Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
doch genau unter der Nähe zum Verbraucher zu verstehen ist, wird nicht weiter best<strong>im</strong>mt. Kruse (2012,<br />
S. 239) definiert in diesem Zusammenhang einen Standort dann als städtebaulich integriert, „wenn das<br />
direkte Umfeld in mindestens zwei H<strong>im</strong>melsrichtung von zusammenhängender Wohnbebauung geprägt<br />
ist, aus der eine fußläufige Erreichbarkeit des Standortes gegeben ist, ohne dass städtebauliche Barrieren<br />
(wie z. B. Hauptverkehrsstraßen oder Bahngleise) den Standort von der Wohnbebauung separieren.“<br />
Die nachfolgenden Merkmale bauen auf diesen Annäherungen und Festsetzungen auf und wurden bei<br />
der Standortklassifizierung zugrunde gelegt:<br />
Zentrum (integriert)<br />
Merkmale Einzelhandelsstruktur:<br />
• mindestens ein Lebensmittelmarkt (Supermarkt oder Discounter mit mind. rd. 400 m 2 Verkaufsfläche,<br />
Verbrauchermarkt oder SB‐Warenhaus) vorhanden<br />
• Ergänzung durch einzelne/mehrere Betriebe des Lebensmittelhandwerks (Bäcker/Fleischer) oder<br />
andere Angebotsformen aus dem periodischen Bedarfsbereich (Drogeriewaren, Tabak, Zeitschriften,<br />
Getränke, Blumen, Zooartikel)<br />
• ggf. Ergänzung des Angebots <strong>im</strong> periodischen Bereich durch einzelne Angebote <strong>im</strong> aperiodischen<br />
Bedarfsbereich, das können auch Randsort<strong>im</strong>ente in den Supermärkten sein. In größeren Zentren<br />
überwiegt i. d. R. der Anteil des aperiodischen Bedarfsbereiches (Bekleidung, Schuhe, Mult<strong>im</strong>edia,<br />
Uhren, Optik, Glas/Porzellan/Keramik), in kleineren Zentren können diese Angebote auch fehlen.<br />
Merkmale Dienstleistungsstruktur:<br />
• Ergänzung des vorhandenen Einzelhandelsangebotes mindestens durch einige einzelhandelsnahe<br />
Dienstleistungen (Kreditinstitute, Post, gastronomische Einrichtungen, Reisebüros, Friseure etc.)<br />
Merkmale städtebauliche Situation:<br />
• städtebauliche, räumliche und funktionale Einheit; städtebaulich integrierte Lage in unmittelbarer<br />
Nähe zu umgebenden Wohngebieten (innerhalb des Siedlungsgebiets)<br />
Wohngebiet (integriert)<br />
Der Lebensmittelmarkt befindet sich in integrierter Lage innerhalb des Siedlungsgebiets, mit guter fußläufiger,<br />
unmittelbarer Anbindung (ohne Barrieren wie z. B. Hauptverkehrsstraßen ohne Querungsmöglichkeit,<br />
Zäune oder Gräben) an benachbarte Wohngebiete. Die direkte Umgebung ist in der Regel durch<br />
Wohnnutzungen geprägt. Die Mindestanforderungen an ein Zentrum (<strong>im</strong> o. a. Sinne) erfüllt der Standort<br />
wegen seines auf einen oder einige wenige Einzelhandelsbetriebe beschränkten Angebotes jedoch nicht.<br />
Die Ausrichtung ist vorwiegend wohnorientiert, kann aber bei gleichzeitig guter Anbindung zu Fuß und<br />
per Pkw auch wohn‐ und verkehrsorientiert sein.<br />
Nicht‐integrierte Lage (Grüne Wiese/Gewerbegebiet/Ortsrandlage)<br />
Der Lebensmittelmarkt liegt außerhalb des Siedlungsgebiets und verfügt nicht über eine unmittelbar<br />
fußläufige, „barrierefreie“ Anbindung an evtl. benachbarte Wohngebiete. Die direkte Umgebung ist in<br />
der Regel durch produzierendes bzw. gewerbliches Umfeld, ggf. aber auch durch weitere Einzelhandelsbetriebe/Fachmärkte<br />
geprägt.<br />
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