supporters news - HSV Supporters Club
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74 C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | August 2013 | Ausgabe 74 I 2,00 Euro HSV SUPPORTERS CLUB | 55.818 MITGLIEDER supporters news DAS MAGAZIN DES HSV SUPPORTERS CLUB www.hsv-sc.de Die neue Abteilungsleitung stellt sich vor Für euch am Ball!
- Seite 3 und 4: Editorial Moin, Moin, leider werden
- Seite 5 und 6: 28 50 Daneben!37 Verhältnis zwisch
- Seite 7 und 8: Scheinheilig Was braucht unser HSV?
- Seite 9 und 10: Einige der Aussagen in der Bild hie
- Seite 11 und 12: Am 06. April 2013 wurde auf der Mit
- Seite 13 und 14: 2 Fankultur Eine lebendige Fankultu
- Seite 15 und 16: Einheits- Dopingkontrolle! preise?!
- Seite 17 und 18: Die Europäische Kommission unterst
- Seite 19 und 20: Ohne Zensur Projekt fankultur.com T
- Seite 21 und 22: partnerschaftliche Dialog zwischen
- Seite 23 und 24: Neben dem fußballerischen Können
- Seite 25 und 26: dern waren. Umso wichtiger, den vie
- Seite 27 und 28: Hamburgo international Hamburgo bes
- Seite 29 und 30: Interview mit Oliver Kreuzer „Bis
- Seite 32 und 33: Wechselspiel der Gefühle Berichte
- Seite 34 und 35: 34 supporters news
- Seite 36 und 37: 2:9 und die Folgen Aus Fehlern gele
- Seite 38 und 39: Mehr als ein verpasster Flieger 18,
- Seite 40 und 41: Lesenswert! Macht - Geschichten von
- Seite 42 und 43: 111 Gründe, den Hamburger SV zu li
- Seite 44 und 45: Runde Sache Der Kulturstammtisch de
- Seite 46 und 47: Aus den Fanclubs HSV-Vorstand Olive
- Seite 48 und 49: Nur der HSV! Über einen Fußballfa
- Seite 50 und 51: Ganz nah dran Im Trainingslager Tex
74<br />
C 14003 GEBÜHR BEZAHLT | August 2013 | Ausgabe 74 I 2,00 Euro<br />
<strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB | 55.818 MITGLIEDER<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />
DAS MAGAZIN DES <strong>HSV</strong> SUPPORTERS CLUB<br />
www.hsv-sc.de<br />
Die neue Abteilungsleitung stellt sich vor<br />
Für euch am Ball!
Editorial<br />
Moin, Moin,<br />
leider werden wir auch in der nächsten Saison<br />
unter der Woche den Fernseher einschalten müssen,<br />
wenn wir Europapokal sehen wollen. Es ist<br />
sehr schade, dass es unsere Mannschaft nicht<br />
geschafft hat, in der Rückrunde die nötige Konstanz<br />
an den Tag zu legen. Ein Jammer, denn Europa<br />
war drin, ob verdient oder nicht, steht dann<br />
wieder auf einem anderen Blatt Papier.<br />
Pünktlich zum Ende der Sommerpause, und dem<br />
Beginn der neuen Saison 2013/2014, haltet ihr<br />
nun die neue Ausgabe der „<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>“,<br />
Nummer 74, in den Händen und auch diesmal<br />
haben wir viele interessante Berichte für euch.<br />
Kernthema dieser Ausgabe ist „Die neue Abteilungsleitung“.<br />
Wir wollen uns euch nochmal kurz<br />
vorstellen und haben uns v.a. mit Inhalten unserer<br />
zukünftigen Arbeit in der Abteilungsleitung<br />
auseinandergesetzt. All dies haben wir in dem<br />
Text zu unserem Selbstverständnis zusammengefasst,<br />
den ihr auf Seite 12 findet<br />
Oliver Kreuzer, Nachfolger von Frank Arnesen als<br />
Sportchef, konnten wir erfolgreich kurz von seiner<br />
Arbeit abhalten und haben mit ihm im Trainingslager<br />
im Zillertal ein Interview geführt. An<br />
dieser Stelle wollen wir es natürlich nicht versäumen,<br />
ihn beim <strong>HSV</strong> willkommen zu heißen.<br />
Wir wünschen Oliver Kreuzer einen guten Start<br />
bei unserem <strong>HSV</strong>, viel Erfolg und Spaß sowie ein<br />
glückliches Händchen.<br />
Verbunden mit dem Sportchef ist sicher auch die<br />
Rolle des Aufsichtsrates. Wir haben den Vorsitzenden<br />
des Aufsichtsrates, Manfred Ertel, ein<br />
paar kritische Fragen zur Außendarstellung des<br />
Aufsichtsrates gestellt. Das Interview könnt ihr<br />
auf Seite 6 nachlesen.<br />
Eine positive Nachricht gab es zu Beginn der<br />
Sommerpause: Zusammen mit dem Vorstand<br />
konnten wir endlich einen einheitlichen Preis<br />
für die Stehplätze durchsetzen. Die Stehplätze<br />
in unserem Stadion sind also ab sofort frei von<br />
Topspielzuschlägen. Für uns ist das ein großer<br />
und wichtiger Schritt in die richtige Richtung.<br />
Unsere Mannschaft befindet sich nun am Ende<br />
der Vorbereitung zur neuen Saison. Eine Bewertung<br />
dessen, was unsere sportliche Leitung erarbeitet<br />
hat, sollte man erst nach einiger Zeit<br />
abgeben. Leider ist ja zum Trend in den Medien<br />
und im Internet geworden, dass man Leute<br />
schon verurteilt, bevor diese nur einmal gegen<br />
den Ball getreten haben. Vielleicht sollte sich<br />
ein jeder hier mal überlegen, was und v.a. wie<br />
man es schreibt. Einer Eingliederung gerade eines<br />
jungen Spielers sind viele der Beiträge jedenfalls<br />
alles andere als dienlich.<br />
Aber zum Glück ist die Sommerpause, und damit<br />
das Sommerloch, endlich bald vorbei und man<br />
kann sich wieder auf das konzentrieren, was<br />
wirklich wichtig ist, nämlich die Mannschaft zu<br />
unterstützen beim Kampf um die Europapokalplätze.<br />
Der Trainer will nach Europa, die Mannschaft<br />
will es auch und wir können und müssen<br />
wieder unseren Teil dazu beitragen.<br />
Nur der Hamburger Sport-Verein e.V.<br />
Christian Bieberstein<br />
Für die Abteilungsleitung<br />
Interessant ist auch ein Bericht über das EU-Projekt<br />
von „Unsere Kurve“ zum Thema „Mitbestimmung“.<br />
Daneben findet ihr wie gewohnt viel<br />
informatives und kritisches. Auch freuen wir uns<br />
über die zahlreichen Berichte unserer Amateursportabteilungen,<br />
die wieder mal die Vielseitigkeit<br />
unseres Universalsportvereins eindrucksvoll<br />
untermauern.<br />
Ausgabe 74<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Ausgabe 74 · August 2013<br />
Manfred Ertel 6<br />
Interview mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />
Scheinheilig7<br />
Was braucht unser <strong>HSV</strong>?<br />
Bericht eures Delegierten 8<br />
… für das erste Halbjahr 2013<br />
Bye-bye, René! 9<br />
Veränderung im Bereich Merchandise<br />
Neue Mannschaft 10<br />
Die neue Abteilungsleitung stellt sich vor<br />
Dafür stehen wir! 12<br />
Die neue Abteilungsleitung<br />
Einheitspreise?!15<br />
Verhandlungserfolge<br />
Dopingkontrolle!15<br />
Wann, wo, wie?<br />
Erfolgreiches Ende 16<br />
EU-Projekt: Was wurde gemacht, was wurde erreicht, wie geht es weiter?<br />
Ohne Zensur 19<br />
Projekt fankultur.com<br />
Der Dialog zwischen Fans<br />
und Verein wird verstärkt 20<br />
Der „SAF“ hat seine Arbeit aufgenommen<br />
Ein Vierteljahrhundert WKM 22<br />
25. Westkurvenmeisterschaft<br />
Da ist Musik drin …! 24<br />
Musik von und für <strong>HSV</strong>-Fans – eine Erfolgsgeschichte<br />
England mit Verlängerung 26<br />
Auch persönlich und nachdenklich<br />
Hamburgo international 27<br />
Hamburgo beste!<br />
Interview mit Oliver Kreuzer 28<br />
„Bis zum Schluss offener Schlagabtausch um die Europapokalplätze“<br />
Hoffnungsträger?30<br />
Sportchef geht, Sportchef kommt<br />
Wechselspiel der Gefühle 32<br />
Berichte über die Spiele der Profis<br />
6<br />
15<br />
4<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
28 50<br />
Daneben!37<br />
Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans<br />
Mehr als ein verpasster Flieger 38<br />
18,99 € Hoffenheim – Hamburger SV (1:4)<br />
Blick zurück nach vorn 39<br />
(Un-)zufrieden?<br />
Lesenswert! 40<br />
Die Bücherecke<br />
· Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern<br />
· Fußball Deine Fans – ein Jahrhundert deutsche Fankultur<br />
· The Secret Footballer – Ein Premier-League-Profi packt aus<br />
· Brasilien – Land des Fußballs<br />
111 Gründe, den Hamburger SV zu lieben 42<br />
· Interview mit Dr. Martin Brinkmann und Malte Laband<br />
· Exklusiver Buchauszug<br />
Runde Sache – 44<br />
Der Kulturstammtisch des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />
Aus den Fanclubs 46<br />
· <strong>HSV</strong> Vorstand Oliver Scheel zu Besuch beim <strong>HSV</strong>-Fanclub Baccum<br />
· Blue-Danube Ulm betreute die <strong>HSV</strong> U11 beim Mini Masters<br />
· Fünf Jahre OFC United 1887! 26.03.2008 – 26.03.2013<br />
Nur der <strong>HSV</strong>! 48<br />
Über einen Fußballfan<br />
Ganz nah dran 50<br />
Im Trainingslager<br />
Regelquiz51<br />
Regelfragen aus der Praxis für die Praxis<br />
Universalsportverein52<br />
Die anderen Abteilungen<br />
· <strong>HSV</strong> North Stars mit großen Zielen für die Saison<br />
· Saison-Highlights im Rollstuhlbasketball<br />
· Spannende Baseball-Saison<br />
· Vormittags-Tanzkurse für Senioren beim <strong>HSV</strong><br />
· Golf im <strong>HSV</strong><br />
· Badminton im <strong>HSV</strong><br />
· Von boxenden Bielefeldern, …<br />
Aus aller Welt … 58<br />
Grüße an den SC<br />
Comic62<br />
Regionalbetreuer63<br />
Erste Anlaufstation für <strong>HSV</strong>-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.<br />
Die wichtige Seite 64<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />
Rund um den <strong>HSV</strong> 65<br />
Der <strong>HSV</strong> im Netz 65<br />
Schmutzig … 66<br />
Deutsche Matschfußball Meisterschaft<br />
Impressum66<br />
Ausgabe 74<br />
5
Interview mit Manfred Ertel<br />
„Indiskretion ist keine Schwäche<br />
der Struktur, sondern die<br />
Schwäche einzelner Personen“<br />
Interview Christian Bieberstein · Foto Witters<br />
Auch in dieser Sommerpause war<br />
der Aufsichtsrat unseres <strong>HSV</strong> in den<br />
medialen Schlagzeilen. Christian<br />
Bieberstein hat den Vorsitzenden<br />
des Aufsichtsrats, Manfred Ertel, getroffen<br />
und mit ihm das Gespräch für die <strong>supporters</strong><br />
<strong>news</strong> geführt.<br />
Moin Manfred, du bist seit Januar Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrates, nachdem<br />
du vorher zwei Jahre Stellvertreter gewesen<br />
bist. Wie fällt dein Fazit nach einem<br />
halben Jahr Amtszeit an der Spitze<br />
aus?<br />
Manfred Ertel: Wenn ich ehrlich und selbstkritisch<br />
bin, sehr ambivalent. Wir haben sehr<br />
gute Arbeit geleistet, gute und schnelle Entscheidungen<br />
getroffen, sehr effektiv gearbeitet,<br />
wie übrigens in den Vorjahren, seit ich dabei<br />
bin, auch. Aber wir haben uns wieder mal um<br />
die Früchte unserer Arbeit in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung gebracht, durch Indiskretionen<br />
und dadurch bedingt schlechte Presse.<br />
Was steckt dahinter?<br />
Manfred Ertel: Das muss man diejenigen fragen,<br />
die dafür verantwortlich sind.<br />
Ist die Meinungsvielfalt im Aufsichtsrat<br />
zu groß, um harmonisch und sachorientiert<br />
an einem Strang zu ziehen?<br />
Manfred Ertel: Nein, das ist ja das Verrückte:<br />
Wir arbeiten in den meisten Fällen trotz manchmal<br />
zu Beginn der Diskussionen auch sehr unterschiedlicher<br />
Meinungen sehr effektiv zusammen<br />
und kommen meist sehr zügig zu einvernehmlichen<br />
Ergebnissen. Wir haben zum Beispiel<br />
die menschlich und sportlich sehr schwierigen<br />
Entscheidungen um die Person Frank Arnesens<br />
sehr einmütig getroffen, eine von zwei Abstimmungen<br />
war sogar einstimmig. Wir haben<br />
den neuen Sportchef Oliver Kreuzer und alle mit<br />
seiner Berufung zusammenhängenden Fragen<br />
einstimmig beschlossen, wir haben den Sportfive-Vertrag<br />
sehr einvernehmlich verabschiedet,<br />
die Transfers mit breiten Mehrheiten, das Budget<br />
und die Finanzplanung des Vorstandes sogar<br />
einstimmig gut geheißen.<br />
Mitglieder und Fans können nicht mehr<br />
verstehen, wieso es dann zu solchen Indiskretionen<br />
kommen kann, die wie zuletzt<br />
für riesige Negativschlagzeilen<br />
gesorgt haben.<br />
Manfred Ertel: Die große Mehrheit im Aufsichtsrat<br />
kann das auch nicht, das ist aus unseren<br />
internen Debatten danach sehr deutlich<br />
geworden. Zumal es nicht nur um einen Vertrauensbruch<br />
ging, sondern bewusst auch falsche<br />
Informationen und Zahlen, verdrehte Fakten<br />
und Analysen kolportiert worden sind. Es hat<br />
zum Beispiel nie einen Transferstopp gegeben,<br />
wie wir ja alle gemerkt haben.<br />
6<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Scheinheilig<br />
Was braucht unser <strong>HSV</strong>?<br />
Dann aber noch mal die Frage: Was sollte<br />
damit bezweckt werden?<br />
Manfred Ertel: Man kann das selbst mit viel<br />
gutem Willen nur als persönlich motivierte Kampagne<br />
verstehen. Für den <strong>HSV</strong> kann ich keinerlei<br />
positive Motive dahinter erkennen, denn solche<br />
Alleingänge diskreditieren nicht nur die Arbeit<br />
des Aufsichtsrates, sondern sie schaden extrem<br />
dem ganzen Verein.<br />
Was werden die Konsequenzen sein?<br />
Manfred Ertel: Aufsichtsrat und Vorstand<br />
prüfen, jeweils in eigener Verantwortung, ob<br />
und gegebenenfalls welche rechtlichen Schritte<br />
möglich sind. Außerdem wird intern darüber zu<br />
reden sein, ob die Maulwürfe den Mut haben,<br />
die Verantwortung für ihr Agieren zu übernehmen,<br />
und wie wir künftig miteinander umgehen<br />
und zusammenarbeiten wollen.<br />
Apropos Zusammenarbeit: Jürgen Hunke<br />
hat versucht, dich über ein Misstrauensvotum<br />
zu stürzen. Könnt ihr überhaupt<br />
noch zusammenarbeiten?<br />
Manfred Ertel: Dass das geht, hat der AR in<br />
der Vergangenheit erfolgreich bewiesen, und<br />
ich bin zuversichtlich, dass das auch so bleibt.<br />
Ich bin bekanntlich mit acht zu drei Stimmen<br />
gewählt worden, das ist eine gute Vertrauensbasis.<br />
Schon damals hatte Jürgen Hunke keine<br />
Mehrheit, so wie jetzt auch. Über handelnde<br />
Personen und Leistungsbilanzen kann man immer<br />
reden, aber das macht man offen und fair,<br />
und dann, wenn es auf die Tagesordnung gehört.<br />
Das ist im Januar, wenn im AR wieder<br />
turnusmäßig die verschiedenen Positionen gewählt<br />
werden.<br />
Muss der Aufsichtsrat, wie manchmal gefordert,<br />
also doch durch eine Strukturreform<br />
verkleinert werden?<br />
Manfred Ertel: Das müssen am Ende die Mitglieder<br />
entscheiden. Das Problem der Indiskretionen<br />
ist jedenfalls nicht in der Schwäche der<br />
Struktur begründet, sondern in der Schwäche<br />
einzelner Personen, denen persönliche Eitelkeiten<br />
oder egoistische Interessen wichtiger sind<br />
als das Wohl des <strong>HSV</strong>.<br />
Text Ulie Liebnau<br />
Ich habe nichts zu verlieren oder zu gewinnen.<br />
Ich strebe auch kein Amt beim<br />
<strong>HSV</strong> oder anderswo an. Und darum kann<br />
ich undiplomatisch sagen, was mir in den<br />
letzten Jahren beim <strong>HSV</strong> aufgefallen ist. Oder<br />
etwas direkter formuliert, was mir stinkt: ein<br />
Verhalten, das auch bei politischen Parteien<br />
zu beobachten ist.<br />
Als ich vor neun Jahren Mitglied im <strong>HSV</strong><br />
wurde, dachte/hoffte ich, dass die gemeinsame<br />
Begeisterung für den Fußball die unterschiedlichsten<br />
Typen im wahrsten Sinne<br />
des Wortes vereinen müsste. Ganz schön<br />
naiv von mir!<br />
Denn auch hier im e.V. – „Nur der <strong>HSV</strong>!“ –<br />
gibt es dieses Verhalten, das ich verkürzt<br />
„scheinheilig“ nenne. Einige Beobachtungen<br />
(Ich nenne hier und auch im Folgenden<br />
keine Namen, weil sie leider auch ersetzbar<br />
wären):<br />
• Da versuchen vor zweieinhalb Jahren zwei<br />
Mitglieder des alten Aufsichtsrats eine „Wertediskussion“<br />
anzuregen. Ziel sei ein harmonischeres<br />
„Miteinander“. Zugleich wird<br />
aber Kritik am damaligen Vorstand und Aufsichtsrat<br />
als „notorisches Nörgeln“ diffamiert<br />
(siehe sn 65, S.8f.).<br />
• Da versuchen zwei angeblich pro <strong>HSV</strong> engagierte<br />
Leute einen Rechenschaftsbericht<br />
der Abteilungsleitung des <strong>supporters</strong> clubs<br />
mit falschen Zahlen zu widerlegen.<br />
• Da versuchen die selben Leute Personen,<br />
die für die Abteilungsleitung kandidieren, mit<br />
wiederholt abwegigen Fragen in die Enge zu<br />
treiben. (Nebenbei: Ich habe noch nie für einen<br />
einzigen Satz so viel spontanen Beifall<br />
bekommen, als ich damals verärgert diese<br />
Fragerei als „eitle persönliche Selbstdarstellung“<br />
benannte.)<br />
• Da versuchen auf der letzten Mitgliederversammlung<br />
im Stadion Leute mit vorbereiteten<br />
langen Redebeiträgen die zügigen<br />
und erfolgreichen Entscheidungen des neuen<br />
Aufsichtsrats bei der Entlassung und Neubesetzung<br />
des Sportchefs schlechtzumachen.<br />
(Nebenbei: Was wäre wohl gezetert worden,<br />
wenn der Aufsichtsrat nicht gehandelt<br />
hätte?)<br />
• Da behauptet auf der selben Versammlung<br />
ein älterer Herr, dass andere „Leute aus<br />
der Wirtschaft“ ihr finanzielles Engagement<br />
einstellen würden, weil der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
den Herrn Hoeness als Steuerhinterzieher<br />
polemisch kritisiert hat. (Nebenbei:<br />
Formal war Manfred Ertels Facebook-Bemerkung<br />
zu Recht kritisierbar. Er hat sie nachträglich<br />
auch bedauert, inhaltlich aber nichts<br />
Falsches gesagt. Wer nun aber Ertel kritisiert<br />
und indirekt Steuerhinterziehung verteidigt,<br />
hat möglicherweise selbst etwas zu<br />
befürchten).<br />
• Da versuchen aktuell zwei öffentlich<br />
bekannte Personen das Sommerloch zu<br />
nutzen, sich selbst populistisch als Retter<br />
des <strong>HSV</strong> in Szene zu setzen. Auf der letzten<br />
Mitgliederversammlung und über Medienauftritte<br />
behaupten sie, der <strong>HSV</strong> stecke in<br />
einer Krise. Und nun müssten „Strukturen“<br />
verändert werden!<br />
Schade, dass sich Peter Krohn – gesundheitsbedingt<br />
oder nur vornehm (?) – bisher<br />
zurückhält. Er würde diese Herren fragen:<br />
Welche gegenwärtigen Strukturen unseres<br />
mitgliederorientierten und weltweit als vorbildlich<br />
geschätzten Vereinswesens hindert<br />
den <strong>HSV</strong>, erfolgreich Fußball zu spielen?<br />
Fazit: Wir brauchen keine Strukturveränderungen<br />
und auch keine scheinheiligen<br />
eitlen Selbstdarsteller! Nicht<br />
„Pro“, sondern FÜR den <strong>HSV</strong>!<br />
Ausgabe 74<br />
7
Bericht eures Delegierten<br />
… für das erste Halbjahr 2013<br />
Text Björn Floberg · Foto Witters<br />
Moin, <strong>HSV</strong>er,<br />
mit ein bisschen Abstand zur<br />
Saison 12/13, der erneuten<br />
Sportchefsuche und der Mitgliederversammlung<br />
am 02.06., mal wieder einige<br />
Zeilen und Gedanken von eurem Delegierten.<br />
Sportchef<br />
Der eigentliche Zeitplan des AR sah eigentlich<br />
vor, sich im Herbst dieses Jahres mit einer möglichen<br />
Verlängerung des Vertrages von Frank<br />
Arnesen, der bis Frühjahr 2014 lief, zu beschäftigen.<br />
Leider ließ die langanhaltende öffentliche<br />
Diskussion über die sportliche Bilanz des <strong>HSV</strong>,<br />
die persönliche Bilanz des Sportchefs, sein Preis-<br />
Leistungsverhältnis etc., aber auch der intensive<br />
Druck aus interessierten Kreisen und Fragen und<br />
Kritik aus unseren eigenen Reihen, dies nicht zu.<br />
So sah sich der AR bereits kurz nach Saisonende<br />
gezwungen, sich mit der Frage, ob wir uns eine<br />
Verlängerung überhaupt vorstellen können, zu<br />
beschäftigen.<br />
Ich persönlich wollte zu diesem Zeitpunkt diese<br />
Diskussion nicht, da der Zeitpunkt mitten in der<br />
Planung für die Saison 13/14 unglücklich war.<br />
Vor allem aber habe ich die Arbeit von Frank<br />
Arnesen nicht so schlecht wie viele andere gesehen,<br />
um eine Verlängerung zu diesem Zeitpunkt<br />
kategorisch auszuschließen. Auch wenn<br />
mich der knapp verpasste EL-Platz sicherlich genauso<br />
ärgert wie euch, darf man nicht vergessen,<br />
dass die Entwicklung der BL-Mannschaft<br />
positiv ist: nach dem Umbruch 2011, Fastabstieg<br />
2012 und dem schlechten Saisonstart im letzten<br />
Sommer sind wir immerhin 7ter geworden.<br />
Wenn mir das jemand im August 2012 gesagt<br />
hätte, hätte ich sofort unterschrieben.<br />
Da der AR aber mehrheitlich eine Vertragsverlängerung<br />
ausgeschlossen hat, musste, aus<br />
meiner Sicht konsequenterweise, auch die Entscheidung<br />
getroffen werden, Frank Arnesen sofort<br />
zu beurlauben, da ein Vorstandsmitglied<br />
ohne die Rückendeckung des ARes nicht handlungsfähig<br />
ist.<br />
Da sich diese Entwicklung über einen längerer<br />
Zeitraum abzeichnete, hat sich der Personalausschuß<br />
des ARes bereits frühzeitig mit potenziellen<br />
Kandidaten zu Sondierungsgesprächen<br />
getroffen, um für den Fall der Fälle vorbereitet<br />
zu sein. Eine Situation wie in 2009, als Dietmar<br />
Beiersdorfer ging und der <strong>HSV</strong> 2 Jahre ohne richtigen<br />
Sportchef agierte, durfte sich nicht wiederholen.<br />
Diese 2 Jahre ohne Sportchef sind aus<br />
meiner Sicht die Hauptursache für die momentane<br />
sportliche und finanzielle Situation. Bis dahin<br />
haben eine gute Transferbilanz nicht nur die<br />
sportlich positive Entwicklung möglich gemacht,<br />
sondern auch für finanzielle Gewinne gesorgt.<br />
Der AR hat sich dann 2 Tage nach der Entscheidung<br />
Frank Arnesen mit Oliver Kreuzer und Jörg<br />
Schmadtke getroffen. Auf Einzelheiten dieser<br />
Gespräche werde ich, im Gegensatz zu anderen,<br />
nicht eingehen. Fakt ist, dass sich der AR<br />
am gleichen Abend einstimmig dafür ausgesprochen<br />
hat, Oliver Kreuzer als neuen Sportchef<br />
zum <strong>HSV</strong> zu holen und die entsprechenden<br />
Gespräche, auch mit dem KSC, zu führen.<br />
Keine 3 Wochen nach der Beurlaubung von<br />
Frank Arnesen hat Oliver Kreuzer seine Arbeit<br />
beim <strong>HSV</strong> aufgenommen. Ich wünsche ihm ein<br />
glückliches Händchen dafür.<br />
Dass uns bei der letzten MV dafür von Ernst-<br />
Otto Rieckhoff Dilettantismus vorgeworfen<br />
wird, ist eine Frechheit. Schließlich gehörte er<br />
als Stellvertreter und Vorsitzender dem Gremium<br />
an, das erst lange der Meinung war, es<br />
gehe auch ohne Sportchef und dann Bastian<br />
Reinhardt (den ich sehr schätze, der aber sicherlich<br />
zum damaligen Zeitpunkt nicht der<br />
Richtige war) geholt hat. Auch die unseligen<br />
Geschichten um Roman Grill, Urs Siegenthaler,<br />
Matthias Sammer etc. fallen in seine Zeit als<br />
Stellvertreter bzw. AR-Vorsitzender. Das war<br />
sicherlich kein Ruhmesblatt für den <strong>HSV</strong>, die<br />
Konsequenzen aus seinem Handeln spüren wir<br />
heute (siehe oben).<br />
Sportfive<br />
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass mir<br />
diese Entscheidung nicht ganz leicht gefallen ist.<br />
Sie war aber bei Abwägung aller anderen Möglichkeiten,<br />
die finanzielle Situation des <strong>HSV</strong> sofort<br />
zu verbessern, die wirtschaftlich sinnvollste.<br />
Der Verzicht auf die Rückzahlung des Darlehens,<br />
das aus den Ursprungsverträgen in 1998 resultiert,<br />
sowie der sofortige Verzicht auf Provisionszahlungen<br />
auf die TV-Erlöse verbessert die<br />
finanzielle Situation des <strong>HSV</strong> in den nächsten<br />
Jahren deutlich. Außerdem ermöglicht der jetzt<br />
geschlossene Vertrag dem <strong>HSV</strong>, die angestrebte<br />
Eigenvermarktung in 2020 ohne große finanzielle<br />
Belastungen bzw. Zahlungen an Sportfive<br />
zu realisieren.<br />
Natürlich wird Sportfive mit diesem Vertrag<br />
auch Geld verdienen, da die Provisionszahlungen<br />
bis 2020 geleistet werden.<br />
Aus diesen Gründen habe ich dieser Vorlage zugestimmt.<br />
Die Abstimmung hierüber fand erst<br />
nach der MV am 02.06. statt.<br />
Indiskretionen<br />
Aufgrund der Berichterstattung in einer Hamburger<br />
Tageszeitung am 03.07., sah ich es als<br />
dringend geboten an, folgenden Text über meinen<br />
E-Mail-Verteiler und meine Facebook-Seite<br />
zu veröffentlichen:<br />
„Lieber <strong>HSV</strong>er,<br />
lasst Euch bitte nicht durch die heutige Berichterstattung<br />
in der Bild irritieren.<br />
Wir liegen zurzeit voll in unserer finanziellen Planung,<br />
der Vorstand und AR sind sich ihrer Verantwortung<br />
bewusst. Es ist generell bekannt,<br />
dass wir Spieler abgeben wollen und müssen,<br />
um in der Saison 13/14 eine schwarze Null zu<br />
erreichen und uns auch sportlich weiter zu verstärken.<br />
Dafür haben wir noch bis zum 31.08.<br />
Zeit und daran wird mit Hochdruck gearbeitet.<br />
8<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Einige der Aussagen in der Bild<br />
hierzu sind nahezu wortwörtlich<br />
widergegeben worden wie in unserer<br />
Sitzung am Montag.<br />
Auch die Berichterstattung über<br />
Manfred ist falsch. Richtig ist, dass<br />
Jürgen Hunke den Antrag zur Änderung<br />
der Tagesordnung gestellt<br />
hat, um sein Misstrauensvotum<br />
gegen Manfred zu stellen. Dieser<br />
Antrag hat keine Mehrheit,<br />
nicht mal die einfache Mehrheit,<br />
der 10 Anwesenden erhalten. Nötig<br />
wären 2/3 gewesen. D. h. die<br />
Meldung dass 5 AR klar gegen<br />
Manfred sind, ist ebenfalls falsch.<br />
Aus meiner Sicht wird hier zum<br />
Schaden des gesamten <strong>HSV</strong> mit<br />
gezielten Indiskretionen und<br />
Falschmeldungen Stimmung gegen<br />
den Vorstand und unseren AR-<br />
Vorsitzenden, der im Januar mit<br />
großer Mehrheit gewählt wurde,<br />
gemacht.<br />
Diese Indiskretionen kommen direkt<br />
oder indirekt aus dem AR,<br />
was mich mal wieder maßlos<br />
schockiert, da hier aus Motiven,<br />
die sich mir nicht erschließen,<br />
dem <strong>HSV</strong> geschadet und wieder<br />
einmal das Bild des „zerstrittenen<br />
<strong>Club</strong> der Ahnungslosen“ bedient<br />
wird. Dem Vereinswohl, dass diese<br />
Person(en) immer bemüht/bemühen,<br />
ist damit jedenfalls nicht gedient.<br />
Bin sehr enttäuscht und stinksauer<br />
über diesen abermaligen Vertrauensbruch!!“<br />
Wie ihr sicherlich wisst, äußere<br />
ich mich normalerweise öffentlich<br />
nicht über AR-Themen. Da hier<br />
aber erneut durch mindestens einen<br />
Aufsichtsrat versucht wurde,<br />
mit bewussten Falschinformationen<br />
Politik im eigenen Interesse<br />
zu betreiben, sah ich keine andere<br />
Möglichkeit, als diesen Schritt zu<br />
gehen. Ich werde das in Zukunft<br />
wieder machen, wenn ich das Gefühl<br />
habe, dass hier aus persönlichen<br />
Motiven zu Lasten des <strong>HSV</strong><br />
Politik über die Medien gemacht<br />
wird. Wobei ich damit explizit nicht<br />
die Medien kritisiere, sondern nur<br />
denjenigen, der mit seinen Äußerungen<br />
mal wieder massiv unserem<br />
<strong>HSV</strong> geschadet hat.<br />
Sonstiges<br />
Ich war in den letzten Wochen bei<br />
2 Fanclubs zu Besuch (DNHA und<br />
Hamburger Botschaft). Danke für<br />
die Gastfreundschaft und die lebhaften<br />
Diskussionen. Ich hoffe,<br />
dass ich durch solche persönlichen<br />
Gespräche mit einigen Vorurteilen,<br />
Falschmeldungen und Lügen, die<br />
durch die Welt geistern, aufräumen<br />
kann. Auf der anderen Seite<br />
konnte ich mich mal wieder davon<br />
überzeugen, mit wieviel Herzblut,<br />
Leidenschaft und auch Geld<br />
diese Fanclubs sich in ihrer Region<br />
für unseren <strong>HSV</strong> engagieren. Und<br />
zwar mit Taten, nicht mit Worten.<br />
Das sollte Vorbild für uns alle sein!<br />
Ihr könnt euch weiterhin für meinen<br />
Newsletter anmelden, einfach<br />
Mail mit Namen und Mitgliedsnummer<br />
an hsv-ar-floberg@hotmail.de<br />
senden.<br />
BWS, euer Delegierter Björn<br />
Bye-bye,<br />
René!<br />
Veränderung<br />
im Bereich Merchandise<br />
Text Andreas Birnmeyer<br />
In den letzten Jahren hat René Koch das Merchandise des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>s maßgeblich mitgestaltet und dazu beigetragen, dass<br />
sich der Bereich erfolgreich weiterentwickelt hat. Nun hat sich René<br />
im Frühjahr entschieden, sich neuen beruflichen Herausforderungen<br />
zu stellen und seine Tätigkeit in der Abteilung Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> an den sprichwörtlichen Nagel zu hängen und<br />
den Verein zu verlassen. Wir wollen es nicht versäumen, uns bei René<br />
für die geleistete Arbeit, sein Engagement, seine Leidenschaft und<br />
seine Identifikation mit der Abteilung und unserem <strong>HSV</strong> ganz herzlich<br />
zu bedanken. Auch für seine Arbeit als einer unserer hauptamtlichen<br />
Fanbeauftragten, Aufgaben, die René vor seinem Wechsel in<br />
das Merchandise ausgeübt hat, sind wir ihm zu Dank verpflichtet. Es<br />
ist immer bedauerlich, einen Mitarbeiter vom Schlage Renés zu verlieren.<br />
Trotzdem freuen wir uns, dass sich René neuen Aufgaben, Herausforderungen<br />
und Zielen widmet und wünschen ihm hierfür alles<br />
erdenklich Gute, v.a. Erfolg und viel Spaß. Ahoi!<br />
Wir freuen uns sehr, dass wir mit Christine Mundt sehr schnell eine<br />
überaus kompetente und erfahrene Mitarbeiterin für den Bereich gewinnen<br />
konnten. Seit 1. Mai 2013 ist Christine für den Bereich des<br />
Merchandise federführend verantwortlich. Lutz Ackermann unterstützt<br />
Christine dabei. Außerdem ist Christine seit vielen Jahren für<br />
die Finanzen und das Controlling der Abteilung zuständig und wird<br />
dies auch weiterhin bleiben, genauso, wie sich Lutz auch in Zukunft<br />
um den Bereich Auswärtsfahrten und Auswärtskarten kümmern wird.<br />
Wir wünschen Christine und Lutz ganz viel Erfolg, bestes Gelingen und<br />
natürlich die unabdingbare Portion Spaß für ihre neuen Aufgaben.<br />
Ausgabe 74<br />
9
Neue Mannschaft<br />
Die neue Abteilungsleitung stellt sich vor<br />
Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Rainer Doell<br />
Beisitzer<br />
Moin zusammen, ich heiße Rainer Doell, bin<br />
60 Jahre alt und <strong>HSV</strong>er seit jüngster Jugend.<br />
Wohnhaft bin ich in der Lüneburger Heide und<br />
dort seit 20 Jahren als selbständiger Fachberater<br />
für Finanzdienstleistungen tätig. Seit mehr<br />
als 44 Jahren fahre ich mit dem <strong>HSV</strong> durch die<br />
Bundesliga und Europa.<br />
Im Jahr 2005 gründete ich in Soltau den OFC<br />
„DER NORDEN HEBT AB“ e.V. (DNHA), deren<br />
1. Vorsitzender ich 6 Jahre lang war. Seitdem<br />
engagierte ich mich noch stärker im und um<br />
den <strong>HSV</strong> herum. Am 30.11.2011 wurde ich in<br />
die Abteilungsleitung gewählt. Hier stehe ich<br />
für den Erhalt der Mitgliederrechte und für die<br />
Stärkung der Fanrechte. 20 Jahre erfolgreiche<br />
Arbeit der Abteilung <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> sagen<br />
das mehr als deutlich aus.<br />
Viele Projekte wurden in der Vergangenheit<br />
angepackt und zum Wohle der Mitgliedschaft<br />
umgesetzt. Zielorientiert wird die jeweilige ehrenamtliche<br />
Abteilungsleitung mit den Mitarbeitern<br />
neue Projekte angehen und umsetzen.<br />
„Wer rastet – der rostet“. Somit wird es in den<br />
kommenden Monaten Neuerungen geben, an<br />
denen bereits kräftig gewerkelt wird.<br />
Wichtig ist mir persönlich, stets ein Ohr an der<br />
Mitgliedschaft zu haben, deren Wünsche und<br />
Ideen aufzunehmen. Hierbei wollen wir die<br />
Zusammenarbeit unter anderem mit den Regionalbetreuern<br />
und Botschaftern ausbauen<br />
und stärken. Die Interessen der Mitglieder sind<br />
breitgefächert, dennoch sollte stets ein Dialog<br />
stattfinden, um einen Konsens zu finden.<br />
Nur ein lebendiger Verein ist ein interessanter<br />
Verein. Als Mitglied und Fan kann man<br />
das Vereinsleben aktiv gestalten. Wir bieten<br />
euch vielfältige Möglichkeiten von Diskussionsrunden<br />
über Veranstaltungen und ehrenamtlicher<br />
Mitarbeit.<br />
Abschließend ein Dankeschön an die vielen<br />
mehr als hundert Ehrenamtlichen Mitarbeiter,<br />
die stets ohne Eigennutz<br />
mit viel Engagement<br />
unseren einzigartigen<br />
<strong>HSV</strong> unterstützen.<br />
Christian Bieberstein<br />
Vorsitzender der Abteilungsleitung<br />
Ich bin 28 Jahre alt, gebürtiger Berliner und seit mehr als 20 Jahren<br />
wohnhaft in Hamburg. Ich bin als Verkehrsfachwirt in einem mittelständischen<br />
Logistikunternehmen angestellt und absolviere dazu<br />
ein Fernstudium zum „Bachelor of Science – Logistikmanagement“.<br />
Zum <strong>HSV</strong> gehe ich seit Ende der 1990er Jahre und seit mehr als 10<br />
Jahren begleite ich unseren Verein quer durch die Republik und hoffentlich<br />
auch bald wieder durch Europa.<br />
Seit vielen Jahren bin ich ehrenamtlich im Verein aktiv. 2009 und<br />
2011 habt ihr mich als Beisitzer in die Abteilungsleitung bzw. als<br />
stellvertretenden Vorsitzenden der Abteilungsleitung gewählt.<br />
Für mich stehen der Erhalt und die Stärkung der Mitglieder- und<br />
Fanrechte an oberster Stelle. Unsere Abteilung verkörpert dies seit<br />
mehr als 20 Jahren überaus erfolgreich. Gerade dann, wenn man<br />
über den Tellerrand auf andere Vereine blickt, wird einem mehr als<br />
bewusst, dass wir als Mitglieder sehr stolz auf uns und unseren Verein<br />
sein können. Auch – und gerade – in unruhigen Zeiten. Selbstkritisch<br />
muss man zugestehen, dass es der SC in den letzten Jahren<br />
verpasst hat, allen deutlich aufzuzeigen, wofür man eigentlich steht<br />
und was man eigentlich will, was wir wollen. In den nächsten Monaten<br />
wird es an der neuen Abteilungsleitung liegen, dies wieder<br />
deutlicher aufzuzeigen, welches Selbstverständnis wir als SC haben.<br />
Einen Anfang machen wir mit und in diesem Heft. Nicht weniger<br />
wichtig ist es, sich für die Rechte von Fans einzusetzen. Anders als<br />
beispielsweise von vielen Politikern immer wieder mit erhobenem<br />
Finger angemahnt, sehe ich die Arbeit der Fanprojekte, Fan- und<br />
Mitgliederabteilungen, Fanorganisationen und Fanbeauftragten auf<br />
einem sehr guten Weg. Gesellschaftliche Probleme machen vor Stadiontoren<br />
keinen Halt, aber als Verein haben wir auch die Aufgabe,<br />
uns dieser Probleme anzunehmen und immer wieder den Dialog zu<br />
suchen. Es muss klar sein, dass dies ein steiniger und sicherlich nicht<br />
der einfachste Weg ist. Er ist aber alternativlos!<br />
Zu guter Letzt gilt es vor allem, das zu erhalten, was wir seit 20 Jahren<br />
aufgebaut haben. Es muss uns gelingen, auch zukünftig Plattformen<br />
anzubieten, auf denen ihr Mitglieder euch austauschen und<br />
diskutieren könnt und somit die Mitglieder weiter zusammenwachsen.<br />
Wir alle haben doch unzählige Male bewiesen, dass wir das<br />
gemeinsam können. Zum Beispiel vor 10 Monaten auf und bei der<br />
Feier zum 125 jährigen Jubiläum in der Fischauktionshallte oder<br />
beim Spiel gegen Hannover 96 mit der überwältigenden Choreo.<br />
Wir alle sind Mitglieder unseres <strong>HSV</strong>. Wir können stolz auf unseren<br />
Verein und den<br />
SC sein und absolut selbstbewusst<br />
auftreten.<br />
Ohne Wenn und Aber!<br />
Nicht von unge-<br />
fähr beneiden uns<br />
Großteile Fuß-<br />
ball-Europas um uns,<br />
unseren Verein,<br />
unseren SC und unsere<br />
Strukturen. Zu<br />
Recht!<br />
Sebastian Rohmann<br />
Beisitzer<br />
Hiermit möchte auch ich mich bei euch<br />
vorstellen. Ich bin 26 Jahre alt, komme<br />
ursprünglich aus Rostock und wohne zurzeit<br />
in Marne bei Brunsbüttel. Ich gehe<br />
seit circa dem Jahre 2000 zum <strong>HSV</strong> und<br />
bin Mitglied seit 2006. Im beruflichen Leben<br />
gehe ich der Tätigkeit als Versicherungsfachmann<br />
nach.<br />
Für den <strong>HSV</strong> war ich im Zeitraum von<br />
2007-2010 als Regionalbotschafter im<br />
Raum Dithmarschen und Steinburg unterwegs.<br />
Von 2010-2012 wurde daraus<br />
dann der Regionalbetreuer für Schleswig-Holstein<br />
West. Seit Dezember 2012<br />
sitze ich nun in der Abteilungsleitung und<br />
habe in diesem halben Jahr schon viele<br />
positive Eindrücke und Erfahrungen sammeln<br />
können. Mein Tätigkeitsfeld: die Zusammenarbeit<br />
mit dem Fanprojekt Young<br />
<strong>Supporters</strong> und mit dem Volksparkett.<br />
Der größte Arbeitsbereich ist jedoch die<br />
Betreuung der zahlreichen Fanclubs, der<br />
Regionalbetreuer und Regionalbotschafter<br />
in ganz Deutschland. Dazu gehören<br />
Fanclubbesuche sowie regionale Stammtische<br />
vor den Auswärtsspielen. Des weiteren<br />
übernehme ich die Betreuung von<br />
Feierlichkeiten. Ihr könnt euch sicherlich<br />
schon auf die ein oder andere schöne<br />
Feier freuen. Für die Durchführung des<br />
Sonderzuges setze ich mich ebenfalls<br />
stark ein. Ich finde, dieser Sonderzug ist<br />
etwas ganz Besonderes und darf nicht<br />
wieder durch sinnlose Aktionen von der<br />
Bildfläche verschwinden. Das soll es erst<br />
mal zu meiner Person gewesen sein. Bei<br />
Fragen findet ihr mich bei jedem Heimspiel<br />
in der SC-Botschaft. Bis dahin mit<br />
blau-weiß-schwarzem Gruß, Sebi.
