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Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />

‐ Endbericht ‐<br />

Die entsprechenden Werte für Supermärkte und Verbrauchermärkte/SB‐Warenhäuser liegen mit rd.<br />

19 % bzw. rd. 25 % deutlich niedriger. 41<br />

In Kap. 2.1 wurde dargestellt, dass der verbrauchernahen Versorgung auf planerischer Ebene eine hohe<br />

Bedeutung beigemessen wird. Für die Bewertung der <strong>Nahversorgung</strong>ssituation ist es deshalb von Bedeutung,<br />

wie groß die Entfernung ist, die der Verbraucher regelmäßig zu seinem Lebensmittelmarkt<br />

zurücklegt. Innerhalb der acht Betrachtungsregionen legen durchschnittlich rd. 23 % der befragten<br />

Haushalte zu ihrem Haupteinkaufsort einen Weg von max<strong>im</strong>al 500 Metern zurück. Bezieht man die<br />

1.000 Meter‐Grenze als Bewertungsmaßstab für eine wohnortnahe Lebensmittelversorgung mit ein,<br />

wird über alle Betrachtungsregionen sogar ein Wert von rd. 41 % erreicht. 42 Dabei sind vor allem zwischen<br />

den Kernstädten (Stadtkreise) und den anderen Kreistypen (Landkreise) erhebliche Unterschiede<br />

festzustellen. So sind die Wege, die für den Lebensmitteleinkauf zurückgelegt werden, in den Städten<br />

Düsseldorf und Erfurt wesentlich kürzer als in den untersuchten Landkreisen (vgl. Abb. 16).<br />

Abb. 16: Haushaltsbefragung ‐ Haupteinkaufsorte (1. Stelle) nach Entfernungszonen und Kreistypen<br />

bis 500 m<br />

501 bis<br />

1.000 m<br />

1.001 bis<br />

2.000 m<br />

Entfernungszonen<br />

2.001 bis<br />

3.000 m<br />

3.001 bis<br />

4.000 m<br />

4.001 bis<br />

5.000 m<br />

über 5.000 m<br />

SK Düsseldorf<br />

175 121 75 53 14 26 39 503<br />

35 % 24 % 15 % 11 % 3 % 5 % 8 % 100 %<br />

SK Erfurt<br />

189 97 69 43 22 23 55 498<br />

38 % 19 % 14 % 9 % 4 % 5 % 11 % 100 %<br />

LK Harburg<br />

75 88 91 61 36 39 110 500<br />

15% 18% 18% 12% 7% 8% 22% 100%<br />

LK Bergstraße<br />

120 94 83 51 28 40 84 500<br />

24 % 19 % 17 % 10 % 6 % 8 % 17 % 100 %<br />

LK Freudenstadt<br />

69 66 63 49 36 43 181 507<br />

14 % 13 % 12 % 10 % 7 % 8 % 36 % 100 %<br />

LK Werra‐Meißner<br />

96 82 62 58 27 32 148 505<br />

19 % 16 % 12 % 11 % 5 % 6 % 29 % 100 %<br />

LK Schwandorf<br />

74 98 81 53 36 34 130 506<br />

15 % 19 % 16 % 10 % 7 % 7 % 26 % 100 %<br />

LK Prignitz<br />

118 95 41 23 15 26 187 505<br />

23 % 19 % 8 % 5 % 3 % 5 % 37 % 100 %<br />

gesamt<br />

916 741 565 391 214 263 934 4.024<br />

23 % 18 % 14 % 10 % 5 % 7 % 23 % 100 %<br />

Quelle: Eigene Haushaltsbefragung, 4.026 befragte Haushalte, 1. Stelle (Entfernungen basierend auf den Angaben d. Befragten)<br />

Abb. 16 bildet über das Nachfrageverhalten zusätzlich auch die unterschiedliche Angebotsdichte in den<br />

Betrachtungsregionen ab, d.h. die geringeren Distanzen, die in Düsseldorf und Erfurt zurückgelegt werden,<br />

sind vor allem auf das enge Versorgungsnetz und die hohe Bevölkerungsdichte zurückzuführen.<br />

Anders ausgedrückt, ein Kunde kann auch nur dann einen Lebensmittelmarkt in der Nähe seines Wohnortes<br />

aufsuchen, wenn dort tatsächlich ein Markt angesiedelt ist. Diese Werte sind insbesondere auch<br />

deshalb herauszustellen, da rd. 22 % der befragten Haushalte angegeben haben, dass sie ihren Weg zum<br />

Lebensmitteleinkauf (erster Haupteinkaufsort, unabhängig von der Entfernung zum Wohnort) nicht von<br />

ihrem Wohnort aus beginnen, sondern von einem anderen Ort aus – d. h. vor allem vom Arbeits‐ oder<br />

Ausbildungsort.<br />

gesamt<br />

41 vgl. hierzu die Ausführungen zu Kopplungsaktivitäten in Kap. 5.1.<br />

42 Diese Untersuchungsergebnisse bestätigen die Ergebnisse aus anderen Studien: vgl. u. a. CIMA (2009); BMVBS (Hrsg.): MiD<br />

(2008). Aus den Daten der MiD (2008) ergeben sich bei einer ungewichteten Auswertung mit den Filtern Wege für periodischen<br />

Bedarf/alle Wege vom Wohnort aus und zum Wohnort hin/Verweildauer ab 5 Minuten bei n=10.409 Werte von 17,5<br />

% für Entfernungen bis zu 500 m und 17,4 % für Entfernungen zwischen 501 bis 1.000 m zum aufgesuchten Lebensmittelmarkt.<br />

Die Erhebung der Daten der MiD 2008 erfolgte mit Hilfe von Haushaltsbefragungen und Wegeprotokollen.<br />

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