01.03.2014 Aufrufe

Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />

‐ Endbericht ‐<br />

Insgesamt lassen sich hinsichtlich des Kopplungsverhaltens aus der Point‐of‐Sale‐Befragung folgende<br />

Ergebnisse ableiten:<br />

• Für die Einkaufs‐ bzw. Wegekopplung lässt sich, wie schon für die Verkehrsmittelwahl bei der<br />

POS‐Befragung, ein deutlicher Einfluss des Kreistyps auf die Wahl des Verkehrsträgers beobachten.<br />

• Charakteristische Unterschiede <strong>im</strong> Hinblick auf die Betriebsform lassen sich nicht ablesen. Vielmehr<br />

ist die Verfügbarkeit von Kopplungsmöglichkeiten direkt am Standort entscheidend für die<br />

Inanspruchnahme von Kopplungsangeboten und auch für die Verkehrsmittelwahl (vgl. Abb. 26).<br />

5.1.3 Bewertung der Ergebnisse<br />

Die bisherigen (deskriptiven) Auswertungen haben gezeigt, dass mittlere und große Supermärkte in etwa<br />

die gleichen Verkehre auslösen wie Discounter, allerdings wird dieser Effekt deutlich von raumstrukturellen,<br />

lage‐ sowie anbieterspezifischen Merkmalen überlagert. Diese und zusätzlich individuelle<br />

Nachfragecharakteristika werden auch durch die Anwendung eines logistischen Regressionsansatzes<br />

bestätigt. Auf Basis der deskriptiven wie explikativen Analysen lassen sich folgende Ergebnisse zu Verkehrseffekten<br />

<strong>im</strong> Rahmen der zentralen Fragestellung festhalten:<br />

Verkehrsmittelwahl<br />

• Betriebsform: Mittlere Supermärkte (801 bis 1.500 m² VKF) unterscheiden sich <strong>im</strong> Hinblick auf den<br />

Modal Split kaum gegenüber kleinflächigen Discountern (bis 800 m² VKF). Die Verkehrsmittelwahl<br />

wird weniger durch die Betriebsform als vielmehr durch den Lagetyp und die Siedlungsstruktur<br />

(sowie individuelle Nachfragemerkmale der Konsumenten) best<strong>im</strong>mt.<br />

• Verkaufsfläche: Ein signifikanter Unterschied <strong>im</strong> Hinblick auf die Verkehrsmittelwahl bzw. die Verkehrserzeugung<br />

in Abhängigkeit der Großflächigkeitsschwelle von 800 m² Verkaufsfläche konnte<br />

nicht festgestellt werden. Das gilt explizit auch für Lebensmittelmärkte innerhalb eines Kreistyps,<br />

einer Stadtgrößenklasse und/oder eines Lagetyps. Es konnte jedoch auch keine andere Verkaufsflächengrenze<br />

festgestellt werden, ab der sich der Modal Split bzw. die Verkehrserzeugung signifikant<br />

ändert.<br />

• Lage: Weitgehend unabhängig von der Betriebsform und der Verkaufsfläche – allerdings stark beeinflusst<br />

vom Kreistyp bzw. von der Stadt‐/Gemeindegröße – werden die Wege für Lebensmitteleinkäufe<br />

in integrierten Lagen (Zentrum oder Wohngebiet) grundsätzlich häufiger zu Fuß oder mit<br />

dem Fahrrad zurückgelegt, die Belastungen durch den MIV sind entsprechend geringer.<br />

Kopplungsverhalten<br />

Discounter verursachen ein stärkeres intra‐ wie interformales Kopplungsaufkommen mit anderen Lebensmittelmärkten.<br />

Zum einen macht das eingeschränkte Angebot (relativ geringe Artikelzahl) eines<br />

Discounters offenbar ergänzende Einkäufe bei anderen Anbietern notwendig, zum anderen dürfte auch<br />

die Suche nach zusätzlichen (Sonder‐/Aktions‐) Angeboten bei anderen Discountern eine Rolle spielen.<br />

Betriebsformenübergreifend sind jedoch vor allem die jeweiligen Kopplungsmöglichkeiten vor Ort als<br />

entscheidende Determinanten des Kopplungsaufkommens anzusehen.<br />

53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!