Am 06. April 2013 wurde auf der<br />
Mitgliederversammlung der Abteilung<br />
der Fördernden Mitglieder/<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
eine neue Abteilungsleitung gewählt.<br />
Wir wollen nun die Möglichkeit nutzen,<br />
uns nochmal kurz bei euch vorzustellen.<br />
Simon Gnauck<br />
Beisitzer<br />
Moin, moin liebe <strong>HSV</strong>er, ich heiße Simon Gnauck und bin 22 Jahre alt. Seit dem<br />
Jahr 2008 wohne ich in der schönsten Stadt der Welt, nachdem ich die vorangegangenen<br />
18 Jahre in einem winzigen Dorf in der Nähe von Hildesheim zugebracht<br />
habe.<br />
Nach meinem Abitur 2010 habe ich direkt im Anschluss meinen Zivildienst geleistet<br />
und habe danach angefangen, in verschiedenen Sozialen Einrichtungen<br />
in Hamburg-Wilhelmsburg zu arbeiten und hoffe, dass es im Oktober diesen<br />
Jahres endlich mit einem Studienplatz für „Soziale Arbeit“ klappt. Mein erstes<br />
<strong>HSV</strong>-Spiel habe ich im Jahr1996 gesehen – ein 1:1 gegen den MSV Duisburg<br />
im alten Volksparkstadion. Mitglied bin ich seit 2005, und meine erste Dauerkarte<br />
habe ich im darauffolgenden Jahr gekauft.<br />
Ungefähr im Jahr 2008 bin ich dann Mitglied in der „Chosen Few“ geworden<br />
und bin es auch heute noch. Über die CFHH bin ich dann zur ehrenamtlichen<br />
Arbeit für den <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> gekommen. Als Ordner im Sonderzug war ich<br />
unterwegs, habe drei europäische Fankongresse – in Hamburg, Barcelona und<br />
Kopenhagen – als Vertreter für den SC besucht und bin im Jahr 2010 als einer<br />
der Vertreter für den SC und das <strong>HSV</strong>-Fanprojekt nach Warschau zu einem<br />
Kongress gereist, der im Hinblick auf die EURO 2012 veranstaltet wurde. Nun<br />
bin ich neu in die Abteilungsleitung des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> gewählt worden, was<br />
für mich natürlich bedeutet, viele neue Erfahrungen zu sammeln. Die letzten<br />
drei Monate waren sehr spannend für mich und man muss sagen, dass es wirklich<br />
viel zu tun gibt. Aber ich bin froh, gewählt worden zu sein und habe große<br />
Lust, mich diesen Aufgaben zu stellen. Mir liegt es bei meiner Arbeit für den<br />
SC besonders am Herzen, um nur ein Beispiel zu nennen, neue und vor allem<br />
auch junge Mitglieder dafür zu gewinnen, ehrenamtlich für den Verein tätig zu<br />
werden und sie so an die Arbeit des SC heranzuführen. Denn ich finde, dass<br />
gerade das Ehrenamt bei uns eine wichtige Rolle einnimmt und es eben ohne<br />
Nachwuchs nicht funktioniert, weiterhin erfolgreich zu sein. Wie gesagt, bin<br />
ich stolz, das Vertrauen der Mitglieder ausgesprochen bekommen zu haben und<br />
werde mich voller Tatendrang auf die kommenden Aufgaben stürzen, die aber<br />
weit vielfältiger sind als „nur“ Nachwuchs für uns zu gewinnen. Vielen Dank!<br />
Christian Reichert<br />
Stellvertretender Abteilungsleiter<br />
Moin, liebe Mitglieder, nachdem ich 4 Jahre kein Amt im <strong>HSV</strong> ausgeübt und persönlich<br />
etwas „Abstand“ gewonnen habe, bin ich nun in die Abteilungsleitung zurückgekehrt.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle zunächst noch einmal ausdrücklich<br />
für das sehr deutliche Votum der Mitglieder bedanken.<br />
Zu meinem Leben neben dem <strong>HSV</strong> nur so viel: Geboren bin ich am 08.11.63 und<br />
werde im November folglich 50. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder und bin<br />
von Beruf Sonderschullehrer, übe diese Tätigkeit aber schon lange nicht mehr aus.<br />
Nach meinem Rückzug aus der Position des <strong>HSV</strong>-Vorstands bin ich „Hausmann“<br />
und kümmere mich um das Wohl meiner Familie.<br />
Etwas mehr möchte ich an dieser Stelle natürlich zu meinem <strong>HSV</strong>-Leben sagen: In<br />
wenigen Tagen werde ich meine 25jährige Mitgliedschaft feiern können. Zunächst<br />
als talent- und erfolgloser Fußballspieler im Amateurbereich habe ich mir als Mitgründer<br />
des SC eine eigne Heimat im <strong>HSV</strong> geschaffen, die meiner eigentlichen Leidenschaft<br />
-dem Fansein- viel gerechter wurde. Als sogenannter „Allesfahrer“ seit<br />
den frühen Achtzigern, war es für mich damals an der Zeit, an einer Heimat im Verein<br />
für uns Fans mitzuwirken. Mit der Arbeit im SC kamen dann schon bald weitere<br />
Aufgaben dazu. Nach einem erfolglosen Versuch 1996, wurde ich 1997 in den<br />
Aufsichtsrat gewählt. Dieses Amt musste ich dann 1999 niederlegen, um die Tätigkeit<br />
als Fanbeauftragter annehmen zu können. Schon im Herbst 2000 wählten<br />
mich die Mitglieder des <strong>HSV</strong> in den Vorstand. Dieses Amt als euer Vorstand, der<br />
„insbesondere für die Belange der Mitglieder zuständig“ ist, bekleidete ich dann<br />
vom 1.1.2001, bis ich im September 2008 auf eigenen Wunsch ausschied. Da es im<br />
Vorfeld meiner Kandidatur natürlich intensive Gespräche mit der amtierenden Abteilungsleitung<br />
gegeben hat, kann ich mich Christian Biebersteins Worten zu den<br />
Aufgaben und Zielen der AL für die nächste Zeit zu 100 % anschließen. Meine Aufgabe<br />
wird hierbei sicher sein, meine Erfahrung in der Arbeit im und meine Kenntnisse<br />
über den <strong>HSV</strong> in unsere Arbeit einfließen zu lassen und gemeinsam mit unseren<br />
Mitarbeitern, der Abteilungsleitung und dem Vorstand neue Ideen voran zu bringen.<br />
Hierauf freue ich mich und hoffe dabei natürlich<br />
auf die Unterstützung möglichst vieler Mitglieder.<br />
Euer Christian Reichert<br />
11
Dafür stehen wir!<br />
Die neue Abteilungsleitung<br />
Text Die Abteilungsleitung · Fotos Witters, <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Am 06. April 2013 habt ihr eine neue Abteilungsleitung gewählt und uns euer Vertrauen<br />
geschenkt. Unmittelbar nach der Wahl haben wir uns zu einer Klausurtagung zurückgezogen,<br />
auf der wir uns als Abteilungsleitung über viele Themen eine Meinung gebildet haben. Diese<br />
wollen wir euch nicht vorenthalten und euch auf den kommenden Seiten berichten.<br />
1<br />
Kommunikation<br />
An der „Kommunikation“ scheiden sich bei<br />
unserem Verein, und damit auch bei uns,<br />
bekanntlich die Geister. Es gibt Mitglieder, die sagen:<br />
„Ihr informiert nicht“, es gibt Mitglieder, die<br />
sagen: „Wenn es überall so wäre, dann hätten wir<br />
weniger Probleme“ und es soll sogar einzelne geben,<br />
die sagen, wir informieren zu viel. Wie immer<br />
wird wohl irgendwo in der Mitte vielleicht die<br />
Wahrheit liegen.<br />
Wir wollen in Zukunft die vorhandenen Kommunikationswege<br />
noch intensiver und effektiver nutzen.<br />
Auch die sog. „neuen“ Medien werden wir deutlich<br />
stärker und nutzbringender in unsere Kommunikation<br />
einbeziehen. Daran arbeiten wir bereits und<br />
die Fortschritte werden wir entsprechend mitteilen.<br />
Aktuelle Informationen über uns und unsere<br />
Arbeit sowie die Möglichkeiten, mit uns in<br />
Kontakt zu treten, haben wir nachfolgend zusammengefasst:<br />
· Homepage des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>: www.<strong>HSV</strong>-SC.de<br />
· E-Mail: sc-abteilungsleitung@hsv.de<br />
· Öffentliche Sitzung der Abteilungsleitung (jeden<br />
dritten Dienstag im Monat; Details werden rechtzeitig<br />
vorab kommuniziert)<br />
· Unser Abteilungsmagazin „<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>“, die<br />
viermal im Jahr erscheint<br />
· Das monatlich erscheinende Vereinsmagazin „<strong>HSV</strong><br />
Live“ und das Stadionheft, welches zu jedem Heimspiel<br />
unseres <strong>HSV</strong> erscheint<br />
· Ansprechpartner: Sowohl bei Heim- als auch bei<br />
Auswärtsspielen ist ein Mitglied der Abteilungsleitung<br />
als Ansprechpartner vor Ort. Bei Heimspielen<br />
könnt ihr uns vor unserem Stand in der Nordtribüne<br />
antreffen, bei Auswärtsspielen zumeist an der SC-<br />
Botschaft<br />
· OFC-Treffen/ Regionalstammtische: Die Abteilungsleitung<br />
ist mehrmals pro Monat zu verschiedenen<br />
Veranstaltungen unterwegs und steht auch hier<br />
Rede und Antwort.<br />
· Regionalstammtische bei Auswärtsspielen: Besonderer<br />
Beliebtheit erfreuen sich die Regionaltreffen<br />
vor den Auswärtsspielen in der<br />
entsprechenden Region. Auch hier ist die Abteilungsleitung<br />
anwesend, um euch aus erster<br />
Hand zu informieren.<br />
· Es gibt sowohl einen Newsletter für den Bereich<br />
der Offiziellen Fan-<strong>Club</strong>s (OFC) als auch einen<br />
Newsletter für Mitglieder. Diesen Newsletter erhaltet<br />
ihr aber nur, wenn ihr euch unter www.<br />
hsv-forum.de registriert habt. Wir arbeiten gerade<br />
daran, den Newsletter noch mehr interessierten<br />
Mitgliedern zugänglich zu machen und werden in<br />
Kürze alle relevanten Informationen hierzu veröffentlichen.<br />
· Ebenfalls sind wir bei den zahlrei chen Veranstaltungen<br />
zu Gast, die unser Verein anbietet.<br />
· Nicht zu vergessen ist die Abteilungs versammlung,<br />
welche mindestens zwei Mal im Jahr durchgeführt<br />
wird und zukünftig sowohl im Frühjahr als auch im<br />
Herbst stattfinden soll.<br />
· Regelmäßig berichten wir auch vor Heimspielen auf<br />
dem Volksparkett über unsere Arbeit.<br />
Zwar steckt „<strong>Supporters</strong> TV“ gerade in einer kreativen<br />
Schaffenspause, die wir aber nutzen, um uns<br />
über ein verändertes Konzept Gedanken zu machen.<br />
Ihr seht, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, uns zu erreichen,<br />
sich mit uns auszutauschen. Es liegt auch<br />
an euch, die dargestellten, zahlreichen Möglichkeiten<br />
zu nutzen, um mit uns in Kontakt zu treten bzw.<br />
Informationen zu erhalten. Wir freuen uns über eure<br />
Ideen, Kritiken und Rückmeldungen.<br />
12<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
2<br />
Fankultur<br />
Eine lebendige Fankultur macht den<br />
Fußball erst zu dem, was er ist. Daran<br />
besteht kein Zweifel. Es muss das Ziel eines<br />
jeden Stadionbesuchers sein, diese Fankultur<br />
zu erhalten. Für uns bedeutet Fankultur, dass<br />
sich jeder nach seiner Fasson im Stadion auslebt,<br />
solange nicht gegen geltendes Recht verstoßen<br />
wird.<br />
Die Einteilung der Zuschauer in verschiedene<br />
„Kategorien“ ist uns vollkommen fremd und<br />
wir erwarten von allen, dass respektvoll miteinander<br />
umgegangen wird.<br />
Fankultur ist für uns aber auch Jugendarbeit<br />
und das Verständnis, dass man versucht, aufkommende<br />
Probleme im Dialog zu lösen. Etwaige<br />
Verfehlungen sollten so geahndet werden,<br />
dass diese auch entsprechend angenommen<br />
werden und nicht als Ausdruck einer willkürlichen<br />
Sanktionierung oder gar als Teil einer Kollektivstrafe<br />
verstanden wird.<br />
Der Fußball, und damit auch seine Zuschauer,<br />
stellen einen Querschnitt der Gesellschaft dar.<br />
Demzufolge werden gesellschaftliche Probleme<br />
vor den Stadiontoren keinen Halt machen.<br />
Wir verstehen es auch als unsere Aufgabe, dass<br />
wir allen Beteiligten konstruktive Wege aufzeigen<br />
und immer wieder den Dialog mit den<br />
betreffenden Personen suchen. Aber um andere<br />
Wege aufzuzeigen, muss endlich sachlich<br />
über die vermeintlichen Probleme gesprochen<br />
werden. Die Spirale der willkürlichen Sanktionen<br />
darf sich nicht weiter drehen. Wenn andere<br />
Vereine anfangen, z. B. einen Fanschal<br />
als Privileg zu deuten, dann wird so eine aberwitzige<br />
Feststellung weder unsere Arbeit noch<br />
die der Fanbetreuung leichter machen. Auch<br />
sollten sich sowohl die Vereine als auch die<br />
Verbände endlich einmal schützend vor ihre<br />
Anhänger stellen. Immer wieder auftauchende<br />
populistische Forderungen seitens der Gewerkschaften<br />
bzw. der Politik gilt es zu argumentativ<br />
zu entkräften.<br />
Wir sind uns darüber im Klaren, dass es auch<br />
in Zukunft immer wieder zu Verfehlungen kommen<br />
wird. Wenn viele andere Beteiligte diese<br />
Erkenntnis auch hätten, dann wären wir schon<br />
einen großen Schritt weiter.<br />
Wir werden uns weiterhin dafür einsetzten,<br />
dass die positive Fankultur in Deutschland gefördert<br />
wird und das auftauchende Probleme<br />
vernünftig und sachlich gelöst werden.<br />
Dieses Thema schließt für uns auch das Thema<br />
„Pyrotechnik“ ein. Pyrotechnik ist verboten<br />
und hat weiterhin nichts im Stadion zu suchen.<br />
Das allein wird aber das vermeintliche Problem<br />
nicht lösen. Fanvertreter, Vereine und<br />
Verbände sollten weiterhin im Gespräch über<br />
dieses Thema bleiben und versuchen, einen<br />
gemeinsamen Konsens zu finden.<br />
3<br />
DFL-Sicherheitspapier<br />
Das im Dezember 2012 von den Vereinen<br />
verabschiedete Sicherheitspapier<br />
sieht, wenn es die Vereine konsequent<br />
umsetzten, gravierende Veränderungen für<br />
Stadionbesucher vor. Begrenzung der Kartenkontingente<br />
für Gästefans oder Vollkörperkontrollen<br />
sind zwei Beispiele, die dann<br />
kommen könnten.<br />
Wir freuen uns, dass der aktuelle Vorstand<br />
des Hamburger Sport-Vereins e.V. deutlichgemacht<br />
hat, dass dieses nicht im Interesse<br />
unseres Vereins ist. Zusammen mit der Fanbetreuung<br />
und unseren Mitstreitern von „Unsere<br />
Kurve“ werden wir die Entwicklung<br />
weiterhin im Auge behalten und evtl. auftretende<br />
Missstände sofort offen kommunizieren<br />
und anprangern.<br />
4<br />
Vereinsleben, OFC<br />
und ehrenamtliches<br />
Mitarbeiten<br />
Es sind die mehr als 300 ehrenamtlichen Helfer,<br />
die unserem Verein seit vielen Jahren ein<br />
lebendiges Gesicht geben und ohne die unser<br />
Verein ein Teil seiner Identität verlieren würde.<br />
Die Abteilung Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> hat sich in den vergangenen 20 Jahren vor<br />
allem dadurch ausgezeichnet, dass man immer<br />
wieder Veranstaltungen der unterschiedlichsten<br />
Art für die Mitglieder und Fans angeboten<br />
hat. Von der Hafenrundfahrt bis zur Party, vom<br />
Stammtisch bis zum Fußballturnier.<br />
All diese Veranstaltungen wären ohne die zahlreichen<br />
ehrenamtlichen Helfer nicht möglich.<br />
Es wird uns auch in Zukunft ein wichtiges Anliegen<br />
sein, kreativ und aktiv das Vereinsleben<br />
des Hamburger Sport-Vereins e.V. mitzugestalten.<br />
Um dies umsetzen zu können, wollen wir<br />
die nächste Generation für das Ehrenamt begeistern,<br />
getreu dem Motto: Von Fans für Fans.<br />
Auch die zahlreichen Veranstaltungen der vielen<br />
Fanclubs werden wir weiterhin tatkräftig<br />
unterstützen.<br />
Ausgabe 74<br />
13
5<br />
Zusammensetzung<br />
des Aufsichtsrates<br />
„Die <strong>Supporters</strong> wollen den Verein<br />
übernehmen“. Diese Aussage ist falsch.<br />
Wir Mitglieder sind der Verein, deswegen<br />
brauchen wir nichts zu übernehmen.<br />
Schnelligkeit und konstruktives Arbeiten hat<br />
aus unserer Sicht weniger mit der Größe des<br />
Gremiums zu tun, als viel mehr mit der Geschäftsordnung,<br />
die sich der Aufsichtsrat gibt<br />
und wie er sie mit Leben füllt. Es liegt also<br />
in erster Linie an den handelnden Personen<br />
und nicht an der Struktur.<br />
Dennoch stehen wir als Abteilungsleitung<br />
einer Verkleinerung des Aufsichtrates offen<br />
gegenüber, ohne dass wir zum aktuellen Zeitpunkt<br />
entschieden haben, ob wir selber einen<br />
Vorschlag erarbeiten oder ob wir uns<br />
ausschließlich – wie bisher auch – in die vereinsinterne<br />
Diskussion einbringen.<br />
7<br />
Finanzielle Unterstützung<br />
der Amateure<br />
Seit mehr als einem Jahrzehnt werden<br />
die verschiedenen Abteilungen des Hamburger<br />
Sport-Vereins e.V. unterstützt. Dies werden<br />
wir auch weiterhin gerne tun und freuen<br />
uns über zahlreiche Projekte, die wir zusammen<br />
mit den jeweiligen Abteilungen umsetzen<br />
können.<br />
8<br />
Eintrittskarten und<br />
Dauerkarten<br />
Viagogo ist sicherlich eines der Themen,<br />
das uns Mitglieder im letzten Jahr am<br />
meisten bewegt hat. Wir möchten noch mal<br />
sehr deutlich machen, dass die Erhöhung der<br />
Dauerkartenpreise zur Saison 2013/2014 vor allem<br />
an der Gleichstellung der Mitgliederrabatte<br />
lag. Wir werden auch zukünftig ein Auge darauf<br />
haben, dass die Preisgestaltung bei unserem<br />
Verein fair und für jeden bezahlbar bleibt.<br />
Wir freuen uns, dass wir zur neuen Saison zusammen<br />
mit dem Vorstand einen Einheitspreis<br />
für die Stehplätze erarbeiten konnten.<br />
Gästeanhänger werden nun nicht mehr für<br />
die vermeintliche Attraktivität bestraft (die<br />
bekanntlich immer im Auge des Betrachters<br />
liegt). Gerade die Anhänger der großen, erfolgs-<br />
und traditionsreichen Vereine müssen<br />
6<br />
Ausgliederung/Investoren<br />
Der Erhalt und die Stärkung der Mitgliederrechte<br />
ist für uns ein nicht zu<br />
verhandelbares Gut. Von daher stehen wir einer<br />
Ausgliederung ablehnend gegenüber.<br />
Unser Verein und seine Strukturen lassen es<br />
zu, dass sowohl erfolgreicher Profifußball als<br />
auch traditioneller Vereinssport möglich ist.<br />
Auch hindert unsere Struktur niemanden daran,<br />
Geld zu investieren. Was spricht dann für<br />
eine Ausgliederung der Fußballprofiabteilung?<br />
Aus unserer Sicht gibt es nicht ein Argument,<br />
was für die Spaltung des Vereins spricht.<br />
Die Strukturen unseres Vereins sind ein Alleinstellungsmerkmal,<br />
für das wir in Europa viele<br />
Bewunderer haben. Zu Recht! Viel schauen<br />
auf uns und unsere Strukturen, holen sich Rat<br />
und bitten um unsere Hilfe und Erfahrungen,<br />
um da hinzukommen, wo wir seit Langem sind.<br />
Die Einbindung der Mitgliedschaft in Entscheidungsprozesse<br />
bzw. in die Entscheidung über<br />
die Besetzung von Positionen werden seit Jahren<br />
sogar von der EU gefordert. Und wenn<br />
man die letzten Wochen verfolgt hat, dann ist<br />
das Thema demokratische Strukturen nicht nur<br />
beim Fußball ein Thema.<br />
Wollen wir wirklich ernsthaft darüber diskutieren,<br />
ob wir diese Art der Mitbestimmung bei<br />
uns für alle Zeiten beenden wollen??<br />
Sowohl innerhalb der vereinsübergreifenden<br />
Interessengemeinschaft „Unsere Kurve“ als<br />
auch wir selbst haben in den letzten 20 Jahren<br />
Mitgliederrechte immer wieder nachhaltig<br />
eingefordert. Wir wollen auch der nächsten<br />
Generation von <strong>HSV</strong>ern ermöglichen, als mündiges<br />
Mitglied Teil des Vereins zu sein. Mit allen<br />
Rechten und Pflichten.<br />
Wir können diese immer wieder aufkeimende<br />
Diskussion nicht nachvollziehen, werden uns<br />
dieser Diskussion aber nicht verschließen.<br />
pro Saison mehr als 100 € an Topspielzuschlägen<br />
zahlen, als Anhänger der eher kleineren<br />
und unattraktiven Kapitalgesellschaften wie<br />
Wolfsburg, Hoffenheim oder Leverkusen. Auch<br />
wir als <strong>HSV</strong> sind davon in gewissem Maße betroffen.<br />
Oder ist die oftmalige Einstufung unserer<br />
Spiele zu Hause in „Kategorie B“ oder<br />
in der Fremde in eine vergleichbare Kategorie<br />
wirklich auf die Attraktivität unseres Fußballs<br />
oder doch eher auf die Anzahl der anreisenden<br />
Hanseaten zurückzuführen?<br />
Zum guter Letzt: Die neu gewählte Abteilungsleitung<br />
steht für all diese Ideale. Wir werden<br />
uns nachhaltig für diese Ideale, deren Erhalt<br />
und Ausbau im Sinne der Mitglieder und Fans<br />
unseres Vereins einsetzen.<br />
Dafür wurden wir gewählt –<br />
dafür und dazu stehen wir!<br />
14<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Einheits-<br />
Dopingkontrolle!<br />
preise?!<br />
Verhandlungserfolge<br />
Text Christian Bieberstein<br />
Lange hat es gedauert, aber umso größer<br />
war die Freude, als wir uns endlich mit unserem<br />
Vorstand auf einen einheitlichen Ticketpreis<br />
für Stehplätze einigen konnten.<br />
Es wird ab dieser Saison also keine Kategorisierung<br />
mehr geben.<br />
Nach Hertha BSC Berlin, Borussia Dortmund und<br />
auch Hannover 96 hat also auch unser Verein diesen<br />
wichtigen Schritt gemacht. Da die Anzahl<br />
der Tageskarten im Stehplatzbereich der Nordtribüne<br />
relativ gering ist, ist der Einheitspreis für<br />
den Stehplatzbereich im Gästeblock umso wichtiger.<br />
Gerne wurde mit der Reiselust der Gästefans<br />
Geld gemacht. Schließlich ist der Tabellenstand<br />
bei der Preisgestaltung eher zweitrangig. Spiele<br />
gegen die Konzernmannschaften aus Leverkusen,<br />
Wolfsburg, auch Hoffenheim, schafften es<br />
selten über ein Kategorie C-Spiel hinaus. Das liegt<br />
aber nicht an der sportlichen Unattraktivität der<br />
Mannschaften, sondern einfach daran, dass die<br />
einfach kaum Anhänger mitbringen und der Gästeblock<br />
nicht selten relativ verwaist ist.<br />
Gerade die Anhänger der großen Traditionsvereine<br />
sehen sich immer und immer wieder vermeintlichen<br />
Topspielzuschlägen ausgesetzt und<br />
so kommt es, dass ein Anhänger aus Hoffenheim<br />
in der letzten Saison mehr als 100 Euro<br />
weniger bezahlt hat, als ein Anhänger aus Dortmund<br />
– und das für die gleichen Blöcke in den<br />
gleichen Stadien.<br />
Auch wir sind oftmals von Zuschlägen betroffen,<br />
und das wird wohl nicht am erfolgreichen Fußball<br />
der letzten Jahre gelegen haben.<br />
In unserem Stadion lag letzte Saison der durchschnittliche<br />
Preis im Stehplatzbereich bei etwas<br />
über 15 Euro. Somit stellen die 16,00 Euro keine<br />
wirklich signifikante Erhöhung dar und sind ein<br />
weiterer Baustein in einer Preisgestaltung, die<br />
der gesellschaftlichen Verantwortung gerecht<br />
wird und gerade die Leute nicht bestraft, die<br />
zu fast jedem Spiel fahren – und viele davon<br />
stehen im Gästeblock und freuen sich nun über<br />
diesen Schritt in Hamburg.<br />
Ausgabe 74<br />
Wann, wo, wie?<br />
Text Bodo Scheuing Foto Witters<br />
Von der ersten bis zur vierten Liga<br />
werden regelmäßig Dopingkontrollen<br />
durchgeführt. Spieler und<br />
Spielerinnen können es sich also<br />
nicht leisten, verbotene Präparate oder Substanzen<br />
zu sich zu nehmen. Zu den vier Ligen<br />
kommen noch Kontrollen im DFB-Pokal,<br />
in den Damenbundesligen und bei einigen<br />
Jugendspielen der Bundesliga. Der DFB lost<br />
vorab die Spiele aus, bei denen Kontrollen<br />
durchgeführt werden sollen. Dies geschieht<br />
ca. 8 Tage vor dem Spieltag. Der gesamte<br />
Ablauf ist definiert und wird detailliert<br />
durchgeführt und kontrolliert. Der Doping-<br />
Kontroll-Arzt trifft kurz vor Beginn des Spieles<br />
am/im Stadion ein. Er weist sich aus und<br />
begibt sich in den Spielerbereich/Spielertunnel.<br />
Dort werden die Mannschaftsärzte und<br />
medizinischen Betreuer über die vorgesehenen<br />
Kontrollen informiert. Im Kontrollraum<br />
wird dann die Auslosung der Spieler vorbereitet.<br />
An Hand des Spielberichtsbogens und<br />
der Aufstellungen werden Kärtchen mit den<br />
Spielernummern herausgesucht, wobei jedem<br />
Verein eine bestimmte Farbe zugeteilt<br />
wird. In der Halbzeitpause treffen sich die<br />
Verantwortlichen der beiden Vereine und der<br />
Dopingarzt im Kontrollraum. Für jeden Spieler<br />
muss ein Nummernkärtchen bereitliegen.<br />
Diese werden dann getrennt jeweils in ein<br />
Gefäß aufgeteilt und gemischt. Der Dopingarzt<br />
zeiht dann pro Mannschaft je zwei Kärtchen<br />
und legt diese dann verdeckt, ohne sie<br />
anzusehen, in zwei verschiedene, nach den<br />
Mannschaften gekennzeichnete Umschläge.<br />
Dazu werden je ein Ersatzspieler gezogen<br />
und ebenfalls in getrennte Umschläge gelegt.<br />
Die gesamten Umschläge kommen<br />
dann in einen großen Umschlag, welcher<br />
verschlossen und versiegelt wird. Dieser verleibt<br />
dann beim Dopingarzt. Nach ca. einer<br />
Stunde Spielzeit treffen sich dann der<br />
Arzt mit Helfern (Schiedsrichter, die von den<br />
Landesverbänden des DFB gestellt werden)<br />
und den Verantwortlichen beider Vereine im<br />
Kontrollraum. Die Umschläge werden geöffnet<br />
und damit steht fest und wird bekannt<br />
gegeben, welche Spieler zu Kontrolle<br />
erscheinen müssen. Spieler, die ausgelost<br />
wurden und dann u.U. durch Verletzung in<br />
ein Krankenhaus gebracht werden müssen,<br />
bedürfen einer gesonderten Kontrolle des<br />
Doping-Arztes, d. h. werden von diesem untersucht<br />
und erhalten eine entsprechende<br />
Zustimmung. Flüchten geht nicht (Anmerkung<br />
des Verfassers)!<br />
Für einen verletzten Spieler wird dann ein „Ersatz“<br />
gezogen. Von jetzt an stehen die zu<br />
kontrollierenden Spieler unter ständiger Beobachtung.<br />
Ihnen ist nicht erlaubt, sich ohne<br />
Begleitung der Helfer vom Spielfeld zu entfernen<br />
oder in die Kabine zu gehen. Direkt nach<br />
dem Abpfiff werden die Spieler zügig in den<br />
Kontrollraum begleitet. Die Mannschaftsärzte<br />
haben für das Protokoll anzugeben, welche<br />
Medikamente vor oder während des Spieles<br />
verabreicht wurden. Den Spielern werden<br />
dann Getränke gereicht, bis die Spieler<br />
eine Urinprobe abgeben können. Jeweils werden<br />
ca. 90 bis 100 ml für die Laboruntersuchung<br />
benötigt. Alles wird dann in speziellen<br />
Transportboxen (A- und B-Proben) gekennzeichnet,<br />
verpackt und zum Abtransport vorbereitet.<br />
Mit allen Beteiligten werden noch<br />
Formulare und Dokumente vervollständigt,<br />
ausgefüllt und unterzeichnet. Der Doping-<br />
Arzt bringt alles dann zu dem ausgesuchten<br />
Labor. Alle Spieler, Funktionäre, Vereinsärzte<br />
usw. wissen, dass dies alles in einer angenehm<br />
entspannten Atmosphäre stattfindet,<br />
zum Wohle unseres Fußballsportes und dem<br />
Sport im Allgemeinen.<br />
15
Erfolgreiches Ende<br />
EU-Projekt: Was wurde gemacht, was wurde erreicht, wie geht es weiter?<br />
Text Jens Wagner<br />
Nach über 16 Monaten wurde das<br />
mit EU-Geldern geförderte länderübergreifende<br />
Fanprojekt „Verbesserung<br />
der Governance im Fußball<br />
durch Fanmitbestimmung und -beteiligung“ auf<br />
dem <strong>Supporters</strong> Summit in Burton/England am<br />
22.06.2013 offiziell beendet. Ziel des Projektes<br />
war es, den Dialog von Fans mit politischen Institutionen<br />
und Verbänden auf nationaler und<br />
europäischer Ebene zu intensivieren. Weiterhin<br />
wurden Maßnahmen ergriffen, die zukünftig die<br />
Position von Fußballfans auf Vereins- und Verbandsebene<br />
stärken sollen. In einem gesonderten<br />
Workshop ließen Projektleiterin Antonia<br />
Hagemann von <strong>Supporters</strong> Direct Europe sowie<br />
Vertreter von acht europäischen Fanorganisationen<br />
die letzten Monate noch einmal Revue<br />
passieren. Das Fazit fällt, um es gleich vorweg<br />
zunehmen, überaus positiv aus. So gab es im<br />
November 2012 die erste Lobbyveranstaltung<br />
des Europäischen Parlaments und der EU-Kommission<br />
mit Fußballfans. In Irland und Italien<br />
haben sich mit Unsere Kurve vergleichbare<br />
erste nationale Fanorganisationen gegründet.<br />
Schwedische Fußballfans haben sich erfolgreich<br />
Der <strong>HSV</strong> und der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> –<br />
ein Vorbild für ganz Europa.<br />
für den Erhalt der 50+1-Regel in ihrem Land eingesetzt.<br />
In Italien, Spanien und Portugal gab es<br />
erste „Runde Tische“ mit Fans, Politikern und<br />
diversen Fußballakteuren. Außerdem wurde im<br />
Rahmen dieses Projekts die bisher größte europaweite<br />
Umfrage mit fast 12.000 Teilnehmern<br />
zum Thema Governance-Strukturen im Fußball<br />
durchgeführt.<br />
Die Einladung zur Veranstaltung<br />
im Europäischen Parlament und<br />
das dort vorgestellte <strong>Supporters</strong><br />
Direct Position Paper. –Beides zeigt<br />
die 125 Jahre-Choreodes <strong>HSV</strong><br />
16<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Die Europäische Kommission unterstützte dieses<br />
Projekt finanziell mit insgesamt 205.000<br />
Euro. Mit dieser Summe wurden u. a. sechs nationale<br />
Fankongresse sowie die Veranstaltung<br />
in den Räumlichkeiten des Europäischen Parlaments<br />
finanziert. Mit der Förderung dieses Projekts<br />
bezieht sich die EU letztendlich auf ihre<br />
eigenen Vorgaben.<br />
Auch in Portugal genießen die <strong>HSV</strong>-Strukturen höchstes<br />
ansehen, wie das portugiesische Handbuch zeigt.<br />
… das sehen die Franzosen genau so.<br />
Das Europäische Parlament sprach sich nämlich<br />
am 2. Februar 2012 dafür aus, den Faneinfluss<br />
in den europäischen Vereinen zu stärken und<br />
