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Kongressinformation - IBA Hamburg

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Frank Junker<br />

Heiner Limbrock<br />

Vita<br />

Frank Junker, Jurist, Jahrgang 1957, verantwortet seit 1991 die Unternehmensführung, ist Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING, dem Wohnungs- und Immobilienkonzern der Stadt<br />

Frankfurt am Main. Mit mehr als 50.000 Wohnungen bietet die ABG Wohnraum für fast ein Viertel der<br />

Frankfurter Bevölkerung sowie 30.000 sonstige Vermietungseinheiten an. Der moderne energetischen<br />

Ausstattung der Wohnungen sieht sich die ABG verpflichtet. Der Konzern versteht sich beispielsweise mit<br />

dem Bau von über 2.000 Geschosswohnungen im Passivhausstandard und mit dem Bau eines Aktiv-Hauses<br />

als Schrittmacher der Energiewende und macht auch Angebote zum Carsharing.<br />

Vita<br />

Heiner Limbrock, Architekt BDA ist am 21. Februar 1954 in Ahlen geboren. Diplom an der Universität GHS<br />

Paderborn und Studium der Kunstgeschichte, Frühgeschichte und Klassischen Archäologie an der Universität<br />

<strong>Hamburg</strong>. Seit 1986 arbeitete er als Mitarbeiter, später als Partner des Architekturbüros Schramm,<br />

Pempelfort, v. Bassewitz, Hupertz, <strong>Hamburg</strong> – einem der ältesten Architekturbüros <strong>Hamburg</strong>s, das aus<br />

dem 1887 von Ernst Schmidt und Hermann Wurzbach gegründeten Büro hervorgegangen ist. Seit 2007<br />

führte er als alleiniger Geschäftsführender Gesellschafter das Büro bhl-Architekten, v. Bassewitz Limbrock<br />

Partner GmbH. 2010 gründete er das Büro limbrock tubbesing Architekten. Heiner Limbrock war<br />

Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten <strong>Hamburg</strong> und ist Mitglied im Berufungsausschusses des<br />

BDA sowie Vorstand bei hamburgplan. Im Dezember 2009 wurde Heiner Limbrock zum Präsidenten des<br />

Architektur Centrums <strong>Hamburg</strong> gewählt<br />

Wo wollen wir wohnen und wie wollen wir wohnen?<br />

Gab es vor wenigen Jahren noch einen teils dramatischen Wegzug aus den Städten und Zentren in<br />

ländlichere Regionen, erfahren wir heute eine umgekehrte Situation: Die Städte und Zentren wachsen,<br />

die ländlichen Regionen entleeren sich. Dabei stellt sich die Frage, wie sollen und können die Städte<br />

wachsen. Bei allen Neubauten muss auf einen qualitätsvollen Städte- und Wohnungsbau geachtet werden.<br />

Nachverdichtung um jeden Preis kann ebenso wenig stattfinden wie die wahllose Erschließung neuer<br />

Beugebiete zu Lasten der Wohn- und Aufenthaltsqualität.<br />

Darüber hinaus hat sich der Wohnungsbau mit dem demografischen Wandel auseinander zu setzen.<br />

„Seniorenresidenzen“ am Rande der Stadt haben sich überlebt. Ältere Bewohnerinnen und Bewohner<br />

möchten vielmehr so lang als möglich in ihrem angestammten Quartier, in ihrer Wohnung, verbleiben.<br />

Darauf muss bereits bei Neubaumaßnahmen durch entsprechende Grundrisse geachtet werden der Philosophie<br />

folgend, dass sich die Wohnung dem Mieter anzupassen hat. Darüber hinaus müssen ergänzende<br />

Dienstleistungen angeboten werden, um den Verbleib der Mieterinnen und Mieter in der Wohnung so lang<br />

als möglich gewährleisten zu können. Die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts hingegen ist die<br />

Energiewende. Fossile Energieträger sind endlich, Energie verteuert sich ständig. Bei Neubauten wie auch<br />

bei Sanierungsmaßnahmen muss höchste Energieeffizienz das Ziel sein zum Einen, um bezahlbare Mieten<br />

durch geringe Betriebskosten im Bereich der „zweiten Miete“ gewährleisten zu können, zum Anderen, um<br />

einen nachhaltigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten, eingedenk der Tatsache, dass 40 %<br />

der Energieverbräuche auf Immobilien entfallen.<br />

Wohnen im 21. Jahrhundert stellt uns vor immense Herausforderungen!<br />

Die zukunftsweisenden Impulse können nur in einem gesellschaftlichen Prozess entwickelt werden. Es<br />

wird wesentlich darauf ankommen, diesen zu betreiben und sämtliche Klientel einzubeziehen. Dazu<br />

ist nicht nur die Politik aufgerufen, sondern alle gesellschaftlichen Gruppen. Die gegenwärtigen Herausforderungen<br />

wie multikulturelle Eignung, Hierarchiefreiheit, Umweltgerechtigkeit, Familiengerechtigkeit,<br />

Generationen-Wohnen, Dauerhaftigkeit und Flexibilität sind zum Teil bereits vor mehr als 20 Jahren von den<br />

sog. Baugruppen aufgegriffen worden und sickern nun langsam in den Markt ein. Die Kostenfrage ist dabei<br />

auch eine des Bestands und Zusammenhalts der Gesamtstadt. (siehe aktuelle Bertelsmann/empirica-Studie)<br />

Die Baugruppen haben sich allerdings kaum um Quartier und Stadteinbindung gekümmert, hier muss der<br />

gesellschaftliche Prozess ansetzen und über Quartier und Freiraum in Bezug zur Stadt debattieren. Weiter<br />

steht zur Debatte: Wohnen ohne soziale Infrastruktur ist unvollständig. Gegenwärtig zeigt sich gerade,<br />

dass sowohl aus der Stadtperspektive wie aus der Quartiersperspektive und gar aus Vermietersicht die<br />

vielfältigen Bildungseinrichtungen die Wohnquartiere erst vollständig machen. Die Einbindung der Quartiere<br />

in die Gesamtstadt kann nur durch ausreichende Verkehrsinfrastruktur und Mischung in sozialer wie<br />

Nutzungshinsicht geschehen. In dieser Debatte liegt viel Nachholbedarf.<br />

Durch den Bau von hochenergieeffizienten Passivhausgeschosswohnungen oder aber auch von Aktiv-Stadthäusern<br />

hat die Zukunft bereits begonnen, die die europäische Union erst für 2020 verbindlich vorschreibt.<br />

26 Wege des Wohnungsbaus im 21. Jahrhundert 23./24. August 2013<br />

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