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Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />

‐ Endbericht ‐<br />

Ergebnisse der Kommunalbefragung und Expertengespräche: Nachnutzung von Immobilien<br />

Der Leitspruch „Handel ist Wandel“ suggeriert „schnelle“ Veränderungen der Handelslandschaft und<br />

somit auch der <strong>Nahversorgung</strong>ssituation. Trotz dieser subjektiv wahrgenommenen Handelsdynamik<br />

erweist sich die <strong>Nahversorgung</strong>sstruktur in den untersuchten Kreisen – die letzten fünf Jahre für die<br />

Landkreise und die letzten drei Jahre für die Stadtkreise – als einigermaßen stabil. Als Ergebnis der<br />

Kommunalbefragung und der Expertengespräche kann in der Tendenz festgehalten werden: 124<br />

• Tritt trotz einer gewissen Handelsdynamik dennoch ein Leerstand oder ein Nutzungswechsel ein,<br />

dann lässt sich dieser meist auf veränderte Standortanforderungen und/oder einen nicht zeitgemäßen<br />

Verkaufsflächenzuschnitt der aufgegebenen Immobilie zurückführen.<br />

• Meist dominiert hierbei der Leerstand, d. h. vor allem für „zu klein“ gewordene Supermärkte und<br />

Discounter konnte selten eine gleichwertige Nachnutzung durch Lebensmittelmärkte gefunden<br />

werden.<br />

• Die Flexibilität des Standortes sowie des Gebäudes sind ein wichtiger Faktor für die langfristige<br />

Nutzung eines Lebensmittelmarktes, wobei dies für Discounter ebenso wie für Supermärkte gilt.<br />

• Nachnutzungen zeichnen sich in der Regel durch Trading‐Down‐Nutzungen aus, d. h. die nachfolgende<br />

Nutzung führt in der Tendenz – <strong>im</strong> Vergleich zur vorherigen Nutzungen durch einen Lebensmittelmarkt<br />

– eher zu einer Abwertung des Standortes. Als relevante Nachnutzungen kommen<br />

je nach Standort verschiedene Handelsnutzungen, vor allem Fachmärkte für Tiernahrung,<br />

Drogeriemärkte oder Sonderpostenmärkte, aber auch Spielcasinos in Frage. Die erfolgreiche Suche<br />

von Nachnutzern wird betriebsformenübergreifend vor allem bei „Stand‐Alone“ Standorten<br />

als besonders schwierig angesehen.<br />

• Ebenso hängt die Möglichkeit der Nachnutzung vor allem von der Siedlungsstruktur (Kreistyp) und<br />

der Größenklasse der Standortgemeinde ab: Für kleinere Gemeinden und Städte <strong>im</strong> Ländlichen<br />

Raum (die nicht in Wachstumsregionen bzw. in Gebieten mit positiver Bevölkerungsentwicklung<br />

liegen) ist das Leerstandsrisiko besonders groß, wohingegen in Verdichtungsräumen bzw. in<br />

Wachstumsregionen genügend Folgenutzungen zur Verfügung stehen.<br />

Bewertung<br />

Die Ergebnisse zu <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlichen Aspekten können folgendermaßen zusammengefasst<br />

werden:<br />

• Supermärkte zeichnen sich durch eine höhere Anzahl an integrierten Standorten sowie die häufigere<br />

Nutzung von multifunktionalen Wohn‐ und Geschäftshäusern aus, wobei dieses Ergebnis uneingeschränkt<br />

nur für die beiden untersuchten Kernstädte gilt. Im Verdichteten Umland lassen<br />

sich nur bedingt und <strong>im</strong> Ländlichen Umland sowie <strong>im</strong> Ländlichen Raum gar keine Unterschiede <strong>im</strong><br />

Hinblick auf die Standort‐ sowie Immobilienpräferenzen zwischen Discountern und Supermärkten<br />

feststellen.<br />

• Betriebsformenübergreifend steigt vor allem an nicht‐integrierten Solitärstandorten mit wenig<br />

flexiblen Flächenzuschnitten die Gefahr des Leerstands nach Geschäftsaufgabe eines Lebensmittelmarktes.<br />

124 Die Ergebnisse der Kommunalbefragung können lediglich als Tendenzaussage angesehen werden, da die Stichprobe für eine<br />

statistisch belastbare Aussage zu gering ist.<br />

112

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