folgte damit den Richtlinien des sogenannten<br />
Fisas-Reports (benannt nach dem EU-Abgeordneten<br />
Santiago Fisas), welcher die besondere<br />
Bedeutung des Sports in Europa hervorhebt.<br />
Der Report fordert sowohl die EU-Mitgliedstaaten<br />
als auch die nationalen Verbände dazu auf,<br />
Maßnahmen einzuleiten, die einen stärkeren<br />
Faneinfluss in den Vereinen bewirken.<br />
Weiterhin sollen durch die Stärkung demokratischer<br />
Prozesse nachhaltigere Vereinsstrukturen<br />
geschaffen werden, um der zum Teil enormen<br />
Überschuldung der Vereine aufgrund von unprofessionellem<br />
Management entgegenzuwirken.<br />
Der Fisas-Report folgt inhaltlich dem 2007 von<br />
der EU-Kommission veröffentlichtem „Weißbuch<br />
für Sport“ und einer 2011 veröffentlichten<br />
Untersuchung über die europäische Dimension<br />
des Sports. Diese beiden Berichte hatten bereits<br />
zuvor die enge Verbindung von demokratischer<br />
Mitbestimmung und professioneller<br />
Vereinsführung betont.<br />
Seit der Gründung 2005 hat sich Unsere Kurve<br />
immer für Mitbestimmung in Vereinen eingesetzt<br />
und hat unter anderem 2009 für den Erhalt<br />
der 50+1-Regel mit bundesweiten Aktionen gekämpft.<br />
Folglich hat Unsere Kurve das Angebot<br />
von <strong>Supporters</strong> Direct Europe an diesem<br />
Förderprojekt gemeinsam mit anderen europäischen<br />
Fanorganisationen<br />
teilzunehmen,<br />
gerne angenommen.<br />
Unsere Kurve wurde dabei von Jens Wagner<br />
– ehemaliger stellvertretender Abteilungsleiter<br />
des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s – und Ulrike Polenz<br />
vom Arminia <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> vertreten.<br />
Auf insgesamt vier nationalen Fankongressen<br />
schilderte Jens Wagner die Erfahrungen, die<br />
Fans in Deutschland sowohl mit vereinsinternen<br />
Fan- und Mitgliederorganisationen (<strong>HSV</strong><br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>) sowie mit vereinsübergreifenden<br />
Interessengemeinschaften (Unsere Kurve)<br />
gemacht haben. Im Austausch mit Fans aus verschiedenen<br />
europäischen Ländern wurde dabei<br />
wieder einmal deutlich, wie gut die deutschen<br />
Fanszenen im internationalen Vergleich aufgestellt<br />
sind. Es war allerdings frustrierend zu hören<br />
mit welchen gravierenden Problemen Fans<br />
in anderen Ländern zu kämpfen haben. So sind<br />
zahlreiche bedeutende Traditionsvereine in ihrer<br />
Existenz bedroht und ein Austausch zwischen<br />
Fans und Funktionären findet in keiner<br />
Weise statt.<br />
Trotz der unterschiedlichen nationalen Vorraussetzzungen<br />
herrschte bei allen Fanvertretern<br />
große Einigkeit darüber, dass Fans aufgrund<br />
der gegenwärtigen Situation des europäischen<br />
Fußballs stärker in die relevanten Entscheidungsprozesse<br />
auf allen Ebenen mit einbezogen<br />
werden müssen.<br />
Im Rahmen dieses Projekts erhielten die teilnehmenden<br />
Fanorganisationen auch die Aufgabe,<br />
Handbücher zu erstellen, in denen den nationalen<br />
Fanszenen Anregungen zur Verbesserung<br />
der gegen-<br />
Ausgabe 74<br />
17
wärtigen Situation gegeben werden sollten.<br />
Das in diesem Zusammenhang von Unsere<br />
Kurve erstellte Handbuch mit dem Titel „Mein<br />
Verein – Perfekter Verein? Wie Fans ihre Vereine<br />
mitbestimmen und kontrollieren können“,<br />
geht der Frage nach, wie der perfekte Verein<br />
aus Fansicht wohl aussehen könnte.<br />
Ein perfekter Verein ist dabei ein Verein, der<br />
Mitglieder und Fans nicht als Bedrohung, sondern<br />
als wichtigen Bestandteil seiner Vereinskultur<br />
empfindet und sie deshalb in relevante<br />
Entscheidungsprozesse mit einbezieht. Was<br />
sind das aber genau für Entscheidungsprozesse<br />
und wie kann man als Fan daran mitwirken?<br />
Solche Fragen sollen in diesem Handbuch<br />
beantwortet werden. Darüber hinaus wurden<br />
noch einige Ratschläge ausgearbeitet, wie Mitglieder<br />
möglicherweise die Situation in ihren<br />
Vereinen in Bezug auf Fanmitbestimmung verbessern<br />
können.<br />
Trotz der eingangs geschilderten Erfolge, ist allen<br />
Beteiligten klar, dass die in diesem Netzwerk<br />
begonnene Arbeit auch nach dem offiziellen<br />
Ende des Förderprojekts weitergehen muss. So<br />
sind Fans nach wie vor überall von einer inhaltlichen<br />
Beteiligung in nationalen Verbänden<br />
ausgeschlossen. Auch viele Vereine verweigern<br />
weiterhin den Dialog mit ihren Fans. Die verheerende<br />
finanzielle Situation der meisten europäischen<br />
(Spitzen)<strong>Club</strong>s zeigt deutlich, wie<br />
unprofessionell auf höchster Ebene gearbeitet<br />
wird. Die im Rahmen dieses Projekts durchgeführte<br />
europaweite Umfrage hat eine große<br />
Unzufriedenheit mit den Management- und Verwaltungsstrukturen<br />
des europäischen Fußballs<br />
zu Tage gefördert.<br />
Die Probleme sind also erkannt, nun müssen Lösungen<br />
angegangen werden. In Zusammenarbeit<br />
mit <strong>Supporters</strong> Direct Europe und weiteren<br />
europäischen Fanorganisationen wird Unsere<br />
Kurve sich diesen Anforderungen in der Zukunft<br />
stellen und an weiteren bereits geplanten Projekten<br />
teilnehmen.<br />
Das UK-Handbuch sowie der offizielle Abschlussbericht<br />
des Projekts in Deutsch mit den<br />
Umfrageergebnissen sind unter www.<strong>supporters</strong>-direct.org<br />
unter dem Menupunkt „What we<br />
do“ („Europe“, „EC Project“, „Handbooks“ und<br />
„Final Report“) abrufbar.<br />
Auch in Portugal genießen die <strong>HSV</strong>-<br />
Strukturen höchstes ansehen, wie das<br />
portugiesische Handbuch zeigt.<br />
UNSERE KURVE Handbuch<br />
MEIN VEREIN -<br />
UNSERE<br />
PERFEKTER VEREIN?<br />
Wie Fans ihre Vereine mitbestimmen<br />
und kontrollieren können<br />
In Kooperation mit:<br />
Das Unsere Kurve-Handbuch<br />
UnsereKurve.de /unserekurve<br />
18<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Ohne Zensur<br />
Projekt fankultur.com<br />
Text Christoph Burr · Foto Witters<br />
Woche für Woche werden auf<br />
den Rängen der Stadien spannende<br />
und positive Geschichten<br />
geschrieben, von denen<br />
jedoch kaum einer Notiz nimmt. Leidenschaft<br />
und Emotionen, Freud und Leid der Fans sind<br />
Bestandteil von Fußball, werden jedoch zu oft<br />
im negativen Licht betrachtet. Anfangs zu dritt<br />
hatten wir die Idee, auf einer Facebook-Seite<br />
Stimmungen rund um fanrelevante Themen einzufangen.<br />
Innerhalb kürzester Zeit folgten tausend<br />
Fans der Seite und diskutierten über die<br />
aktuellen Fanthemen. Recht schnell wuchs der<br />
Gedanke, nicht nur die Meinungen einzuholen,<br />
sondern Fans in Beiträgen selbst zu Wort kommen<br />
zu lassen. Und das unabhängig von Verein,<br />
Liga oder Fangruppe.<br />
Egal ob Pyromane, Vater und Sohn oder Nationalmannschafts-Fan,<br />
eine gelungene Choreo<br />
oder erlebte Emotionen im Abstiegskampf. Positiv<br />
wie negativ, eine regionale Entwicklung<br />
oder Blick auf die gesamte Fankultur, bei uns<br />
sollte jeder schreiben können, was er unter Fan-<br />
Sein und Fankultur versteht. Daraus entstand<br />
die Plattform FANKULTUR.com. Was Menschen<br />
am Wochenende in der Kurve erleben, wie der<br />
Spieltag war, was sie an Geschichten bei Heimspielen<br />
und auf Fahrt erleben. Fans berichten<br />
und Fans teilen ihre Meinung mit – kritisch, progressiv,<br />
aber auch humorvoll und offen.<br />
FANKULTUR.com ist ein Projekt, das Fanblogs<br />
aus ganz Deutschland zusammenbringt. Dabei<br />
sind wir keine Seite von Experten, professionellen<br />
Journalisten oder Vereinen. Hier haben ausschließlich<br />
Fans selbst das Wort und setzen die<br />
Themen. Dabei ist es ganz egal, ob man Ultra,<br />
Tribünenhocker, Mann oder Frau ist – so wie im<br />
Stadion alle gleich sind, sind bei uns auch alle<br />
Blogger gleich. Darin besteht auch die große<br />
Stärke des Projekts. Man kommt in Kontakt zu<br />
anderen Fans und tauscht sich untereinander<br />
aus. Man bekommt Einblick in die Meinung und<br />
Erfahrung von Fans aus anderen Vereinen und<br />
Ligen. Derzeit sind über 30 Blogger Autoren<br />
bei FANKULTUR.com – von der Bundesliga bis<br />
runter zum Amateurfußball, ob mit oder ohne<br />
festen Verein. Federführend verantwortlich für<br />
das Projekt sind Christoph Burr, Martin Thein<br />
und Jannis Linkelmann. Zu dritt wird die Webseite,<br />
Facebook und Twitter betreut und steht<br />
dabei aber im engen Austausch mit den aktiven<br />
Bloggern über die Ausrichtung und Entwicklung<br />
des Projekts.<br />
Wir geben nicht vor, was und wie Fankultur zu<br />
sein hat, sondern versuchen sie durch die Vielfalt<br />
der Beiträge aus dem Stadion auf die Plattform<br />
zu bringen: kreativ, laut, meinungsstark<br />
aber auch nachdenklich und kontrovers. Sich<br />
dabei gegen Rassismus, Diskriminierung und<br />
Homophobie zu positioniert ist ein gemeinsames<br />
Anliegen aller, ansonsten wird über alle<br />
Themen geschrieben, die Fans bewegen, die<br />
stören und die beschäftigen.<br />
Mit der Plattform FANkultur.com haben wir nun<br />
die erste vollständige Saison beendet. Zur kommenden<br />
Saison wollen wir noch stärker die Meinung<br />
der Fans in den Mittelpunkt stellen und<br />
sind dabei weiterhin auf der Suche nach Bloggern<br />
aus allen Fanlagern und Vereinen. Wer<br />
selbst nicht schreiben möchte, kann uns mit seiner<br />
Meinung und Ideen auf unserer Webseite,<br />
auf Facebook oder Twitter unterstützen.<br />
Webseite: www.fankultur.com<br />
Facebook: www.facebook.com/fankulturcom<br />
Twitter: www.twitter.com/fankulturcom<br />
Ausgabe 74<br />
19
Der Dialog zwischen Fans<br />
und Verein wird verstärkt<br />
Der „SAF“ hat seine Arbeit aufgenommen<br />
Text Joachim Ranau · Foto Witters<br />
Der Hamburger SV ist traditionell ein<br />
Mitgliederverein in dem sowohl<br />
Breitensport betrieben wird als auch<br />
Partizipation als Förderer bzw. als<br />
einfaches Mitglied möglich ist. Seit 1993 gibt<br />
es die Abteilung „Fördernde Mitglieder/ <strong>HSV</strong><br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>“, die mittlerweile mit über<br />
55000 Mitgliedern die größte Abteilung im<br />
<strong>HSV</strong> darstellt. Diese Abteilung bzw. die von den<br />
Mitgliedern gewählte Abteilungsleitung hat<br />
den Anspruch innerhalb des Vereins und gegenüber<br />
der Vereinsführung die Interessen ihrer<br />
Mitglieder zu vertreten. Viele Fans, Fanclubs<br />
und Fangruppen nehmen über ihre Mitgliedschaft<br />
im <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> Anteil am Vereinsleben,<br />
werden regelmäßig mit Informationen<br />
aus dem Verein versorgt und können im Rahmen<br />
der Satzung mitbestimmen. Mitbestimmung<br />
und Teilhabe der Mitglieder (und eines<br />
großen Teils der Fanszene) sind also im Hamburger<br />
SV fester Bestandteil seiner Strukturen<br />
und werden aktiv ständig fortgeschrieben.<br />
Mit der Entwicklung des DFL-Papiers „Sicheres<br />
Stadionerlebnis“ seit Juli 2012 und seiner<br />
diversen Modifikationen, in dem unter anderem<br />
dezidiert ein institutionell abgesicherter<br />
Dialog zwischen Verein und Fanszene gefordert<br />
wird, besteht vereins- und verbandsübergreifend<br />
Konsens darüber, dass dieser Dialog<br />
unverzichtbar ist.<br />
In Ergänzung zu den hier kurz beschriebenen<br />
Vereins- und Abteilungsstrukturen sowie den<br />
verbandsbezogenen Rahmenbedingungen und<br />
Vorgaben hat der Hamburger Sport-Verein im<br />
April 2013 einen „Ständigen Arbeitskreis Fandialog<br />
im Hamburger SV“ (folgend „SAF“ abgekürzt)<br />
eingerichtet.<br />
1.Grundidee<br />
Die Idee der Einrichtung eines ständigen Arbeitskreises,<br />
dem Vertreter der Fanszene und<br />
des Hamburger SV angehören, setzt also auf<br />
bewährte Strukturen innerhalb des Vereins,<br />
hilft die allseits akzeptierten Verbandsvorgaben<br />
in dieser Frage umzusetzen und trägt dazu<br />
bei, die Partizipation von Fans weiter zu stärken<br />
und den regelmäßigen, konstruktiven und<br />
partnerschaftlichen Dialog zu vertiefen. Um<br />
eine größtmögliche Akzeptanz sowohl im Verein,<br />
als auch in der Mitgliedschaft als auch<br />
in der Fanszene sicherstellen zu können, ist<br />
besonders eine von allen Beteiligten akzeptierte<br />
personelle Besetzung durch die Fanvertreter<br />
elementar. Daher bildet der „SAF“ die<br />
gesamte Fanszene repräsentativ ab und ist demokratisch<br />
legitimiert, jeder Fanvertreter ist<br />
also von der jeweiligen Gruppe gewählt. Von<br />
Seiten des Vereins sind Entscheidungsträger<br />
des Vereins (Vorstandsmitglieder), der <strong>HSV</strong><br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> (Vertreter der Abteilungsleitung)<br />
sowie der entsprechende Fachbereich<br />
(Fanbeauftragte) vertreten.<br />
In dem Arbeitskreis werden alle Themen und<br />
Fragen behandelt, bei denen eine gemeinsame<br />
Schnittmenge zwischen Verein und Fans<br />
besteht. Um der besonderen Rolle des <strong>HSV</strong><br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s als große Mitglieder- bzw.<br />
Fanabteilung im Verein Rechnung zu tragen,<br />
übernimmt ein Vertreter der Abteilungsleitung<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s den Vorsitz des SAF.<br />
2. Zielsetzung und Aufgaben<br />
Die Zielsetzung des „Ständigen Arbeitskreises<br />
Fandialog“ im Hamburger SV ist der abgesicherte,<br />
dauerhafte, regelmäßige und<br />
20<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
partnerschaftliche Dialog zwischen der Vereinsführung,<br />
den entsprechenden Fachbereichen<br />
des Vereins und der gesamten Fan- und<br />
Mitgliederbasis. Die Teilnehmer können ihre jeweiligen<br />
Positionen zu fanrelevanten Themen<br />
und aktuellen Entwicklungen in den Arbeitskreis<br />
einbringen, Vorschläge machen, Ideen<br />
vorstellen, jeweils dort zur Diskussion stellen<br />
und Empfehlungen abgeben.<br />
3. Zusammensetzung des Arbeitskreises<br />
Der Arbeitskreis setzt sich aus 12 (bis maximal<br />
15) Mitgliedern zusammen. Diese Größe<br />
sollte nicht überschritten werden, um die Arbeitsfähigkeit<br />
des „SAF“ sicher zu stellen. In<br />
Absprache zwischen Vorstand und der Abteilungsleitung<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s hat der<br />
Verein die Besetzung seiner Vertreter im Arbeitskreis<br />
geregelt und diese benannt. So<br />
nehmen von Vereinsseite Vorstandsmitglied<br />
Oliver Scheel und ggf. Vorstandsvorsitzender<br />
Carl Jarchow, SC-Abteilungsleiter Christian<br />
Bieberstein oder ggf. SC-Geschäftsführer Andreas<br />
Birnmeyer sowie zwei Fanbeauftragte<br />
an den Sitzungen teil.<br />
Folgende acht Fanvertreter<br />
nehmen am Arbeitskreis teil:<br />
Vier Vertreter von offiziellen Fanclubs des<br />
<strong>HSV</strong> (OFC): Olaf Fink („<strong>HSV</strong>-Freunde Vögelsen“),<br />
Thorsten Kriszio („Harburg Vikings“),<br />
Martin Oetjens („Der Norden hebt ab“), Doreen<br />
Schneider („<strong>HSV</strong> Sitzkissenfraktion Auswärts“);<br />
ein Vertreter aus dem Bereich der<br />
Regionalbetreuer und Botschafter des <strong>HSV</strong><br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s: Stefan Nowski (Regionalbetreuer<br />
Niedersachsen West/Bremen);<br />
jeweils ein Vertreter aus den Gruppen der Ultras<br />
: Paula Scholz („Poptown“), Jojo Liebnau<br />
(„CFHH“) sowie ein Vertreter für Minderheiten:<br />
Jens Kuzel („Volksparkjunxx“)<br />
Die jeweiligen Vertreter werden auf OFC-Versammlungen<br />
bzw. den jeweiligen Gruppentreffen<br />
jeweils für zwei Jahre gewählt. Die<br />
OFC-(Wahl-)Versammlung wird durch den<br />
Verein einberufen, die Wahl der entsprechenden<br />
Vertreter durch den Verein (durch die Fanbeauftragten)<br />
organisiert. Außerdem werden<br />
Stellvertreter benannt bzw. gewählt (für die<br />
OFC-Vertreter zwei, für die jeweiligen Vertreter<br />
der anderen Gruppen jeweils eine Person).<br />
4. Allgemeines<br />
Der SAF hat sich im April 2013 konstituiert<br />
und trifft sich etwa alle 6-8 Wochen. Der Vertreter<br />
des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s hat den Vorsitz<br />
inne und moderiert nach Absprache mit<br />
den Fanbeauftragten die Sitzung. Wenn die<br />
gewählten Fanvertreter Empfehlungen inhaltlicher<br />
Art an die Vereinsvertreter abgeben wollen,<br />
können sie eine Abstimmung beantragen.<br />
Im Rahmen einer derartigen Abstimmung stimmen<br />
ausschließlich die acht Fanvertreter ab.<br />
Die ausgesprochenen Empfehlungen sind für<br />
die Vereinsvertreter zwar nicht bindend, werden<br />
aber grundsätzlich sorgfältig geprüft und<br />
in den Entscheidungsprozessen berücksichtigt.<br />
Weitere Informationen über den SAF und seine<br />
Mitglieder, Sitzungsprotokolle und Ähnliches<br />
können auf der Website des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />
(www.hsv-sc.de/fans/staendiger-arbeitskreisfandialog.html)<br />
eingesehen oder heruntergeladen<br />
werden oder ihr wendet euch an die<br />
Fanbeauftragten.<br />
Ausgabe 74<br />
21
Ein Vierteljahrhundert WKM<br />
25. Westkurvenmeisterschaft<br />
Text Dr. André Fischer Fotos <strong>HSV</strong>-Fanprojekt<br />
Hallo, <strong>HSV</strong>er! Zum Abschluss dieser<br />
mal wieder nervenaufreibenden Saison<br />
mit vielen Ups and Downs galt<br />
es noch eine große Veranstaltung<br />
über die Bühne zu bringen. Seit 1989 ringen<br />
die Teams um den Titel des offiziellen <strong>HSV</strong>-Fan<br />
Fußballmeisters und nun ist die diesjährige Jubiläumsausgabe,<br />
nämlich die 25. Westkurvenmeisterschaft,<br />
schon wieder Geschichte. Dabei<br />
wäre das Turnier um Haaresbreite fast ins sprichwörtliche<br />
Wasser gefallen. Auch wenn wir im<br />
Zentrum Hamburgs nicht mit so furchtbaren<br />
Überschwemmungen zu kämpfen hatten wie<br />
in anderen Teilen der Republik, hätte uns Petrus<br />
fast einen Strich durch die Rechnung gemacht.<br />
Der Dauerregen in den Tagen (oder gefühlten<br />
Wochen!) zuvor, hätte uns fast gezwungen, das<br />
komplette Turnier abzusagen. Es drohte eine<br />
Unbespielbarkeit der Plätze. Doch die Sonne<br />
kam rechtzeitig zurück und wie sich das gehört,<br />
haben wir wie bestellt noch richtiges Kaiserwetter<br />
zum Jubiläumsturnier bekommen.<br />
Insgesamt nahmen 61 Teams bei der WKM 2013<br />
teil. Die mittlerweile recht strengen Teilnahmebedingungen<br />
(in jedem 10er Team müssen mindestens<br />
8 SpielerInnen über eine Dauerkarte<br />
verfügen oder Vereinsmitglied sein), führen anscheinend<br />
nicht dazu, dass sich weniger Teams<br />
anmelden. Ganz im Gegenteil bekamen wir das<br />
Feedback, dass sich die Teams eine solche Überprüfung<br />
wünschen, damit auch sichergestellt ist,<br />
dass nur <strong>HSV</strong>- Fans teilnehmen und keine Legionäre<br />
eingekauft werden. Dass auf solche Tricksereien<br />
aufgepasst werden muss, zeigt doch aber<br />
andererseits auch ganz klar, um was für einen<br />
Prestige-Titel es sich bei der WKM handelt!<br />
Betrachten wir die Teilnehmerzahl, macht das<br />
dieses Jahr mal eben über 1000 <strong>HSV</strong>-Fans als<br />
SpielerInnen und Besucher an beiden Tagen.<br />
Dazu kommt die spannende Finalrunde in der<br />
Arena mit Frühstück auf dem Rasen und Live-<br />
Auslosung. 8 Schiedsrichter, keine schlimmen<br />
Verletzungen, 133 Spiele bis zum Finale auf insgesamt<br />
8 Spielfeldern mit 298 erzielten Toren.<br />
Da soll noch einer sagen, dass der <strong>HSV</strong> zu wenig<br />
Buden macht! Ich glaube, dass man das als<br />
vollen Erfolg werten kann. Vor allem, weil das<br />
frisch zusammengestellte Fanprojekt-Team bislang<br />
auf keine gemeinsamen Erfahrungswerte<br />
für so ein großes Event zurückgreifen konnte.<br />
Ein Highlight des Turniers war sicherlich die<br />
Austragung der Hauptrunde im Stadion. Vielen<br />
Dank noch mal an den Vorstand und das Stadionmanagement,<br />
die uns die Austragung der<br />
Hauptrunde in unserem Wohnzimmer erst ermöglicht<br />
haben. Zurück zum Turnier. Das letzte<br />
und entscheidende Tor fiel im Finale. Mit 1:0<br />
besiegte die Mannschaft Barkerluten das Team<br />
Holstein United und wurde zum 25. WKM Sieger<br />
gekrönt. Den 3. Platz sicherte sich das Team<br />
FC Sieg oder Spielabbruch im 9-Meter-Schießen<br />
mit 3:2 gegen das Team Offensive West. Der<br />
Fairplay-Pokal ging an das Team Muttis Mannschaft.<br />
Die Platzierungen wollen wir euch natürlich<br />
nicht vorenthalten. Platzierungsliste der<br />
25. Westkurvenmeisterschaft:<br />
22<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Neben dem fußballerischen Können gab es<br />
noch einen weiteren Pokal zu gewinnen und<br />
zwar für die am „schwersten zu schlagende<br />
Mannschaft“. Um diesen begehrten Titel zu<br />
ergattern, mussten wir natürlich das Kampfgewicht<br />
der Teams ermitteln. Jeweils 5 Spieler<br />
einer Mannschaft wurden gewogen. Wer als<br />
Team die meisten Kilos auf die Waage brachte,<br />
hatte gewonnen. Sieger dieses Wettbewerbes<br />
wurde die Mannschaft Ruhrpottplautzen mit<br />
571 kg. Respekt!<br />
Die Zahl 25 war an diesem Wochenende sehr<br />
wichtig, so haben wir eine Aktion ausgerufen<br />
und euch aufgefordert die „25“ in irgendeiner<br />
Form mitzubringen. Die Entscheidung ist uns<br />
nicht gerade leicht gefallen, und wir möchten<br />
uns an dieser Stelle bei allen, die mitgemacht<br />
haben, nochmals ganz herzlich für eure Mühe<br />
und eure Kreativität bedanken. Nach langen<br />
Debatten und schlaflosen Nächten haben wir<br />
uns für das Team Tequila entschieden. Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Ein weiteres Highlight des Turniers ereignete<br />
sich am Finaltag im Stadion. Die Spatzen pfiffen<br />
es bereits in den Tagen zuvor vom Dach, dass<br />
es noch ganz radikal romantisch werden sollte.<br />
Ein junger Mann hatte sich ein Herz gefasst und<br />
plante, seiner Angebeteten auf dem Mittelkreis<br />
seine Aufwartung zu machen. Nur hatte Romeo<br />
seine Rechnung ohne die WKM gemacht, die ja<br />
nun an dieser Stelle ausgetragen wurde. Aber<br />
da das Fanprojekt dafür bekannt ist, hoffnungslos<br />
romantisch zu sein, haben wir natürlich den<br />
Spielbetrieb kurzerhand unterbrochen und der<br />
Liebe freien Lauf gelassen. Auch hier gab es ein<br />
Happy End und Julia sagte: „Ja!“. Auch oder gerade<br />
wegen (?) der Anfeuerungsgesänge auf<br />
den Rängen. Gott sei Dank.<br />
Apropos Dank: Die Westkurvenmeisterschaft<br />
ist das größte und traditionsreichste Turnier<br />
der <strong>HSV</strong>-Fans. Wir als <strong>HSV</strong>-Fanprojekt sind immer<br />
auf andere Unterstützer und Sponsoren<br />
angewiesen, um solche Events organisieren<br />
zu können. Herzlich bedanken möchten wir<br />
uns deshalb bei dem <strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, der<br />
Holstenbrauerei, Aramark, dem Greenkeeper-<br />
Team der Arena und der Paul-Hauenschild-Anlage<br />
in Norderstedt, dem Sportpub Tankstelle,<br />
unserem Vorstand Oliver Scheel, dem Stadionchef<br />
Kurt Krägel und dem Stadionmanagement-Team,<br />
Seca Waagen Hamburg, den<br />
Sanitätern, den hervorragenden Schiedsrichtern<br />
und Schiedsrichterinnen sowie bei allen<br />
WKM-Helfern und -Helferinnen. Der <strong>HSV</strong> ist<br />
seit 50 Jahren in der Bundesliga, vielleicht<br />
schaffen wir auch die 50 bei der Westkurvenmeisterschaft…?<br />
Die Platzierungen der 25. Westkurvenmeisterschaft<br />
1. Barkerluten 32. Punktejäger Hamburg<br />
2. Holstein United 33. Blauer Stern Altona<br />
3. FC Sieg oder Spielabbruch 34. NPF<br />
4. Offensive West 35. Nordboys Hamburg<br />
5. Edelritter 36. Pöbelblock<br />
6. Zaungäste Pinneberg 37. Hamburgo<br />
7. Jim Beam´s 38. Lonhorn C.F.<br />
8. Poptown Hamburg 39. Sektion Wedel<br />
9. Connectico Hamburg Elmshorn 40. Rebel Youth<br />
10. Kali Family Block 25 41. Ofc-<strong>HSV</strong> Asozial<br />
11. <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> Bad Bevensen 42. Holzbein United<br />
12. <strong>HSV</strong>-Power 1887 Reihe 6 43. <strong>HSV</strong>-Diamanten<br />
13. Outsiders 44. HU-Ligäns<br />
14. Finkwarder Bluehawks 45. Hamsterdam<br />
15. Jungspunde 46. „Die Bohnen”<br />
16. Hamburg Dragons 1887 47. <strong>HSV</strong>-Power 1887<br />
17. Alarmstufe Hamburg 48. Blaue Front Hamburg 2006<br />
18. <strong>HSV</strong> Jackpot 49. Freundeskreis Hamburg 1887<br />
19. Sektion Lüneburg 50. Team Tequila<br />
20. FC Vollsuff-Königseck-Elmshorn 51. CFHH-U21<br />
21. <strong>HSV</strong>-Freunde Moin Moin 52. North Crew Hamburg<br />
22. I-M 53. Hamburg-Süd Amateure<br />
23. Elbbrigade 54. CFHH<br />
24. OFC-Die Macht der Raute 55. Rautengeil Fallingbostel<br />
25. Fußballfreunde Heidberg Mustin 56. Zeugen Yeboahs<br />
26. Die Ruhrpottplautzen 57. Die Franziskaner<br />
27. Hamburg-Süd Allstars 58. Team 34er<br />
28. IzZ MiA Jo3Rn! 59. Northside Engelz und Bengelz<br />
29. Rookies 60. 1. FC Officer Down<br />
30. Nordpower Bad Bramstedt 61. Muttis Mannschaft<br />
31. Die Schlümpfe<br />
Ausgabe 74<br />
23
Da ist Musik drin …!<br />
Musik von und für <strong>HSV</strong>-Fans – eine Erfolgsgeschichte<br />
Text Philipp Markhardt Fotos 1887-Musik und Miroslav Menschenkind<br />
Eine Plattenfirma, die ausschließlich<br />
„<strong>HSV</strong>-Musik“ veröffentlicht? Gibt’s das?<br />
Ja, das gibt es.<br />
2003 hatte unsere Haus- und Hofband<br />
ABSCHLACH! ihren ersten Live-Auftritt auf der<br />
10-Jahre-SC-Feier auf der Cap San Diego im<br />
Hamburger Hafen. Im selben Jahr veröffentlichten<br />
die Jungs ihre erste CD „Ne einfache<br />
Band“, und weil sie dafür keine Plattenfirma<br />
gefunden haben (wer wollte schon Musik von<br />
<strong>HSV</strong>-Asis für <strong>HSV</strong>-Asis veröffentlichen…?) haben<br />
sie es einfach selber gemacht: der damalige<br />
Schlagzeuger und heutige Sänger der Band,<br />
Herr Wendt, führte seinerzeit schon ein kleines<br />
Punkrocklabel („True Rebel Records“, heute<br />
noch einigen bekannt, ist daraus inzwischen<br />
doch sogar ein Laden und ein Tattoo-Studio<br />
entstanden) und arbeitete ein paar Tage pro<br />
Woche in der Administration eines Tonträger-<br />
Vertriebes. Also wurde kurzerhand das zweite<br />
Label namens „WMP“ (Wendt Musik Produktionen)<br />
gegründet, denn ein Vertrieb war ja<br />
ebenfalls vorhanden.<br />
Nun, zehn Jahre später, hat WMP seit geraumer<br />
Zeit einen weiteren Ableger namens „1887-Musik“,<br />
der sich auf die Fahnen geschrieben hat,<br />
ausschließlich Musik im Zeichen der Raute zu<br />
veröffentlichen. Der Musikstil spielt dabei keine<br />
Rolle – egal ob Rock, Punkrock, Soul, Singer-<br />
Songwriter oder HipHop: Hauptsache <strong>HSV</strong>! Der<br />
Katalog von WMP/1887-Musik umfasst mittlerweile<br />
knapp 20 verschiedene Veröffentlichungen,<br />
darunter CDs und Downloadalben von<br />
ABSCHLACH!, den HAMBURGER JUNGZ, HEI-<br />
MATKIND und GANO, natürlich dem Rapper EL-<br />
VIS, der leider nicht mehr existierenden Band<br />
24<br />
DIE GEFAHR, den Newcomern von STANDARD-<br />
SITUATION oder dem Pärchen-Duo mit ihrem<br />
„Rudnevs“-Song – und zum Ende des Jahres<br />
auch das neue Album der MAGGERS UNITED.<br />
Ebenso zählen die beiden CD-Sampler des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> („Volkspark Calling Vol.1“ und<br />
„God save the <strong>HSV</strong>“) zu den Veröffentlichungen<br />
der Hamburger Plattenfirma.<br />
Wer nun denkt, hier wird im Namen der Raute<br />
Geld gescheffelt, der liegt ziemlich weit daneben.<br />
Vielmehr geht es den Machern und Partnern<br />
rund um das 1887-Musik-Projekt darum,<br />
eine bunte Vielfalt an Musik-Kultur in der großen<br />
Szene der <strong>HSV</strong>-Fans zu etablieren. Lange<br />
Jahre gab es außer Lotto nichts anderes. Mal<br />
abgesehen von dem einen oder anderen One-<br />
Hit-Wonder, die es aber nur auf CD zu kaufen<br />
gab und niemals bei Live-Auftritten zu bewun<strong>supporters</strong><br />
<strong>news</strong>
dern waren. Umso wichtiger, den vielen guten, talentierten und kreativen <strong>HSV</strong>-<br />
Fans mit Musik-Affinität eine Plattform zu bieten, auch ihre musikalischen<br />
Ergüsse über unseren Verein präsentieren zu können. Und genau das unterstützt<br />
der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> mit genauso viel Engagement und Herzblut, wie<br />
die Musiker selber. Ohne die Unterstützung von Partnern wie dem <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>, dem Fanprojekt oder auch dem 1887-Shop würde sich die kleine familiäre<br />
