Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
Discounter fragen in der Summe wesentlich häufiger Standorte an als Supermärkte. Auch wenn ein<br />
Großteil der Anfragen abgelehnt wird: Im Befragungszeitraum wurden in den Betrachtungsregionen<br />
insgesamt 63 genehmigte Vorhaben für die Ansiedlung von Discountern gemeldet, dem stehen allerdings<br />
108 Ablehnungen (formelle und informelle) entgegen. Bei Supermärkten (401 bis 2.500 m² Verkaufsfläche)<br />
stehen 30 genehmigten Vorhaben auch 30 Ablehnungen gegenüber. Ob die wesentlich<br />
häufigeren Anfragen durch Discounter allein aufgrund der höheren Aktivität in der Expansion oder auf<br />
andere Gründe und ggf. auf das bestehende Baurecht zurückzuführen sind, kann durch die Kommunalbefragung<br />
jedoch nicht abschließend beantwortet werden. Es wird allerdings deutlich, dass die Discounter<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu den Supermärkten nach wie vor deutlich stärker expandieren. Außerdem kann in der<br />
Tendenz bestätigt werden, dass Discounter bei der Verkaufsflächengröße flexibler sind. Während die<br />
Discounter sowohl groß‐ als auch kleinflächige Standorte realisieren, beschränken sich die Supermärkte<br />
aufgrund ihrer deutlich höheren Flächenanforderungen (Artikelanzahl, Bedientheken etc.) fast ausschließlich<br />
auf großflächige Vorhaben, in der Regel deutlich über 800 m² Verkaufsfläche (vgl. Abb. 54).<br />
Discounter werden sowohl in Sondergebieten (SO) (19 %) und Kerngebieten (MK) als auch in Gewerbegebieten<br />
(GE), Mischgebieten (MI) und vor allem in § 34‐Gebieten (rd. 47 %) angesiedelt. Die Ansiedlung<br />
von Supermärkten (klein‐ und großflächig) beschränkt sich vor allem auf Sondergebiete (SO) (rd. 46 %)<br />
und § 34‐Gebiete (33 %). Weitere 8 % wurden in Kerngebieten (MK) realisiert.<br />
Diese Tendenz wird auch in der Lageeinordnung deutlich. Während sich die neu geplanten Discounter<br />
relativ gleichmäßig über die drei Lagekategorien Zentrum, Wohngebiet und nicht integrierte Standorte<br />
verteilen, sind bei den großflächigen Supermärkten Schwerpunkte <strong>im</strong> Zentrum und in nicht‐integrierter<br />
Lage zu erkennen. Ansiedlungen in Wohngebieten außerhalb von Zentren finden durch Supermärkte<br />
kaum statt. Dies kann u.a. darauf zurückgeführt werden, dass Supermärkte (sofern sie nicht <strong>im</strong> Kerngebiet<br />
angesiedelt werden) sehr häufig auf die Ausweisung eines Sondergebietes angewiesen sind (vgl.<br />
Abb. 55).<br />
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