Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
3.2 Auswahl der Betrachtungsregionen<br />
Angebot und Nachfrage <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong> sind in erster Linie durch die Siedlungsstruktur<br />
geprägt. Gleichzeitig spielen aber auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – wenn auch aufgrund<br />
einer unelastischen Nachfrage <strong>im</strong> Sort<strong>im</strong>entsbereich Lebensmittel nur untergeordnet – eine Rolle für<br />
das Standortwahlverhalten von Lebensmittelbetrieben. Als plausibelste Untersuchungseinheit wurde <strong>im</strong><br />
Rahmen dieser Studie deshalb die Ebene der zusammengefassten Kreistypen des BBSR (vgl. Abb. 6) ausgewählt,<br />
da das Konsumentenverhalten <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong> auf dieser Ebene flächendeckend –<br />
also nicht nur für eine Gemeinde, sondern für einen größeren, in sich abgeschlossenen siedlungs‐ und<br />
wirtschaftsstrukturellen Teilraum – analysiert werden kann.<br />
Die Repräsentativität bei der Auswahl der Betrachtungsregionen soll durch die Berücksichtigung verschiedener<br />
siedlungsstruktureller und wirtschaftlicher Indikatoren gewährleistet werden. Mittels Clusteranalyse<br />
28 wurden alle Stadt‐ und Landkreise in Deutschland zu acht verschiedenen Clustern mit jeweils<br />
ähnlicher Merkmalsausprägung zusammengefasst (quantitatives Element). Als Indikatoren wurden<br />
„Einwohnerzahl“, „Einwohnerdichte“, „Pkw‐Dichte“, „Anteil der Bevölkerung ab 65 Jahren“, „Kaufkraft“<br />
und „Arbeitslosenquote“ auf Kreisebene verwendet. Um sicherzustellen, dass die Ausstattung mit Lebensmittelmärkten<br />
innerhalb der Betrachtungsregionen weitestgehend dem bundesdeutschen Durchschnitt<br />
entspricht, wurden die Betrachtungsregionen nach einer Vorauswahl hinsichtlich ihrer Verkaufsflächenausstattung<br />
überprüft. Im weiteren Verlauf der Untersuchung wurden auch die jeweiligen Anteile<br />
der einzelnen Betriebsformen und die spezifischen Ausstattungskennziffern in die Bewertungen einbezogen<br />
(vgl. Kap. 4). Im zweiten Schritt erfolgte eine qualitative Auswahl der Betrachtungsregionen<br />
anhand ihrer Zugehörigkeit zu den Kreistypen gemäß BBSR und regionaler Verteilung <strong>im</strong> Bundesgebiet<br />
(vgl. Abb. 6). Auf dieser Basis wurden insgesamt acht Stadt‐ und Landkreise (je zwei pro BBSR‐Kreistyp)<br />
ausgewählt, die sich folgendermaßen beschreiben lassen:<br />
Kernstadt (BBSR‐Kreistyp)<br />
• Düsseldorf (Nordrhein‐Westfalen)<br />
• überdurchschnittliche Einwohnerzahl und sehr hohe Einwohnerdichte<br />
• positive wirtschaftliche sowie stabile demographische Rahmenbedingungen<br />
• Erfurt (Thüringen)<br />
• überdurchschnittliche Einwohnerdichte<br />
• relativ stabile wirtschaftliche sowie demographische Rahmenbedingungen<br />
Verdichtetes Umland (BBSR‐Kreistyp)<br />
• Harburg (Niedersachsen)<br />
• leicht unterdurchschnittliche Einwohnerdichte<br />
• kaufkraftstarkes Umland eines Agglomerationsraums (Hamburg) mit sehr positiven wirtschaftlichen<br />
und stabilen demographischen Rahmenbedingungen (Speckgürtel)<br />
28 Anmerkung: Hierarchische Clusteranalyse auf Basis z‐standardisierter Werte, Ward‐Methode, quadrierter euklidischer Abstand;<br />
Die Kreise Berlin, Hamburg, Hannover, Köln und München wurden – um Verzerrungen aufgrund ihrer Einwohnerzahl<br />
( 1.000.000 EW) vorzubeugen – aus der Clusteranalyse ausgeschlossen und ex post dem Cluster 1 „Großstädte“ zugeordnet.<br />
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