasser im Frühsommer 2013 im kommenden<br />

Jahr ihren Hochpunkt erreichen dürften<br />

und zudem <strong>die</strong> Bauinvestitionen des Jahres<br />

2013 witterungsbedingt unterzeichnet sind. Die<br />

Zinsausgaben dürften erneut sinken, was auf<br />

das sehr niedrige Zinsniveau, aber auch auf den<br />

Rückgang der Verbindlichkeiten der Abwicklungsanstalten<br />

zurückgeht. Merklich zulegen<br />

dürften <strong>die</strong> monetären Sozialleistungen, da zur<br />

Mitte des Jahres mehrere expansive Maßnahmen<br />

in der Rentenversicherung ergriffen werden.<br />

Gesenkt werden <strong>die</strong> Ausgaben des Staates<br />

hingegen dadurch, dass <strong>die</strong> Überweisungen an<br />

<strong>die</strong> Europäische Union sinken (BNE-Eigenmittel).<br />

Insgesamt dürften <strong>die</strong> Ausgaben <strong>um</strong> 2,8<br />

Prozent auf 1 254 Mrd. Euro zulegen.<br />

Im Jahr 2015 dürfen <strong>die</strong> Steuereinnahmen<br />

angesichts der starken Konjunktur deutlich zulegen.<br />

Etwas stärker wird wohl der Zuwachs bei<br />

den Sozialversicherungsbeiträgen ausfallen, der<br />

durch <strong>die</strong> Anhebung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung<br />

zusätzlich gestützt wird, so dass<br />

<strong>die</strong> Einnahmen insgesamt wohl auf 1 324 Mrd.<br />

Euro expan<strong>die</strong>ren werden.<br />

Die Ausgaben dürften eine merklich geringere<br />

Dynamik entfalten. So werden <strong>die</strong> Bruttoinvestitionen<br />

nach dem starken Zuwachs im<br />

Vorjahr wohl deutlich langsamer zulegen und<br />

<strong>die</strong> Zinsausgaben in etwa stagnieren. Sowohl bei<br />

den sozialen Sachleistungen als auch bei den<br />

monetären Sozialleistungen ist hingegen mit<br />

deutlichen Anstiegen zu rechnen. Die Leistungen<br />

in der Rentenversicherung (Mütterrente,<br />

Rente mit 63) als auch in der Pflegeversicherung<br />

werden diskretionär angehoben und zudem<br />

ist mit einer spürbaren Rentenerhöhung zu<br />

rechnen. Angesichts der allgemeinen Lohnentwicklung<br />

und der guten Haushaltslage dürften<br />

auch <strong>die</strong> Arbeitnehmerentgelte im öffentlichen<br />

Dienst merklich expan<strong>die</strong>ren. Insgesamt werden<br />

<strong>die</strong> Ausgaben wohl auf 1 302 Mrd. Euro steigen.<br />

Der Budgetsaldo dürfte somit in beiden Jahren<br />

positiv sein. Der Überschuss wird wohl von<br />

rund 10 Mrd. Euro im Jahr 2014 auf über 20<br />

Mrd. Euro im Jahr 2015 zunehmen. In Relation<br />

z<strong>um</strong> Bruttoinlandsprodukt entspricht <strong>die</strong>s 0,4<br />

bzw. 0,7 Prozent (Tabelle 6). Besonders stark<br />

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