10 Dokumentation - Universität Stuttgart
10 Dokumentation - Universität Stuttgart
10 Dokumentation - Universität Stuttgart
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Softwaretechnik I<br />
ST I<br />
§ <strong>10</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
Lernziele<br />
– Verstehen, wozu man die <strong>Dokumentation</strong> braucht<br />
– Wissen, was eine gute <strong>Dokumentation</strong> beinhaltet<br />
– Erklären können, was der Unterschied zwischen den unterschiedlichen<br />
<strong>Dokumentation</strong>sarten ist<br />
– Erklären können, was der Begriff <strong>Dokumentation</strong>smanagement bedeutet<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 445
Softwaretechnik I<br />
ST I<br />
§ <strong>10</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 446
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
<strong>Dokumentation</strong> und ihre Grenzen<br />
Handtücher<br />
Herunterziehen<br />
und abreißen<br />
Handtücher<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 447
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Warum braucht man <strong>Dokumentation</strong>?<br />
– Anteil der Wartung an den Entwicklungskosten<br />
Wartungskosten<br />
40-60%<br />
70-80%<br />
90%<br />
80er Jahre<br />
90er Jahre<br />
Ende der 90er Jahre<br />
– Gründe für die <strong>Dokumentation</strong>:<br />
• Entwicklerunterstützung<br />
• Installationsunterstützung<br />
• Benutzungsunterstützung<br />
• Testunterstützung<br />
• Projektmanagementunterstützung<br />
unterschiedliche Ziele<br />
unterschiedliche Dokumente<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 448
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Klassen von <strong>Dokumentation</strong> nach Nutzergruppen<br />
– Benutzungsdokumentation<br />
Benutzer des Softwareprodukts<br />
– Systemdokumentation<br />
Entwickler des Softwareprodukts<br />
Personen, die mit den Änderungen und Erweiterungen beschäftigt sind<br />
– Projektdokumentation<br />
Manager des Softwareprojekts<br />
Ziel der <strong>Dokumentation</strong> während des Produkt-Lifecycles<br />
- Während der Entwicklung: Kommunikation zwischen den an der Entwicklung<br />
beteiligten Personen<br />
- Nach der Entwicklung: Unterstützung des Einsatzes und der Wartung<br />
von Softwareprodukten<br />
- Zukünftige Projekte: <strong>Dokumentation</strong> des Projektverlaufs zur<br />
Kalkulation der Herstellungskosten und zur<br />
besseren Planung neuer Produkte<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 449
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
<strong>Dokumentation</strong>sarten<br />
mitgelieferte <strong>Dokumentation</strong><br />
– gedruckte <strong>Dokumentation</strong><br />
– elektronische <strong>Dokumentation</strong><br />
PDF oder HTML-Dokumente<br />
Online-Hilfe (kontextsensitiv)<br />
Assistenten<br />
Multimedia<br />
Web-basierte <strong>Dokumentation</strong> (Produkt- oder Projektportal)<br />
Alle Arten von elektronischer <strong>Dokumentation</strong> plus<br />
– Diskussionsgruppen (Newsgroups/Webforen)<br />
<strong>Dokumentation</strong><br />
– FAQs / HowTos<br />
– Newsletter<br />
– Downloadbereich<br />
Kommunikation<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 450
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Gedruckte Benutzungsanleitung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 451
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Benutzungsanleitung als PDF-Dokument<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 452
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Benutzungsanleitung als Online-Hilfe<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 453
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Web-basierte Benutzungsanleitung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 454
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Nutzen von Multimedia bei Benutzungsdokumentation<br />
Hilfeassistent<br />
Audio-Clips<br />
„Guided tours“<br />
„Screenmovies“<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 455