Plattenfirma im Hamburger Osten kaum halten können. Zu schlecht geht<br />
es der Musikindustrie, zu wenig CDs werden heutzutage noch verkauft und<br />
auch die Gagen der Musiker für Live-Auftritte halten sich deutlich in Grenzen<br />
bzw. werden von den Kosten für Aufwand, Zeit und Logistik weitestgehend<br />
wieder geschluckt. CD-Produktionen erwirtschaften am Ende des Tages oftmals<br />
nur die Ausgaben. Aber darum geht es weder der Plattenfirma noch<br />
den Musikern: allen geht es einzig und allein um die Musik-Kultur in unserem<br />
Verein, wie es sie vergleichbar in keiner anderen deutschen Stadt und<br />
bei keinem anderen Verein gibt!<br />
Unterstützt die Jungs und Deerns der Rautenmusik! Hört Ihre Lieder, geht zu<br />
ihren Konzerten (von denen der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> regelmäßig welche veranstaltet!)<br />
und liked ihre Facebookseiten! Mehr Infos unter www.1887-musik.de.<br />
Ausgabe 74<br />
25
England mit Verlängerung<br />
Auch persönlich und nachdenklich<br />
Text Philipp Markhardt<br />
Es gibt wohl nicht allzu viele Leute, die<br />
sich über einen gestrichenen Flug- bzw.<br />
einen Lufthansa (Verdi)-Streik freuen,<br />
aber der Reihe nach.<br />
Als Freund vom FC Liverpool machte ich mich<br />
mal wieder auf den Weg nach England, um mir<br />
ein Premier League Match live zu geben. Gegner<br />
war der Abramowitsch-<strong>Club</strong> FC Chelsea.<br />
Auch wenn die Chance auf einen Europapokalplatz<br />
nicht mehr sonderlich groß war, reiste<br />
ich am Samstag per Flieger nach Manchester,<br />
um von dort aus mit dem Zug ins gut 40 Meilen<br />
entfernte Liverpool zu fahren. Am Samstag<br />
noch ein bisschen die Hotel-Bar „erkundet“<br />
und am Sonntag ging es dann gemeinsam mit<br />
einer sehr netten dänischen Familie, die ich<br />
am Abend zuvor in der Hotelbar kennen gelernt<br />
hatte, zur Anfield Road. Schnell in den<br />
„Zwölften Mann“, um noch das eine oder andere<br />
Bierchen zu nehmen und ein paar Bekannte<br />
zu treffen, und anschließend ab ins<br />
vs<br />
Stadion. Gänsehaut wie immer, als „You`ll never<br />
walk alone“ gespielt wurde und los ging<br />
der Spaß, den ich zum ersten Mal für „schmales<br />
Geld“ bekommen habe. Wegen meiner<br />
Mitgliedschaft beim LFC. kostete das Ticket 47<br />
£, allerdings mit eingeschränkter Sicht. Stolzes<br />
Sümmchen, aber unter normalen Umständen<br />
hätte ich über einen Kartenbroker garantiert<br />
80 £ plus x gelöhnt.<br />
Die Geschichte des Spiels ist relativ schnell erzählt:<br />
Mit viel Glück gelang Liverpool in der<br />
96. Minute der Ausgleich zum 2 zu 2 gegen<br />
eine Mannschaft aus Chelsea, die ehrlich gesagt<br />
deutlich besser war, über weite Strecken<br />
des Spiels. Aber Luis Suarez sorgte mit seiner<br />
Beißattacke mal wieder für „ordentliche“<br />
Negativschlagzeilen. Ein ohne Zweifel phantastischer<br />
Fußballer, der aber seine Nerven<br />
häufiger und zum wiederholten Male nicht im<br />
Griff hatte. Aber nun, das 2 zu 2 fühlte sich<br />
trotzdem wie ein Sieg an. Leider erfuhr ich<br />
vs<br />
in der Halbzeit von meiner Frau, dass mein<br />
geplanter Rückflug gestrichen wurde. Nichtsdestotrotz<br />
machte ich mich auf den Weg, um<br />
vielleicht doch noch nach Deutschland fliegen<br />
zu können. Allerdings musste ich am Flughafen<br />
schnell realisieren, dass diese Chance gleich<br />
Null war. Spätestens als ich all die Leute, die<br />
ich im Hotel in Liverpool schon gesehen hatte,<br />
wieder getroffen habe. „Vergiss es, wir müssen<br />
auch alle hier bleiben“, rief man mir freundlich<br />
zu. Gut, dachte ich mir. Schnell die Umbuchung<br />
auf den nächsten Abend fertig gemacht<br />
und los ging es, mit einem von der Lufthansa<br />
gecharterten Bus, ins ca. 25 Meilen entfernte<br />
Warrington. Dort fassten wir schnell den Entschluss,<br />
nach Manchester zurück zu fahren, um<br />
am Abend das historische Spiel Man United gegen<br />
Aston Villa zu verfolgen. Da wir auf dem<br />
Schwarzmarkt 170 £ pro Ticket zahlen sollten,<br />
gingen wir auf gut Glück zum Ticketschalter.<br />
Und siehe da, wir hatten Glück. Wir mussten<br />
nur die Kröte einer Restsaisonmitgliedschaft<br />
schlucken, aber lieber insgesamt 73 £ pro Ticket<br />
zahlen, als irgendeinem Schwarzhändler<br />
170 Tacken in den Rachen zu schmeißen. Wir<br />
waren recht erstaunt, als wir unseren Plätzen<br />
näher kamen, nämlich auf der Haupttribüne<br />
direkt unter dem VIP-Bereich, in<br />
der ersten Reihe hinter den Presse-Leuten.<br />
Gut, da kann man nicht meckern,<br />
dachten wir uns, wenn man bedenkt, dass<br />
ein Spiel gegen Bremen oder Bayern bei uns<br />
im Stadion (in der Kategorie) wesentlich teurer<br />
gewesen wäre.<br />
United nutze dann auch die historische Chance,<br />
vorzeitig englischer Meister zu werden. Für<br />
mich als Liverpool-Freund zwar schon eine dicke<br />
Kröte, aber wann hat man schon mal die<br />
Chance bei so einer Geschichte live dabei zu<br />
sein und ein Old Trafford mit phantastischer<br />
Stimmung und Atmosphäre zu erleben? Das<br />
ist bei diesem Event-Publikum eher selten,<br />
wobei das bestimmt zumindest größtenteils<br />
an der vorzeitigen Meisterschaft gelegen<br />
haben dürfte. Aufgrund der angesprochenen<br />
Umstände, habe ich mich im Nachhinein<br />
über den Streik gefreut und möchte<br />
mich an dieser Stelle ganz herzlich und offiziell<br />
bei den Verantwortlichen bedanken.<br />
26<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Hamburgo international<br />
Hamburgo beste!<br />
Text + Foto Thorsten Eikmeier<br />
Eurofan 2013 – Endlich wieder Hamburger<br />
Fußball auf europäischer Bühne.<br />
Am 18. Mai 2013 machten die Fans des<br />
<strong>HSV</strong> mal wieder lange Gesichter. Als<br />
das letzte Spiel der Saison abgepfiffen wurde,<br />
stand fest, dass sich der Verein auch in der<br />
kommenden Saison auf nationales Kräftemessen<br />
beschränken muss. Aber zumindest einige<br />
Anhänger hatten nun doch die Ehre, die Farben<br />
Schwarz, Weiß und Blau auch außerhalb<br />
der Landesgrenzen vertreten zu dürfen und<br />
einen Hauch von Europapokalluft schnuppern<br />
zu können.<br />
Zum zweiten Mal trat ein Fan-Team des <strong>HSV</strong><br />
beim Eurofan-Turnier im ukrainischen Lviv<br />
an. Die Idee hinter dem außergewöhnlichen<br />
Turnier liegt dabei in Deutschland, genauer<br />
gesagt rund um die Weltmeisterschaft 2006.<br />
Die friedliche Atmosphäre, die bunten Fanfeste<br />
und das Gefühl einer großen Fußballfamilie blieben<br />
den beiden ukrainischen Fußballfans Slavik<br />
Novytskyi und Oleg Soldatenko im Gedächtnis<br />
und weckten den Wunsch, etwas Vergleichbares<br />
regelmäßig stattfinden zu lassen. Und so<br />
organisierten sie ein erstes Fan-Turnier, bei dem<br />
vier Mannschaften gegeneinander antraten. Die<br />
kleine, aber durchaus feine Veranstaltung unterstrich<br />
die Hoffnung, dass ein gemeinsames Fest<br />
unterschiedlichster Anhängerinnen und Anhänger<br />
entgegen mancher Befürchtung durchaus<br />
realisierbar ist. Seit dem ist die Veranstaltung<br />
kontinuierlich gewachsen und professioneller<br />
geworden. Jetzt, im siebten Jahr der Eurofan,<br />
meldeten sich insgesamt 28 Teams aus 23 unterschiedlichen<br />
Ländern an. Die Spiele finden<br />
in den Stadien der Stadt Lviv statt und werden<br />
von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm<br />
abgerundet.<br />
Im Juni dieses Jahres war es der Fanclub „Hamburgo“,<br />
der, verstärkt durch andere Fans unseres<br />
Vereins, das Abenteuer Ukraine wagte.<br />
Die Erwartungen waren groß – und, so viel sei<br />
vorweg genommen, wurden nicht enttäuscht.<br />
Schon kurz nach der Begrüßung durch die Volunteers<br />
war die Begeisterung in Anbetracht der<br />
Gastfreundschaft und der wunderschönen Stadt<br />
groß. Und anstatt die Kräfte zu schonen, entschied<br />
sich die feierfreudige Truppe einstimmig<br />
dazu, schon den ersten Abend zu nutzen, um<br />
das Nachtleben der Stadt zu erkunden. Gestärkt<br />
durch landestypisches Essen und Getränke endete<br />
die Nacht mit Ladenschluss in der Metro-<br />
Disco (eine Tatsache, die sich bis zur Abreise<br />
übrigens nicht mehr ändern sollte). Am Folgetag<br />
standen dann die Spiele der Turnier-Vorrunde<br />
an, nach einer kurzfristigen Absage allerdings<br />
nur zwei anstatt der ursprünglich geplanten drei<br />
Partien. Was folgte war die Erkenntnis, dass<br />
sich Hamburgos Überlegenheit am Tresen und<br />
auf der Tanzfläche leider nicht auf den Fußballplatz<br />
ausweiten ließ. Trotz zweier durchaus ansehnlicher<br />
Auftritte musste man sich mit jeweils<br />
knappen 0:1-Niederlagen aus dem Wettbewerb<br />
verabschieden.<br />
Die Enttäuschung über das Ausscheiden währte<br />
allerdings nur kurze Zeit, blieb so doch noch<br />
mehr Zeit, um die Stadt zu erkunden, die waghalsigen<br />
Rutschen des lokalen Schwimmbades<br />
zu testen und sich dort den einen oder anderen<br />
blauen Fleck zur Erinnerung abzuholen. Die<br />
insgesamt fünf Tage Aufenthalt vergingen jedenfalls<br />
wie im Fluge. Das organisierte Rahmenprogramm<br />
trug seinen Teil dazu bei, dass sich<br />
die unterschiedlichsten Fangruppen kennenlernten<br />
und, zum Teil mit Hilfe von Händen<br />
und Füßen, miteinander austauschten. Die Ausdauer<br />
der Hamburger Delegation beeindruckte<br />
zuletzt auch die Betreiber des örtlichen <strong>Club</strong>s,<br />
so dass sich die Truppe am letzten Abend nach<br />
herzlicher Begrüßung tatsächlich direkt im VIP-<br />
Bereich für Stammgäste niederlassen durfte –<br />
sicher eine Auszeichnung der besonderen Art.<br />
Das Fazit der Tour, die auch vom <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> unterstützt wurde, fiel fast durchweg<br />
positiv aus. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings,<br />
dass bei einigen Mannschaften leider<br />
rechtextremistische Neigungen erkennbar waren.<br />
So sind gleich mehrere Teams aus Osteuropa<br />
sehr negativ dadurch aufgefallen, dass sie<br />
ganz offen nazistische Symboliken und Verhaltensweisen<br />
zur Schau gestellt haben. Unsere<br />
Hoffnung dabei ist nun, dass sich Teams und<br />
vor allem auch die Veranstalter weiter deutlich<br />
gegen rechte Tendenzen einzelner Teilnehmer<br />
positionieren werden und dafür sorgen,<br />
dass die zuvor erfreuliche Entwicklung fortgesetzt<br />
wird. Wir versuchen gern unseren Teil dazu<br />
beizutragen.<br />
Spätestens als das Team nach der Rückkehr aus<br />
dem Flieger stieg, wären die meisten wohl nicht<br />
nur in Anbetracht des enormen Temperaturunterschiedes<br />
ohne langes Zögern direkt wieder<br />
in das Flugzeug gestiegen, um den Ukraine-<br />
Aufenthalt noch ein paar Tage zu verlängern.<br />
Es ist also nicht ausgeschlossen, dass auch<br />
im kommenden Jahr wieder eine Delegation<br />
ausreisen wird, um dafür zu sorgen, dass die<br />
Menschen in Lviv einen wichtigen deutschen<br />
Ausspruch lernen: Hamburgo beste!<br />
Ausgabe 74<br />
27
28<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Interview mit Oliver Kreuzer<br />
„Bis zum Schluss offener Schlagabtausch um die Europapokalplätze“<br />
Interview Ingo Thiel · Foto Witters<br />
Oliver Kreuzer hat die Nachfolge von<br />
Frank Arnesen beim <strong>HSV</strong> als Sportchef<br />
übernommen. Ingo Thiel hat ihn<br />
im Trainingslager im Zillertal getroffen<br />
und das Gespräch geführt.<br />
Herr Kreuzer, vor zweieinhalb Jahren<br />
waren Sie schon mal Sportchefkandidat<br />
beim <strong>HSV</strong>. Warum haben Sie damals<br />
von sich aus abgesagt, obwohl Sie beim<br />
Assessmentcenter der mit Abstand Beste<br />
gewesen sein sollen?<br />
Diese Beurteilung kannte ich ja nicht und ich<br />
hatte damals einfach den Eindruck, nur als Alibikandidat<br />
dienen zu sollen. Denn der damalige<br />
Aufsichtsrat hatte mir signalisiert, dass<br />
die Ex-Vorstände Bernd Hoffmann und Katja<br />
Kraus unbedingt Roman Grill als Sportchef<br />
wollten. Als Gegenkandidat ohne realistische<br />
Chance wäre ich nur Mittel zum Zweck gewesen<br />
und dafür war i ch mir zu schade. Ich wollte<br />
aber schon damals unbedingt zum <strong>HSV</strong>, denn<br />
wenn du so eine Chance bekommst, bei einem<br />
der Topklubs der B undesliga zu arbeiten,<br />
dann musst du sie nutzen. Umso mehr freue<br />
ich mich jetzt endlich hier arbeiten zu können.<br />
Sie sollen auch dieses Mal wieder eine<br />
Spitzenpräsentation gehalten haben.<br />
Was haben Sie dem Aufsichtsrat gesagt?<br />
Zunächst habe ich mich und meine Arbeitsweise<br />
charakterisiert – ich bin Teamplayer,<br />
kommunikativ und lege großen Wert auf Austausch<br />
und Transparenz. Und dann hatte ich<br />
mich natürlich mit dem Kader beschäftigt und<br />
die für mich offensichtlichen Schwachstellen<br />
ausgemacht: die Abwehrzentrale, die Offensive,<br />
die mit 42 Toren unter den Top -Ten-<br />
Mannschaften die zweitschwächste war und<br />
die fehlende Balance im Kader, mit zu vielen<br />
Mittelfeldspielern, aber z. B. keinen richtigen<br />
Back ups für die defensiven Außenbahnen.<br />
Wenn sich Dennis Diekmeier oder Marcell Jansen<br />
verletzt hätten, hätte es auf diesen Positionen<br />
keine echten Alternativen gegeben. Ich<br />
habe meine Lösungsansätze vorgestellt, mit<br />
der Maßgabe, sich zunächst auf die Innenverteidigung<br />
zu fokussieren und mit Djorou ist uns<br />
eine Verpflichtung gelungen, deren Spielstärke<br />
und Leistungsvermögen uns viel Freude machen<br />
wird. Mit Westermann, Djorou, Sobiech<br />
und Tah sind wir in der Innenverteidigung jetzt<br />
gut aufgestellt. Mit Hakan Calanoglu und Kerem<br />
Demirbay haben wir im Mittelfeld zwei<br />
Riesentalente, jetzt fehlt uns nur noch ein großer<br />
Stürmer, der die Bälle festmachen und die<br />
Außenbahnen mit einbeziehen kann – dann<br />
haben wir schon viel geschafft.<br />
Sie sollen den Kader verkleinern und<br />
Gehälter sparen – wie schwierig ist es<br />
Spieler abzugeben, die beim <strong>HSV</strong> nicht<br />
gebraucht werden oder sich nicht durchsetzen<br />
konnten?<br />
Jeder Spieler hat seine eigene Story und es<br />
bringt ihm nichts ein weiteres Jahr nur auf der<br />
Tribüne zu sitzen. Ich habe mit allen Kandidaten<br />
gesprochen und kann ganz klar sagen, das<br />
sind gute Jungs, da ist kein Stinkstiefel bei.<br />
Man kann keinem Spieler böse sein, dass er einen<br />
gut dotierten Vertrag, der ihm vom alten<br />
Vorstand angeboten worden ist, unterschrieben<br />
hat und das Geld auch kassiert. Das Problem<br />
ist, dass die Vereine, die diese Gehälter<br />
zahlen könnten, die Spieler nicht wollen. Und<br />
die Vereine, denen diese Spieler helfen könnten,<br />
können die Gehälter nicht bezahlen. Da<br />
muss man kreativ sein, wir müssen auf ein bisschen<br />
was verzichten, der Spieler muss seinen<br />
Anteil dazu tun, dann geht das schon. Man<br />
muss intelligente, individuelle Pakete schnüren:<br />
sollte sich zum Beispiel jemand bei einem<br />
anderen Klub toll entwickeln, muss der <strong>HSV</strong><br />
natürlich auch davon profitieren – wir haben<br />
nichts zu verschenken.<br />
Und wie schwierig ist es, mit begrenztem<br />
Budget Wunschspieler zu verpflichten?<br />
Der <strong>HSV</strong> ist nach wie vor ein attraktiver Verein:<br />
wir zahlen im Bundesligaschnitt immer noch<br />
vergleichsweise gute Gehälter, haben ein tolles<br />
Umfeld, eine großartige Stadt und ein riesiges<br />
Fanpotenzial. Wir konzentrieren uns auf<br />
gewisse Spielerprofile, die zu uns passen und<br />
die Mannschaft weiter bringen.<br />
Was wollen Sie im Nachwuchsbereich<br />
ändern?<br />
Ich glaube, dass Michael Schröder und Dieter<br />
Gudel schon viel Struktur reingebracht haben.<br />
Es geht mir darum, die besten Trainer im Nachwuchsbereich<br />
zu haben, es muss nach dem<br />
Leistungsprinzip gehen und nicht darum, ob<br />
jemand mal für den <strong>HSV</strong> gespielt hat. Wobei<br />
ich zu den einzelnen Trainern noch nicht viel<br />
sagen kann. Jugendarbeit heißt für mich technische<br />
und taktische Ausbildung, kein starres<br />
4-3-3-System wie bei Ajax, sondern verschiedene<br />
Systeme kennenzulernen und umsetzen<br />
zu können. Die Freiheit zu lernen und ausprobieren<br />
zu können, wie verhalte ich mich<br />
taktisch in dieser Spielsituation und nicht schablonenhaft<br />
nach Vorgabe. Wobei ich natürlich<br />
Grundvorgaben mache, welche die Trainer<br />
dann umsetzen. Ich habe das Scouting etwas<br />
verändert, es noch direkter gemacht und tausche<br />
mich regelmäßig mit unseren Scouts aus.<br />
Wir wissen, auf welchen Positionen wir etwas<br />
verändern möchten, welche Spielertypen wir<br />
wollen und haben bestimmte Leute im Kopf.<br />
Wir wissen, wann Verträge auslaufen und bemühen<br />
uns frühzeitig um die entsprechenden<br />
Spieler.<br />
Wie wollen Sie die Mannschaft weiterentwickeln<br />
und wo sehen Sie den <strong>HSV</strong><br />
in drei Jahren?<br />
In dieser Saison gibt es sicher lich bis ganz<br />
zum Schluss einen offenen Schlagabtausch<br />
um die Europapokalplätze. Für mich ist wichtig,<br />
dass wir uns spielerisch weiterentwickeln,<br />
Automatismen schneller greifen und die Leistung<br />
konstanter wird. Ob wir dann am Ende<br />
4., 6.oder 8. werden, hängt von vielen Faktoren<br />
ab, die nicht vorhersehbar sind. Wir haben<br />
ein eingespieltes Gerüst und mit Djorou und<br />
einem neuen Stürmer werden wir noch stabiler<br />
werden. Und wir werden die Mannschaft<br />
in den nächsten Jahren punktuell verstärken,<br />
damit wir in der Lage sind, dauerhaft unter<br />
die Top 4 zu kommen, da gehört der <strong>HSV</strong> mit<br />
seinen Möglichkeiten hin.<br />
Ausgabe 74<br />
29
Hoffnungsträger?<br />
Sportchef geht, Sportchef kommt<br />
Text Ulie Liebnau · Fotos Witters · Zeichnung Detlef Allenberg<br />
Vor gut zwei Jahren hatten wir in der<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong> Nr. 66 Frank Arnesen<br />
vorgestellt. „Der <strong>HSV</strong> darf sich auf<br />
einen absoluten Top-Mann freuen!“<br />
„Er hat ein Notizbuch, in dem jedes Talent Europas<br />
steht!“ So und ähnlich klangen die Loblieder<br />
von zahlreichen Leuten, die ihn kannten. Frank<br />
Arnesen schien genau der Richtige für den <strong>HSV</strong>,<br />
schien der Retter in der Not. Und entsprechend<br />
hatte ihn der Maler Detlef Allenberg als Heilsbringer<br />
vorgestellt. Als Engel, der vom Himmel<br />
hereinschwebt und die Erleuchtung bringt. Nun<br />
aber wurde Frank Arnesen entlassen.<br />
Was ist geblieben?<br />
Geblieben ist in erster Linie die Erinnerung an<br />
einen sympathischen Menschen. Arnesen, unter<br />
besseren finanziellen Voraussetzungen angeworben,<br />
musste schnell feststellen, dass die<br />
<strong>HSV</strong>-Kassen leer waren und hielt dann doch<br />
zwei Jahre geduldig durch. Wohl auch darum<br />
die Solidaritätsbekundungen im Internet und<br />
auf der Mitgliederversammlung am 2. Juni. Geblieben<br />
ist dann vor allem die Verpflichtung von<br />
Rene Adler.<br />
Daneben wäre aber auch viel Kritisches zu erwähnen.<br />
Stichwortartig nur so viel: nicht erkennbar<br />
die Entwicklung einer „Philosophie“,<br />
die unseren Verein voranbringt, erfolglose<br />
Transferversuche, schleppende und schließlich<br />
gescheiterte Vertragsverlängerung mit<br />
dem Hoffnungsträger Son. Stellvertretend vielleicht<br />
auch das, was Richard Golz in einem Interview<br />
im Hamburger Abendblatt vom 19. Juni<br />
berichtet: In einem von ihm angeregten Gespräch<br />
Ende des Jahres 2012 wollte er mit Arnesen<br />
Perspektiven für seine Einbindung in den<br />
<strong>HSV</strong> entwickeln. Arnesen habe das toll gefunden,<br />
dann aber habe er „sich nicht so richtig gekümmert“.<br />
Nun ist Golz an die Hertha verloren.<br />
Der „Rettungsengel“ hat Federn gelassen. Sind<br />
wir nun enttäuscht von Frank Arnesen? Ja. Aber<br />
enttäuscht können wir eigentlich nur sein, weil<br />
wir einer vorherigen Täuschung geglaubt haben:<br />
Arnesen als Heilsbringer. Diese Erwartungen<br />
konnte Arnesen nicht erfüllen! Insofern<br />
macht eine Ent-Täuschung doch auch wieder<br />
Mut, nach vorne zu blicken.<br />
Und nun der Neue!<br />
Ist Oliver Kreuzer nun wieder ein Hoffnungsträger<br />
oder nur ein „Trägerchen“, wie eine HamburgerTageszeitung<br />
fragte? Sollen wir nun nicht<br />
hoffen, um nachher nicht wieder ent-täuscht zu<br />
sein? Doch! So nach dem Motto: „Die Hoffnung<br />
stirbt zuletzt.“ So wie wir auch in der neuen Saison<br />
vor jedem Spiel hoffen … Aber das ist ein<br />
anderes Thema.<br />
Vielleicht macht ja der Neue auch seinem Namen<br />
Ehre: Frei nach Meyers Lexikon kreuzt nämlich<br />
ein Kreuzer nicht irgendwo ohne Kurs rum,<br />
sondern weiß sich in stürmischen Gewässern<br />
zu behaupten. Als „Späh- und Führungsschiff“<br />
und auch als „Kampfschiff zur Deckung eigener<br />
Konvois“.<br />
Viel Glück dabei!<br />
30<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Wechselspiel der Gefühle<br />
Berichte über die Spiele der Profis<br />
Text Philipp Markhardt · Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Hamburger SV vs. Greuther Fürth 1:1<br />
Zuhause*<br />
Ein 1:1 gegen den Abstiegskandidaten Fürth,<br />
das war sicherlich nicht die erhoffte Reaktion<br />
auf das 1:5-Debakel in Hannover. Besser gespielt<br />
haben sie ja, aber gegen den Absteiger<br />
Nummer 1 muss ganz einfach mehr passieren.<br />
Wieder einmal zwei Punkte, die verschenkt<br />
wurden und am Saisonende fehlten.<br />
VfB Stuttgart vs. Hamburger SV 0:1<br />
Neckarstadion<br />
Das wiederum war doch mal was! 1:0 in Stuttgart<br />
zu gewinnen, das muss man auch erst einmal<br />
schaffen und die mitgereisten Hanseaten<br />
feierten den Sprung auf Platz 6. Sollte doch<br />
noch etwas gehen? Wir wissen heute, dass<br />
nichts mehr gehen sollte. Unter anderem wegen<br />
des folgenden Spiels:<br />
Hamburger SV vs. FC Augsburg 0:1<br />
Zuhause*<br />
Denn die Niederlage gegen den FCA war in<br />
etwa so überflüssig, wie das Unentschieden<br />
gegen Fürth. Umso ärgerlicher, dass der <strong>HSV</strong><br />
eigentlich Chance um Chance herausgespielt<br />
hatte, es aber nicht hinbekam, dem eigentlich<br />
neben Fürth ebenfalls als Absteiger gehandelten<br />
FC Augsburg auch nur ein Törchen einzuschenken.<br />
Die Gäste hingegen machten es<br />
vor und verließen als Sieger den Platz. Dementsprechend<br />
getrübt war natürlich die Stimmung<br />
auf den Rängen.<br />
FC Bayern München vs.<br />
Hamburger SV X:X<br />
Arroganzarena<br />
Ist mir entfallen.<br />
Hamburger SV vs. SC Freiburg 0:1<br />
Zuhause*<br />
Und weiter geht es mit der Niederlagenserie.<br />
Wenn man jemals davon sprechen konnte, eine<br />
Chance auf die internationalen Plätze gehabt<br />
zu haben, dann waren die nun wieder in weite<br />
Ferne gerückt, denn Freiburg war hierbei ein<br />
direkter Konkurrent und somit wurden heute<br />
die Big Points liegengelassen. Schöner Mist<br />
und alles andere als Balsam auf die geschundene<br />
<strong>HSV</strong>-Seele der letzten Wochen. So kochte<br />
Volkes Seele dementsprechend auch mittlerweile<br />
ganz beachtlich und Unmutsbekundungen<br />
wurden laut.<br />
FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV 1:2<br />
Irgendwo am Rande der Prärie.<br />
Hatte irgendwer gedacht, dass die Mannschaft<br />
nach den letzten Spielen ausgerech-<br />
32<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Ausgabe 74<br />
33
34<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
net Auswärts eine Reaktion zeigen würde? Von<br />
den mitgereisten Fans sicherlich die wenigsten.<br />
Umso überraschender also das Ergebnis, für das<br />
insbesondere Heung-min Son verantwortlich<br />
war, der erneut einen Doppelpack erzielte und<br />
somit den <strong>HSV</strong> auf die Siegerstraße führte. Die<br />
Fans freute es. Gab ja auch schon etwas länger<br />
nichts mehr zu feiern.<br />
Hamburger SV vs.<br />
Fortuna Düsseldorf 2:1<br />
Zuhause*<br />
Wieder ein Doppelpack, dieses Mal durch van<br />
der Vaart, und wieder sollte es ausreichen. Nach<br />
einer starken Anfangsphase besiegte der <strong>HSV</strong><br />
die Fortuna, die am Ende der Saison neben<br />
Fürth absteigen sollte. Somit war auch die Serie<br />
der Heimpleiten ad acta gelegt, ehe der FC<br />
Schalke 04 den <strong>HSV</strong> erwartete.<br />
FC Schalke 04 vs. Hamburger SV 4:1<br />
Turnhalle in Buer<br />
Das war dann mal wieder nichts. An diesem<br />
Sonntagabend war für den <strong>HSV</strong> in Gelsenkirchen<br />
nichts zu holen. Mit 4:1 gingen die Hamburger<br />
unter. Da hatte man sich eigentlich<br />
mehr erhofft, war Schalke doch in dieser Saison<br />
auch eine Wundertüte. Erwähnenswert<br />
vielleicht noch die nette Choreo zu Beginn, die<br />
aber auch nicht über die Niederlage hinwegtrösten<br />
konnte.<br />
Hamburger SV vs. VfL Wolfsburg 1:1<br />
Zuhause*<br />
Der Traum von Europa, er rückte in noch weitere<br />
Ferne. Nachdem Westermann den <strong>HSV</strong> in<br />
der 45. Minute in Führung gebracht hatte, glich<br />
Perisic 20 Minuten später aus und sorgte für<br />
den Endstand. Das Spiel selbst erreichte leider<br />
auch nur Durchschnitt und war insbesondere<br />
zu Beginn ziemlich eintönig. Frust machte<br />
sich breit …<br />
TSG Hoppenheim vs. Hamburger SV 1:4<br />
Auf dem Dorf<br />
Schon lange vor dem Spiel war klar, der <strong>HSV</strong> hatte<br />
die Chance, gleich zwei Dinge zu erreichen: Europa<br />
ein Stück näher zu kommen und das Spielzeug<br />
des Softwarebosses in Richtung 2. Liga zu<br />
schießen. Am Ende sollte trotz eines 4:1 Auswärtserfolges<br />
(erster Sieg überhaupt dort) weder<br />
das eine noch das andere gelingen, denn am letzten<br />
Spieltag sollte Frankfurt den internationalen<br />
Startplatz ergattern und Hoppenheim sich durch<br />
einen Sieg in Dortmund in die Relegation retten<br />
und dort gegen Lautern vorsetzen. Schade.<br />
Hamburger SV vs.<br />
Bayer 04 Leverkusen 0:1<br />
Zuhause*<br />
Das war zu wenig. Die letzte Saisonniederlage<br />
besiegelte auch den fehlgeschlagenen Versuch,<br />
das Ticket nach Europa zu lösen. Kiesling gelang<br />
das Tor des Tages, mit 25 Treffern war er am<br />
Ende auch Torschützenkönig. Katerstimmung<br />
somit beim <strong>HSV</strong>, bei dem allerdings die meisten<br />
auch irgendwie vergessen hatten, dass vor der<br />
Saison wohl jeder sofort unterschrieben hätte,<br />
bei der Saisonprognose Platz 7.<br />
*Auf Wunsch des V.i.S.d.P. der <strong>supporters</strong> <strong>news</strong><br />
wurde der ursprüngliche Name unseres Stadions<br />
in „Zuhause“ geändert. Der Autor protestiert<br />
gegen das Verbot der freien Meinungsäußerung<br />
und erinnert freundlich an Art. 5 GG.<br />
Ausgabe 74<br />
35
2:9 und die Folgen<br />
Aus Fehlern gelernt?<br />
Text + Fotos Ulie Liebnau<br />
Vorweg: Als <strong>HSV</strong>-Fans sind wir leidensfähig.<br />
Aber die 2:9-Klatsche am<br />
30.03. gegen Bayern war doch etwas<br />
Besonderes. Und das in mehrfacher<br />
Hinsicht: „Immerhin nicht zweistellig!“, „Ist das<br />
euer Neuanfang?“, „Wie hast du das nur bis<br />
zum Schluss ausgehalten?“ (Trotziger Konter:<br />
„Bist du aus dem Titanic-Film vorzeitig raus?“)<br />
Ähnliche Kommentare hat wohl jeder von uns<br />
von lieben Bekannten gehört. Von harmlos hämisch<br />
bis mitfühlend mitleidig.<br />
Zwei Tage später<br />
Über verschiedene Medien sickert durch, dass<br />
unsere Mannschaft sich irgendwie „entschuldigen“,<br />
die Schmach „wiedergutmachen“ wolle.<br />
Als wenn das auch nur im Ansatz möglich wäre!<br />
Vielleicht hätte die Fans etwas versöhnt, wenn<br />
die Spieler den rund 7000 Auswärtsfahrern die<br />
Kosten ersetzt hätten. War aber nicht. Als dann<br />
auch noch bekannt wurde, dass man großzügig<br />
Freibier und Bratwurst spendieren wollte, war<br />
der Frust fast noch größer als unmittelbar nach<br />
der Niederlage: „Sollen wir etwa besoffen beruhigt<br />
werden?“<br />
Drei Wochen später<br />
Mich persönlich und rund 400 andere Fans hat<br />
dann aber das erweiterte Angebot der Mannschaft<br />
umgestimmt: Die Spieler stellen sich<br />
nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf den<br />
Fans im Gespräch.<br />
Bei herrlichem Sonnenschein treffen wir uns<br />
