Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
bensmittelbetriebe <strong>im</strong> Durchschnitt pro Filiale zwischen rd. 280.000 € und 530.000 € jährlich liegt, entsprechend<br />
einem Bruttoumsatz zwischen rd. 330.000 und 630.000 €. 93 Demgegenüber lagen nach BBE<br />
Handelsberatung (2011) die durchschnittlichen Flächenproduktivitäten in dieser Branche für 2010 <strong>im</strong><br />
Facheinzelhandel für Unterhaltungselektronik (braune Ware) zwischen 4.300 und 6.300 € (brutto) pro<br />
m² Verkaufsfläche. Ein kleines Fachgeschäft mit rd. 200 m² Verkaufsfläche würde demnach bereits einen<br />
Jahresumsatz von mindestens 860.000 € (brutto) erwirtschaften. 94<br />
Ebenso wie für den Sort<strong>im</strong>entsbereich Bekleidung/Textilien dürfte es daher auch bei der Einzelbetrachtung<br />
der Warengruppe Mult<strong>im</strong>edia/Neue Medien schwierig sein, städtebaulich negative Wirkungen<br />
durch Lebensmittelmärkte, die diese Sort<strong>im</strong>ente anbieten, auf die Zentren <strong>im</strong> Sinne des § 11 Abs. 3<br />
BauNVO nachzuweisen. In größeren Städten ist meist ein großflächiger Elektronik‐Fachmarkt angesiedelt,<br />
der der Konkurrenz eines Lebensmittelmarktes mit sehr begrenztem Angebot durchaus gewachsen<br />
sein dürfte; auf der anderen Seite sind in kleineren Orts‐ oder Stadtteilzentren Elektrofachhändler kaum<br />
(noch) zu finden. Aufgrund der schon seit vielen Jahren bestehenden starken Konkurrenzsituation (insbesondere<br />
auch zu Elektronik‐Fachmärkten, aber auch zum Online‐Handel) haben sich die verbliebenen<br />
kleineren Fachgeschäfte zum überwiegenden Teil – <strong>im</strong> Gegensatz zu den Discount‐Formaten – bereits<br />
sehr stark auf Service und Qualität ausgerichtet und dürften sich damit (von Einzelfällen abgesehen)<br />
bereits ausreichend <strong>im</strong> Konkurrenzkampf positioniert haben. Ähnlich wie <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>entsbereich Bekleidung/Textilien<br />
dürften jedoch auch bei der Warengruppe Mult<strong>im</strong>edia/Neue Medien die jeweiligen Einzelstandorte<br />
in der Summe durchaus eine Wirkung auf die Zentren entfalten. 95<br />
93 Ausgangsbasis für diese überschlägige Berechnung ist der <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong> <strong>im</strong> Bereich Mult<strong>im</strong>edia/Neue Medien<br />
erzielte Gesamtumsatz in Höhe von rd. 4,93 Mrd. € (netto). In der Max<strong>im</strong>alvariante wird davon ausgegangen, dass der Gesamtumsatz<br />
lediglich durch die Filialen der Unternehmen Aldi (Nord/Süd) und Lidl (7.475 Betriebe in 2009) sowie die der<br />
Verbrauchermärkte und SB‐Warenhäuser (1.840 Betriebe in 2009) erwirtschaftet wird. Grundannahme für die Min<strong>im</strong>alvariante<br />
ist eine Gleichverteilung des Gesamtumsatzes auf die Filialen aller Discount‐Unternehmen (also auch Penny, Netto<br />
(Markendiscount) und Norma, d. h. 16.020 Filialen in 2009) sowie auf die der Verbrauchermärkte und SB‐Warenhäuser, sich<br />
insgesamt also auf 17.860 Betriebe verteilt (Anzahl der Märkte nach EHI ‐ Retail Institute, Köln für 2010/2011, zitiert nach<br />
www.handelsdaten.de, 2012).<br />
94 Bei einer Verkaufsflächengröße von mind. 200 m² und einer angenommenen Flächenproduktivität von rd. 5.300 € pro m².<br />
Vgl. BBE Handelsberatung (Hrsg.) (2011): Struktur‐ und Marktdaten <strong>im</strong> Einzelhandel 2010. S. 13.<br />
95 Siehe hierzu den Abschnitt „Bewertung“ am Ende dieses Kapitels.<br />
86