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Diskussionsgruppen (Foren) (1)<br />
Liste von Einträgen zu einem speziellen Thema<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 456
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Diskussionsgruppen (Foren) (2)<br />
Problembeschreibung und dazugehörige Antwort<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 457
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Frequently Asked Questions (FAQ) (1)<br />
Liste von Fragen nach Themengebiet sortiert<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 458
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Frequently Asked Questions (FAQ) (2)<br />
Antworten zu speziellen Fragen<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 459
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
ST I<br />
Newsletter<br />
Informationen über neuste Technologien, Produkte, Werkzeuge, ... per E-Mail<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 460
Fragen zur Vorlesung<br />
ST I<br />
Frage zu § <strong>10</strong>.1<br />
Welchen Aussagen stimmen Sie zu?<br />
f<br />
Die <strong>Dokumentation</strong> erfolgt nur während der Entwicklung zur Unterstützung<br />
der Softwareerstellung<br />
f Die <strong>Dokumentation</strong> beschreibt nur das System<br />
<br />
Diskussionsforen können auch zum fachlichen Austausch genutzt werden<br />
<br />
Mit Hilfe von Multimedia lässt sich die Benutzungsdokumentation<br />
verbessern<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 461
Softwaretechnik I<br />
ST I<br />
§ <strong>10</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 462
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
ST I<br />
Inhalt der Benutzungsdokumentation<br />
– Allgemeine Systembeschreibung für Anwender<br />
– Installations- und Benutzungsanleitung<br />
– Tutorials<br />
– Hilfe / Troubleshooting<br />
Allgemeine Systembeschreibung für Anwender<br />
– Charakterisierung der Funktionalität und der Systemgrenzen<br />
– Zweck des Softwaresystems<br />
– Benötigte Hardware- und Softwareressourcen<br />
– Art und Weise der Benutzer-System-Interaktion<br />
– Form der produzierten Ergebnisse<br />
– Organisatorische und informationstechnische Voraussetzungen<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 463
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
ST I<br />
Installations- und Benutzungsanleitung<br />
– Angaben über Durchführung und Voraussetzungen der Installation des<br />
Softwaresystems (benötigte Dateien, technische Ressourcen) und<br />
Einbettung in das Betriebssystem<br />
– Vollständige und leicht verständliche Beschreibung aller Systemfunktionen<br />
und der für ihre Ausführung notwendigen Benutzungsaktionen<br />
– Typische Anwendungsbeispiele für alle Systemfunktionen<br />
– Angaben und Erläuterungen über die Eingabedaten<br />
– Darstellung und Erläuterung der Ergebnisse anhand von Beispielen<br />
– Zusammenstellung der Fehlermeldungen und Hinweise auf<br />
Fehlerursachen und Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 464
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
ST I<br />
Form der Benutzungsdokumentation<br />
– Verwende aktive anstelle von passiven Formulierungen<br />
– Verwende keine langen Sätze, die mehrere verschiedene Tatsachen<br />
beschreiben<br />
– Verweise auf vorher gegebene Informationen nicht nur durch Angabe von<br />
Kapitelnummern, sondern erinnere an Titel und Inhalt des referenzierten<br />
Abschnitts<br />
– Nummeriere und tabelliere Aussagen<br />
– Komplexe Sachverhalte redundant aus verschiedenen Sichten<br />
beschreiben<br />
– Einschränkungen in der Weitschweifigkeit, Qualität vor Quantität<br />
– Definiere präzise alle verwendeten Begriffe<br />
– Verwende kurze Absätze (bis zu sieben Zeilen)<br />
– Verwende Haupt- und Unterkapitel<br />
– Vermeide Schreibfehler und Strukturierungsfehler, Qualität des Produkts<br />
wird an der Qualität der <strong>Dokumentation</strong> gemessen<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 465
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