also am 21.4. vor dem Stadion. Es gibt zwar<br />
auch Bratwurst und Bier und die Spieler reagieren<br />
geduldig auf Autogramm- und Fotowünsche,<br />
aber wichtiger sind die Gespräche.<br />
Erinnerungssplitter<br />
Van der Vaart auf die Frage, warum er nach dem<br />
Spiel nicht in die Fan-Kurve gekommen sei: „Ich<br />
musste meinen Frust an der Kabinentür auslassen.“<br />
Ehrlich und nachvollziehbar, aber von<br />
einem Kapitän hätte ich mir auch noch eine<br />
zweite, eine selbstkritische Antwort gewünscht.<br />
Son wird gefragt, ob er schlau sein und dem Rat<br />
seines Kapitäns folgen wolle, also hier beim <strong>HSV</strong><br />
als Stammspieler Tore schießen, oder ob er lieber<br />
bei einem Geldverein möglicherweise auf<br />
der Bank nur zusehen wolle. Son, von der Sonne<br />
geblendet, lächelt ausweichend: „Das wird alles<br />
nach der Saison entschieden.“<br />
Ergiebiger sind die Gespräche mit Rene Adler<br />
und Marcel Jansen. Auf die Frage, wo seiner Meinung<br />
nach das Problem liege, sagt Adler: „Einige<br />
Jüngere haben keinen Respekt vor den Älteren.“<br />
Jansen darauf angesprochen: „Das Alter ist nicht<br />
entscheidend, vielmehr das Verhältnis zur Leistung.<br />
Als ich anfing, war es selbstverständlich,<br />
dass wir Anfänger für die Leistungsträger die<br />
Bälle getragen haben.“ Und dann sinngemäß<br />
ähnlich wie Adler: Viele jüngere Spieler hätten<br />
heute zu Hause nicht gelernt, dass man sich Anerkennung<br />
erarbeiten müsse. Sie würden manchmal<br />
frühzeitig hochgejubelt und denken dann,<br />
sie seien schon die Größten.<br />
„Können Sie als die Erfahrenen nicht nachträglich<br />
erzieherisch wirken?“, frage ich sowohl Adler<br />
als auch Jansen. Eine Lösung des Problems<br />
sehen sie nicht. Beide wirken ratlos – und auch<br />
selbstkritisch.<br />
Anders Aogo: Gefragt, wie die taktische Vorgabe<br />
des Trainers für das letzte Spiel gewesen<br />
36<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Daneben!<br />
Verhältnis zwischen Mannschaft und Fans<br />
Text OFC United 1887<br />
sei, sagt er: „Defensives Mittelfeld.“ „Und sollten<br />
Sie darum nicht auch mal nach vorne gehen<br />
dürfen?“ Aogo lächelnd:„Defensives Mittelfeld.“<br />
„Ich wollte Sie doch nur an Ihre offensiven<br />
Fähigkeiten erinnern.“ Aogo genervt: „Defensives<br />
Mittelfeld.“ Genervt vielleicht auch, weil er<br />
besonders viele Autogramm- und Fotowünsche<br />
zu erfüllen hat. „Aogo versteckte sich im Mittelfeld“,<br />
heißt es am Montag danach im Hamburger<br />
Abendblatt.<br />
Fazit<br />
Die skizzierten Gespräche lassen einige Problemfelder<br />
erkennen. Sie lassen aber nicht immer<br />
deutlich werden, was ja bekanntlich der<br />
erste Weg zur Besserung ist: Selbsterkenntnis.<br />
Vielleicht liegt das auch daran, dass noch<br />
nicht alle Spieler erkannt haben, was nach Freiburgs<br />
Trainer Christian Streich das Wichtigste<br />
ist: soziale Kompetenz. Das heißt: Wie verhält<br />
sich ein Spieler beispielsweise gegenüber den<br />
Kollegen, den Fans und gegenüber seiner eigenen<br />
Leistung?<br />
Ein kleiner Beitrag zur Verbesserung auf verschiedenen<br />
Ebenen könnte sein, was Marcel<br />
Jansen vorschlägt: Wir machen Veranstaltungen<br />
wie diese nicht erst nach einer Klatsche, sondern<br />
regelmäßig, etwa zweimal im Jahr.<br />
Dann kann es heißen: Aus Fehlern gelernt!<br />
Ich möchte mich in den folgenden Zeilen<br />
auf ein Vorkommnis nach dem letzten<br />
Auswärtsspiel unseres <strong>HSV</strong>, bei der TSG<br />
Hoffenheim, vom 11.05.2013 beziehen.<br />
Es neigte sich eine Saison dem Ende zu, die<br />
nach wie vor als eine Saison des Umbruchs<br />
bezeichnet wurde, insbesondere deshalb,<br />
weil man erst in der vorigen Saison der ununterbrochenen<br />
Erstligazugehörigkeit nur<br />
mit größter Mühe standhalten konnte.<br />
Nun, die Erwartungshaltung in Hamburg ist<br />
mitunter eine teils zu Recht anspruchsvolle,<br />
gerade dann, wenn wir von einer Weltstadt<br />
wie Hamburg reden, die vorgibt, das Tor<br />
zur Welt zu sein. Da ist es eben auch nicht<br />
abwegig, sich selbstbewusst mit einem<br />
erstklassigen Sportverein bzw. speziellen<br />
Fußballverein wie dem Hamburger SV brüsten<br />
zu wollen.<br />
Unabhängig von der Mittelmäßigkeit der<br />
letzten Spielzeiten konnte der <strong>HSV</strong> stets auf<br />
seine vielen Mitglieder und Fans bauen. Dies<br />
auch weitestgehend ohne öffentliche Unmutsbekundungen,<br />
wenn man vielleicht<br />
einmal von Meinungsverschiedenheiten im<br />
Aufsichtsrat bzw. der Vorstandsetage absieht.<br />
Von der Stimmungsmache seitens der<br />
Presse einmal gänzlich abgesehen.<br />
Zurück zum Auswärtsspiel in Hoffenheim,<br />
welches unsere Mannschaft verdient mit 4:1<br />
für sich entschied. Es mögen wohl um die<br />
6.000 Rothosen Anhänger die beschwerliche<br />
und kostspielige Reise auf sich genommen<br />
haben. Die lautstarke Unterstützung<br />
war ohne Übertreibung großartig und<br />
währte nahezu das ganze Spiel über, bis<br />
hin zum Abpfiff.<br />
Die Blöcke waren noch immer rappelvoll<br />
und die Fans wünschten sich einige Minuten<br />
mit jenen Männern auf dem Rasen, denen<br />
sie schon so oft und zahlreich in all den<br />
Jahren hinterhergereist waren. Die Spielertraube<br />
zog in Richtung Gästekurve und<br />
versuchte auch den Anstand zu bewahren,<br />
ein wenig gemeinsam zu feiern. Doch<br />
waren es einige Spieler, die in der Situation<br />
nichts Wichtigeres zu tun hatten, als<br />
auf ihre imaginäre Armbanduhr zu deuten<br />
und mittels Handbewegung den wartenden<br />
Flieger Richtung Flughafen Fuhlsbüttel<br />
zu symbolisieren. Es wurde auf gute<br />
Miene gemacht und halbherzig gehüpft.<br />
Ein Rafael van der Vaart, seines Zeichens<br />
Mannschaftskapitän, hat es überhaupt<br />
nicht für nötig gehalten, in die Kurve zu<br />
kommen oder zu klatschen und drehte auf<br />
halbem Wege prompt wieder um. Nicht viel<br />
besser war es um Trainer Thorsten Fink bestellt.<br />
Auch hier nur wenige Schritte Richtung<br />
Kurve und umso schneller wieder<br />
Richtung Reporter.<br />
Nachdem in den vorigen Wochen noch von<br />
einem regelmäßigen Fandialog die Rede<br />
war, zeigte sich hier leider die andere Seite<br />
der Münze. Es passt einfach nicht zusammen,<br />
dass sich die Spieler tatsächlich der<br />
breiten Unterstützung gewiss sind, dann<br />
aber nicht wissen (wollen), welche Opfer<br />
dafür gebracht werden. Nun sucht sich sein<br />
Hobby ja jeder selbst aus, doch für einen<br />
Großteil der <strong>HSV</strong>-Gemeinde ist es eben viel<br />
mehr als nur dieses: nämlich Lebensmittelpunkt<br />
und emotionale Bindung. Spieler<br />
und Trainer scheinen dagegen mehr an<br />
festgeschriebenen PR-Terminen interessiert<br />
zu sein, um dort wirksam in Erscheinung<br />
zu treten. Gerne verbrenne ich mir<br />
sprichwörtlich mit diesen Zeilen meine Finger,<br />
wenn dem anders ist. Doch die Wertschätzung<br />
von Spielern gegenüber Fans<br />
scheint bei weitem nicht ausgeglichen,<br />
sondern sich eher gen Boden zu neigen.<br />
(Ergänzung des Lektors: Dieses Fehlverhalten<br />
der Aktiven wird in dieser Ausgabe<br />
noch in zwei anderen – voneinander unabhängigen<br />
– Beiträgen angesprochen).<br />
Ausgabe 74<br />
37
Mehr als ein verpasster Flieger<br />
18,99 € Hoffenheim – Hamburger SV (1:4)<br />
Text + Fotos Stefan Weinowsky<br />
Die vielleicht letztmalige Gelegenheit, in<br />
die Provinz nach Hoffenheim zu fahren,<br />
wollte sich unser Fanclub United<br />
1887 natürlich nicht entgehen lassen<br />
und mobilisierte somit zu einem Reisebus, in deren<br />
Folge sich, auch über den OFC hinaus, reges<br />
Interesse zeigte.<br />
Glücklicherweise erhielten wir einen Busfahrer<br />
Namens Andreas, seines Zeichens selbst<br />
überzeugter <strong>HSV</strong>er, dem johlende Fußballfans<br />
eher vertraute statt lästige Gäste sind. Somit<br />
war das Eis schnell gebrochen und der Rasthof<br />
ALLERTAL nicht nur unser erster Rasthof,<br />
sondern auch während der gesamten weiteren<br />
Fahrt, ein Synonym für: „Alter fahr dringend<br />
den nächsten Parkplatz an, wir müssen<br />
mal dringend schiffen“.<br />
Apropos Autobahnparkplätze… Man ahnt es<br />
ja nicht, welch skurrile Dinge sich einem hier<br />
bieten können! Eine bulgarische LKW-Besatzung<br />
brachte es doch tatsächlich fertig, ohne<br />
den zartesten Ansatz von Scham oder schlechtem<br />
Gewissen, ihren völlig ramponierten Anhänger,<br />
mittels Spanngurten, Kuhfuß und in<br />
zu Hilfenahme eines wehrlosen Baumes, die<br />
letzten Spuren eines Verkehrsunfalles zu vertuschen.<br />
Man fühlte sich inmitten dieser Szenerie,<br />
ein wenig in einer asiatischen Reisegruppe, die<br />
ihre Kameras bzw. Handys unter einem Blitzlichtgewitter<br />
betätigten. Oleg und Bolek, mit<br />
Kippe im Hals und bandagierten Händen (!),<br />
schien dies nicht weiter zu kümmern, Hauptsache<br />
vor der nächsten deutschen Polizeistreife<br />
wieder weg sein.<br />
Zurück zum Wesentlichen und einige Stunden<br />
weiter, es mag in den frühen Mittagsstunden<br />
gewesen sein, gelangten wir unter Polizeieskorte<br />
direkt von der Autobahn auf den stadionnahen<br />
Busparkplatz. Wer es bequem mag,<br />
kommt hier genau auf seine Kosten, zumindest<br />
wird es nicht viele Stadien mit einem solch kurzen<br />
Antrittsweg zwischen Parkplatz und Stadionaufgang<br />
geben. Noch schnell ein paar schicke<br />
Fotos mit unserer Reisgruppe knipsen und unter<br />
Begutachtung des Sicherheitspersonals unserer<br />
38<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Zaunfahne die Kontrollen passiert, sicherten wir<br />
uns die aus unserer Sicht besten Stehplätze. „Der<br />
frühe Vogel kann uns mal“, führte aber auch zu<br />
einem prima Platz für unsere Zaunfahne.<br />
Schnell wurde den Anwesenden klar, dass nicht<br />
nur das Stadion ausverkauft sein würde, sondern<br />
dass der Hamburger Anhang den Gastgeber in<br />
Grund und Boden singen würde. So sollte es dann<br />
auch in einem lange nicht erwähnten Dauer-Support<br />
geschehen. Schlichte Texte, die keine höheren<br />
Schulabschlüsse erforderten, sondern von<br />
den geschätzten 6.000 Hamburgern inbrünstig<br />
ins Stadionrund geschmettert wurden. Eigenlob<br />
stinkt, aber das war wirklich geil!!<br />
Unsere Rothosen schickten sich dann auch emsig<br />
an, diese gute Laune nicht zunichte zu machen,<br />
in deren Folge sie einen verdienten 4:1 Auswärtssieg<br />
herausspielten. Einziger Wehrmutstropfen<br />
blieb der den Fans gebührende Anstand, sich<br />
ernsthaft (!) bei den zahlreich mitgereisten HS-<br />
Ver/innen zu bedanken. Ein Rafael van der Vaart<br />
schaffte es gar nicht erst ganz in die Kurve, als<br />
Kapitän wohlgemerkt, während unter anderem<br />
ein Dennis Aogo den Wink auf die nicht vorhandene<br />
Uhr machte und uns symbolisierte, der<br />
Fliege würde jeden Moment abheben. Ähnliches<br />
galt für Trainer Fink. Entschuldigung, aber<br />
schon mal darüber nachgedacht, wie lange und<br />
zu welchen Kosten unsereins mit dem Reisebus<br />
unterwegs war, um in dieses Scheiß Kaff zu gelangen?<br />
Da bedarf es sicherlich noch einiges an<br />
Fingerspitzengefühl, wenn ihr mal wieder behauptet,<br />
ihr wüsstet, welch tolle Fans ihr habt …<br />
Nachdem auch unser alter „Liebling“ Wiese nicht<br />
dem Hamburger Aufruf folgte, sich seinen Autogrammjägern<br />
zu stellen, leerte sich die Gästekurve<br />
nach und nach, um wieder die Fahrzeuge<br />
zu besteigen.<br />
Im Reisebus glaubte sich manch eine/r dann auf<br />
einem Helene-Fischer-Konzert, denn nicht nur der<br />
<strong>HSV</strong> regierte auf dieser Fahrt, sondern auch zunehmend<br />
der gepflegte deutsche Schlager. Mit<br />
eben diesen Klängen in den Ohren, wurden noch<br />
viele Galonen edlen Gerstensaftes verzehrt, manches<br />
Schlüsselloch begutachtet (haarige Angelegenheit)<br />
sowie auf den zahlreichen „ALLERTAL´S“<br />
dieser Welt, völlig überteuerte Höchstpreise für<br />
Lebensmittel ausgegeben, die ihren Namen nicht<br />
immer verdient haben.<br />
Kurzum, es ist immer wieder wunderschön, im<br />
Kreise gleichverrückter <strong>HSV</strong> Fans auf Reisen zu<br />
gehen. Danke allen, die dabei waren und an einem<br />
Strang gezogen haben. DER <strong>HSV</strong> ist eben<br />
viel mehr als ein eventuell verpasster Flieger nach<br />
Fuhlsbüttel oder Europa!<br />
Blick zurück<br />
nach vorn<br />
(Un-)zufrieden?<br />
Text Daniel Eglite Foto Witters<br />
Die vergangene Saison hatte es für<br />
uns <strong>HSV</strong>er mal wieder in sich. Da<br />
schlägt man den amtierenden Meister<br />
aus Dortmund zweimal in einer<br />
Saison und verkackt dann u. a. Heimspiele<br />
gegen <strong>Club</strong>s wie Fürth und Augsburg …<br />
Unglaublich! Lange war es nicht so einfach,<br />
einen Europapokal – Platz zu erreichen; sogar<br />
die Champions League war drin. Das lag<br />
nicht wirklich an der Qualität des <strong>HSV</strong>-Spiels,<br />
sondern an dieser total verrückten Saison, wo<br />
bis auf den absolut verdienten Meister, Bayern<br />
München, die Borussen aus Dortmund<br />
und die Pillendreher alle anderen Mannschaften<br />
dermaßen unbeständig gespielt haben …<br />
Aber, naja … Hätte der Hund nicht geschi …<br />
Platz 7 hat also tatsächlich für Gemaule in der<br />
Fanszene gesorgt. 3 Punkte (und ein paar geschossene<br />
Tore mehr) hätten zum Erreichen<br />
des Europapokals gereicht. Natürlich darf<br />
man da am Ende traurig sein, dass es nicht<br />
doch wieder ein kleines Wunder gab. Aber die<br />
Vorzeichen der Saison sahen doch ganz anders<br />
aus. Unser <strong>HSV</strong> wurde als klarer Favorit<br />
auf den Abstieg gehandelt; die Pleite in der<br />
ersten DFB-Pokal-Runde beim KSC (puh, war<br />
das heiß) sowie die Niederlagenserie zum Saisonstart<br />
schienen den sogenannten Experten<br />
recht zu geben: Das war es mit dem Dino …<br />
Aber dann passierte etwas, womit keiner so<br />
wirklich gerechnet hatte Punkt um Punkt<br />
ging es in der Tabelle aufwärts. Zwischendurch<br />
gab es zwar immer mal wieder Rückschläge,<br />
aber trotzdem ging es bergauf.<br />
Oft genug konnte man sich die Haare raufen,<br />
doch wenn man das große Ganze sieht,<br />
kann man in meinen Augen von Fortschritt<br />
sprechen! Vom fast Absteiger in der Vorsaison<br />
auf Platz 7 in der letzten – eindeutig eine<br />
Verbesserung!<br />
Das man dann gerade in den Planungen<br />
zur neuen Saison den Sportchef rauswerfen<br />
muss, ist irgendwie unglücklich. Zukünftig<br />
sollte man Gespräche über vorzeitige Vertragsverlängerungen<br />
in der Winterpause<br />
führen, dann kommt man nicht in so eine Situation.<br />
Mal sehen, was „der Neue“ so bringt.<br />
Abschließen möchte ich mit einer Strophe aus<br />
der Feder grandioser Dichter:<br />
„Doch wir geh‘n trotzdem immer noch zum<br />
<strong>HSV</strong>. Unsere Farben sind Schwarz-Weiß-Blau.<br />
Es regnet sowieso, das ist kein Grund nicht<br />
hinzugeh‘n und vielleicht bekomm‘ wir heute<br />
ja ein gutes Spiel zu seh’n.“ NUR DER <strong>HSV</strong>!<br />
Ausgabe 74<br />
39
Lesenswert!<br />
Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern<br />
Text Fabian Scharping<br />
Macht<br />
Katja Kraus<br />
252 Seiten, Paperback | 18,99 Euro<br />
Fischer Hc, ISBN 978-3100385048<br />
Katja Kraus hat durch acht Jahre Vorstandsarbeit<br />
unseren Verein mitgeprägt,<br />
indem sie mächtig die<br />
Vereinsgeschicke mitgelenkt hat – immerhin<br />
acht von 20 Jahren Supporteres <strong>Club</strong>.<br />
Damit hat sie vielleicht wie keine andere Frau die<br />
Arbeit des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s beeinflusst, auch<br />
wenn diese Aussage dem einen oder anderen<br />
nicht gefallen mag. Sie machte es!<br />
Ihr Buch handelt allerdings nur in zweiter Linie<br />
von dieser Zeit. In dem Buch geht es um Facetten<br />
des Phänomens „Macht“. Kraus berichtet<br />
aus Gesprächen mit verschiedenen AkteurInnen:<br />
Sportlern, Politikern, Journalisten und<br />
Unternehmern. Alle verbindet, dass sie in der<br />
Öffentlichkeit standen.<br />
Die Gesprächspartner sind verschiedener<br />
Couleur und demnach je nach Interesse des<br />
Lesers interessant. Sven Hannawald und Thomas<br />
Hitzlsperger haben mich nicht so bewegt. Interessanter<br />
waren da sicher Ron Sommer und Udo<br />
Röbel (ehemaliger Bild-Chefredakteur und der<br />
Mann, welcher bei der Gladbecker Geiselnahme<br />
ins Auto stieg). Highlights sind Politiker/innen<br />
wie Andrea Ypsilanti, Roland Koch, Ole von<br />
Beust und Björn Engholm.<br />
Der Aufbau ist interessant gewählt und<br />
überrascht den Leser erst einmal. In verschiedenen<br />
Kapiteln werden die Werdegänge ihrer<br />
Gesprächspartner nachgezeichnet, wobei sie<br />
nicht jeden einzeln bespricht und alle hintereinander<br />
aufreiht, sondern sich in Abschnitten<br />
über den Antrieb, zur Spitze, der Machtausübung,<br />
der Auflösung und dem Leben danach<br />
Gedanken macht.<br />
Bei der Lektüre wird der Leser allerdings den<br />
Verdacht nicht los, dass es sich um eine Hilfe zur<br />
Aufarbeitung der eigenen Geschichte handelt.<br />
Schon beim „Antrieb“ geht es darum, begabt,<br />
perfekt, „vorn“ zu sein, das Ringen um Anerkennung<br />
und mehr.<br />
Eindeutig zu kurz kommt dann die Beschreibung,<br />
was es heißt, Macht auszuüben. Wann,<br />
wo und wie gestalten, lenken, beeinflussen die<br />
Gesprächspartner? Hier wird das Buch dem Titel<br />
meines Erachtens nicht gerecht. Begleiterscheinungen<br />
und der entsprechende Status Quo der<br />
Mächtigen werden beschrieben. Mich hätte<br />
eher das „Machen“ interessiert als die Lebensumstände<br />
eines Mächtigen. Weil die Macht zu<br />
kurz kommt, hat man auch das Gefühl, dass es<br />
in diesem Buch primär um das Scheitern geht.<br />
So heißt das Kapitel „Die Auflösung“, welches<br />
den Machtverlust beschreibt. Allerdings zieht<br />
sich die Spur des Verlustes durch das gesamte<br />
Buch. Immer wieder ist vom Danach und Hinterher<br />
die Rede.<br />
Dass der erlittene Machtverlust der Protagonisten<br />
noch relativ frisch ist und zudem alle<br />
noch mitten im Leben stehen, ist einerseits ein<br />
Vorteil, da die Erinnerungen noch frisch sind,<br />
andererseits fehlt der nötige Abstand, um eventuelle<br />
nachhaltige Verletzungen oder Befreiungen<br />
ernsthaft benennen zu können.<br />
Erfrischend ist die Art und Weise, wie Kraus die<br />
Protagonisten und sich selbst hinterfragt. Wobei<br />
sie über niemanden urteilt. Im Gegensatz zu den<br />
Befragten beschreibt sie am Anfang des Buches<br />
den Rausch der Macht ehrlich.<br />
Sie zeigt die Mächtigen in ihrer Selbstwahrnehmung<br />
menschlich und trägt dabei zu einer<br />
veränderten Fremdwahrnehmung beim Leser<br />
bei. Etwas, was sie sich vielleicht in ihrer Funktion<br />
als Vorstand immer gewünscht hat.<br />
Was es für eine Fußballverückte heißt, sich die<br />
ganze Woche mit dem Thema zu befassen,<br />
kleidet sie intellektuell in wunderbare Worte.<br />
Als <strong>HSV</strong>-Fan wünschte man sich mehr davon<br />
im Buch. Aber vielleicht beglückt Kraus uns<br />
mit einem weiteren Buch über ihre Tätigkeit<br />
in unserem Vorstand: einem Buch wie diesem,<br />
welches keine schmutzige Wäsche wäscht, welches<br />
menschlich und nicht wertend ist, wo der<br />
Leser selbst die Möglichkeit hat, nachzudenken,<br />
sich eine eigene Meinung zu bilden oder eben<br />
ein Urteil zu unterlassen.<br />
Fußball Deine Fans –<br />
ein Jahrhundert deutsche Fankultur<br />
Text Philipp Markhardt<br />
„Fußball Deine Fans“, herausgegeben von Martin<br />
Thein, der bereits „Ultras im Abseits“ veröffentlicht<br />
hat, befasst sich mit 100 Jahren<br />
Fankultur in Deutschland. Dabei kommen dann<br />
auch die zahlreichen Facetten der deutschen<br />
Fankultur zum Vorschein. Eben so, wie man sie<br />
auf 240 Seiten zusammengefasst präsentieren<br />
kann. Hools, Ultras und Groundhopper ebenso,<br />
wie die „ganz normalen“ Fans und eben zahlreiche<br />
Mitautoren, die ihre ganz persönlichen<br />
Geschichten aufgeschrieben haben. Das geht<br />
zwar nicht all zu oft in die Tiefe, kann es auch<br />
gar nicht. Aber es gibt einen groben Überblick<br />
über die Fans in Deutschland und dürfte daher<br />
ein guter Einstieg sein in das Thema Fankultur.<br />
Egal, ob es um Fan-Sein in der DDR geht, um<br />
Fanprojekte oder Fanfreundschaften. Bemerkenswert<br />
hierbei ist insbesondere das Interview<br />
mit Heino Hassler.<br />
Fußball Deine Fans –<br />
ein Jahrhundert deutsche Fankultur<br />
Martin Thein<br />
237 Seiten, Paperback | 14,90 Euro<br />
Die Werkstatt, ISBN 978-3730700129<br />
40<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
The Secret Footballer – Ein Premier-League-Profi packt aus<br />
Text Ingo Thiel<br />
Die meisten Fußballer schaffen es schon<br />
in TV-Interviews kaum, klare und verständliche<br />
Worte zu finden. In Schriftform<br />
wird das selbst mit Ghostwriter<br />
meist völlig absurd und strotzt nur so von<br />
Langeweile oder Belanglosigkeiten. Umso erstaunlicher<br />
ist es, wenn ein Profi so amüsant<br />
schreibt, dass einem mehrfach vor Lachen die<br />
Tränen kommen. Und dabei noch so viele, tiefe<br />
Einblicke in das Leben eines Premier-League-<br />
Fußballers gewährt. Die Kolumnen des „Secret<br />
Footballer“ im „Guardian“ gehören deswegen<br />
zu den beliebtesten in England und das Buch<br />
ist auch in der deutschen Übersetzung hervorragend.<br />
Der Autor bleibt seit Jahren anonym,<br />
weil weder der Verband noch die Vereine oder<br />
Mitspieler und Trainer der englischen Profi-<br />
Ligen ein Interesse an den oft schonungslosen<br />
Einsichten in ihr Geschäft haben. Er beschreibt<br />
sein Leben als Profi mit einem Gehalt von<br />
25.000 Pfund pro Woche und den, wie er es<br />
ausdrückt, „ganz neuen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung“<br />
mit vielen schönen Anekdoten<br />
zu Partys englischer Fußballer, dem Verhalten<br />
von Spielerfrauen und fremdgehenden Kollegen.<br />
Aber auch davon, wie es sich anfühlt, gegen<br />
ManU ein Tor zu schießen, John Terry mit<br />
Schmackes in die Wade zu treten, Transfermodalitäten,<br />
komplizierten Verträgen und warum<br />
Spielerberater (zumindest die seriösen) besser<br />
sind als ihr Ruf. Dabei kommen auch kritische<br />
Dinge zur Sprache wie Mobbing und Rassismus<br />
in der Kabine, wettsüchtige Profis sowie Leistungsdruck<br />
und Depression. Interessant auch,<br />
was ein großer Teil der Profis auf der Insel von<br />
den eigenen Fans zu halten scheint.<br />
Äußerst amüsant, unterhaltsam geschrieben<br />
und dabei noch informativ. Eine tolle Lektüre<br />
für die Sommerpause. Und wer sich am<br />
Rätselraten beteiligen möchte, wer der „Secret<br />
Footballer“ ist: Auf der Internetseite<br />
www.whoistthesecretfootballer.co.uk gibt es<br />
viele Spekulationen über dessen Identität.<br />
The Secret Footballer –<br />
Ein Premier-League-Profi packt aus<br />
208 Seiten, Paperback | 12,90 Euro<br />
Die Werkstatt, ISBN 978-3-7307-0004-4<br />
Brasilien – Land des Fußballs<br />
Text Ingo Thiel<br />
Brasilien – Land des Fußballs<br />
Martin Curi<br />
352 Seiten, Paperback | 19,90 Euro<br />
Die Werkstatt, ISBN 978-3-7307-0003-7<br />
Martin Curi lebt seit mehr als zehn<br />
Jahren in Brasilien und ist durch<br />
das riesige Land gereist, um im<br />
Vorfeld der WM 2014 über Fans,<br />
Klubs, Stadien, Geschäft und Politik im brasilianischen<br />
Fußball zu berichten. Das Buch ist aber<br />
kein Reiseführer, sondern beleuchtet Historie,<br />
Hintergründe und Höhepunkte des Nationalsports,<br />
der für fast alle Brasilianer Lebensinhalt<br />
und Metapher ist. Er besucht Fanklubs und -kurven,<br />
begegnet in die Politik gegangenen Stars<br />
wie Romário, berichtet von Glaubenskulten und<br />
fanatischer Hingabe zu den Klubs, vom größten<br />
Turnier indianischer Fußballer und der jahrzehntelangen<br />
Korruption und Vetternwirtschaft.<br />
Herausragend sind die Anmerkungen zu den<br />
Veränderungen im Land im Hinblick auf WM<br />
und die Olympischen Spiele 2016, von Landenteignungen,<br />
Einschränkungen für Fans und<br />
wilder Preistreiberei, von der man hierzulande<br />
bislang noch nicht viel mitbekommen hat. Was<br />
in Deutschland diskutiert wird, ist im Land<br />
des Fußballs bereits Wirklichkeit: Sicherheitsmaßnahmen<br />
wie Fanregister, personalisierte<br />
Eintrittskarten und der Umbau des Symbols<br />
Maracana, das mit 200.000 Plätzen ursprünglich<br />
jedem Interessierten den Zugang zu einem<br />
Fußball-Spiel ermöglichen sollte, zu einem reinen<br />
Sitzplatz-Stadion. Dazu Eintrittspreise bei<br />
einem Meisterschaftsspiel von 35 – 50 Real,<br />
die für Fabrikarbeiter bei einem Monatslohn von<br />
510 Real unerschwinglich sind. Das Resultat ist<br />
ein Schnitt von 15.000 Zuschauern bei Meisterschaftsspielen.<br />
Neben der Vorstellung der<br />
großen Klubs findet man auch einen historischen<br />
Abriss und kommt zu einer erstaunlichen<br />
Erkenntnis: Die Deutschen haben den Brasilianern<br />
das Fußballspielen beigebracht. Natürlich<br />
wird der Nationalmannschaft Selecao mit den<br />
fünf WM-Titeln, der nationalen Tragödie der Finalniederlage<br />
1950 im eigenen Land, den Stars<br />
und dem „schönen Spiel“ viel Platz eingeräumt.<br />
Aber Curi beleuchtet auch über den Exportschlager,<br />
den brasilianische Fußballer darstellen und<br />
berichtet von den weniger Erfolgreichen, die es<br />
nur bis in die Brandenburg-Liga geschafft haben.<br />
Mit den Reportagen und Hintergrundberichten<br />
aus diesem Buch bekommt man einen<br />
prima ersten Einblick – eine sehr gute Vorbereitung<br />
auf die WM, vor allem, wenn man plant,<br />
nächstes Jahr zum Turnier nach Brasilien zu<br />
fahren.<br />
Ausgabe 74<br />
41
111 Gründe, den<br />
Hamburger SV zu lieben<br />
Interview mit Dr. Martin Brinkmann und Malte Laband<br />
Interview Hermann Meyer<br />
Pünktlich zum Saisonstart 2013/14<br />
erscheint im Verlag Schwarzkopf &<br />
Schwarzkopf eine neue Fußball-Buchreihe<br />
mit jeweils 111 Gründen seinen<br />
Lieblingsverein zu lieben. Insgesamt 21 Vereine<br />
mit nahezu allen wichtigen <strong>Club</strong>s der ersten<br />
Bundesliga, ebenso auch eine Auswahl der<br />
bedeutendsten Traditionsvereine der zweiten<br />
Bundesliga werden vorgestellt. Selbstverständlich<br />
wird es ein solches Buch auch über den<br />
Hamburger Sport-Verein geben. Wir sprachen<br />
in der Sommerpause mit einem der Initiatoren<br />
dieser einmaligen Reihe des Verlages Schwarzkopf<br />
& Schwarzkopf sowie mit einem der vier<br />
Hamburger Autoren.<br />
Ich bitte zunächst um eine kurze<br />
Vorstellung.<br />
Dr. Martin Brinkmann: Ich wurde 1976 in<br />
Bremerhaven geboren, spielte meine gesamte<br />
Jugend (wie Ex-Ministerpräsident David McAllister<br />
und der ehemalige Erst-, Zweit-, Dritt- und<br />
Viertligaspieler Hilko Ristau) beim TSV Bederkesa.<br />
Größter Erfolg meiner Fußballerkarriere:<br />
1. Sieger mit dem Team „Rudi München“ beim<br />
traditionellen Altherren- Hallen-Fußballturnier<br />
in Ruhpolding 2013. Ich lebe seit einigen Jahren<br />
in München als Lektor, Autor, Literaturkritiker,<br />
Literaturagent und seit Kindes beinen<br />
an – und jetzt wird’s für jeden <strong>HSV</strong>er eklig –<br />
grün-weiß!<br />
Malte Laband: Ich wurde 1983 in Niedersachsen<br />
geboren. An der Hand meines Vaters<br />
erklomm ich am 9. April 1994 erstmals<br />
die Stufen des Volksparkstadions, und damit<br />
war es um mich geschehen. Ich habe in<br />
den vergangenen Jahren zwei Bildbände über<br />
Fußball-Tätowierungen herausgegeben, war<br />
federführender Mitautor und Herausgeber des<br />
660-Seiten-Werkes „Kinder der Westkurve“<br />
und verfasste nun mit drei langjährigen Weggefährten<br />
das Buch „111 Gründe, den <strong>HSV</strong> zu<br />
lieben“. Heute, als zweifacher Familienvater,<br />
blicke ich oft wehmütig auf die „guten alten<br />
Zeiten“ zurück. Ich bin halt ein verklärter,<br />
leiden schaftlicher Fußballromantiker.<br />
Wie kam es zu dieser Buchreihe?<br />
Dr. Martin Brinkmann: Das Herz eines jeden<br />
Vereins sind ja die Fans – für sie ist diese<br />
Buchreihe gemacht. Denn die Spieler und Trainer<br />
können wechseln, selbst die Präsidenten<br />
und Manager sind eines Tages verschwunden,<br />
manchmal sogar zu einem konkurrierenden<br />
