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URBANER HOLZBAU Holzbau im hochverdichteten ... - IBA Hamburg

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Mit nur wenigen Modifikationen können <strong>im</strong><br />

<strong>Holzbau</strong> Luftschalldämm-Maße und Trittschallpegel<br />

erreicht werden, die den Anforderungen an<br />

einen erhöhten Schallschutz erfüllen. Selbst bei<br />

einem starken Außenlärmpegel, wie er an stark<br />

befahrenen Straßen oder <strong>im</strong> Bereich von Einflugschneisen<br />

vorliegt, kann in Häusern mit Außenwänden<br />

in Holzrahmenbauweise ein effektiver<br />

Schallschutz erzielt werden. Durch ergänzende<br />

Installationsebenen, Doppelständer mit durchgehender<br />

Schwelle und Rähm sowie WDVS mit Holzfaserdämmstoffen<br />

lassen sich Schalldämm-Maße<br />

von Rw,R > 50 dB erzielen.<br />

Für den mehrgeschossigen <strong>Holzbau</strong> bieten sich<br />

zudem Holz-Beton-Verbundkonstruktionen an<br />

(s.o.), die mit geringeren Bauhöhen <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu anderen Deckenkonstruktionen aufgrund ihrer<br />

bauphysikalischen und brandschutztechnischen<br />

Eigenschaften die erhöhten Anforderungen ohne<br />

zusätzliche Maßnahmen erfüllen können. Auch<br />

beschwerte Hohlkastensysteme sind in diesem<br />

Sinne geeignet. Mit ihnen können ebenfalls<br />

größere Spannweiten überdeckt werden und sie<br />

erweisen sich besonders hinsichtlich Bauablauf<br />

und -zeit als vorteilhaft.<br />

Entsprechendes gilt mit Blick auf schallschutztechnische<br />

Bewertungen von BSP-Konstruktionen,<br />

für die die Anbieter über entsprechende<br />

Nachweise verfügen. Aufgrund der hohen Dichte<br />

der Rohbaukonstruktion von ca. 530 kg/m 2<br />

sind Gebäudetrennwände (bis R’w = 68 dB), die<br />

mittels Vorsatzschalen weiter opt<strong>im</strong>iert werden<br />

können, ebenso in Massivholzbauweise möglich<br />

wie Wohnungstrennwände. Für letztere sind zweischalige<br />

Konstruktionen mit einseitiger GKB-Beplankung<br />

sowie Vorsatzschale auf Schwingbügeln<br />

mit 49 dB geeignet. Bei der Stapelung von Geschossen<br />

ermöglichen handelsübliche Elastomer-<br />

Produkte die Entkopplung der Nutzungseinheiten<br />

zu gewährleisten.<br />

Holz-Beton-Verbundbauteilen auf der Basis von<br />

Holzmassivbauteile sind fast schon Standard<br />

<strong>im</strong> <strong>Holzbau</strong>. Diese Hybridkonstruktionen eignen<br />

sich für größere Spannweiten als die sonst <strong>im</strong><br />

<strong>Holzbau</strong> üblichen Konstruktionen und verfügen<br />

dabei über bessere Schallschutz- und Schwingungseigenschaften.<br />

Diese sind so gut, dass die<br />

Gebrauchstauglichkeit garantiert wird.<br />

Tragwerksplanung<br />

Die Mehrgeschossigkeit bedingt ein Min<strong>im</strong>um <strong>im</strong><br />

Setzungsverhalten der Konstruktion. Übliche Vollholzschwellen<br />

und -rähme würden sich durch die<br />

höheren Lasten stärker verformen, druckstabile<br />

Furnierschichtholzstreifen bspw. sind gegenüber<br />

den Querpressungen sehr viel unempfindlicher.<br />

Bei durchlaufenden Deckenkonstruktionen tragen<br />

Füllhölzer mit stehender Faserrichtung die Stützlasten<br />

setzungsfrei in die unteren Geschosse ab.<br />

Alternativ können Massivholzelemente eingesetzt<br />

werden.<br />

Der Tragwerksentwurf bei mehrgeschossigen<br />

<strong>Holzbau</strong>ten verlangt umfassende Disziplin und<br />

die bereits frühzeitige Einbindung der Tragwerksplaner<br />

in die Entwurfsphase. Zur vertikalen<br />

Lastabtragung sind die tragenden Bauteile stets<br />

übereinander anzuordnen. Die Aussteifung wird<br />

über stabilisierende Wände realisiert, deren Verbindungen<br />

für große Kräfte d<strong>im</strong>ensioniert sein<br />

müssen. Durch die Gebäudehöhe sind erhöhte<br />

Windlasten zu berücksichtigen. Der Effekt, dass<br />

die Eigenlasten Anteile der abhebenden Kräfte<br />

„überdrücken“, ist bei den leichteren <strong>Holzbau</strong>konstruktionen<br />

sehr viel geringer, sodass höhere<br />

Zugkräfte mit entsprechenden Verankerungen<br />

aufzunehmen sind.<br />

Neben der Standsicherheit eines Gebäudes muss<br />

die Gebrauchstauglichkeit nachgewiesen werden.<br />

Werden die vereinbarten Grenzwerte überschritten,<br />

können Verformungen das Erscheinungsbild<br />

bzw. die planmäßige Nutzung eines Gebäudes<br />

beeinträchtigen. Schwingungen können Unbehagen<br />

bei Menschen oder Schäden am Bauwerk<br />

verursachen. Doch auch hinsichtlich dieser<br />

Anforderungen entsprechend die modernen<br />

<strong>Holzbau</strong>teile den Anforderungen. So ist es schon<br />

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