Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
5.3 Qualitative Aspekte des Lebensmittelhandels aus Sicht der Kunden<br />
Hintergrund und Fragestellung<br />
Neben der Verfügbarkeit von Versorgungseinrichtungen in möglichst großer Nähe zum Wohnort spielen<br />
auch qualitative Aspekte des <strong>Nahversorgung</strong>sangebots eine wesentliche Rolle für die Wahl des bevorzugt<br />
aufgesuchten Lebensmittelmarktes und somit für das Einkaufs‐ und Mobilitätsverhalten der<br />
Konsumenten. In den vorherigen Kapiteln wurde bereits dargestellt, dass die regional unterschiedlich<br />
ausgeprägten Angebotsstrukturen <strong>im</strong> Lebensmittelhandel das Nachfrageverhalten maßgeblich beeinflussen.<br />
Darüber hinaus wird das individuelle Einkaufsverhalten aber auch durch sozioökonomische<br />
Merkmale (Alter, Haushaltsgröße, Einkommen, Pkw‐Verfügbarkeit) und persönliche Präferenzen der<br />
Verbraucher best<strong>im</strong>mt. Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, d. h. einer<br />
zunehmenden Zahl von (alleinstehenden) Senioren und Single‐Haushalten, wurden daher folgende Forschungsfragen<br />
untersucht:<br />
• Welches sind aus Sicht der Konsumenten die Hauptmotive für die Wahl der Einkaufsstätte und<br />
inwieweit unterscheiden sich diese je nach Befragtengruppe ggf. voneinander?<br />
• Welche Bedeutung kommt dabei qualitativen Merkmalen wie Service, persönliche Beratung, Verkauf<br />
an Bedientheken, bedarfsgerechtes Angebot in Form loser Frischware oder kleiner Packungsgrößen<br />
sowie der Möglichkeit zur Kommunikation, aber auch der Warenpräsentation und<br />
Einkaufsatmosphäre zu?<br />
• Inwieweit unterscheiden sich Discounter und Supermärkte in der Wahrnehmung der Kunden <strong>im</strong><br />
Hinblick auf die genannten qualitativen Merkmale sowie hinsichtlich Umfang, Vielfalt und Qualität<br />
des Warenangebotes? Welchen Einfluss hat dies ggf. auf die Einkaufsentscheidung?<br />
Vorgehensweise<br />
Im Rahmen der Haushalts‐ und Point‐of‐Sale‐Befragung wurden eine offene Frage (ohne Antwortvorgaben,<br />
Mehrfachnennungen möglich) zu den wichtigsten Gründen für den Lebensmitteleinkauf in dem an<br />
erster Stelle genannten Haupteinkaufsort bzw. dem tatsächlich aufgesuchten Markt sowie eine geschlossene<br />
Bewertungsfrage (Skala von 1 bis 6) zur Wichtigkeit best<strong>im</strong>mter Merkmale be<strong>im</strong> Lebensmitteleinkauf<br />
gestellt. Unter Berücksichtigung der haushalts‐ und personenbezogen Daten (Alter, Haushaltsgröße,<br />
Pkw‐Verfügbarkeit, etc.) wurden die Angaben sowohl differenziert nach diesen Merkmalen<br />
als auch nach Kreistypen, Befragungsstandorten und Betriebsformen ausgewertet. 64 Im Mittelpunkt<br />
stand dabei zum einen die Frage, ob qualitative Aspekte des Lebensmitteleinkaufs mit zunehmendem<br />
Alter und/oder <strong>im</strong> Zuge des demografischen Wandels zukünftig an Bedeutung gewinnen werden. Zum<br />
anderen galt es herauszufinden, ob sich aus den Befragungsergebnissen signifikante Unterschiede zwischen<br />
Discountern und Supermärkten <strong>im</strong> Hinblick auf die Gewährleistung einer qualifizierten <strong>Nahversorgung</strong><br />
ablesen lassen. Letzteres wurde außerdem durch eine Faktorenanalyse überprüft.<br />
64 Es wurden mehrere Kreuzauswertungen auch für unterschiedliche „Statusgruppen“ wie etwa Berufstätige/Nicht‐Berufstätige,<br />
Haushalte mit/ohne Kinder, hohes/niedriges Einkommen, etc. vorgenommen. Die Ergebnisse werden jedoch nur angeführt,<br />
sofern besonders bemerkenswerte bzw. unerwartete Abweichungen vom Durchschnitt aller Befragten zu verzeichnen<br />
sind.<br />
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