Verein. Doch die Seele, die immer da bleibt,<br />
das sind die Fans. Sie sind der zwölfte Mann,<br />
der auf den Rängen steht und der Mannschaft<br />
zujubelt, mit ihr leidet, wenn es nicht so richtig<br />
läuft, der in Sieg und Niederlage treu zum<br />
Verein steht. Was wären die Vereine ohne die<br />
Fans, und was wäre diese Reihe ohne ihre<br />
großartigen Autoren! Viele sind gestandene<br />
Journalisten, sie arbeiten für die SÜDDEUT-<br />
SCHE ZEITUNG, FAZ, BILD, SPIEGEL ONLINE,<br />
TAGESSPIEGEL, TZ, DIE WELT, HAMBURGER<br />
ABENDBLATT und viele andere. Manche sind<br />
auch bei Stadion- oder Fanzeitschriften engagiert,<br />
einige von ihnen sind bereits publizierte<br />
Buchautoren. Ganz besonders wichtig ist, dass<br />
sie ihren Verein aus dem Effeff kennen – sie<br />
wissen um die schönsten wie die schmerzlichsten<br />
Momente, um die größten Höhenflüge und<br />
die bittersten Niederlagen.<br />
Und Sie mussten diese „Fachleute“<br />
zusammencasten?<br />
Dr. Martin Brinkmann: Ja, das ist korrekt,<br />
jedenfalls fast alle. Und das kam so: Als ich<br />
mit meiner Idee – das war erst mal nur ein<br />
Buch, das Werder-Buch! – auf Verleger Oliver<br />
Schwarzkopf zukam, konnte ich ja nicht ahnen,<br />
dass er längst auf die gesamte erste und<br />
zweite Liga schielte. Er wusste nur noch nicht,<br />
wie er das wuppen sollte. Die erste Hürde bestand<br />
also darin, für jeden Verein den richtigen<br />
Autoren zu finden. Die Schreiber sollten schon<br />
echte Fans sein, keine x-beliebigen Journalisten,<br />
die alles Mögliche recherchieren können<br />
usw. Lange Rede, kurzer Sinn: Der <strong>HSV</strong> war<br />
noch zu vergeben und auf der Suche nach geeigneten<br />
Schreiberlingen stolperte ich zufällig<br />
über das wunderbare Mammut-Werk „Kinder<br />
der Westkurve“. Ich kontaktierte Herrn Laband<br />
und so kam der Stein ins rollen.<br />
Die meisten anderen Bücher dieser Reihe<br />
haben nur einen Autor, manche zwei.<br />
Weshalb wurde das <strong>HSV</strong>-Buch gleich von<br />
vier Autoren geschrieben?<br />
Malte Laband: Zeit. Es mangelte schlichtweg<br />
an der nötigen Vorlaufzeit. Zwischen dem<br />
ersten Kontakt von Herrn Brinkmann und mir<br />
und der komplett fertigen Manuskriptabgabe<br />
beim Verlag lagen gerade einmal 120 Tage.<br />
So gern ich es allein gemacht hätte – es war<br />
in der Kürze der Zeit unmöglich. Und so nahm<br />
ich den Telefonhörer zur Hand, rief ein paar<br />
gute Freunde an, mit denen ich in der jüngeren<br />
Vergangenheit gerade das Buch „Kinder der<br />
Westkurve“ herausgebracht hatte, und versammelte<br />
in wenigen Minuten eine verlässliche<br />
Truppe: Jörn von Ahn, Thorsten Eikmeier<br />
und Philipp Markhardt.<br />
Am Ende aber war es ganz gut, denn acht<br />
Augen sehen mehr als zwei und ein chronisches<br />
Pedantentum, wenn es um den <strong>HSV</strong><br />
geht, tat sein Übriges dazu, dass „111 Gründe,<br />
den <strong>HSV</strong> zu lieben“ schlussendlich erfolgreich<br />
beim Verlag eingereicht werden konnte und<br />
trotz der kurzen Arbeitszeit auf Genauigkeit<br />
geachtet wurde. So fährt nämlich Lotto King<br />
Karl mit Carsten Pape entgegen der landläufigen<br />
Meinung nicht auf einem Kran vor der<br />
Nordtribüne nach oben, sondern auf einer<br />
Hebebühne. Auf der steht allerdings „Knaack<br />
Krane“. Dies aber nur nebenbei und um es auch<br />
noch mal klarzustellen.<br />
42<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Exklusiver Buchauszug aus<br />
„111 Gründe, den <strong>HSV</strong> zu lieben“<br />
Weil der <strong>HSV</strong> wirklich von<br />
Schiedsrichtern verpfiffen wird<br />
Fragen Sie mal nach einem beliebigen Spiel<br />
den Fan eines beliebigen Vereins nach<br />
der Schiedsrichterleistung. Die Antwort<br />
wird sich einpendeln zwischen „eher<br />
durchschnittlich“ und „absolute Sauerei, der<br />
Typ gehört in den Knast“. Einen Fan, der mit<br />
den Entscheidungen des Referees einverstanden<br />
ist, gibt es nicht. Selbst ein Anhänger der<br />
Bayern würde noch mit seinem Schiri-Schicksal<br />
hadern – und die werden bekanntlich seit Jahren<br />
bevorzugt. In Ausnahmefällen mögen auch<br />
schier unglaubliche Verletzungsmiseren oder<br />
katastrophale Platzverhältnisse als Erklärung<br />
für Niederlagen genannt werden, die Schiedsrichter<br />
werden es immer. Die Spielleiterinnen<br />
und Spielleiter, die mittlerweile eher Gelb als<br />
Schwarz tragen, bieten sich tatsächlich hervorragend<br />
als Sündenböcke an. Besonders Trainer<br />
und Spieler ziehen den Schiri-Joker bei jeder<br />
sich bietenden Gelegenheit. Vor allem deshalb,<br />
weil sie so von eigenen Fehlern ablenken können.<br />
Auch die Fans schießen sich gern auf die<br />
Frau oder den Mann an der Pfeife ein, schließlich<br />
kommt man so nicht in die missliche Lage, den<br />
eigenen Verein kritisieren zu müssen. Letztlich<br />
bliebe ansonsten ja auch nur noch das anerkennende<br />
Lob für den Gegner. Auch keine Option.<br />
Grundsätzlich muss man das ewige Genörgel<br />
allerdings relativieren. Die bestens ausgebildeten<br />
Schiedsrichter stehen in den meisten<br />
Fällen völlig zu Unrecht in der Kritik. Prozentual<br />
betrachtet ist ihre Fehlerquote verschwindend<br />
gering. Die Damen und Herren leisten<br />
selbst unter schwierigsten Bedingungen eine<br />
hervorragende Arbeit und erkennen oft schon<br />
innerhalb von Sekunden, was Millionen Hobby-<br />
Schiris erst in der fünften Fernsehzeitlupe im<br />
TV erahnen. Der Vorwurf vieler Fanlager, ihr<br />
Verein würde systematisch benachteilig, ist<br />
haltlos. Eine gezielte Benachteiligung seitens<br />
des Verbandes gegen einen <strong>Club</strong> ist nichts weiter<br />
als eine Phantasie, die dem fanatischen Verfolgungswahn<br />
einiger Fans entspringt, die sich<br />
nicht damit abfinden wollen, dass ihr Team einfach<br />
nur unterer Bundesligadurchschnitt ist.<br />
Lediglich in einem Fall lässt sich eine Verschwörung<br />
nicht von der Hand weisen: beim<br />
<strong>HSV</strong>. Denn hier wird ein Verein an Erfolgen gehindert,<br />
die er ohne entsprechende Maßnahmen<br />
zweifelsohne erringen würde. Wirklich.<br />
Es würde schlicht und ergreifend den Rahmen<br />
sprengen, all die Beispiele aufzuzählen, die<br />
belegen, dass auf Lehrgängen offenbar nicht<br />
nur das übliche Regelwerk, sondern auch das<br />
Malträtieren des Vereins von der Elbe gelehrt<br />
wird.<br />
Was <strong>HSV</strong>-Fans bereits längst ahnten, wurde<br />
am 21. August 2004 zur Gewissheit. In der<br />
ersten Runde des DFB-Pokals traf der <strong>HSV</strong> auf<br />
den Regionalligisten SC Paderborn. Im Laufe<br />
der Partie sprach der Schiedsrichter Robert<br />
Hoyzer dem Underdog zwei äußerst dubiose<br />
Strafstöße zu und zückte gegen den zu<br />
Recht aufgebrachten Emile Mpenza die rote<br />
Karte. Der <strong>HSV</strong> schied überraschend und zu<br />
Unrecht aus.<br />
Als die Vorfälle Monate später aufgeklärt<br />
wurden, war man allerorten bemüht, den<br />
Skandal in Anbetracht der bevorstehenden<br />
WM im eigenen Lande klein zu halten. Robert<br />
Hoyzer konnte letztlich eine Verstrickung in<br />
Wettmanipulationen nachgewiesen werden,<br />
er wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.<br />
Die Betitelung als „Hoyzer“ gilt bis heute als<br />
Schiedsrichterbeleidigung, die auch als solche<br />
sanktioniert wird. Dem <strong>HSV</strong> wurde lediglich<br />
eine Entschädigung in Höhe von 2 Millionen<br />
Euro – eine davon durch die Ausrichtung<br />
eines Freundschaftsspiels gegen China – zuteil.<br />
Ein Witz also in Anbetracht des fast sicheren<br />
Gewinns des DFB-Pokals. Wirklich.<br />
• Weil der <strong>HSV</strong> ein Ziel hat, das für Real<br />
Madrid, Liverpool und Inter Mailand<br />
für immer unerreichbar ist<br />
• Weil die Uhr immer weiter tickt<br />
• Weil eine der größten Legenden<br />
niemals in der Startelf stand<br />
• Weil ein Fuß beim <strong>HSV</strong><br />
vier Tonnen wiegt<br />
• Weil das Volksparkstadion (k)eine triste<br />
Betonschüssel ist!<br />
• Weil beim <strong>HSV</strong> selbst Goethe einmal<br />
eine Ausnahme macht<br />
• Weil eine Raute mehr sagt als<br />
1000 Worte<br />
• Weil Hamburg bis 1963 eine echte<br />
Festung hatte<br />
• Weil der <strong>HSV</strong> meerumschlungen ist<br />
• Weil sich 72.000 Mitglieder nicht<br />
irren können<br />
Diese und 100 weitere Gründe gibt es ab<br />
August in dem Buch „111 Gründe, den<br />
Hamburger SV zu lieben“ überall im Handel!<br />
111 GRÜNDE, DEN HAMBURGER SV<br />
ZU LIEBEN<br />
Eine Liebeserklärung an den großartigsten<br />
Fußballverein der Welt<br />
Jörn von Ahn, Thorsten Eikmeier,<br />
Malte Laband, Philipp Markhardt<br />
ca. 288 Seiten | Broschur<br />
ISBN 978-3-86265-259-4<br />
Originalausgabe | 9,95 EUR<br />
Erscheint im August 2013 zum Start der<br />
Bundesliga!<br />
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag<br />
Ausgabe 74<br />
43
Runde Sache<br />
Der Kulturstammtisch des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s<br />
Text Herr Wendt Foto <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Am 29. September 2012 feierte der<br />
Hamburger SV bekanntlich sein<br />
125-jähriges Vereinsjubiläum, während<br />
Ende März 2013 der <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> zum zweiten Mal „nullte“. Ein schöner Anlass,<br />
um für die Mitglieder und Fans ein Jubiläumsprogramm<br />
auf die Beine zu stellen.<br />
Da traf es sich gut, dass mit dem Buch „Kinder<br />
der Westkurve“ just zum 125-jährigen Geburtstag<br />
des Vereins ein 660 Seiten starkes Buch<br />
herauskam, das sich als erstes seiner Art ausschließlich<br />
mit 125 Jahren Fangeschichte befasste<br />
und von allen Seiten hochgelobt wurde.<br />
So entstand die Idee, gemeinsam mit den Autoren<br />
einen „Kulturstammtisch“ ins Leben zu<br />
rufen, der sich zwischen November und April<br />
mit fanrelevanten Themen beschäftigen sollte.<br />
Angedacht war es, lockere Diskussionsrunden<br />
samt Lesungen zu organisieren, die im Sportpub<br />
Tankstelle stattfinden sollten, und zwar möglichst<br />
jeden Monat.<br />
Zugegeben, die erste Lesung zur Frage „Wie<br />
war es früher?“ lockte noch nicht ganz so viele<br />
Interessierte in die Tanke. Trotzdem gab es einen<br />
interessanten<br />
Austausch jüngerer<br />
und älterer <strong>HSV</strong>er.<br />
Musste halt nur noch die Werbung intensiviert<br />
werden, denn am 28. November stand<br />
das Thema „Fankultur in Großbritannien“ an,<br />
zu dem wir den englischen Journalisten und Liverpool-Anhänger<br />
Adrian Tempany begrüßen<br />
durften. Dieser schreibt derzeit über den Niedergang<br />
der Fankultur auf der Insel und war zufälligerweise<br />
gerade zu Recherche-Zwecken in<br />
Deutschland und natürlich auch beim <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> unterwegs. Schockierend, was Tempany<br />
zu berichten hatte und ein mahnendes<br />
Beispiel, was passieren kann, wenn der Fußball<br />
nur noch dem Profitstreben unterliegt. Es folgte<br />
erst im März ein weiterer Kulturstammtisch zum<br />
Thema „Fanfreundschaften“. Hier konnten wir<br />
zahlreich angereiste Rostocker begrüßen, mit<br />
denen sich eine angeregte Diskussion entspann,<br />
die bis tief in die Nacht dauerte. So wurden<br />
ausgiebig die früheren Kontakte an die Ostsee<br />
beleuchtet. Ebenso, wie das mittlerweile doch<br />
teilweise recht angespannte Verhältnis zueinander.<br />
Doch keine Sorge, es blieb friedlich.<br />
Am 28. März, also am 20. Geburtstag des <strong>HSV</strong><br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>s, musste das Thema natürlich<br />
genau so lauten. Langjährige und jüngere<br />
Mitglieder diskutierten über den Werdegang<br />
des SC und hatten auch Kritisches anzumerken.<br />
Brisant sollte es dann im April werden.<br />
Mit „Keep politics out of football?“ sollte ein<br />
Blick in die weniger ruhmreichen Tage der Fans<br />
des <strong>HSV</strong> und auf die Entwicklung über die Jahre<br />
geworfen werden. Hierzu hatten wir neben einem<br />
Aktivisten aus den 1980er-Jahren auch<br />
einen Fan eingeladen, der aufgrund der rechten<br />
Umtriebe beim <strong>HSV</strong> damals seinem Verein<br />
den Rücken kehrte. Die Diskussion zu diesem<br />
Thema darf wohl mit Recht als äußerst intensiv<br />
und kontrovers bezeichnet werden und war<br />
ein toller Erfolg.<br />
Neben der Kulturstammtisch-Reihe konnten<br />
außerdem noch zwei andere Leseabende mit<br />
freundlicher Unterstützung des <strong>HSV</strong>-Fanprojekts<br />
und der Fanbetreuung mit den „Kindern<br />
der Westkurve“ organisiert werden. So zum Einen<br />
eine kurzweilige Lesung im Fanhaus sowie<br />
ein Besuch „Auswärts“ bei der <strong>HSV</strong>-Fanszene<br />
Berlin. Beide Veranstaltungen drehten sich um<br />
die Auswärtsfahrten im Laufe der Jahrzehnte<br />
und waren reich an Anekdoten.<br />
Wer selbst einmal eine Lesung der „Kinder<br />
der Westkurve“ bei seinem Fanclub organisieren<br />
möchte, der kann sich an den <strong>HSV</strong>-<br />
Fanbeauftragten Thorsten Eikmeier unter<br />
fanbetreuung@hsv.de wenden.<br />
Um ein wenig Appetit<br />
zu machen, hier ein<br />
paar Auszüge von<br />
Rezensionen des Buches:<br />
schwatzgelb.de<br />
Nach dem Motto „von Fans für Fans“ ist wohl eins<br />
der großartigsten Werke über Fans entstanden, das<br />
man in seinem Bücherregal haben kann. Der einzige<br />
wirkliche Makel des Buches ist, dass es nicht über die<br />
BVB-Fanszene ist. (…)<br />
Übersteiger Nr. 109<br />
(...) Das Buch beeindruckt schon durch sein Äußeres.<br />
So schwer wie eine Kiste Bier, perfekt im Druck, edel<br />
44<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
in der Aufmachung. Was einem das Herz erwärmt<br />
ist diese unnachsichtige Härte gegen<br />
sich selbst und die Akribie, mit der die Macher<br />
Stunden, Tage Jahre, Dekaden ihr Herzblut in<br />
dieses Mammut-Projekt gesteckt haben müssen,<br />
die Fanszene und das Drumherum ihres<br />
Vereins abzubilden. Jeder der Mitarbeiter an<br />
diesem Heft könnte wahrscheinlich sofort logistisch<br />
ein Bundesministerium leiten (…).<br />
11freunde.de<br />
(…) Ein Buch direkt aus dem Block: Der<br />
660- Seiten-Wälzer »Kinder der Westkurve –<br />
Die Geschichte der <strong>HSV</strong>-Fans« setzt Maßstäbe<br />
in Sachen Fanretrospektive (…).<br />
Grenzstadtkurier Nr. 7<br />
(…) Entstanden ist das beste Buch, das jemals<br />
über eine deutsche Fanszene geschrieben<br />
wurde (…).<br />
Unterwegs-Blog<br />
(…) Man muss diese „Bibel“ nicht genauer erklären,<br />
man muss sie kaufen. Man darf gespannt<br />
sein, ob es irgendeine Szene in Europa schafft,<br />
dieses Werk zu toppen! Ein neuer Meilenstein,<br />
den die Hamburger hier produziert haben, 10<br />
Respektpunkte ! (von einem, den die <strong>HSV</strong>-Szene<br />
normal nicht sonderlich interessiert) (…).<br />
Ausgabe 74<br />
45
Aus den Fanclubs<br />
<strong>HSV</strong>-Vorstand Oliver Scheel zu Besuch beim <strong>HSV</strong>-Fanclub Baccum<br />
Am letzten Sonntag (28.04.2013) konnte<br />
der <strong>HSV</strong>-Fanclub Baccum hohen Besuch<br />
aus Hamburg im Vereinslokal<br />
Hense begrüßen. Das Vorstandsmitglied des<br />
Hamburger Sportvereins, Herr Oliver Scheel, besuchte<br />
den Baccumer Fanclub von 1999. Nach<br />
einem gemeinsamen Mittagessen mit dem Fanclubvorstand<br />
fand eine interessante Talkrunde<br />
mit allen Mit gliedern, dem Anhang und Kindern<br />
statt. Oliver Scheel stellte sich geduldig<br />
allen Fragen und glänzte auch mit seiner sehr<br />
sympathischen Art bei kritischen Themen. Neben<br />
Herrn Scheel berichtete Jens Wagner von<br />
der Fanvereinigung <strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong> zu aktuellen<br />
Themen der <strong>Supporters</strong>, von Fanzusammenkünften<br />
im Ausland und von der Aktion „Unsere<br />
Kurve“. Als Überraschungsgast begrüßte Opa<br />
Anton, der wohl dickste Bauer des Emslands,<br />
alle Gäste. Opa Anton erkundigte sich bei Oliver<br />
Scheel, ob er nicht der S’Oliver wäre und ob eine<br />
Verwandtschaft zum Altkanzler Scheel bestehe.<br />
Neben vielen „Dönkes“ und lustigen Liedern<br />
brachte er dem Hamburger Besuch die Kornregion<br />
Emsland auf „seine Art“ nahe.<br />
Am Ende der Veranstaltung überreichte der<br />
1. Vorsitzende Marco Mengering seinen Gästen<br />
einen Fanschal des <strong>HSV</strong>-Fanclubs sowie<br />
eine Flasche des eigenen „<strong>HSV</strong>-Schlückchen“.<br />
Herr Oliver Scheel bedankte sich für die Einladung<br />
und den schönen Nachmittag mit einem<br />
signierten Mannschaftsfoto und einigen<br />
Freikarten fürs Heimspiel Hamburger SV – VfL<br />
Wolfsburg. Oliver Scheel überbrachte noch<br />
Grüße vom Kultmasseur des <strong>HSV</strong> – Hermann<br />
Rieger. Hermann hatte geplant, den Fanclub<br />
als Überraschung mit zu besuchen, musste<br />
aber Sonntagmorgen aus gesundheitlichen<br />
Gründen absagen. Hermann Rieger versprach<br />
aber einen späteren Besuch des Fanclubs.<br />
Im Anschluss an die Talkrunde stärkten sich<br />
die Fanclubmitglieder bei Kaffee und Kuchen<br />
und verfolgten danach das Bundesligaspiel<br />
auf Schalke. Rundum ein gelungener<br />
<strong>HSV</strong>-Sonntag.<br />
Foto von links nach rechts: Stefan Hense (Kassenwart), Matthias Bökers (2. Vorsitzender),<br />
Oliver Scheel (Vorstand Hamburger SV), Marco Mengering (1 Vorsitzender),<br />
Christian Großepieper (Schriftführer), Jens Wagner (<strong>HSV</strong>-<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>)<br />
Blue-Danube Ulm betreute die <strong>HSV</strong> U11 beim Mini Masters des TSV Neu-Ulm<br />
46<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Fünf Jahre OFC United 1887! 26.03.2008 – 26.03.2013<br />
„Aller Anfang ist schwer“ oder „entsteht im<br />
ganz kleinen Rahmen“, so in etwa gestaltete<br />
sich auch unser Unterfangen, so ganz „offiziell“<br />
in die Familie der <strong>HSV</strong>- Fanclubs adoptiert<br />
zu werden.<br />
Mit einer Konstellation aus zwei befreundeten<br />
Pärchen, die passenderweise<br />
anfänglich alle relevanten<br />
Posten besetzten, die solch eine Fanclubarbeit<br />
eben auch mit sich bringt, wuchs man recht<br />
flott auf bis zu zwanzig Personen an. Rückwirkend<br />
sind es runde fünfzehn und von den Gründungsmitgliedern<br />
sind nur noch zwei vertreten.<br />
Weitaus positiver hervorzuheben ist jedoch die<br />
Erkenntnis, dass man mit seiner <strong>HSV</strong> – Verrücktheit,<br />
im positiven Sinne, nie allein war<br />
und es auch heute nicht ist. Passenderweise<br />
soll hierzu Erwähnung finden, dass unserem<br />
Fanclub sogar eine eigene Hymne komponiert<br />
und musiziert wurde, nämlich das Lied „United<br />
1887“ von der Gruppe „Lautverschiebung“<br />
(einfach mal googlen).<br />
Ähnlich laut und gut gelaunt geht es seit den<br />
letzten fünf Jahren auch insbesondere auf<br />
den gelegentlichen Reisebusfahrten in der<br />
Ferne oder den Sommergrillfesten sowie den<br />
Weihnachtsfeiern her. Letztere erwies sich speziell<br />
bei einem mittelalterlichen Festmahl als<br />
einen der Höhepunkte der vergangenen Zeit.<br />
Darüber hinaus zeigten wir auch auf dem Buxtehuder<br />
Altstadtfest Präsenz, in Form eines<br />
fanclubeigenen Infostandes, sowie der Beteiligung<br />
an dem „Hamburger Weg“. Eine Freundschaft<br />
entwickelte sich in eben dieser Zeit auch<br />
zu dem ebenfalls in Buxtehude befindlichen<br />
Fanclub „1887er Buxtehude“.<br />
Dem <strong>HSV</strong> die Treue zu halten ist für uns eine<br />
Selbstverständlichkeit, ebenso diese Gelegenheit<br />
zu nutzen, um an dieser Stelle dem<br />
<strong>HSV</strong>- <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> für seine tatkräftige<br />
Unterstützung zu danken, sei es für bereitgestelltes<br />
Material oder die Mühe, für jedes Anliegen<br />
ein offenes Ohr und oftmals auch eine<br />
passende Lösung für seine Fanclubs zu finden!<br />
Erreichen könnt ihr uns mittels Facebook,<br />
per E-Mail: united1887@gmx.de oder über<br />
unsere schlichte Homepage:<br />
www.united1887.npage.de<br />
Am Wochenende 10. – 12. Mai 2013 betreute<br />
der <strong>HSV</strong> Fanclub Blue Danube<br />
Ulm, wie in den letzten Jahren, die U11<br />
des <strong>HSV</strong>. Am Freitag vor Turnierbeginn machten<br />
die Kids nach Ankunft in Ulm mit Blue Danube-Betreuern<br />
einen Stadtrundgang, inklusive<br />
Besteigung des höchsten Kirchturms der Welt,<br />
nämlich des Turms des Ulmer Münsters. Anschließend<br />
ging es ins Donaustadion, um das<br />
Spiel des SSV Ulm gegen Eintracht Trier zu sehen<br />
(2:1). Blue Danube hatte für Eintrittskarten<br />
und Verpflegung für Spieler, Trainer und Eltern<br />
der U11 gesorgt. Als kleines Highlight durften<br />
die Kinder vor dem Spiel mit den Mannschaften<br />
einlaufen und nach dem Spielende kleine<br />
Fanartikel des SSV als Andenken mitnehmen.<br />
Am Samstag begannen die Vorrundenspiele bei<br />
noch erträglichem Wetter. Die <strong>HSV</strong> Mannschaft<br />
begann mit klaren Siegen gegen Mannschaften<br />
aus der Region sowie mit einem knappen Sieg<br />
gegen den FC Kaiserslautern, musste sich aber<br />
schon gegen die Stuttgarter Kickers mit 2:1 geschlagen<br />
geben. Nach einem Unentschieden<br />
gegen Eintracht Frankfurt wurde damit klar,<br />
dass es in der Zwischenrunde sehr schwer werden<br />
würde.<br />
Den Spieltag schlossen die Spieler mit ihren<br />
Gasteltern in einem Erlebnisbad ab.<br />
Am Sonntag wurde das Wetter selbst für Hamburger<br />
sehr ungemütlich und die Spiele fanden<br />
im Dauerregen bei großer Kälte statt.<br />
Gott sei Dank konnte das von Blue Danube<br />
bereitgestellte Zelt mit einer Gasheizung den<br />
Spielern in den Spielpausen etwas Trockenheit<br />
und etwas Wärme spenden. In den Spielen<br />
der Zwischenrunde gegen die Stuttgarter<br />
Kickers, den FC Zürich und Fortuna Düsseldorf<br />
war die <strong>HSV</strong>-Mannschaft leider chancenlos<br />
und verlor jeweils klar mit 3:0 bzw. 2:0.<br />
Also konnte nur noch um die Plätze gespielt<br />
werden. Nach spannenden Spielen jeweils entschieden<br />
durch 9-Meter-Schießen (Sieg gegen<br />
Mainz 05 und Niederlage gegen den FC Ingolstadt)<br />
erreichte der <strong>HSV</strong> letztlich den 14. Platz<br />
von 36 Mannschaften.<br />
Insgesamt war das Mini Masters wieder ein<br />
Highlight für die Mannschaft und den betreuenden<br />
Fanclub Blue Danube Ulm. Trotz des<br />
sehr schlechten Wetters hatten alle Beteiligten<br />
wieder Spaß und Kinder, Trainer, Eltern und<br />
Fanclub-Betreuer freuten sich über dieses Wiedersehen<br />
nach dem U11-EUROCUP im Januar.<br />
Allen Beteiligten vielen Dank für die Vorbereitungen<br />
und Unterstützung.<br />
Blue Danube Ulm freut sich auf den nächsten<br />
Auftritt einer <strong>HSV</strong>-Jugendmannschaft hier in Ulm.<br />
NUR DER <strong>HSV</strong><br />
Ausgabe 74<br />
47
Nur der <strong>HSV</strong>!<br />
Über einen Fußballfan<br />
Text Annabell Wulff<br />
Überall stehen Busse und Autos, aus<br />
denen die Menschen lachend, voller<br />
Erwartungen und brüllend aussteigen.<br />
Chöre stimmen „H – S – V!“ an,<br />
aus der anderen Richtung hört man das Echo<br />
„Nur der <strong>HSV</strong>!“. Ein 46-jähriger Mann steigt<br />
langsam aus seinem Auto aus. Er genießt die<br />
Atmosphäre, in die er gerade eintaucht. Mit<br />
schwarzem Shirt, dunkler Hose, kaum Haaren<br />
auf dem Kopf und einer großen Hakennase<br />
steht er mitten drin in der Menge der Fans –<br />
Matthias eben.<br />
Es ist Samstagmittag, die Sonne scheint, es<br />
riecht nach Frühling und tausende <strong>HSV</strong>-Fans<br />
stehen auf dem Parkplatz in Augsburg vor dem<br />
Stadion. Für diese Anhänger des Fußballclubs<br />
ist es kein normaler Samstag.<br />
Es ist das letzte Saisonspiel der Fußball Bundesliga<br />
– die Würfel sind gefallen – der <strong>HSV</strong><br />
ist nicht abgestiegen. Wider allen Erwartungen<br />
hat der Hamburger Sport-Verein den Klassenerhalt<br />
geschafft und darf weiterhin in der ersten<br />
Bundesliga spielen, was durchaus anzuzweifeln<br />
war, da der Verein in 33 Spielen gerade<br />
mal acht Spiele gewonnen hat.<br />
Es wird lauter. Gerade ist ein Fanbus mit geschätzt<br />
40 Leuten aus München angekommen,<br />
Matthias strahlt übers ganze Gesicht, er<br />
kennt einige Gesichter, die aus dem Bus steigen.<br />
„Matthias, du bist auch da!“, „Klar, das<br />
letzte Spiel lass‘ ich mir nich‘ entgehen!“. Sie<br />
fangen an, zu fachsimpeln. Fußball ist nur eines<br />
von vielen Themen bei solchen Gesprächen;<br />
sie reichen vom ersten Kind bis zur Frau,<br />
von der Anreise bis hin zu „Was hast du denn<br />
seit dem letzten Mal, als wir uns gesehen haben,<br />
so gemacht?“. Auf das Wiedersehen muss<br />
man natürlich anstoßen, mit Holsten, – womit<br />
auch sonst. Das ist nicht das erste Bier und<br />
wird auch bei weitem nicht das Letzte an diesem<br />
Tag bleiben. Alkohol verbindet eben. Fußball<br />
auch. Und der <strong>HSV</strong> erst recht.<br />
Dass das Spiel gleich beginnt, ist vielen der<br />
Fußballfans eigentlich egal. „Ich hab‘ den <strong>HSV</strong><br />
so oft spielen sehen, da sind mir die Leute und<br />
die Gespräche mit ihnen wichtiger“. Matthias<br />
ist seit seiner Kindheit ein großer Anhänger<br />
des <strong>Club</strong>s. Er ist in Wedel aufgewachsen,<br />
damals immer mit dem Fahrrad zum alten<br />
Volksparkstadion gefahren und hat dort seine<br />
Mannschaft zum Sieg gebrüllt. Heute geht es<br />
mehr um die Auswärtsfahrt an sich als um das<br />
Spiel im Stadion.<br />
Kurz vor Anpfiff betreten wir das Stadion, eine<br />
kleine Arena in der etwa 30.000 Zuschauer<br />
Platz finden. Der <strong>HSV</strong> Fanblock ist restlos ausverkauft.<br />
„Wo müssen wir denn hin? Hast du<br />
die Karten?“. – So langsam kommt der Alkoholkonsum<br />
von Matthias zum Vorschein. Ich<br />
führe ihn zu seinem Platz. Ganz gemütlich läuft<br />
er die zig Treppenstufen bis zur letzten Reihe<br />
des Blocks hinauf. Auf dem Weg dorthin trifft<br />
er einige Bekannte und ein paar Bier kommen<br />
auch noch dazwischen. „Du? Hier? Geil dich zu<br />
sehen!“, ein alter Mann steht neben Matthias,<br />
er ist fahl und grau, aber sehr glücklich und<br />
begeistert. Sie scheinen sich gut zu kennen.<br />
Sie sprechen über ihre Familien und die letzten<br />
Monate. Der Trikottausch der beiden am<br />
Ende des Gesprächs scheint nur reine Formsache<br />
zu sein. Matthias hat sein schwarzes Shirt<br />
mit der Aufschrift ‚Exilhamburger‘, das er sich<br />
beim letzten Heimatbesuch in Hamburg hat<br />
machen lassen und auf das er sehr stolz ist,<br />
gegen ein Blau-weiß gestreiftes Hemd eingetauscht.<br />
„Sieht gar nicht schlecht aus!“. Beide<br />
lachen, freuen sich über ihr neugewonnenes<br />
Shirt, verabschieden sich und gehen weiter zu<br />
ihren Plätzen.<br />
Der Spielverlauf ist reine Nebensache. Die<br />
Fangesänge, das Raunen der Menge und die<br />
Gespräche mit den Nachbarn scheinen viel<br />
wichtiger zu sein. Als der <strong>HSV</strong> Null zu Eins in<br />
Rückstand liegt, interessiert sich Matthias nicht<br />
mehr im Geringsten für das, was auf dem Platz<br />
passiert. Und selbst wenn die Spieler, die unten<br />
auf dem Platz kämpfen, für ein paar Minuten<br />
seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben,<br />
tut er das mit einem lauten „Ihr seid so scheiße!<br />
Ihr verliert sogar gegen Augsburg!“ ab.<br />
„Sechs Mal deutscher Meister, drei Mal Pokalsieger,<br />
IMMER ERSTE LIGA! <strong>HSV</strong> – hey, hey,<br />
hey, hey, hey!“ dröhnt es aus dem <strong>HSV</strong>-Block.<br />
– Und Matthias brüllt mit voller Leidenschaft<br />
mit. Das ist wohl der Gesang, der den Fans<br />
die ganze Saison über Mut gemacht hat. An<br />
den Abstieg des Vereins wollte keiner so wirklich<br />
glauben. Der <strong>HSV</strong>? Abstieg? NIEMALS!<br />
Seit Gründung der Fußball Bundesliga 1963<br />
48<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
durch den Hamburger SportV-erein, und diverse<br />
andere <strong>Club</strong>s, ist der Verein dauerhafter<br />
Bestandteil der ersten Bundesliga – im Gegensatz<br />
zu allen anderen Vereinen, die entweder<br />
kein Gründungsmitglied waren oder in der<br />
Zwischenzeit schon einmal abgestiegen sind.<br />
