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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> – Prognose Winter 2013<br />

(2014) und 3,9 Prozent (2015) ausgeweitet werden<br />

und gegen Ende des übernächsten Jahres<br />

ein Niveau erreichen, das zuletzt <strong>um</strong> <strong>die</strong> Jahrtausendwende<br />

verzeichnet wurde. Im laufenden<br />

Jahr belastet der schwache Beginn den Jahresdurchschnittswert,<br />

der knapp unter dem Vorjahresniveau<br />

liegen dürfte.<br />

Die Wohnungsbauinvestitionen profitieren<br />

weiterhin von extrem günstigen Finanzierungskonditionen.<br />

Variabel verzinsliches Baugeld ist<br />

weiterhin zu historisch niedrigen Sätzen zu haben.<br />

Zwar zogen <strong>die</strong> Zinssätze bei längerer Zinsbindung<br />

in den letzten Monaten leicht auf<br />

knapp unter 3 Prozent an (vorläufiger Oktoberwert),<br />

jedoch liegen sie immer noch deutlich<br />

unter den derzeitigen Preissteigerungsraten <strong>für</strong><br />

Wohnimmobilien. Selbstgenutztes Wohneigent<strong>um</strong><br />

verteuerte sich dem Verband Deutscher<br />

Pfandbriefbanken zufolge (vdp-Preisindex) im<br />

dritten Quartal <strong>um</strong> 3,8 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr. Ausweislich der Angaben der Bulwien-<br />

Gesa AG zogen <strong>die</strong> Preise <strong>für</strong> Eigent<strong>um</strong>swohnungen<br />

in den wichtigsten Großstädten (A-<br />

Städte) im dritten Quartal sogar <strong>um</strong> 9,4 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr an. Insgesamt ist der<br />

<strong>für</strong> Investoren relevante Realzinssatz weiterhin<br />

negativ. Da Deutschland im gesamten Prognosezeitra<strong>um</strong><br />

voraussichtlich einem extremen<br />

Niedrigzins<strong>um</strong>feld ausgesetzt bleiben wird,<br />

werden nicht zuletzt Renditeüberlegungen <strong>die</strong><br />

Bautätigkeit weiterhin befeuern. Hierauf weist<br />

auch der kräftige Anstieg der Baugenehmigungen<br />

<strong>für</strong> Wohnbauten hin, <strong>die</strong> zuletzt drei Quartale<br />

in Folge – gemessen an den veranschlagten<br />

Kosten – mit Jahresraten von über 20 Prozent<br />

hochschnellten. Die seit etwa zwei Jahren rückläufigen<br />

Energie- und sonstigen Rohstoffpreise<br />

haben in den vergangenen Quartalen den Preisaufstieg<br />

im Wohnungsneubau gedämpft. Sobald<br />

von <strong>die</strong>ser Seite keine Entlastung mehr kommt,<br />

ist auch wieder mit einem stärkeren Preisauftrieb<br />

im Wohnungsbau zu rechnen.<br />

Während das laufende Jahr mit einem Zuwachs<br />

von 1,3 Prozent abschließen dürfte, rechnen<br />

wir <strong>für</strong> den weiteren Prognosezeitra<strong>um</strong> mit<br />

Expansionsraten von 4,3 Prozent (2014) und 4,7<br />

Prozent (2015). Hierbei ist zu berücksichtigen,<br />

dass <strong>die</strong> Rate <strong>für</strong> das nächste Jahr einen statistischen<br />

Überhang von 2,5 Prozentpunkten beinhaltet<br />

und im übernächsten Jahr ein positiver<br />

Arbeitstageeffekt von knapp einem Prozentpunkt<br />

zu Buche schlägt.<br />

Die erratische Entwicklung im Wirtschaftsbau<br />

mit einem Einbruch <strong>um</strong> 20,9 Prozent im<br />

Frühjahr des laufenden Jahres belastet den<br />

Durchschnittswert <strong>für</strong> das laufende Jahr, das<br />

voraussichtlich mit einem Minus von 3,2 Prozent<br />

abschließen wird. Die Auftragsbestände im<br />

Wirtschaftsbau sind aber in der Tendenz weiterhin<br />

aufwärts gerichtet – im Durchschnitt der<br />

ersten drei Quartale lagen sie nominal fast 10<br />

Prozent über dem Vorjahreszeitra<strong>um</strong>. Im Zuge<br />

des allgemeinen, im nächsten Jahr deutlicher<br />

zutage tretenden Investitionsaufschwungs<br />

dürften auch <strong>die</strong> Wirtschaftsbauten wieder stärker<br />

ausgeweitet werden. Wir rechnen <strong>für</strong> das<br />

kommende Jahr mit einem Zuwachs <strong>um</strong> 1,5<br />

Prozent, gefolgt von einer weiteren Expansion<br />

<strong>um</strong> 3,9 Prozent im Jahr 2015.<br />

Im ablaufenden Jahr dürften <strong>die</strong> öffentlichen<br />

Bauinvestitionen <strong>um</strong> gut 1 Prozent schr<strong>um</strong>pfen,<br />

wo<strong>für</strong> vor allem der witterungsbedingte kräftige<br />

Einbruch im ersten Quartal maßgeblich ist. Die<br />

laufende Tendenz ist vergleichsweise kräftig.<br />

Insbesondere zusätzliche Investitionen im<br />

Nachgang des Hochwassers im Frühsommer<br />

führen zu einer deutlichen Dynamik, <strong>die</strong> auch<br />

noch im kommenden Jahr anhalten dürfte. Wir<br />

rechnen <strong>für</strong> das Jahr 2014 mit einem kräftigen<br />

Zuwachs von 5 Prozent. Im Jahr 2015 ist zwar<br />

auch noch mit flutbedingten Ba<strong>um</strong>aßnahmen zu<br />

rechnen, doch dürfte es von <strong>die</strong>ser Seite eher einen<br />

Rückpralleffekt geben. Dem wirken aber <strong>die</strong><br />

von der Großen Koalition geplanten Mehrausgaben<br />

im Bereich Infrastruktur und <strong>die</strong> sich<br />

bessernde Kassenlage der Kommunen entgegen,<br />

so dass <strong>die</strong> öffentlichen Bautätigkeit in der<br />

S<strong>um</strong>me in etwa stagnieren dürfte.<br />

Die Kons<strong>um</strong>ausgaben der privaten Haushalte<br />

neigten zuletzt mit einem Anstieg <strong>um</strong> 0,4<br />

Prozent im dritten Quartal zur Schwäche (Abbildung<br />

24). Zwar verharrte <strong>die</strong> Sparquote mit<br />

10,0 Prozent im dritten Quartal unverändert auf<br />

dem Niveau der beiden Vorquartale und <strong>die</strong> real<br />

verfügbaren Einkommen zogen saisonbereinigt<br />

<strong>um</strong> 1,7 Prozent an; in arbeitstäglich bereinigter<br />

Rechnung verblieb aber ka<strong>um</strong> mehr als ein<br />

schwaches Plus.<br />

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