ST I<br />
Beispiel für Benutzungsdokumentation<br />
Überblick über die <strong>Dokumentation</strong> zu MS XML Parser 3.0<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 466
Fragen zur Vorlesung<br />
ST I<br />
Frage zu § <strong>10</strong>.2<br />
Welchen Aussagen stimmen Sie zu?<br />
f<br />
<br />
Die Qualität der Benutzungsdokumentation entscheidet über die Qualität<br />
des gesamten Produkts<br />
<br />
Die Benutzungsdokumentation unterstützt den Anwender bei der<br />
Bedienung des Systems<br />
In der Benutzungsdokumentation werden alle internen<br />
Systemfunktionen beschrieben.<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 467
Softwaretechnik I<br />
ST I<br />
§ <strong>10</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 468
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Inhalt der Systemdokumentation<br />
Beschreibung aller Einzelheiten des Aufbaus eines Softwaresystems, der<br />
Struktur der einzelnen Module und der Testaktivitäten<br />
Gliederung der Systemdokumentation<br />
1) Aufgabenstellung (Systemspezifikation)<br />
2) Analyseergebnisse<br />
3) Entwurfsergebnisse<br />
4) Verwendeten Dateien<br />
5) Testprotokollierung<br />
6) Listing aller Programme<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 469
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Anforderungsdefinition und Analyseergebnisse<br />
1) Beschreibung der Aufgabenstellung (Anforderungsdefinition)<br />
– aktualisierte Vertragsgrundlage<br />
– Beschreibung verwendeter aktueller Prototypen<br />
2) Analyseergebnisse<br />
– Konzeption und Grundstruktur des Softwaresystems und seiner<br />
Module<br />
– Zerlegung der Gesamtlösung in Teillösungen<br />
– Definition der Schnittstellen der Module<br />
– Beschreibung von Schwierigkeiten und Änderungsgründen<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 470
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Entwurfsergebnisse und Dateibeschreibungen<br />
3) Entwurfsergebnisse<br />
– Beschreibung der Module nach einem einheitlichen Schema<br />
– Sicherstellung der Aktualität der Information<br />
4) Beschreibung der verwendeten Dateien<br />
– Dateiname, Dateiinhalt<br />
– Dateiorganisation<br />
– maximale Dateigröße<br />
– Zugriffsrechte und mögliche Zugriffsarten<br />
– Form der möglichen Lese- und Schreiboperationen<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 471
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Testprotokollierung<br />
5) Testprotokollierung<br />
– Testplan für den Integrations- und den Abnahmetest<br />
– Testplan für jedes Modul<br />
– Beschreibung der Testumgebung für jedes Modul und jedes Subsystem<br />
– Protokollierung der ausgeführten Testfälle<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 472
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Beispielaufbau einer Modulbeschreibung<br />
– Name: Name des Moduls<br />
– Stichwort: Kurze Kennzeichnung der Aufgabe<br />
– Importschnittstelle: Angabe von Name, Typ und Bedeutung aller importierten<br />
Operationen und ihrer Zugehörigkeit zu einem Modul<br />
– Exportschnittstelle: Angabe von Typ und Bedeutung aller exportierten<br />
Operationen<br />
– Aufrufe: Aufrufe sämtlicher exportierter Prozeduren mit Parametern<br />
und Parametertypen, Unterscheidung Eingangs-, Ergebnisund<br />
Übergangsparameter<br />
– Aufgabe: Kurze Beschreibung der Aufgaben eines Moduls<br />
– Datenstrukturen: Eigenschaften der Datenstrukturen aus der Sicht der<br />
Modulbenutzer<br />
– Exportierte und innere Prozeduren:<br />
– Konkrete Datenstruktur:<br />
Beschreibung der Prozeduren / Algorithmen / des Verhaltens<br />
im Fehlerfall, Hinweise auf die Behandlung von Sonderfällen<br />
Konkrete Implementierung von abstrakten Datenstrukturen<br />
– Modulinitialisierung: Beschreibung von Modulvorbedingungen<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 473
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Beispielaufbau einer Klassenbeschreibung<br />
Name:<br />
Stichwort:<br />
Name der Klasse<br />
Kurze Kennzeichnung des Zwecks der Klasse<br />