Es ist also undenkbar, dass das Urgestein, wie<br />
der <strong>HSV</strong> deswegen auch genannt wird, in die<br />
zweite Bundesliga absteigt.<br />
Neben uns fängt es an zu brennen, sofort steigt<br />
Rauch auf, es stinkt bestialisch. Unsere Nachbarn<br />
ziehen ihre Trikots oder<br />
Schals höher, um den Rauch nicht einzuatmen.<br />
Wenn man überhaupt etwas sieht, dann ist<br />
es rotes Licht. Die Anhänger des <strong>HSV</strong> werden<br />
höflich vom Stadionsprecher darauf hingewiesen,<br />
dass Bengalos auch in diesem Stadion verboten<br />
sind. – Zu spät. Matthias ist der ganze<br />
Rauch und der Gestank total egal. Er ist begeistert<br />
„Wenn schon das Spiel scheiße ist,<br />
müssen wenigstens die Fans für Stimmung sorgen!“.<br />
Die Stimmung ist angeheizt, alle ballen<br />
die Hände zu Fäusten, strecken sie in die Luft<br />
und rufen „Nur der <strong>HSV</strong> – nur der <strong>HSV</strong>!“ Matthias<br />
ist mitten drin, er liebt diese Atmosphäre,<br />
ist mit vollem Einsatz bei der Sache. Dass sein<br />
vorher eingetauschtes Hemd mittlerweile voller<br />
Senf- und Bierflecken ist, stört ihn kein bisschen<br />
„Das ist Fußball!“. Neunzig Minuten lang<br />
ist Party pur angesagt. Dass sich die <strong>HSV</strong>-Fans<br />
im Stadion der Augsburger befinden und sie<br />
hier nur zu Gast sind, merken sie nicht. Matthias<br />
und der Rest der rund 4000 Hamburger<br />
geben ihr Bestes, um die Fangesänge der Augsburger<br />
mit dem eigenen Gegröle zu übertönen.<br />
Der Schlusspfiff ertönt. Das Spiel ist aus. Matthias<br />
steht etwas geknickt neben mir, starrt<br />
aufs Spielfeld und wirkt auf einmal nicht mehr<br />
so gleichgültig dem Ergebnis gegenüber wie<br />
er vorhin groß propagiert hat. „Wir haben<br />
verlor’n und das nich‘ zum ersten Mal. Wir haben<br />
verlor’n und das ist uns nich‘ egal. Doch wir<br />
bleiben besteh’n und wir halten das aus und<br />
das ist hier euer Applaus!“ stimmt er leise an<br />
und klatscht dabei in die Hände. Er verabschiedet<br />
sich von den umstehenden Leuten und geht<br />
etwas wankend und leichten Schrittes – was<br />
wahrscheinlich dem Alkohol zu verdanken ist<br />
– die Stufen zum Ausgang hinunter.<br />
Auf dem Weg zum Auto kommen uns strahlende<br />
Augsburg-Fans entgegen und betrübte<br />
<strong>HSV</strong>-Fans, die entweder auf den Boden<br />
schauen oder einfach ihren Mund halten. Und<br />
die, denen es egal ist, dass der <strong>HSV</strong> verloren<br />
hat, da sie sowieso nicht mit einem Sieg gerechnet<br />
haben und der Klassenerhalt gesichert<br />
ist. Es ist seltsam wie sich die Stimmung<br />
und Euphorie innerhalb von neunzig Minuten<br />
so wenden kann. Jetzt scheint es fast so, als<br />
würde sich gern jeder zweite sein <strong>HSV</strong> Trikot<br />
vom Leib reißen, um nicht als solcher erkannt<br />
zu werden.<br />
Am Auto angekommen, setzen Matthias und<br />
ich uns an einen Zaun, 30 Meter weiter parkt<br />
der Bus des Münchener Fanclubs, belagert von<br />
denen, die noch ihr letztes Bier gemütlich in der<br />
Sonne austrinken wollen. Die Fans aus München<br />
gehören wohl zu den 50 Prozent, die auch<br />
nach einer Null zu Eins Niederlage in<br />
Augsburg immernoch voller Stolz die Raute im<br />
Herzen tragen und das auch nach außen hin<br />
zeigen. Sie lachen auch jetzt noch und stimmen<br />
<strong>HSV</strong> Gesänge an.<br />
Die Sonne steht tief, Matthias muss die Augen<br />
zukneifen, um überhaupt etwas erkennen zu<br />
können. Man sieht seine Zufriedenheit, ein kleines<br />
Lächeln zeigt, dass er sich wirklich wohl<br />
fühlt. „Die Auswärtsfahrt ist so geil! Alle Leute<br />
teilen die gleiche Leidenschaft und du bist einer<br />
von Ihnen!“, er schaut an sich herunter<br />
„Und das Hemd ist der krönende Abschluss<br />
des Tages“. Er erzählt, dass er den alten Mann<br />
bei einer seiner Auswärtsfahrten in München<br />
kennengelernt hat und fasziniert ist von seinem<br />
Aktionismus, den er trotz seines Alters<br />
für den Verein an den Tag legt. Während er<br />
das erzählt, muss ich schmunzeln und denke<br />
mir, dass Matthias wohl später genauso sein<br />
wird wie der alte Mann – er ist eben durch und<br />
durch ein <strong>HSV</strong>-Fan.<br />
Er steht auf, dreht sich nochmal kurz zu mir<br />
um „rufst du bitte Mama an und sagst ihr,<br />
dass es uns gut geht?“ „Klar Papa“. er geht<br />
zum Bus, streckt die Arme in die Luft und ruft<br />
„NUR DER <strong>HSV</strong>!“.<br />
Ausgabe 74<br />
49
Ganz nah dran<br />
Im Trainingslager<br />
Text Thorsten Eikmeier Fotos <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Es gibt Bundesligisten, die freuen sich,<br />
wenn sie zu einem Auswärtsspiel von<br />
300 Fans begleitet werden. Der <strong>HSV</strong> ist<br />
einer dieser Vereine, der sich über eine<br />
solche Zahl freut. Wenn das Spiel beim FK Sibir<br />
Nowosibirsk stattfindet. Denn ansonsten sind<br />
wir zum Glück ganz andere Zahlen gewohnt.<br />
Bei Auswärtsspielen sind Karten für den Gästebereich<br />
fast immer ein seltenes Gut. Tausende<br />
begleiten unseren Verein bei Partien in<br />
der Ferne, unabhängig von Gegner, Entfernung<br />
und Spielansetzung. Die Gründe dafür sind vielfältig.<br />
Unser Verein verfügt trotz ausbleibenden<br />
Erfolges weiterhin über eine riesige Anhängerschaft.<br />
Im ganzen Bundesgebiet und über die<br />
Landesgrenzen hinaus gibt es zahlreiche Fans,<br />
die der Raute treu sind. Die <strong>HSV</strong>erinnen und HS-<br />
Ver sind dabei ziemlich reisefreudig und bereit,<br />
ihre privaten und beruflichen Planungen am Verein<br />
ihres Herzens zu orientieren. Und zu guter<br />
Letzt sind die Fans des <strong>HSV</strong>, wir sagen das einfach<br />
mal frei heraus, total verrückt.<br />
Das wurde auch im Trainingslager 2013 erneut<br />
deutlich und hat sicher nicht nur uns mit jeder<br />
Menge Stolz erfüllt. Wer Anfang Juli ins österreichische<br />
Zillertal fuhr, kam aus dem Staunen<br />
gar nicht mehr raus. Denn mitten im Sommer<br />
und fern der Heimat war das Tal schon rein optisch<br />
fest in Hamburger Hand. Wohin man auch<br />
blickte: Die Raute wehte an Häusern, Fahnenmasten<br />
und Autos. Unglaubliche 600 (!) Fans<br />
hatten sich auf die Reise gemacht, um gemeinsam<br />
mit unserem Team in die neue Saison zu<br />
starten. Und sie wurden erneut von Gastgebern<br />
begrüßt, die längst selbst zu Fans des <strong>HSV</strong><br />
geworden sind. Und so herrschte von Beginn<br />
an eine ausgelassene und vor allem friedliche<br />
Stimmung, wohin man auch blickte. Die Trainingseinheiten<br />
waren stets gut besucht und die<br />
Spieler freuten sich über den herzlichen Applaus<br />
bei jeder Einheit.<br />
Rund um die Einheiten auf dem Platz genossen<br />
die Fans das fast immer schöne Wetter. Wer<br />
glaubt, dass Österreich nur im Winter als attraktiver<br />
Urlaubsort dient, der täuscht sich gewaltig.<br />
Ob Schwimmbad, Sommer-Rodelbahn,<br />
Fahrradtouren, Wanderstrecken, Paragliding,<br />
Rafting oder einfach die vielen tollen Wirtshäuser<br />
mit ihren leckeren Gerichten – es kamen<br />
wirklich alle auf ihre Kosten. Auch der Kids-<br />
<strong>Club</strong> des <strong>HSV</strong> bot in diesem Jahr erstmalig eine<br />
Reise extra für unseren Fan-Nachwuchs an. Das<br />
Fazit fiel identisch aus: Es war eine fantastische<br />
Zeit. Zumal die Kleinen bei den Testspielen<br />
als Auflaufkinder ganz nah bei den Stars<br />
sein konnten und diese sogar ausnahmsweise<br />
am Abend im Mannschaftshotel besuchen durften.<br />
Die neidvollen Blicke der Freunde zu Hause<br />
sind euch gewiss!<br />
Natürlich wurde auch noch Fußball gespielt.<br />
Nachdem man auf der Anreise noch das Jubiläumsspiel<br />
gegen Innsbruck verloren hatte (wie<br />
es sich für anständige Gäste einer solchen Feierlichkeit<br />
gehört), konnten die beiden Tests gegen<br />
eine Auswahl aus dem Zillertal und den österreichischen<br />
Zweitligisten FC Liefering gewonnen<br />
werden. Nach letzterem Spiel fand dann<br />
auch wieder der obligatorische Fan-Abend statt,<br />
zu dem auch das komplette Team des <strong>HSV</strong> erschien.<br />
Schon fast traditionell war das Wetter<br />
ausgerechnet rund um diese Veranstaltung<br />
hamburgisch, der guten Stimmung tat dies jedoch<br />
keinen Abbruch. Stolze 650 Fans hatte<br />
der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> zu Eintritt, Essen und Getränk<br />
eingeladen. Am Ende war die Nachfrage<br />
sogar noch größer. Nachdem die Profis geduldig<br />
die Autogramm- und Fotowünsche erfüllt<br />
hatten, mischten sie sich schnell unter das Volk,<br />
klönten und fachsimpelten mit den angereisten<br />
Anhängern.<br />
Auch lange nachdem die Mannschaft schon<br />
wieder im Hotel war, saßen unterschiedlichste<br />
<strong>HSV</strong>erinnen und <strong>HSV</strong>er zusammen und spürten<br />
erneut eindrucksvoll, was es bedeutet, Teil<br />
der großen <strong>HSV</strong>-Familie zu sein. Wie schon bei<br />
der Begrüßungsparty in der „Ramba Zamba“-<br />
Bar endete die Nacht für viele erst in den Morgenstunden.<br />
Im Namen der Fanbetreuung, des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>s und des gesamten <strong>HSV</strong> möchten wir<br />
auch an dieser Stelle einfach mal Danke sagen!<br />
Danke an alle Gastgeber vor Ort und an<br />
alle Fans des <strong>HSV</strong>! Es war mal wieder eine tolle<br />
Zeit – wir freuen uns schon auf die kommenden<br />
Trainingslager!<br />
50<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Regelquiz<br />
Regelfragen aus der Praxis für die Praxis<br />
Text Bodo Scheuing · Foto Witters<br />
Ist es regeltechnisch möglich,<br />
dass sich ein Spielführer (Käp’tn) bei<br />
1.Frage:<br />
der Platzwahl mal statt des Balles für<br />
die Spielhälfte entscheidet? Warum nicht …?<br />
Nach einem Zusammenprall<br />
zwischen Torwart und einem gegnerischen<br />
Stürmer müssen beide wegen 2.Frage:<br />
Blessuren auf dem Platz behandelt werden. Der<br />
SR fordert den Feldspieler nach der ärztlichen<br />
Versorgung auf, den Platz zu verlassen und von<br />
der Seitenlinie wieder auf das Feld zu kommen.<br />
Liegt der SR mit seiner Entscheidung richtig?<br />
Der Torwart führt einen Abstoß<br />
(5-Meterraum) aus und trifft<br />
3.Frage:<br />
dabei den SR, der außerhalb des<br />
Strafraumes steht. Das Leder prallt zum TW zurück.<br />
Der will den Ball aufhalten, berührt diesen<br />
mit der Hand, von wo aus dieser im Tor landet.<br />
Lösung – nicht einfach!<br />
Während des laufenden<br />
Spieles läuft bzw. rennt ein entrüsteter<br />
Trainer auf den Platz. Von 4.Frage:<br />
einem gegnerischen Spieler wird er nun heftig<br />
gerempelt und kommt zu Fall, verletzt sich<br />
aber nicht. Der SR unterbricht die Partie – und<br />
was nun?<br />
Es gibt einen Strafstoß (Elfer).<br />
Ein Mitspieler des Strafstoßschützen<br />
5.Frage:<br />
steht außerhalb des Strafraumes, so<br />
Richtung Eckfahne – o.k.! Bevor der Ball gespielt<br />
wird, läuft dieser Spieler näher als elf Meter<br />
an die Torlinie heran. Der getretene Strafstoß<br />
wird vom guten Torwart zur Ecke (!) abgewehrt.<br />
Eckball – oder?<br />
Der Feldspieler von A begeht<br />
eine Tätlichkeit (Spucken) und<br />
6.Frage:<br />
wird vom SR des Feldes verwiesen.<br />
Dieser Spieler geht außerhalb des Spielfeldes<br />
der Außenlinie entlang in Richtung Kabine. Ein<br />
Spieler der generischen Mannschaft (B) läuft<br />
an ihm vorbei und wird ebenfalls angespuckt.<br />
Der SR unterbricht die Partie! Und was passiert<br />
jetzt alles?<br />
Ein Spiel in der 2. Kreisklasse<br />
läuft. SR pfeift gut und die beiden Linienrichter,<br />
jeweils ein Betreuer der 7.Frage:<br />
beiden Mannschaften sind ehrenamtlich aktiv.<br />
Prima und Danke! Bei einem Pressschlag prallt<br />
der Ball an das Schienbein eines der beiden Linienrichter,<br />
der auf der Linie steht. Der Ball springt<br />
zu einem Angreifer, der in Richtung Tor zieht<br />
und …! Muss der SR jetzt aktiv werden oder<br />
lässt er die Partie laufen?<br />
Der Stürmer des <strong>HSV</strong> erkennt,<br />
dass er einen hohen Flankenball mit<br />
8.Frage:<br />
dem Kopf nicht mehr erreichen kann<br />
und setzt seine Hand zur Hilfe ein und lenkt den<br />
Ball in das Tor und täuscht damit den SR. Der<br />
aber hat alles gesehen und entscheidet wie?<br />
Ein Abwehrspieler versucht<br />
einen hohen Flankenball mit ausgestrecktem<br />
Arm aufzuhalten, was 9.Frage:<br />
nicht gelingt, da der Arm zu kurz geraten ist.<br />
Das Leder wird somit nicht berührt, auch nicht<br />
von einem Abwehrspieler, der zwar irritiert ist.<br />
Schiri, du bist jetzt gefragt!<br />
Frage: Der Boden ist rutschig<br />
und glitschig. Der Kee-<br />
10. per kommt aus seinem Tor, um<br />
einen flachen Schuss aufzunehmen und rutscht<br />
dabei mit dem Ball in den Händen aus dem<br />
Strafraum heraus. Da kein Gegenspieler in der<br />
Nähe ist, entscheidet der Schiedsrichter wie?<br />
Antworten …<br />
… zur 1. Frage: NEIN! Der Spielführer, der die Wahl<br />
gewinnt, muss immer die Spielhälfte bestimmen. Ball<br />
und Anstoß gehen an den Gegner.<br />
… zur 2. Frage: Auch hier ein NEIN! Wenn sich Spieler<br />
beider Mannschaften verletzen, brauchen die (der)<br />
Feldspieler nach der Behandlung nicht das Feld zu verlassen,<br />
weil ein Gegenspieler oder der Torwart mit beteiligt<br />
ist. Anm.: Torhüter brauchen grundsätzlich das<br />
Feld nach einer Behandlung nicht zu verlassen, außer<br />
sie können nicht weiterspielen.<br />
… zur 3. Frage: TOR und Anstoß! Es liegt zwar zweimaliges<br />
Spielen das Balles vor, jedoch ist mit der Anerkennung<br />
auf TOR der größtmögliche Vorteil für den<br />
Gegner eingetreten.<br />
… zur 4. Frage: Die Spielfortsetzung erfolgt mit dem<br />
SR-Ball, da zuerst Einfl uss von außen erfolgte, nämlich<br />
das unerlaubte Betreten des Platzes durch den Coach.<br />
Später erfolgte der Rempler! Dafür zieht der SR ROT.<br />
Der Trainer muss den Innenraum verlassen. Bericht<br />
muss vom SR an die Spielinstanz erfolgen.<br />
… zur 5. Frage: Es gibt einen indirekten Freistoß für<br />
den Gegner, da ein Fehler bei der Ausführung vorliegt.<br />
Im Regelwerk steht: Alle Spieler müssen sich zum Zeitpunkt<br />
der Ausführung virtuell hinter dem Ball befi n-<br />
den und dürfen nicht seitlich (Strafraumlinie) stehen.<br />
… zur 6. Frage: Der SR muss einen Bericht verfassen<br />
und das Spiel wird mit SR-Ball fortgesetzt. Mehr ist z.Zt.<br />
nicht möglich, da bereits eine Strafe mit ROT erfolgte.<br />
… zur 7. Frage: Der „Vereinslinienrichter“ übernimmt<br />
mit Spielbeginn eine offi zielle Funktion, auf die sich beide<br />
Mannschaften eingelassen haben. Der LR genießt den<br />
Status eines neutralen SR-Assistenten. Da SR und Assi<br />
lt. Regelwerk im Spiel „Luft“ sind, läuft das Spiel weiter.<br />
… zur 8. Frage: Verwarnung (GELB) und indirekter<br />
Freistoß. Warum? Der Spieler versucht SR und Gegenspieler<br />
zu täuschen, das ist unsportlich und wird mit<br />
Verwarnung „belohnt“.<br />
… zur 9. Frage: Es wird weitergespielt! Versuchtes<br />
Handspiel ist nicht strafbar. Also keine persönliche<br />
Strafe und keine Spielstrafe – einfach weiterspielen.<br />
… zur 10. Frage: Es gibt einen direkten Freistoß. Eine<br />
persönliche Strafe gibt es nicht, da eine Verhinderung<br />
einer Torchance nicht vorliegt, auch eine Unsportlichkeit<br />
ist nicht erkennbar.<br />
Ausgabe 74<br />
51
Universalsportverein<br />
Die anderen Abteilungen<br />
<strong>HSV</strong> North Stars mit großen Zielen für die Saison<br />
Inlinehockey im <strong>HSV</strong><br />
Text Thomas Vieten · Foto Abteilung <strong>HSV</strong> Inlinehockey<br />
Die <strong>HSV</strong> North Stars haben momentan<br />
zwei Teams im Ligaspielbetrieb und<br />
bieten dem Nachwuchs Trainingsmöglichkeiten.<br />
Unsere Sportart ähnelt dem<br />
Eishockey sehr stark, allerdings sind wir natürlich<br />
auf Inlinern unterwegs. Zudem gibt es einige<br />
Regeländerungen, die unseren Sport noch<br />
schneller machen als Eishockey.<br />
Aktuell spielen unsere 2.Herren in der Landesliga<br />
Hamburg und stehen dort auf dem achten<br />
Platz von insgesamt zehn Teams. Unsere<br />
1.Herren spielen in der Regionalliga Nord und<br />
versuchen in dieser Saison in die 2.Bundesliga<br />
aufzusteigen. Deshalb wurden in der laufenden<br />
Saison noch mal drei neue Spieler verpflichtet.<br />
Bekannt aus der <strong>HSV</strong>-Eishockeyabteilung<br />
kommen zurück zu den North Stars Jan Oliver<br />
Haupt, Benjamin Garbe und Patrick Folkert. Mit<br />
Jan Oliver Haupt haben wir einen ehemaligen<br />
Spieler reaktiviert, der für die Inlinehockeyabteilung<br />
schon 71 Spiele gespielt hat und dabei<br />
239 Punkte erzielte.<br />
Damit ist Olli der Topscorer in unserer Abteilung.<br />
Benjamin Garbe ist immer noch ein wirklich<br />
sehr schneller Stürmer, der uns viele Räume<br />
schafft und einen schnellen Abschluss sucht.<br />
Auch Benni hat beim <strong>HSV</strong> in der Vergangenheit<br />
schon einmal die Inliner geschnürt und kommt<br />
auf 35 Spiele und 82 Punkte. Zudem hat er in<br />
der letzten Saison in der 1. Bundesliga bei den<br />
Bissendorf Panthern gespielt.<br />
Ganz anders sieht es bei Patrick Folkert aus. Er<br />
ist aus der Inlinehockeyabteilung entwachsen<br />
und hat sich seit seinem 14. Lebensjahr weiterentwickelt.<br />
Seine Stationen gingen von der Regionalliga<br />
in die 2.Bundesliga und weiter in die<br />
1.Bundesliga, wo er zuletzt in Rostock spielte.<br />
Zudem verstärkt er das Team beim <strong>HSV</strong> in der<br />
Eishockeyoberliga.<br />
Patrick kehrt nun nach acht Jahren zurück zum<br />
<strong>HSV</strong> und möchte hier seine Erfahrungen in die<br />
Abteilung einbringen.<br />
Das Ziel für diese Saison ist für die erste Garde<br />
der North Stars klar gesteckt, Aufstieg in die<br />
2. Bundesliga. Aktuell ist der Saisonverlauf<br />
noch im positiven Sinne, aber doch steinig.<br />
Es bleibt also spannend und wir brauchen<br />
jede Menge Unterstützung. Die <strong>HSV</strong>-Inlinehockeyabteilung<br />
freut sich daher über jeden<br />
Zuschauer und <strong>HSV</strong>-Supporter.<br />
Der Spielort ist in der Sporthalle Wegenkamp.<br />
Wegenkamp 5, 22527 Hamburg<br />
Der Eintritt ist frei<br />
www.hsv-inlineskaterhockey.de<br />
www.facebook.com/hsvnorthstars<br />
Spielplan der <strong>HSV</strong> North Stars im August<br />
03.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – TSG Bergedorf Lizards<br />
10.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Empelde Maddogs<br />
17.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Hamburg Sharks<br />
24.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Holtenau Huskies<br />
31.08.13 18:00 Uhr <strong>HSV</strong> North Stars I – Wilhelmshaven Jade-Warriors<br />
52<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Saison-Highlights im Rollstuhlbasketball<br />
Klassenerhalt in der 1. Bundesliga<br />
Text Heidi Kirste · Fotos Werner Kirste<br />
Am vorletzten Spieltag der Saison<br />
2012/13 sicherte sich das Bundesliga-Team<br />
den Klassenerhalt. Den<br />
nervenaufreibenden Abstiegskampf<br />
will Trainer Holger Glinicki in der kommenden<br />
Saison unbedingt vermeiden, die Suche nach<br />
neuen Spielern zur Verstärkung des Kaders<br />
läuft auf Hochtouren. Im Auftaktspiel zur Saison<br />
2013/14 erwartet die Hamburger gleich eine<br />
schwere Aufgabe: Am 29. September sind in<br />
der Sporthalle Wandsbek die Trier Dolphins zu<br />
Gast, die in der vergangenen Saison nur knapp<br />
die Playoffs verpasst hatten.<br />
<strong>HSV</strong>-Damen überrollen die Konkurrenz<br />
Eine Frauen-Liga gibt es in Deutschland nicht,<br />
in der Bundesliga wird in gemischten Mannschaften<br />
gespielt. Nur ein Wochenende im Jahr<br />
spielen Frauen unter sich, dann wird die Deutsche<br />
Meisterschaft der Damen in Turnierform<br />
ausgetragen. Die hatte der <strong>HSV</strong> zuletzt 2010<br />
gewonnen, entsprechend heiß waren die Hamburgerinnen<br />
dieses Jahr auf den Meistertitel.<br />
In überlegener Manier gewannen sie ihre Vorrundenspiele,<br />
fegten im Halbfinale den amtierenden<br />
Deutschen Meister Hessen vom Parkett<br />
und gewannen auch das Endspiel gegen Nordrhein-Westfalen<br />
souverän mit 67:42. Die Hamburgerinnen<br />
feierten ihren achten Deutschen<br />
Meistertitel!<br />
Länderspiele in Hamburg<br />
Rollstuhlbasketball der Extra-Klasse bekamen<br />
die Hamburger Fans im Juni zu sehen. Zu Gast<br />
waren die Damen-Nationalmannschaften aus<br />
Kanada und Deutschland, mit <strong>HSV</strong>- und Bundestrainer<br />
Holger Glinicki und den Hamburger<br />
Spielerinnen Maya Lindholm und Edina<br />
Müller. Nach dem Goldmedaillengewinn bei<br />
den Paralympics in London bereitete sich das<br />
deutsche Team auf die Titelverteidigung bei<br />
den Europameisterschaften in Frankfurt vor<br />
und absolvierte die letzten beiden Testspiele<br />
in Hamburg. Das erste Spiel gewann überraschend<br />
Kanada mit 70:59 in der Verlängerung.<br />
Am nächsten Tag revanchierte sich Deutschland<br />
mit einem 86:36-Kantersieg. EM-Generalprobe<br />
geglückt!<br />
Ausgabe 74<br />
53
Spannende Baseball-Saison<br />
… unter erschwerten Bedingungen<br />
Text Beate Sassenhagen-Harms · Foto Sebastian Reinhardt<br />
„Voll motiviert“<br />
Die <strong>HSV</strong> Stealers haben sich in diesem<br />
Jahr viel vorgenommen. Nachdem im<br />
Februar die endgültige Zusage von<br />
Seiten der Behörden zum Bau des<br />
Vereinshauses erteilt worden war, war klar,<br />
dass diese Saison eine Herausforderung sein<br />
würde. Baumaßnahmen auf einem schmal angelegten<br />
Baseballgelände, in Verbindung mit<br />
Trainings- und Wettkampfbetrieb von zwei Vereinen<br />
und insgesamt mehr als 15 Mannschaften,<br />
fordern von allen Beteiligten Toleranz und<br />
sehr viel Geduld.<br />
Die größte Sorge ist natürlich, wie man die Zuschauer<br />
guten Gewissens auf unser Baseballgelände<br />
einladen kann, obwohl man kein<br />
umfangreiches Catering anbieten kann. Auch<br />
Sonderaktionen wie den „Kids-Day“, „Ball-Day“,<br />
„American Day“ oder den First Pitch durch einen<br />
Prominenten können die <strong>HSV</strong> Stealers in dieser<br />
Saison nicht langfristig planen, um mehr und neue<br />
Zuschauer zu bekommen, die unsere Mannschaften<br />
anfeuern. Umso mehr muss man die Leistungen<br />
der 1. Bundesliga-Mannschaft bewundern.<br />
In diesem Jahr wurden Siege gegen Mannschaften<br />
hart umkämpft und eingefahren, die niemand<br />
erwarten konnte. Der Teamgeist der Mannschaft<br />
von Head Coach Jens Hawlitzky ist stärker denn<br />
je. Mehrfach wurden in vermeintlich aussichtlosen<br />
Situationen die Spielstände gedreht.<br />
Man hat den Eindruck, dass Jens Hawlitzky,<br />
der im vierten Jahr die <strong>HSV</strong> Stealers leitet, nicht<br />
müde wird, immer wieder seine Männer zu motivieren.<br />
Dabei steht gerade er, wie auch Abteilungsleiter<br />
Sven Huhnholz, sehr unter dem<br />
Druck, die Abwicklung der Baumaßnahmen<br />
sinnvoll zu organisieren. Wenn Garagen komplett<br />
innerhalb eines Tages ausgeräumt und<br />
wieder eingeräumt werden müssen, in denen<br />
Equipment von allen Mannschaften seit Jahren<br />
gelagert wird, dann weiß jeder, der schon<br />
einmal umgezogen ist, was hier zu leisten ist.<br />
Zudem muss der Spielbetrieb aufrecht erhalten<br />
werden, da ansonsten deftige Strafen vom Verband<br />
drohen. Außerdem haben die Mitglieder<br />
das Recht, ihre Trainingseinheiten durchführen<br />
zu können, zumal auch sie im Juni einen Beitrag<br />
zum Ausbau des Vereinshauses geleistet haben.<br />
Die Erwartungen und die Spannung sind natürlich<br />
groß. Seit Ende Juni ist der Baustrom gelegt<br />
und die Baumaschinen trafen auf dem Langenhorst<br />
ein. Umso mehr freuen sich die <strong>HSV</strong> Stealers<br />
über jeden Zuschauer, der uns in dieser<br />
Saison die Treue hält und vielleicht auch noch<br />
Freunde für diesen faszinierenden Sport mitbringt<br />
und gewinnt.<br />
Die <strong>HSV</strong> Stealers garantierten auch diese Saison<br />
weiterhin sportliche Höchstleistungen und nervenaufreibende<br />
Spiele mit überraschenden Ergebnissen.<br />
Wir freuen uns auf die Einweihung<br />
unseres <strong>Club</strong>hauses, auf das dann wieder baseball-typische<br />
Catering und Sonderaktionen für<br />
unsere Zuschauer. Alle aktuellen Entwicklungen<br />
findet man auf www.stealers.de.<br />
54<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Den Tag mal anders gestalten<br />
Vormittags-Tanzkurse für Senioren beim <strong>HSV</strong><br />
Text Norbert Knust · Fotos Abteilung Tanzsport Norderstedt<br />
Die Tanzsportabteilung des <strong>HSV</strong> bietet<br />
Senioren in Norderstedt ab dem 3. bzw.<br />
4.September 2013 die Möglichkeit, den<br />
Tag mal anders zu gestalten und am<br />
Vormittag zu tanzen. Ein Einsteigertanzkreis von<br />
10:00 – 11:15 Uhr und ein Fortgeschrittenenkreis<br />
von 11:30 – 12:45 Uhr finden für Paare dienstags<br />
in den Tanzsälen in der Ohechaussee 442c statt.<br />
Mittwochs in der Zeit von 10:00 – 11:15 Uhr wird<br />
ein Singletanzkreis angeboten, in dem Anfänger<br />
und Fortgeschrittene willkommen sind.<br />
Interesse? Sprechen Sie direkt mit dem erfahrenen<br />
Trainer Nils Jürgens unter der Tel.-Nr.<br />
+49171/4142680 oder schreiben Sie ihm unter<br />
tanzcoach@aol.com. Der Beitrag beträgt<br />
24,00 EUR im Monat pro Person.<br />
Die zweitgrößte Sportabteilung<br />
Golf im <strong>HSV</strong><br />
Text Nils Paffenholz · Foto Abteilung Golf<br />
Gut in Schwung!<br />
Ausgabe 74<br />
Im Rahmen der 22. <strong>HSV</strong>-GOLF Open bei unserem<br />
Heimatclub Gut Haseldorf wurde das<br />
600. Mitglied, Herr Jannik Bischof, von der<br />
Abteilungsleitung um Sven Freese geehrt.<br />
Die Golfabteilung ist mit ihren 600 Mitgliedern<br />
inzwischen die zweitgrößte Amateursportabteilung<br />
im <strong>HSV</strong>. Lediglich die Leichtathletikabteilung<br />
ist mit über 700 Mitgliedern größer. Die<br />
22. <strong>HSV</strong>-GOLF Open wurden am 15. Juni 2013<br />
gespielt und waren ein voller Erfolg.<br />
Am Samstagmorgen starteten die ersten Golfer<br />
an Tee 1 & Tee 10 auf dem wasserreichen<br />
Golfplatz des Golfclubs Gut Haseldorf. Das<br />
Turnier wurde bei strahlendem Sonnenschein<br />
begonnen und schlussendlich auch bei Sonnenschein<br />
beendet. Die Stimmung in den Flights<br />
war hervorragend, die Organisation erstklassig<br />
und die Durchführung des Turniers einwandfrei.<br />
Dass es zwischendurch zu einer Unterbrechung<br />
von einer Stunde kommen musste, weil<br />
ein Sommergewitter mit heftigen Regenfällen<br />
und noch heftigeren Windböen über Haselau<br />
hinweg peitschte, tat der Stimmung beim gemeinsamen<br />
Grillen zum Abschluss des Turniertages<br />
keinen Abbruch.<br />
Nachdem die letzten Flights gegen 18 Uhr ihre<br />
Runde beendet hatten, konnte die Siegerehrung<br />
beginnen. <strong>HSV</strong>-GOLF ließ sich bei der<br />
Preisauswahl in diesem Jahr einiges einfallen<br />
und so gab es, nicht wie in den Jahren<br />
zuvor den obligatorischen <strong>HSV</strong>-GOLF Bag für<br />
die Bruttosieger, sondern einen brandneuen<br />
Flachbildfernseher. Auch die weiteren Preise<br />
konnten sich sehen lassen, so erhielten die<br />
Nettosieger jeweils eine neue Digitalkamera<br />
und die Zweit- und Drittplatzierten Gutscheine<br />
für Hotelübernachtungen bzw. außergewöhnliche<br />
Hafenrundfahrten. 2014 werden die Turniere<br />
der Abteilung traditionell fortgesetzt und<br />
so heißt es im nächsten Jahr bei den 23. <strong>HSV</strong>-<br />
GOLF Open hoffentlich: <strong>HSV</strong>-GOLF begrüßt<br />
das 700. Mitglied.<br />
55
Ausgezeichnete Jugendarbeit<br />
Badminton im <strong>HSV</strong><br />
Text Falco Stelmaszewski · Foto Abteilung Badminton<br />
Yvonne Li – mehrfache Deutsche Meisterin<br />
An dieser Stelle möchten wir gerne<br />
einmal unsere Jugendabteilung des<br />
<strong>HSV</strong>-Badminton vorstellen: Wir sind<br />
eine lustige Truppe im Alter zwischen<br />
8 und 16 Jahren. Jeden Montag treffen wir uns<br />
um 18:00 Uhr und toben uns auf den neun Badmintonfeldern<br />
so richtig aus. Die Grundlagen im<br />
Badminton sind schnell auf spielerische Weise<br />
erlernt. Nach einem allgemeinen Aufwärmprogramm<br />
folgen zunächst technische und taktische<br />
