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ausführlichen Bericht - Icking

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Völkerwanderungszeit und Frühmittelalter (bis zum 8. Jh.):<br />

Als Siedlung ist <strong>Icking</strong> wahrscheinlich am Ende der Völkerwanderungszeit im<br />

6. Jahrhundert entstanden. Angenommen wird dies aufgrund der Ortsnamenforschung, die<br />

diesen Zeitraum für die auf „ing“ endenden Orte festlegt. Der Ortsname „<strong>Icking</strong>“ weist auf<br />

einen freien Germanen namens Ikko hin. Ab der Mitte des 6. Jahrhunderts wird das Völkergemisch,<br />

das sich östlich Augsburgs angesiedelt hat, „Baiuvarii“ genannt.<br />

Grundlegend für die Anlage der Siedlung <strong>Icking</strong> dürfte die Verkehrslage gewesen sein: Die<br />

Flößerei auf der Isar ist ab dem 7. Jahrhundert belegbar. In der Gegenrichtung – isaraufwärts<br />

- existierte wohl eine Altstraße, die mit dem Verlauf des heutigen Gregoriweges identisch<br />

war.<br />

<strong>Icking</strong> dürfte im 8. Jahrhundert von maximal 4 Familien (10 bis 20 Personen) bewohnt worden<br />

sein. Man nimmt an, dass Viehwirtschaft die vorherrschende Erwerbsquelle war, weil die<br />

mageren Schotterböden der ehemaligen Gletschermoräne eine geringe Humusauflage vorwiesen.<br />

Erste urkundliche Erwähnung <strong>Icking</strong>s 29.3.806:<br />

In den Urkunden des Klosters Schäftlarn erscheint „Ikkingen“ und „Ichingen“ ab dem Jahr<br />

806. Ungewöhnlich für die damalige Quellenlage ist die genaue Datierung der Schenkungsurkunde<br />

vom 29.3.806: in der Sammlung von Urkunden zur Eigentumsübertragung („Traditionen“)<br />

an das Kloster Schäftlarn wird in der Nummer 20 erwähnt, dass Herrich und dessen<br />

Sohn Waltker sich und ihren Erbbesitz in <strong>Icking</strong> dem Kloster Schäftlarn schenken. Hier ist<br />

erstmals von „Ichingen“ die Rede. Zeuge dieser Schenkung ist u.a. auch ein Abt „Ihho“.<br />

Mittelalter/Neuzeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts:<br />

Dieser große Zeitraum müsste für die Geschichte <strong>Icking</strong>s noch mit Leben gefüllt werden.<br />

Das grundlegende Problem ist der Mangel an überlieferten Quellen, vor allem an schriftlichen<br />

Unterlagen.<br />

Als Grundherr der <strong>Icking</strong>er Bauern tritt in dieser Zeit neben dem Kloster Schäftlarn auch das<br />

Kloster Tegernsee auf. Erwähnt wird „Ichingen“ und „Ikching“ zu Anfang des 14. Jahrhunderts<br />

im Güter- und Einkünfteverzeichnis („Urbar“) des Klosters Schäftlarn.<br />

Nach Renovierungsarbeiten an der alten Heilig Kreuz Kirche in den Jahren 1979 bis 1986<br />

konnte belegt werden, dass die später errichtete romanische Steinkirche, die erstmals 1180<br />

in den Aufzeichnungen des Klosters Schäftlarn erwähnt wurde, auf den Fundamentresten<br />

einer Siedlung von Holzbauten aus der Karolingerzeit steht. Um 1500 fand ein gotischer Umbzw.<br />

Neubau statt.<br />

Im Jahr 1466 wurde am Ulrichsberg eine Kirche geweiht. 1580/81 bezeichnete der durchreisende<br />

Franzose Michel de Montaigne übrigens nicht <strong>Icking</strong> (wie oft zitiert), sondern Königsdorf<br />

in seinem Reisetagebuch als „armseliges Dorf“!<br />

Aus dem Jahr 1752 weiß man, dass <strong>Icking</strong> sieben Anwesen hatte.<br />

<strong>Icking</strong> im 19. Jahrhundert:<br />

Im Jahr 1803 endete mit der Säkularisation die Klosterherrschaft. Die Kirche am Ulrichsberg<br />

wurde abgerissen. 1818 wurde <strong>Icking</strong> im Zuge der Verwaltungsreformen zur selbständigen<br />

politischen Gemeinde. Deren Besonderheit war, dass die drei „Ortsgemeinden“ <strong>Icking</strong>, Irschenhausen<br />

und Walchstadt weitgehend selbständig blieben mit jeweils einem Ortsvorsteher<br />

und einer eigenen Kassenführung. Die günstige Verkehrslage von <strong>Icking</strong> mag wahrscheinlich<br />

der Grund gewesen sein, dass diese drei Ortsgemeinden zusammengefasst eine

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