Erbenschnittstelle: Beschreibung der Operationen und Attribute, auf die Erben Zugriff<br />
haben<br />
Exportschnittstelle: Beschreibung der Operationen und Attribute, auf die Klienten<br />
Zugriff haben<br />
Beschreibung von Name, Typ und Bedeutung der Operationen<br />
und Attributen<br />
Basisschnittstelle: Beschreibung, von welchen Klassen geerbt wird<br />
Importschnittstelle: Beschreibung, welche Klassen für die Implementierung benötigt<br />
werden<br />
Aufgabe:<br />
Abstrakte Datenstruktur:<br />
Beschreibung der Aufgaben der Klasse<br />
Beschreibung der Eigenschaften der realisierten Datenstruktur<br />
aus der Sicht des Klassenbenutzers<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 474
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Form der Systemdokumentation<br />
– knapp und präzise<br />
– nicht zu ausführlich<br />
– Verwendung von Hypertextfunktionalität<br />
– Verwendung formaler Sprachmittel mit einheitlichen Formalismen<br />
und Darstellungsformen für alle Beteiligten<br />
– Erstellung während der Entwicklung<br />
1) Systemspezifikation in der Spezifikationsphase<br />
2) Analyseergebnisse in der Analysephase<br />
3) Entwurfsergebnisse in der Entwurfsphase<br />
4), 6) Verwendete Dateien und Listings aller Programme<br />
während der Implementierung<br />
5) Testprotokollierung in der Spezifikations- und Testphase<br />
– Abrundung der <strong>Dokumentation</strong> nach Fertigstellung des Softwareprodukts<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 475
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
ST I<br />
Beispiel für Systemdokumentation<br />
Detaillierte Spezifikation der Schnittstellen<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 476
Fragen zur Vorlesung<br />
ST I<br />
Frage zu § <strong>10</strong>.3<br />
Welche Informationen sollten in der <strong>Dokumentation</strong> der<br />
Analyseergebnisse enthalten sein?<br />
f<br />
f<br />
f<br />
<br />
Schnittstellendefinitionen<br />
Detaillierte Modulbeschreibungen<br />
Definition der Zugriffsrechte auf Dateien<br />
Beschreibung der Testumgebung für die einzelnen Module<br />
<br />
Grundstruktur des Softwaresystems<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 477
Softwaretechnik I<br />
ST I<br />
§ <strong>10</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 478
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
ST I<br />
Inhalt der Projektdokumentation<br />
– Projektplan mit den einzelnen Realisierungsphasen und dem geplanten<br />
Zeitrahmen<br />
– Organisationsplan mit Personalzuteilung und Personalführung für die<br />
einzelnen Realisierungsphasen<br />
– Angabe über Ergebnisse (Produkte), die nach jeder Realisierungsphase<br />
vorliegen<br />
– Definition des Projektstandards mit Festlegung der Entwurfsmethode und<br />
der Teststrategie, Vorgabe von Konventionen für die <strong>Dokumentation</strong><br />
– Verzeichnis aller zum Projekt gehörenden Dokumente, Informationen über<br />
den Entwicklungsstand, Zugriffsrechte und die Archivierung<br />
– Verzeichnis über die verbrauchte Arbeitszeit, Ressourcen und sonstige<br />
Aufwendungen<br />
– Projekttagebuch zur Protokollierung der Besprechungen von<br />
Projektmitarbeitern, Informationen über Entscheidungen mit<br />
entsprechender Begründung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 479
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
ST I<br />
Projektdokumentation von studentischen Arbeiten (1)<br />
AISA-Applikation (Aktive Information Studentischer Arbeiten)<br />
AISA-Werkzeug<br />
Präsentation auf CD oder im Intranet:<br />
Große Anzahl an Projektdokumenten:<br />
– Ergebnisdokumente aus den<br />
Projektphasen (Planung, Definition,<br />
Entwurf, Implementierung, Integration)<br />
– Quellcode und Benutzungsanleitung<br />
– Projektplan<br />
– KM-Dokumente<br />
– Video für Vortrag<br />
– Lebenslauf des Studenten<br />
– Vorstellungsvideo<br />
AISA-Applikation<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 480
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
ST I<br />