Schlagübungen. Unsere Trainer Philip und<br />
Stephan achten dabei sehr darauf, die Übungen<br />
dem jeweiligen Können der Spielerinnen und<br />
Spieler anzupassen. Das heißt, auch als Anfänger<br />
seid ihr herzlich willkommen!<br />
Zwischendurch gibt es immer wieder lustige<br />
Wettkämpfe oder konditionelle Zusatzübungen,<br />
bevor wir dann gegeneinander im Einzel- oder<br />
Doppelspiel antreten. Dabei kommt es zu spannenden<br />
Ballwechseln, die jedoch auch von Philip<br />
und Stephan verfolgt und kommentiert werden,<br />
und bei denen wir unsere Mitspieler häufig anfeuern.<br />
Eine solche Trainingseinheit bringt sehr<br />
viel Spaß und man ist dann richtig ausgepowert!<br />
Wenn man ein bisschen mehr Talent mitbringt<br />
und ganz viel und fleißig trainiert, dann kann man<br />
sogar Deutscher Meister werden. Dies gelang unserem<br />
Mitglied Yvonne Li gleich mehrfach!<br />
Es freut uns, dass immer mehr Jugendliche<br />
den Weg zu uns finden und auch an Turnieren<br />
und Wettkämpfen teilnehmen möchten. Für<br />
die kommende Saison werden wir auch wieder<br />
eine Mannschaft im Punktspielbetrieb ins Rennen<br />
schicken. Dass wir dieses Jahr sogar mit<br />
dem Jugendwanderpreis des <strong>HSV</strong> für Jugendabteilungen<br />
ausgezeichnet wurden, freut uns<br />
natürlich sehr und spornt uns noch weiter an,<br />
eine tolle Jugendarbeit auf die Beine zu stellen.<br />
Philip und Stephan freuen sich auch auf dich!<br />
Schau doch einfach mal zum Schnuppertraining<br />
bei uns in Norderstedt vorbei!<br />
Trainingszeit<br />
Montag 18.00 – 20.00 Uhr<br />
Trainingsort<br />
<strong>HSV</strong>-Sporthalle<br />
Ulzburger Straße 94<br />
22850 Norderstedt<br />
Ansprechpartner vor Ort:<br />
Stephan Trost und Philip Wong<br />
jeweils Jugendtrainer<br />
Weitere Infos unter<br />
www.hsv-badminton.de<br />
Trainerteam Philip und Stephan<br />
56<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Von boxenden Bielefeldern, …<br />
… lobenswerten Leistungen und weiterem Wachstum – Neues aus der Boxabteilung<br />
Text Thomas Ritter · Foto Olaf Jessen<br />
Nach den bemerkenswerten Ereignissen<br />
im ersten Quartal (wir erinnern<br />
uns: mit Thore „Uwe“ Kehl boxte<br />
und siegte der erste <strong>HSV</strong>-Amateurboxer<br />
der Nachkriegszeit), war auch das zweite<br />
Quartal 2013 für eine Fülle von bemerkenswerten<br />
Ereignissen gut. An erster Stelle soll der<br />
erste Kampf eines <strong>HSV</strong>ers in einem offiziellen<br />
Wettkampf genannt sein. Anfang Juni stieg<br />
der Schwergewichtler Simon Kochentied in den<br />
Ring. Simon kam vor anderthalb Jahren aus Bielefeld<br />
nach Hamburg und landete als Armine<br />
logischerweise beim <strong>HSV</strong>. Der Berufsfeuerwehrmann<br />
stand in seinem allerersten Kampf gleich<br />
im Finale der Hamburger Amateur-B-Meisterschaft<br />
(Kampfrekorde bis zu 10 Kämpfen). Simons<br />
Halbfinalgegner musste verletzt passen,<br />
und so stieg der <strong>HSV</strong>er gegen einen deutlich erfahreneren<br />
Mann in den Ring. Boxerisch zeigte<br />
er eine Menge, musste aber der mangelnden<br />
Erfahrung Tribut zollen und wurde in der ersten<br />
Runde zweimal angezählt. Selbstverständlich<br />
trat Simon auch zur zweiten Runde an – das<br />
von Trainer Olaf Jessen vorgegebene Ziel lautete:<br />
drei Runden boxen. Dummerweise fing sich<br />
der 26-jährige einen weiteren Treffer, wurde<br />
wiederum angezählt und dann regelkonform<br />
vom Ringrichter aus dem Kampf genommen.<br />
Dass der <strong>HSV</strong>-Boxer gegen diese Entscheidung<br />
protestierte, zeigt, mit wieviel Herz und Mut Simon<br />
ausgestattet ist. So hatte am Ende auch<br />
der Trainer trotz der Niederlage lobende Worte<br />
parat: „Simon hat boxerisch soweit alles umgesetzt.<br />
Letztlich lag’s am Erfahrungsvorsprung<br />
des Gegners. Wenn Simon jetzt weitere Kämpfe<br />
bekommt, dann traue ich ihm im Hamburger<br />
Raum was zu“.<br />
Einer, von dem man weiß, was er kann und der<br />
dennoch überraschte, war Torsten Franke. Am<br />
15. Juni trat er zu seinem dritten Sportboxkampf<br />
in Hamburg an. Sportboxen ist hartes, wettkampfnahes<br />
Sparring für Kämpfer ab 30 Jahren<br />
ohne Amateurboxerfahrung. Wie auch schon im<br />
Februar war Torstens Gegner Jonny Grape vom<br />
Boxclub Epeios. Torsten zeigte in jeder Sekunde<br />
des Kampfes, dass er boxerisch einen riesigen<br />
Schritt nach vorne gemacht hat. Schöne Körperhaken<br />
und ein gutes Auge zeichneten seinen<br />
Kampfstil aus. In der dritten Runde mußte Torsten<br />
auf Anweisung des betreuenden Trainers<br />
Olaf Jessen einen Gang zurückschalten, denn<br />
sein Gegner wurde vom Ringrichter angezählt.<br />
Freuen sich: Sportboxer Torsten Franke und der stellvertretende Abteilungsleiter Thomas Ritter<br />
Beim Sportboxen sind gezielte KO-Schläge verboten,<br />
deswegen beschränkte sich der <strong>HSV</strong>er bis<br />
zum Schluss auf Aktionen zum Körper. Am Ende<br />
gab es wieder zwei Sieger und viel Applaus für<br />
einen sehr zufriedenen <strong>HSV</strong>-Boxer.<br />
Zudem waren eine <strong>HSV</strong>-Boxerin und 24 Boxer<br />
auch dieses Jahr wieder im Trainingslager auf<br />
Sylt. Im Jugenderholungsheim Puan Klent absolvierten<br />
die <strong>HSV</strong>er fünf Trainingseinheiten in<br />
zwei Tagen, geleitet vom Abteilungsleiter Michael<br />
Wendt. Da wurde die dem Heim zugehörige<br />
Turnhalle ebenso genutzt, wie die Sylter Dünen,<br />
die man 2 – 3 Mal hinaufsprintete. Nachdem man<br />
am Freitagabend angereist war, traf man knappe<br />
48 Stunden später müde, aber gutgelaunt wieder<br />
in Hamburg ein. Dass es auch 2014 ein Trainingslager<br />
geben soll, versteht sich von selbst.<br />
Abschließend bleibt zu berichten, dass die Boxabteilung<br />
stetig weiterwächst und auf die Marke<br />
von 200 Mitgliedern zusteuert. Auch bei facebook<br />
fehlt nicht mehr viel zur 1000er-Marke.<br />
Bei so viel positiven Nachrichten, verwundert<br />
es nicht, dass sich der als Nachfolger von Mirko<br />
Beyer neugewählte stellvertretende Abteilungsleiter<br />
Thomas Ritter auf seine kommenden Aufgaben<br />
freut.<br />
Ausgabe 74<br />
57
Aus aller Welt …<br />
Grüße an den SC<br />
„Ich war ganz unten, jetzt spiele ich wieder oben mit!“<br />
Das gleiche galt sportlich für den <strong>HSV</strong> :)<br />
Schöne Grüße, Günther Gäbe<br />
Moin moin, anbei senden euch Marvin und Lars ein paar Grüße aus Prag von der Karlsbrücke und Uta und<br />
Lars aus Spanien vom Berg Ifach (Calpe, Costa Blanca). Wir hoffen, dass Ihr euch darüber freuen werdet.<br />
Schwarz Weiß Blaue Grüße, Uta, Marvin und Lars. Nur der <strong>HSV</strong>!!!<br />
Moin. Der Ofc Reine Titanen grüßt mit folgendem Bild den <strong>HSV</strong> aus Durban/<br />
Südafrika :-) vom WM Stadion Moses Mabhida.<br />
Lg Reimer Porep/Reine Titanen – Nur der <strong>HSV</strong>!<br />
Hallo SC, das angefügte Foto entstand für die <strong>supporters</strong> <strong>news</strong> in<br />
Namibia. Viele Grüße, Die Familien Waraszik & Zander<br />
58<br />
Moin <strong>HSV</strong>, schwarz-weiß-blaue Grüße sendet Euch aus dem Stubaital<br />
Helge Haalck … wo wir sind ist oben – NUR DER <strong>HSV</strong>!<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Hallo, die besten Grüße von „Down Under“ (Sydney) sendet euch<br />
Ulf Langrock. Nur der <strong>HSV</strong>!!!<br />
Hi Supporter’s <strong>Club</strong>. Ohne mein <strong>HSV</strong> geh ich nirgends hin.<br />
Hier auf der Karibik – Kreuzfahrt mit „Mein Schiff 1“ Kabine voll dekoriert.<br />
Dann im Regenwald von „Grenada“ bei den Seven Sisters Wasserfällen.<br />
Nur der <strong>HSV</strong>!!! Liebe Grüße, Hans P.<br />
Viele Grüße aus den USA – Beste Grüße, Kristof<br />
mit der AIDABLU durchs Rote Meer und<br />
bei den Pyramiden von Gizeh … der <strong>HSV</strong><br />
ist immer dabei. NUR DER <strong>HSV</strong> – Thomas<br />
Paap <strong>HSV</strong> Fan-<strong>Club</strong> Langenhorn von 1970<br />
Moin moin, an alle meine <strong>HSV</strong>’er die im Moment im kühlen Deutschland<br />
verharren müssen hier ein paar Fotos von mir aus dem supergeilenwarmenschönen<br />
Kuba (und dann mein’ ich nicht den Spieler ;))<br />
Vielleicht sehe ich ja eines der Fotos in der nächsten oder übernächsten<br />
Ausgabe der supporter <strong>news</strong> !?! Wäre natürlich sowas von super … na<br />
klaro, das superste!!! (Zitat A. Formeseyn)<br />
Also Jungs, durchhalten … Europa bleibt in Sicht! ;)<br />
Mit blau-weiß-schwarzen Grüßen und ein dickes Adios Amigos, Björn<br />
Ausgabe 74<br />
59
Hallo <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>,<br />
Grüße aus Kanada. Neulich war ich in Germany für Schalke – <strong>HSV</strong>.<br />
Thanks. Ron Burger, Port Colborne, Ontario Kanada<br />
Hallo, für die nächste <strong>Supporters</strong>-Ausgabe hätte ich noch eine<br />
Impression vom Pariser Eifelturm! Liebe Grüße vom <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />
Nordsachsen. Sebastian Mörschke aus Delitzsch<br />
Moin Moin, hier ein paar Grüße aus Indien :-) Dennis<br />
60<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Moin, moin aus Daytona Beach, Florida! :-)<br />
Wir weilen zur Zeit auf der Daytona Bike 2013 in Daytona Beach,<br />
Florida. Und da wir auch hier stets die Raute im Herzen tragen,<br />
wollen wir das kurz mit einem Foto belegen! :) Ist ja vielleicht<br />
noch etwas für die <strong>Supporters</strong> News … ; ) Viele Grüße aus den<br />
USA, von den 87’ern aus Buxtehude. Jörn<br />
… beautiful St. Maarten!!!<br />
NUR DER <strong>HSV</strong>! Benny<br />
Ausgabe 74<br />
61
Comic<br />
62<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Regionalbetreuer<br />
Erste Anlaufstation für <strong>HSV</strong>-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.<br />
Regionalbetreuer und Botschafter<br />
sind <strong>HSV</strong> Mitglieder,<br />
welche ehrenamtlich als Ansprechpartner<br />
für <strong>HSV</strong> Fans<br />
und Freunde in ihrer jeweiligen Region<br />
für den <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
tätig sind. Sie vertreten die Interessen<br />
des <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> vor Ort<br />
und tragen die Wünsche und Anregungen<br />
aus dem Kreise der Mitglieder<br />
an die Abteilungsleitung und die<br />
Fanbetreuung heran.<br />
Sie haben das Ziel, alle <strong>HSV</strong> Freunde<br />
in ihrer Region zusammen zu führen<br />
und bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />
und Aktivitäten diese Gemeinschaft<br />
zu festigen und auszubauen.<br />
Insbesondere die Zusammenführung<br />
der einzelnen Offiziellen Fanclubs<br />
(OFCs) liegt in ihrem Focus. Sie<br />
planen Veranstaltungen und Treffen<br />
um die Gemeinschaft der <strong>HSV</strong> Fans<br />
und Freunde zu festigen Die Organisation<br />
von regionalen Stammtischen,<br />
gemeinsamen Fahrten aus<br />
der Region zu den Heim- und Auswärtsspielen<br />
des <strong>HSV</strong> oder Feierlichkeiten<br />
um sind nur einige Beispiele.<br />
Die Regionalbetreuer werden in ihrem<br />
Bundesland von den Botschaftern unterstützt,<br />
welche in ihrem Bezirk genau<br />
wissen, wo ihr weitere <strong>HSV</strong> Fans<br />
treffen könnt. Habt ihr auch Lust ehrenamtlich<br />
als Botschafter mitzuarbeiten?<br />
Dann meldet euch bitte bei uns<br />
per E-Mail unter: ofc@hsv.de oder telefonisch:<br />
040-41551500.<br />
Wichtig ist uns noch einmal herauszustellen,<br />
dass die Botschafter<br />
und Regionalbetreuer KEINE Vorverkaufsstellen<br />
und Ticketbesorger<br />
sind! Kartenwünsche bestellt bitte<br />
per OFC Bestellformular oder online<br />
unter www.hsv.de.<br />
Die Bestellformulare findet ihr online<br />
im Downloadbereich unter:<br />
www.hsv-ofc.de.<br />
Niedersachsen West / Bremen<br />
Eddy Nowski<br />
0151-28212822<br />
Stefan.Nowski@t-online.de<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Ralf Borchert<br />
0171-4785320<br />
<strong>HSV</strong>-Fanclub.Nordharz@t-online.de<br />
NRW West<br />
Christian Roth<br />
0152-53697185<br />
christianroth01@aol.com<br />
NRW Ost<br />
André Haiduck<br />
0170-7333843<br />
AndreHaiduck@t-online.de<br />
NRW Süd<br />
Klaus-Dieter Rose<br />
0176-22625902<br />
hsvklaus@unitybox.de<br />
Hessen Nord<br />
Nicky Hupertz<br />
0170-8584388<br />
djNicky1@t-online.de<br />
Hessen Süd<br />
Michael Martin<br />
06151-6792238<br />
hsv_michael.martin@yahoo.de<br />
Saarland<br />
Jörg Schmitt<br />
06852-991928<br />
chibihsv@aol.com<br />
Baden-Württemberg<br />
Roland Schinkel<br />
0160-96040597<br />
Roland_Schinkel_<strong>HSV</strong>-BW@web.de<br />
Benelux<br />
Eric Rauw<br />
+32-477406885<br />
eric.rauw@hsv-fans.be<br />
Skandinavien<br />
Bjarne Rasmussen<br />
+45-28719151<br />
humorbomben@mail.dk<br />
Schleswig-Holstein West<br />
Mathias Helbing<br />
0172-1408312<br />
metal_headz@gmx.de<br />
Österreich<br />
André Beiten<br />
+43-6504711111<br />
Schlupf_4711@yahoo.de<br />
Schweiz<br />
Stefan Mullis<br />
+41-7966489<br />
basti@nurderhsv.ch<br />
Schleswig-Holstein Nord<br />
Sven Hornung<br />
0170-1884317<br />
sven-hornung@t-online.de<br />
Iberische Halbinsel<br />
Peter Zinke<br />
+34-678001715<br />
zinke-peter@t-online.de<br />
Mittlerer Osten<br />
Lars Meyn<br />
+97-1502930904<br />
Lars.meyn@mapme.ae<br />
Niedersachsen<br />
Olaf Fink<br />
0151-54662288<br />
hucky@hsv-freunde-voegelsen.de<br />
Berlin<br />
Carsten Bürger<br />
0151-11597592<br />
carsten.buerger@hsv-regionalbetreuung.de<br />
Brandenburg<br />
André Schmidt<br />
0151-58832585<br />
andre.schmidt@hsv-regionalbetreuung.de<br />
Obernkirchen<br />
Uwe Rennekamp<br />
0175-5677951<br />
uwe@bs-hsv.de<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Hendrik Hahn<br />
0163-7328269<br />
saalkreisdinos@t-online.de<br />
Sachsen<br />
Sebastian Mörschke<br />
0179-2891249<br />
basti.moerschke@web.de<br />
Thüringen<br />
Silvio Fischer<br />
0170-2373715<br />
<strong>HSV</strong>-Fan-<strong>Club</strong>-Nordhausen@gmx.de<br />
Bayern Nord-West<br />
Petra Ballmann<br />
0160-94672642<br />
lotharballmann@aol.com<br />
Bayern Süd<br />
Mark Ahrens<br />
0178-6037923<br />
markahrens@acor.de<br />
Nordamerika<br />
Oliver Lunt<br />
oliverjlunt@gmail.com<br />
Südamerika<br />
Jens Floeter<br />
jens.floeter@web.de<br />
Südostasien<br />
Henrik Haeder<br />
henrik.haeder@googlemail.com<br />
Ausgabe 74<br />
63
Die wichtige Seite<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.<br />
Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.<br />
Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den <strong>HSV</strong> unter 040/4155-1500<br />
oder <strong>Supporters</strong>@hsv.de.<br />
<strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger Sport-<br />
Verein e.V., <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7,<br />
22525 Hamburg<br />
Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510, Mail:<br />
<strong>supporters</strong>@hsv.de.<br />
SC Stand: Der Stand befindet sich in der<br />
Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen<br />
bis 15 Minuten vor Anpfiff und<br />
nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt ihr<br />
euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele<br />
sowie SC-Merchandiseprodukte<br />
eindecken.<br />
Öffentliche Infoveranstaltung<br />
der Abteilungsleitung<br />
Diese findet an jedem dritten Dienstag im Monat<br />
im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen,<br />
vorbeizuschauen und zuzuhören oder auch<br />
mit zu diskutieren.<br />
Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße<br />
162, 22769 Hamburg; Beginn ist 19 Uhr.<br />
Themen und eventuelle Änderungen sind auf<br />
www.hsv-sc.de zu finden.<br />
Öffentliche Infoveranstaltung<br />
des Seniorenrates<br />
Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten<br />
Montag im Monat eine öffentliche Versammlung.<br />
Beginn 19 Uhr. Informationen zum Ort<br />
der Infoveranstaltung: www.hsv.de<br />
Onlinestore<br />
Unter www.hsv-tickets.de könnt ihr Karten und<br />
Fahrten für Auswärtsspiele des <strong>HSV</strong> bestellen.<br />
Die Kollektion des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> könnt ihr unter<br />
www.hsv-sc-shop.de bestellen.<br />
Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Auch an der Botschaft des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
könnt ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des<br />
<strong>HSV</strong> Artikel aus der Kollektion des <strong>Supporters</strong><br />
Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur<br />
an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis).<br />
Die Botschaft steht bei Heimspielen des<br />
<strong>HSV</strong> im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen<br />
des <strong>HSV</strong> in der Bundesliga steht<br />
die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge<br />
(genauer Standort könnt ihr vor den<br />
Auswärtsspielen auf der Internetseite des <strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong> unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was<br />
in … erlaubt ist“, nachlesen).<br />
Ticketservice<br />
Heimspielkarten können über die <strong>HSV</strong> Bestellservice-Hotline<br />
unter 040-41551887, im Internet<br />
unter www.hsv.de oder in einem der<br />
<strong>HSV</strong>-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand<br />
gibt es keine Heimspielkarten.<br />
Auswärtstickets und -fahrten<br />
Können im Internet unter www.hsv-tickets.de,<br />
in den <strong>HSV</strong>-Fanshops und an Spieltagen am SC-<br />
Stand gekauft werden.<br />
<strong>HSV</strong>-Museum/Stadionführungen<br />
Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> ist der größte Sponsor des<br />
<strong>HSV</strong>-Museums, welches seit dem 07.02.04 seine<br />
Pforten geöffnet hat. Das Museum befindet sich<br />
neben dem Restaurant „Die Raute“ im Nord-<br />
Ost-Bereich des Stadions. Die Öffnungszeiten<br />
des Museums sind täglich von 10 bis 18 Uhr*.<br />
Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder<br />
erhalten auch hier einen Rabatt. Für<br />
Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife<br />
und Führungen zu anderen Zeiten.<br />
Weitere Informationen gibt es telefonisch unter<br />
040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.<br />
*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbeginn<br />
nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.<br />
**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen<br />
die Stadionführungen, Näheres erfährst du unter der<br />
obigen Telefonnummer.<br />
OFC-Gründungen<br />
Alle interessierte <strong>HSV</strong>-Fans, die mit dem Gedanken<br />
spielen, einen offiziellen <strong>HSV</strong>-Fanclub<br />
zu gründen oder Ihren bereits existierenden<br />
Fanclub bei uns registrieren lassen wollen,<br />
finden alle Informationen im Netz unter<br />
www.hsv-ofc.de. Bei Rückfragen wendet euch<br />
bitte an Nicole Peters, zu erreichen unter 040-<br />
4155-1500 oder ofc@hsv.de. Auch eine Unterstützung<br />
vor Ort ist möglich.<br />
Mitgliederwesen<br />
Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderung<br />
steht dir das Mitgliederwesen genauso<br />
wie bei allen anderen Fragen rund um die Mitgliedschaft<br />
im <strong>HSV</strong> zur Verfügung. Das Mitgliederwesen<br />
erreichst du von Montag bis Freitag<br />
per Telefon (040/4155 1501), per Mail (mitgliederwesen@hsv.de)<br />
und per Post (Hamburger<br />
Sport-Verein e.V., Mitgliederwesen, Sylvesterallee<br />
7, 22525 Hamburg).<br />
Fanshops<br />
<strong>HSV</strong> Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7,<br />
22525 Hamburg, Mo.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-16 Uhr,<br />
Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung,<br />
<strong>HSV</strong> City Store (Innenstadt), Schmiedestr. 2,<br />
20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.<br />
10-16 Uhr<br />
<strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,<br />
22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr<br />
<strong>HSV</strong> Service Center<br />
in der Nord-Ost Ecke der Arena.<br />
Im Service Center gibt es Tickets (Heim und Auswärts),<br />
Infos rund um den <strong>HSV</strong>, Fundsachen vom<br />
Spieltag und vieles mehr.<br />
Kontakt: Persönlich Mo – Fr 10 – 18 Uhr,<br />
Sa 10-16 Uhr<br />
Telefonisch unter 040/4155-1887<br />
Mo-Fr 8-18 Uhr und Sa 10-16 Uhr<br />
oder per Mail an info@hsv.de<br />
64<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
Rund um den <strong>HSV</strong><br />
Der <strong>HSV</strong> im Netz<br />
Hier surfen <strong>HSV</strong>er<br />
Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den<br />
Stand vom 01. August 2013<br />
Mitglieder im <strong>HSV</strong>: 71.713<br />
Davon im <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>: 55.818<br />
Hauptamtliche Mitarbeiter: 15<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen: 300<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Ehrenamtliche Abteilungsleitung: 5<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Vorstandsmitglieder:<br />
Carl-Edgar Jarchow (Vorsitzender)<br />
Oliver Kreuzer (stellvertr. Vorsitzender)<br />
Joachim Hilke<br />
Oliver Scheel<br />
Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver Scheel,<br />
wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />
Aufsichtsrat:<br />
Manfred Ertel (Vorsitzender)<br />
Jens Meier (stellv. Vorsitzender)<br />
Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender/ Delegierter der Amateure)<br />
Ali Eghbal<br />
Marek Erhardt<br />
Björn Floberg (Delegierter der Abteilung Fördernde Mitglieder/<strong>Supporters</strong><br />
<strong>Club</strong>)<br />
Jürgen Hunke<br />
Hans-Ulrich Klüver<br />
Kathrin E. Sattelmair<br />
Christian Strauß<br />
Ronny Wulff (Delegierter der Senioren)<br />
Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen<br />
Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen<br />
Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.<br />
Internetadresse:<br />
Öffnungszeiten:<br />
www.hsv-sc.de<br />
Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr<br />
Freitags von 9–17 Uhr<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Büroräumlichkeiten:<br />
Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West<br />
(Abteilung Fördernde Mitglieder)<br />
Ausgabe 74<br />
<strong>HSV</strong><br />
<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
/<strong>supporters</strong>club<br />
Kids <strong>Club</strong><br />
Museum<br />
Offizielle Fanclubs<br />
<strong>Supporters</strong> Merchandise<br />
<strong>Supporters</strong> Treffs<br />
Senioren<br />
Amateurfußball<br />
Badminton<br />
Baseball<br />
Boxen<br />
Cricket<br />
Dart<br />
Eishockey<br />
Eishockey Frauen<br />
Eishockey Nachwuchs<br />
Frauenfußball<br />
Golf<br />
Handball<br />
Handball 3. Herren<br />
Hockey<br />
<strong>HSV</strong> III<br />
Inline-Hockey<br />
Karate<br />
Leichtathletik<br />
Rollstuhlsport<br />
Rugby<br />
Schwimmen<br />
Tanzen<br />
Tanzssport Norderstedt<br />
Tennis<br />
Tischtennis<br />
Triathlon<br />
Volleyball<br />
Fanprojekt<br />
Football <strong>Supporters</strong> Europe (FSE)<br />
<strong>Supporters</strong> Direct<br />
Unsere Kurve<br />
www.hsv.de<br />
www.hsv-sc.de<br />
/hsv_sc<br />
www.hsv-kids.de<br />
www.hsv-museum.de<br />
www.hsv-ofc.de<br />
www.hsv-sc-shop.de<br />
www.<strong>supporters</strong>-treff.de<br />
www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/<br />
www.hsv-amateurfussball.de<br />
www.hsv-badminton.de<br />
www.hsv-baseball.de<br />
www.hsv-boxen.de<br />
www.hsv-cricket.de<br />
www.hsv-dart.de<br />
www.hsv-eishockey.de<br />
www.hsv-eishockeyfrauen.de<br />
www.hsv-eishockey-nachwuchs.de<br />
www.hsv-frauen.de<br />
www.hsv-golf.de<br />
www.hsvhandball.de<br />
www.hsv-handball-amateure.de<br />
www.hsv-hockey.de<br />
http.//hsv3.fuppers.de<br />
www.hsv-inlinehockey.de<br />
www.hsv-karate.de<br />
www.hsv-la.de<br />
www.hsv-rollstuhlsport.de<br />
www.hsv-rugby.de<br />
www.hsvschwimmen.de<br />
www.hsv-tanzsport.de<br />
www.hsv-tanzsport-norderstedt.de<br />
www.tennis-im-hsv.de<br />
www.hsv-tischtennis.de<br />
www.hsvtriathlon.de/<br />
www.hsvvolleyball.de<br />
www.hsv-fanprojekt.de<br />
www.football<strong>supporters</strong>europe.org<br />
www.<strong>supporters</strong>-direct.org<br />
www.unserekurve.de<br />
65
Neues vom SC im Netz<br />
www<br />
Twitter<br />
Der <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> öffnet sich weiter dem social media Bereich und verfügt nun<br />
über einen eigenen Twitter-Account. Unter www.twitter.com/hsv_sv werden wir<br />
euch über das aktuelle Geschehen rund um den SC auf dem Laufenden halten.<br />
Newsletter<br />
Zur neuen Saison starten wir zusätzlich unseren neuen Newsletter, welchen<br />
wir einmal pro Woche verschicken werden. Solltest du dich noch nicht registriert<br />
haben, kannst du dieses einfach über den Button auf der Startseite von<br />
hsv-sc.de tun.<br />
Ankündigung<br />
50 Jahre …<br />
<strong>HSV</strong> Sitzkissenfraktion Auswärts & Regionalbetreuung Berlin<br />
präsentieren<br />
50 Jahre auf der Uhr<br />
"Wenn nicht Hamburg, dann eben Berlin!"<br />
geplante Veranstaltung mit<br />
LOTTO KING KARL<br />
ELVIS<br />
Impressum<br />
Abteilungsleitung<br />
Christian Bieberstein<br />
Christian Reichert<br />
Rainer Doell<br />
Christopher Gnauck<br />
Sebastian Rohmann<br />
p.A. <strong>HSV</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
<strong>HSV</strong> <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510<br />
Herausgeber<br />
<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
im Selbstverlag<br />
Bezugspreis 2 Euro<br />
Erscheinungsweise vierteljährlich<br />
V.i.s.d.P. Christian Bieberstein, p.A. <strong>supporters</strong> <strong>news</strong>,<br />
Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg<br />
Auflage Nr. 74 55.000 Stück<br />
Drucklegung 22.07.2013<br />
Mitgearbeitet haben diesmal Christian Bieberstein, Andreas<br />
Birnmeyer (Koordinator), Christoph Burr, Rainer Doell, Daniel Eglite,<br />
Thorsten Eikmeier, Dr. André Fischer, Björn Floberg, Simon Gnauck,<br />
Heidi Kirste, Norbert Knust, Ulie Liebnau, Philipp Markhardt,<br />
Hermann Meyer, Christine Mundt, Nils Paffenholz, Joachim Ranau,<br />
Janine Rehders (Koordinatorin), Christian Reichert, Thomas Ritter,<br />
Sebastian Rohmann, Beate Sassenhagen-Harms, Fabian Scharping,<br />
Bodo Scheuing, Falco Stelmaszewski, Ingo Thiel, Thomas Vieten,<br />
Jens Wagner, Stefan Weinowsky, Herr Wendt, Annabell Wulff<br />
Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein e.V.,<br />
<strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong>, <strong>HSV</strong> Badminton, <strong>HSV</strong> Fanprojekt, <strong>HSV</strong> Golf,<br />
<strong>HSV</strong> Inlinehockey, <strong>HSV</strong> Tanzsport, 1887-Musik, Patrick Franck,<br />
Olaf Jessen, Werner Kirste, Miroslav Menschenkind, Oliver Meyer,<br />
Sebastian Reinhardt, Matthias Scharf, Stefan Weinowsky<br />
Lektorat Ulie Liebnau, Uwe Liebnau<br />
Illustrationen Detlef Allenberg, Jan Meifert, Jens Wagner<br />
Cover <strong>HSV</strong> <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong><br />
Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover<br />
Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim<br />
Weitere Informationen findet ihr unter<br />
www.hsv-sc.de<br />
Astra Kulturhaus Am 24.08.2013<br />
Revaler Straße 99<br />
Einlass: 21:00 Uhr<br />
SBahn Warschauer Straße<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung<br />
des <strong>Supporters</strong> <strong>Club</strong> als Herausgeber der <strong>supporters</strong> <strong>news</strong> wieder<br />
(wirklich nicht).Die <strong>supporters</strong> <strong>news</strong> ist erhältlich im Arena Store<br />
(Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße<br />
2, 20095 Hamburg), im <strong>HSV</strong> Fan Shop (Herold Center, Berliner<br />
Allee 34a, 22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand<br />
in Ebene 4 der Nordtribüne.<br />
Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und<br />
danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.<br />
66<br />
<strong>supporters</strong> <strong>news</strong>
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Quensen
WISSEN,<br />
WO MAN<br />
HINGEHÖRT.