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Fortbildungsartikel verfügbar (1275 kB) - Heilberufe

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PflegeKolleg<br />

Ernährung in der Onkologie<br />

▶▶Überwiegend immobiler Patient mit Mangelernährung:<br />

Die Energiezufuhr wird langsam auf das 1,2-<br />

bis 1,3-fache des Ruheenergieumsatzes gesteigert.<br />

Nährstoffbedarf. Zur groben Orientierung können<br />

bei der Planung einer parenteralen Ernährung die so<br />

genannten DACH-Referenzwerte der Ernährungsfachgesellschaften<br />

aus Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz herangezogen werden. Diese Richtwerte<br />

wurden jedoch nur für Gesunde und für die orale<br />

Ernährung erstellt.<br />

Implantierbare Portsysteme sind ideal für eine sichere heimparenterale Ernährung.<br />

Ein ZVK eignet sich für die ambulante Versorgung dagegen nicht.<br />

TAB. 1 L ANGZEITERNÄHRUNG<br />

BEIM KURZDARMSYNDROM<br />

Darmlänge und Lokalisation<br />

TAB. 2 REGIME PARENTERALER ERNÄHRUNG<br />

Regime Vorteil Nachteil<br />

Einzelkomponenten<br />

Compounding<br />

All-in-one-Beutel<br />

Industrieller Mehrkammer-Beutel<br />

100% individuelle Ernährung,<br />

immer erhältlich<br />

Langzeiternährung<br />

> 180 cm Dünndarm Keine TPN<br />

100–180 cm Dünndarm TPN 1–6 Monate<br />

80–100 cm Dünndarm und Kolon TPN 1–6 Monate<br />

60–80 cm Dünndarm und Kolon TPN 6–12 Monate<br />

< 80 cm Dünndarm Langzeit-TPN<br />

(TPN = Total parenteral nutrition)<br />

100% individuelle Ernährung,<br />

praktische Handhabung mit nur<br />

einem Beutel, niedrige Kontaminationsgefahr<br />

Niedrige Kosten, praktische Handhabung<br />

mit nur einem Beutel,<br />

niedrige Kontaminationsgefahr,<br />

immer erhältlich, bei bis zu 90%<br />

der Indikationen einsetzbar<br />

Drei verschiedene<br />

Schlauchsysteme,<br />

hoher Personalaufwand,<br />

hohe Kosten, höheres Kontaminationsrisiko<br />

Hohe Compoundingkosten,<br />

Verwerfen von<br />

nicht verbrauchten Beuteln,<br />

zeitlicher Verzug bei<br />

Herstellung des Beutels<br />

Keine 100%ige individuelle<br />

Ernährung möglich<br />

Flüssigkeitsbedarf. Der tägliche Flüssigkeitsbedarf<br />

setzt sich zusammen aus dem Basisbedarf (durchschnittlicher<br />

Bedarf bei normaler Stoffwechsellage)<br />

und dem Korrekturbedarf, der ungewöhnliche Verluste<br />

wie Schwitzen, Fieber, forcierte Diurese oder<br />

Diarrhoe berücksichtigt, aber auch Verluste in Form<br />

von Ödemen oder Ergüssen. Der Basisbedarf an Wasser<br />

beträgt beim Erwachsenen 30 ml/kg KG.<br />

Parenterale Ernährung<br />

richtig zusammenstellen<br />

Wie die Indikationsstellung ist auch die Zusammenstellung<br />

einer parenteralen Ernährung Aufgabe des<br />

behandelnden Arztes oder des ärztlich geleiteten Ernährungsteams.<br />

Je nach Grunderkrankung wird die<br />

erforderliche Zufuhr an Kalorien und Supplementen<br />

individuell festgelegt. Es besteht jedoch ein grundlegender<br />

Unterschied zwischen einer totalen parenteralen<br />

Ernährung und einer kombinierten oralen und<br />

parenteralen Ernährung. Für die individuelle Bedarfsberechnung<br />

können folgende Werte herangezogen<br />

werden, die an den normalen Bedarf eines Erwachsenen<br />

in Ruhe angelehnt sind:<br />

Makronährstoffe:<br />

Aminosäuren: <br />

0,8–1,3 g pro kg pro Tag<br />

Glukose:▶▶ ▶ 2,0–3,5 g pro kg pro Tag<br />

Fett:<br />

0,8–1,5 g pro kg pro Tag<br />

Spurenelemente, wasser- und fettlösliche Vitamine<br />

werden als Supplement nach Standards des täglichen<br />

Bedarfs zugeführt.<br />

Das venöse Portsystem –<br />

innovative i.v.-Applikation<br />

Der zentralvenöse Katheter ist eine unentbehrliche<br />

Voraussetzung für die Durchführung der parenteralen<br />

Ernährung. Besonders geeignet für die heimparenterale<br />

Ernährung ist ein implantierter Port, der<br />

durch seine subkutane Lage wesentlich besser vor<br />

Infektionen geschützt ist als beispielsweise der in der<br />

Klinik übliche Zentrale Venenkatheter (ZVK). Dessen<br />

Einsatz ist in der ambulanten Versorgung obsolet.<br />

Alternativ käme auch ein Hickman- oder Broviac-<br />

Katheter in Frage, der aber bei den Patienten weniger<br />

Akzeptanz findet. Ein wesentlicher Vorteil besteht in<br />

© J. Andrä<br />

32<br />

<strong>Heilberufe</strong> / Das Pflegemagazin 2012; 64 (12)

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