Projektdokumentation von studentischen Arbeiten (2)<br />
Ergebnisdokumente der<br />
Projektphasen<br />
Projektplanung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 481
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
ST I<br />
Projektdokumentation von studentischen Arbeiten (3)<br />
Versionen der erstellten<br />
Dokumente<br />
Begriffe<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 482
Fragen zur Vorlesung<br />
ST I<br />
Frage zu § <strong>10</strong>.4<br />
Welche Informationen sollten in der Projektdokumentation enthalten sein?<br />
f<br />
Schnittstellendefinitionen<br />
<br />
Organisationsplan<br />
<br />
<br />
<br />
Informationen über Entscheidungen<br />
Protokollierung von Besprechungen<br />
Angaben über verbrauchte Arbeitszeit<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 483
Softwaretechnik I<br />
ST I<br />
§ <strong>10</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 484
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
ST I<br />
Effiziente Dokumentenerstellung<br />
Erstellung von unterschiedlichen <strong>Dokumentation</strong>sarten aus einer Quelle<br />
– Generierung von Online-Hilfen mit Textverarbeitungssystem, das zur<br />
Erstellung von gedruckten Dokumenten benützt wird.<br />
– Generierung von <strong>Dokumentation</strong> aus Kommentaren im Sourcecode<br />
– Erstellung von Webseiten, die ein Umschalten auf eine druckbare Version<br />
erlauben<br />
– Ableiten der Benutzungsdokumentation aus der Anforderungsdefinition<br />
(z. B. Use Cases)<br />
– Generierung von verschiedenartiger <strong>Dokumentation</strong> durch die Benutzung<br />
eines Informationsmanagementsystem<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 485
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
ST I<br />
Beispiel Javadoc (1)<br />
<strong>Dokumentation</strong>serstellung aus kommentiertem Quellcode<br />
1. Einfügen von Kommentaren in den Quellcode<br />
Überblick<br />
package<br />
Klassen, Interfaces<br />
Konstanten, Attribute, Methoden<br />
/**<br />
* Registers the text to display in a tool tip. The text<br />
* displays when the cursor lingers over the component.<br />
*<br />
* @param text The string to display. If the text is null,<br />
* the tool tip is turned off for this component.<br />
*/<br />
public void setToolTipText(String text)<br />
{<br />
//...<br />
}<br />
2. Ausführen des Javadoc-Tools, welches den Quellcode<br />
nach Deklarationen und Kommentaren durchsucht<br />
und HTML-Seiten generiert<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 486
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
ST I<br />
Beispiel Javadoc (2) - Resultierende HTML-<strong>Dokumentation</strong><br />
Weitere Informationen: http://java.sun.com/j2se/javadoc/<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 487
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
ST I<br />
Funktionen des Dokumentenmanagements<br />
– Erfassen/Integrieren<br />
Übernehmen vom Erstellungssystem, Einspielen, Einscannen<br />
– Erschließen<br />
Identifikation und Klassifikation hinzufügen<br />
– Prüfen/Freigeben<br />
Vergleich mit Aufgabenstellung<br />
– Archivieren<br />
Langfristig speichern, gegen Manipulation schützen<br />
– Verteilen<br />
Weiterleiten an Empfänger gemäß Verteilschlüssel, Bestätigen des Empfangs<br />
– Recherchieren<br />
Suchen nach diversen Kriterien, Ansehen, Ausdrucken<br />
– Ändern<br />
Prüfen Notwendigkeit und Auswirkungen, Generieren und Überwachen<br />
Änderungsauftrag, Austausch<br />
– Versenden<br />
Übermitteln an bestimmten Empfänger, Ausgabe bei Bedarf des aktuell gültigen<br />
Dokuments<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 488
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
ST I<br />
Regeln<br />
– Keine Aktivität ohne Ergebnisdokument<br />
– Eine Aktivität ist erst beendet, wenn alle Ergebnisdokumente vorhanden<br />
und freigegeben sind<br />
– Für jedes Dokument gibt es einen verantwortlichen Ersteller<br />
– Alle Informationen, die nicht ausdrücklich vertraulich sind, sind für alle<br />
