01.03.2014 Aufrufe

Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />

‐ Endbericht ‐<br />

Diese Ergebnisse decken sich auch mit den Aussagen der Expertengespräche und den Ergebnissen aus<br />

der Kommunalbefragung (vgl. Kap. 5.5). Einerseits drängen die Supermarktbetreiber vermehrt in städtebaulich<br />

integrierte Lagen, andererseits gibt es Discount‐Anbieter, die explizit auf Pkw‐Kundschaft setzen<br />

und somit dezentrale „Pkw‐Standorte“ besetzen. Gleichzeitig geht allerdings die Tendenz betriebs‐ und<br />

anbieterunabhängig dahin, dass – wenn möglich – Standorte mit gleichzeitiger Wohn‐ und Verkehrsorientierung<br />

realisiert werden, welche sowohl der Lebensmittelnahversorgung als auch dem autoorientierten<br />

Klientel dienen.<br />

Insgesamt spiegeln die Ergebnisse zur Lageanalyse wider, dass die Standortstruktur kleiner und mittlerer<br />

Supermärkte zwar geringfügig höhere Anteile an integrierten Standorten aufweist als die der Discounter,<br />

aber auch eine zunehmende Konvergenz der Standortanforderungen beider Betriebsformen sichtbar<br />

wird. Somit wird die Frage der Standortwahl weniger betriebsformenspezifisch beantwortet als<br />

vielmehr nach Flächenverfügbarkeit. Durch eine höhere Handelsspanne und flexiblere Nutzungskonzepte<br />

sind in diesem Zusammenhang die Supermarktbetreiber deutlich besser in der Lage sich an die Bedingungen<br />

vor Ort anzupassen, allerdings nur dort, wo es der (Immobilien)Markt und die baurechtlichen<br />

Voraussetzungen erfordern(vgl. Kap. 5.5). In weniger verdichteten Räumen mit deutlich geringerem<br />

Flächendruck unterscheidet sich die Standortstruktur von Discounter und Supermarkt dagegen nur unwesentlich.<br />

Im Hinblick auf den Immobilientyp lassen sich in etwa ähnliche Ergebnisse wie für den Lagetyp ableiten:<br />

• Kleine und mittlere Supermärkte nutzen – vor allem <strong>im</strong> Vergleich zum großflächigen Discounter<br />

mit über 800 m² Verkaufsfläche – deutlich häufiger den Immobilientyp Wohn‐ und Geschäftshaus<br />

(vgl. Abb. 60).<br />

• Dieser höhere Anteil bei den kleinen und mittleren Supermärkten ist aber wiederum auf den<br />

Kreistyp zurückzuführen (vgl. Abb. 61).<br />

• Denn für mittlere Supermärkte kann eine stärkere Nutzung von baulich integrierten Wohn‐ und<br />

Geschäftshäusern nur für die Kernstädte und zumindest bedingt auch für das Verdichtete Umland<br />

bestätigt werden, wohingegen sich für das Ländliche Umland und den Ländlichen Raum keine<br />

nennenswerten Unterschiede zwischen Discountern und Supermärkten ergeben.<br />

Dies kann einerseits wiederum auf den „Nachfragedruck“ bzw. die mangelnde Flächenverfügbarkeit am<br />

Immobilienmarkt (Düsseldorf), aber andererseits auch auf planerische Eingriffe in Form einer restriktiveren<br />

Auslegung des bestehenden Baurechts oder einer strikten Einhaltung der Vorgaben eines Einzelhandels‐<br />

bzw. <strong>Nahversorgung</strong>skonzeptes zurückgeführt werden, welches eine „aktive“ Steuerung der <strong>Nahversorgung</strong><br />

hin in städtebaulich integrierte Lagen und somit auch hin zu entsprechend (multifunktionalen)<br />

Immobilientypen fördert.<br />

110

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!