Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
Gleichzeitig ist die Zahl der Lebensmittelbetriebe von rd. 85.000 <strong>im</strong> Jahr 1990 auf knapp 40.000 <strong>im</strong> Jahr<br />
2010 sehr deutlich zurückgegangen. Dieser Rückgang ist vor allem auf die starke Reduktion der kleinen<br />
Lebensmittelgeschäfte bis 400 m² Verkaufsfläche zurückzuführen. Hingegen hat sich die Zahl der Discounter<br />
<strong>im</strong> gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt (vgl. Abb. 2).<br />
Abb. 2: Anzahl der Lebensmittelbetriebe nach Betriebsformen von 1990 bis 2010<br />
90.000<br />
1.715<br />
80.000<br />
9.433<br />
2.097<br />
70.000<br />
9.610<br />
2.380<br />
60.000<br />
8.842<br />
2.995<br />
SB‐Warenhaus/Verbrauchermarkt<br />
(bis 2005: ab 1.500 m², exkl. Nonfood;<br />
2010: ab 2.500 m², inkl. Nonfood)<br />
50.000<br />
8.430<br />
Großer Supermarkt (1.500‐2.499 m²)<br />
(bis 2005: Verbrauchermarkt)<br />
40.000<br />
30.000<br />
66.451<br />
52.380<br />
43.950<br />
32.740<br />
1.875<br />
1.648<br />
8.332<br />
Kleiner/Mittlerer Supermarkt<br />
(400‐1.499 m²)<br />
Kleines Lebensmittelgeschäft<br />
(unter 400 m²)<br />
20.000<br />
11.200<br />
Discounter<br />
(alle Größen)<br />
10.000<br />
0<br />
7.695<br />
11.580 13.180 14.745 16.250<br />
1990 1995 2000 2005 2010<br />
Quelle: EHI‐Retail Institute, Köln, Erhebungszeiträume 1965‐2007 und 2006‐2010, eigene Zuordnung Verbrauchermärkte (EHI<br />
2010: ab 2.500 m²) und Supermärkte (EHI 2010: 400‐2.499 m²) auf Basis EHI 2007 (neue Klassifizierung); EHI bis 2005: SB‐<br />
Warenhäuser/Verbrauchermärkte: ab 1.500 m² Verkaufsfläche (exkl. Nonfood)<br />
Auf dem hart umkämpfen Absatzmarkt suchen die Betreiber nach <strong>im</strong>mer größeren Verkaufsflächen mit<br />
ausreichend Pkw‐Stellplätzen, während kleine Betriebe oftmals nicht mehr wettbewerbsfähig sind und<br />
daher vielfach aufgegeben wurden. In der Folge ist das Versorgungsnetz der Lebensmittelmärkte deutlich<br />
weitmaschiger geworden, d. h. kleine (<strong>Nahversorgung</strong>s‐)Zentren haben teilweise erheblich an Bedeutung<br />
verloren, während auf der anderen Seite neue große – häufig städtebaulich nicht integrierte –<br />
Standorte mit verhältnismäßig großen Einzugsgebieten entstanden sind. 5<br />
Außerdem hat sich auch das Verhalten der Kunden geändert. In den letzten Jahren und Jahrzehnten war<br />
das Einkaufsverhalten zunehmend durch eine steigende Pkw‐Mobilität und die Tendenz zum „One‐Stop‐<br />
Shopping“ gekennzeichnet. Der demografische Wandel, der lauter werdende Ruf nach wohnortnahen<br />
Versorgungseinrichtungen und die Revitalisierung innerstädtischer Flächen sowie die Diskussionen um<br />
eine umweltverträgliche Verkehrs‐ und Siedlungsentwicklung haben in den letzten Jahren zwar dazu<br />
geführt, dass zunehmend wieder in Zentren investiert wird, eine Abkehr von der anhaltenden Flächenentwicklung<br />
in den Außenbereichen ist allerdings bislang (noch) nicht zu erkennen. 6<br />
5<br />
6<br />
vgl. hierzu: Junker, Rolf; Kühn, Gerd (2006): <strong>Nahversorgung</strong> in Großstädten. S. 30‐33.<br />
vgl. hierzu u. a.: Uttke, Angela (2009): Supermärkte und Lebensmitteldiscounter. S. 58‐74.<br />
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