Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
Discounter decken somit ein breites Spektrum ab: Es gibt Anbieter, die bewusst Angebotslücken in der<br />
Versorgung mit Lebensmitteln suchen und sich als Nahversorger verstehen. Gleichzeitig gibt es Anbieter,<br />
welche auf die „Autokundschaft“ spezialisiert sind. Bezogen auf die Verkaufsflächengröße kann ein genereller,<br />
positiver Zusammenhang zwischen einem höheren Anteil des MIV und steigender Verkaufsfläche<br />
bestätigt werden (vgl. Abb. 22). Allerdings wird dieses Resultat ebenso von der Siedlungsstruktur,<br />
der Lage, der Stadt‐ und Gemeindegröße und den Anbietern überlagert. 49<br />
Abb. 22 stellt den Zusammenhang zwischen (wachsender) Verkaufsfläche und Anteil der Kunden, die mit<br />
dem Pkw (inkl. Motorrad) den Weg zum Einkauf zurücklegen, dar. Es wird deutlich, dass der Anteil an<br />
Kunden, die mit dem Pkw einkaufen, bei größeren Lebensmittelbetrieben tendenziell höher ist.<br />
Abb. 22: Haushaltsbefragung ‐ Anteil des MIV nach Verkaufsflächengröße, Haupteinkaufsort (1. Stelle)<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
72 %<br />
68 %<br />
71 %<br />
79 %<br />
68 %<br />
76 %<br />
60%<br />
50%<br />
57 %<br />
56 %<br />
MIV‐Nutzungsanteile be<strong>im</strong><br />
Lebensmitteleinkauf<br />
40%<br />
Linear (MIV‐Nutzungsanteile be<strong>im</strong><br />
Lebensmitteleinkauf)<br />
30%<br />
20%<br />
kleinflächig<br />
großflächig<br />
10%<br />
0%<br />
401‐600 m² 601‐800 m² 801‐1.000 m² 1.001‐1.200 m² 1.201‐1.400 m² 1.401‐1.600 m² 1.601‐1.800 m² 1.801‐2.000 m²<br />
(84) (195) (124) (30) (30) (24) (12) (14) Anzahl genannter Märkte<br />
(1. Stelle)<br />
(377) (915) (669) (207) (216) (182) (116) (125) Gesamtzahl Nennungen<br />
(1. Stelle)<br />
Quelle: Eigene Haushaltsbefragung, Rechengrundlage: n = 2.807 ; Im Hinblick auf die Untersuchung einer Signifikanzschwelle<br />
sowie unter Berücksichtigung einer belastbaren Klassenbesetzung wurden nur alle genannten Lebensmittelmärkte zwischen 401<br />
und 2.000 m² Verkaufsfläche analysiert; ohne Cash & Carry‐Märkte, Drogeriemärkte<br />
Hier wird vor allem der größere Einzugsbereich dieser Märkte sichtbar, aus dem die (zusätzlichen) Kunden<br />
dann vor allem mit dem Pkw anreisen. D. h. mit zunehmender Verkaufsflächengröße steigt der MIV‐<br />
Verkehr an, da sich die Anzahl der Kunden aus größerer Entfernung in der Tendenz erhöht. Es wird aber<br />
keine Verkaufsflächengrenze erkennbar, ab der der Anteil der MIV‐Nutzer (und somit die zunehmenden<br />
Verkehrsbelastungen) signifikant ansteigt. Vielmehr ist ein allmählicher Anstieg des MIV‐Anteils mit zunehmender<br />
Verkaufsfläche feststellbar.<br />
49 Im Folgenden wird aufgrund der teilweise zu geringen „Klassenbesetzungen“ (Anzahl Nennungen pro Betriebsform bzw.<br />
Verkaufsflächenklasse je Stadt‐/Gemeindegrößenklasse) sowie der insgesamt geringen Spannweite der Verkaufsflächen best<strong>im</strong>mter<br />
Betriebsformen bzw. Anbieter die Verkehrsmittelwahl in Abhängigkeit von der Verkaufsfläche lediglich für die<br />
Kreis‐ und Lagetypen, nicht aber nach Stadt‐/Gemeindegrößen unterschieden.<br />
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