Projektbeteiligten frei zugänglich<br />
– <strong>Dokumentation</strong>sregeln gelten für interne wie externe Projektbeteiligte<br />
– Änderungen freigegebener Dokumente sind nur über den Änderungsdienst<br />
zulässig<br />
– Jedes Dokument erhält eine eindeutige Kennung und aussagefähige<br />
Deskriptoren (Nutzung der Erstellungssysteme)<br />
– Es sind für alle Dokumente Vorlagen verfügbar<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 489
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
ST I<br />
Gefahren bei unzureichendem <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
– Langes Suchen nach benötigten Unterlagen<br />
– Inkonsistenzen in den Dokumenten<br />
– Doppelarbeit statt Verwendung der Ergebnisse anderer<br />
– Beweisnot bei Streitfällen<br />
– Individuelle <strong>Dokumentation</strong>squalität<br />
– Fehlender Maßstab für den Fertigstellungsgrad und die<br />
Ergebnisqualität von Projektaktivitäten<br />
– Aufwand für Aufbereitung von Projektunterlagen als<br />
Ergebnisdokumentation<br />
– Aufwand für die Aufbereitung für die Nachnutzer<br />
– Sukzessives statt simultanes Arbeiten, da Ergebnisse<br />
anderer fehlen<br />
– Zeitverluste für Informationsübermittlung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 490
Fragen zur Vorlesung<br />
ST I<br />
Frage zu § <strong>10</strong>.5<br />
Welche der folgenden Punkte sind Funktionalitäten eines<br />
Dokumentenmanagementsystems?<br />
f<br />
<br />
<br />
Weiterleitung von Dokumenten<br />
Archivierung von Dokumenten<br />
<br />
Recherche im Dokumentbestand<br />
Erstellung neuer Dokumente<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 491
Softwaretechnik I<br />
ST I<br />
§ <strong>10</strong> <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.1 Zweck und Inhalt der <strong>Dokumentation</strong><br />
<strong>10</strong>.2 Benutzungsdokumentation<br />
<strong>10</strong>.3 Systemdokumentation<br />
<strong>10</strong>.4 Projektdokumentation<br />
<strong>10</strong>.5 <strong>Dokumentation</strong>smanagement<br />
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 492
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
ST I<br />
Zusammenfassung<br />
– Die <strong>Dokumentation</strong> verfolgt unterschiedliche Ziele, deshalb gibt es auch<br />
unterschiedliche <strong>Dokumentation</strong>sarten<br />
– Die Benutzungsdokumentation ist für den Benutzer des Softwareprodukts<br />
– Die Systemdokumentation wird für die Entwickler des Softwareprodukts<br />
erstellt.<br />
– Die Projektdokumentation ist für den Manager des Softwareprojektes<br />
– Die <strong>Dokumentation</strong> unterstützt den gesamten Softwareentwicklungsprozess<br />
einschließlich des Betriebs und der späteren Wartung des<br />
Softwareprodukts<br />
– Eine Softwareprodukt ist nur so gut, wie seine <strong>Dokumentation</strong><br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 493
<strong>10</strong>.6 Zusammenfassung<br />
ST I<br />
Vorbereitungsfragen zu § <strong>10</strong><br />
Frage 1: <strong>Dokumentation</strong> (SS 04)<br />
Wie können Sie Programmierer dazu bewegen, ihre Software bereits während der<br />
Entwicklung zu dokumentieren?<br />
Hinweis: Nennen Sie ausschließlich Maßnahmen positiver Motivation (keine monetären<br />
Maßnahmen, o. Ä.). Woran arbeiten Programmierer am liebsten?<br />
Frage 2: Welche Aussagen zur <strong>Dokumentation</strong> sind richtig? (WS 05/06)<br />
Informationen und Dokumente dürfen anderen Projektbeteiligten nur zur Verfügung<br />
gestellt werden, wenn diese ausdrücklich dazu berechtigt sind.<br />
Die Projektdokumentation enthält ein Verzeichnis über die verbrauchte Arbeitszeit,<br />
Ressourcen und sonstige Aufwendungen.<br />
Bei der <strong>Dokumentation</strong> ist es wichtig, alle notwendigen Informationen in einem<br />
Dokument zusammenzufassen.<br />
Bei der Softwareentwicklung spielen Schreibstil und Schreibfehler in einer<br />
<strong>Dokumentation</strong> nur eine untergeordnete Rolle.<br />
© 2013 IAS, <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> 494