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Fortbildungsartikel verfügbar (2103 kB) - Heilberufe

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PflegeKolleg<br />

Epilepsie<br />

Erkrankt ein Kind an<br />

Epilepsie, müssen<br />

sowohl das Kind als<br />

auch die Eltern lernen,<br />

den Alltag mit der<br />

Krankheit zu<br />

bewältigen.<br />

Kurs sollte darauf abgestimmt werden, dass er an vier<br />

Tagen oder an einem Wochenende durchgeführt werden<br />

kann. Das Elternprogramm wendet sich auch an<br />

Eltern, deren Kinder nicht parallel geschult werden<br />

können, weil sie zu jung sind oder eine Behinderung<br />

die Teilnahme an der Schulung nicht möglich macht.<br />

Patientenschulungen organisieren<br />

Da alle Kurse einen nicht unerheblichen Zeitraum<br />

umfassen, bildet die Zeitplanung eines der größten<br />

Probleme im Rahmen der Vorbereitung. Die Patienten<br />

werden stationär aufgenommen, was gerade bei den<br />

Kindern häufig zum Problem wird, denn sie sollen ja<br />

möglichst wenig in der Schule fehlen. Daher versuchen<br />

wir, den Kurs in die bei uns am Epilepsiezentrum<br />

sehr erfolgreich angebotene Komplexbehandlung zu<br />

integrieren. Auch beim PEPE-Kurs gibt es die Möglichkeit<br />

einer ambulanten Teilnahme.<br />

Die Schulungen richten sich vor allem an Patienten<br />

mit einer aktiven Epilepsie. Viele Probleme werden<br />

von den Kursteilnehmern im Vorfeld gar nicht wahrgenommen<br />

und ergeben sich erst in den Gesprächen<br />

während der Kursstunden. Die Aha-Erlebnisse sind<br />

oft sehr beeindruckend und viele Teilnehmer wirken<br />

nach den Kursen deutlich erleichterter, selbstsicherer<br />

und entspannter. Diese Erfahrungen werden an die<br />

Mitpatienten weitergegeben und wecken auch bei<br />

ihnen Interesse an einer Schulung. Alle Kursprogramme<br />

setzen eigentlich voraus, dass die Teilnehmer<br />

lesen und schreiben können. Viele unserer Patienten<br />

– ob im Mehrfachbehindertenbereich oder bei den<br />

Kindern – erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Um<br />

ihnen dennoch die Teilnahme zu ermöglichen, wurden<br />

die Programme modifiziert. Kursinhalte werden<br />

vereinfacht dargestellt, es wird viel mit Anschauungsmaterial<br />

gearbeitet und im Famoses-Kurs wird vieles<br />

spielerisch vermittelt.<br />

Von der Schulung profitieren<br />

Obwohl sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützen<br />

und jeder seine individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

einbringt, kommt es immer wieder vor, dass<br />

Teilnehmer Schwierigkeiten haben, den Kurs bis zum<br />

Ende mitzumachen. Hier ist es Aufgabe der Trainer,<br />

ihn zu motivieren durchzuhalten, vielleicht eine Kursstunde<br />

auszulassen und später wieder einzusteigen.<br />

In einzelnen Fällen muss man aber auch akzeptieren,<br />

dass der Kurs abgebrochen wird. Es kommt auch vor,<br />

dass Teilnehmer aufgrund einer Verschlechterung<br />

ihres Allgemeinzustandes oder wegen eines epileptischen<br />

Ereignisses nicht an einer Kursstunde teilnehmen<br />

können. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit,<br />

den Inhalt im Schulungsmaterial nachzulesen<br />

oder es wird individuell nachgeschult.<br />

Der Erfolg der Schulungen lässt sich nur schwer<br />

messen. Anhand der im PEPE-Kurs abschließend<br />

durchgeführten Kursbeurteilung ist eine positive<br />

Tendenz in den Bereichen Selbstbewusstsein und<br />

Selbstständigkeit zu vermerken. In dem Bereich Wissen<br />

über Epilepsie ist es jedoch nur im geringen Maß<br />

objektivierbar. Auch die Kinder interessiert eher, dass<br />

sie trotz ihrer Erkrankung zur Klassenfahrt mitfahren<br />

können, bei Freunden übernachten dürfen und dass<br />

es viele andere gibt, die die gleiche Erkrankung haben.<br />

Aber wenn sich durch das veränderte Verhalten der<br />

Kursteilnehmer die Lebensqualität verbessert, sie<br />

nicht mehr so viel Angst haben, sich mehr zutrauen<br />

und dadurch auch die Angehörigen, Eltern und Betreuer<br />

entlastet werden, sind die Schulungen ein großer<br />

Erfolg.<br />

Angela Skuza<br />

Kinderkrankenschwester und PEPE-Trainerin<br />

a.skuza@keh-berlin.de<br />

famoses – die Kinder gehen auf eine Schiffsreise und<br />

lernen spielerisch, die Epilepsie besser zu bewältigen.<br />

Katrin Wiens<br />

Kinderkrankenschwester und famoses-<br />

Trainerin<br />

Königin-Elisabeth-Krankenhaus Herzberge,<br />

Herzbergstr. 79, 10365 Berlin<br />

k.wiens@keh-berlin.de<br />

© Bethel-Verlag, Bielefeld<br />

58<br />

<strong>Heilberufe</strong> / Das Pflegemagazin 2013; 65 (10)

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