Qualifizierte Nahversorgung im Lebensmitteleinzelhandel
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<strong>Qualifizierte</strong> <strong>Nahversorgung</strong> <strong>im</strong> <strong>Lebensmitteleinzelhandel</strong><br />
‐ Endbericht ‐<br />
Die meisten Standortanfragen für neue Lebensmittelmärkte oder Erweiterungen erfolgen zunächst<br />
durch eine informelle (formlose) Anfrage. Erst wenn die zuständige Behörde dem Vorhaben grundsätzlich<br />
zugest<strong>im</strong>mt hat, erfolgt der eigentliche formelle Planungs‐ und Genehmigungsprozess – u. a. mit der<br />
Einreichung einer Bauvoranfrage oder eines Bauantrages. Die Rückmeldungen aus der Kommunalbefragung<br />
zeigen, dass der Großteil der Anfragen über diesen informellen Status gar nicht hinauskommt und<br />
bereits zu Beginn durch die zuständigen Behörden zurückgewiesen wird. In den acht Betrachtungsregionen<br />
geben die Kommunen an, insgesamt 144 informelle Anfragen erhalten zu haben (die entsprechend<br />
informell abgelehnt wurden), dem stehen lediglich 17 abgelehnte offizielle Anfragen (aus Bauvoranfragen<br />
oder Bauanträgen) gegenüber.<br />
Insgesamt werden informelle Anfragen (die durch formlose Absagen beantwortet werden) wesentlich<br />
häufiger (75 %) durch Lebensmitteldiscounter gestellt. Auch bei den informellen Anfragen wird die bereits<br />
festgestellte Tendenz zur Verkaufsflächengröße deutlich: Discounter fragen sowohl kleinflächige als<br />
auch großflächige Vorhaben an, Supermärkte streben dagegen fast ausschließlich Vorhaben mit deutlich<br />
über 800 m² Verkaufsfläche an (vgl. Abb. 56).<br />
Abb. 56: Kommunalbefragung ‐ nicht genehmigte Vorhaben (informelle Anfragen)<br />
nach Betriebsform<br />
80 %<br />
70 %<br />
75,0 %<br />
(99)<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
43,9 %<br />
(58)<br />
30 %<br />
20 %<br />
31,1 %<br />
(41)<br />
22,7 %<br />
(30)<br />
18,9 %<br />
(25)<br />
10 %<br />
0 %<br />
Discounter<br />
gesamt<br />
kleinfl.<br />
Discounter<br />
(bis 800 m²)<br />
großfl.<br />
Discounter<br />
(ab 801 m²)<br />
Supermärkte<br />
gesamt<br />
3,8 %<br />
(5)<br />
kleine<br />
Supermärkte<br />
(bis 800 m²)<br />
Quelle: Eigene Kommunalbefragung, n = 144; absolute Werte in Klammern ()<br />
mittl./große<br />
Supermärkte<br />
801‐2.500 m²<br />
2,3 %<br />
(3)<br />
Verbrauchermarkt<br />
(ab 2.500 m²)<br />
Betrachtet man den Zeithorizont zwischen Bauvoranfrage/Bauantrag und Genehmigung des Vorhabens,<br />
werden (zumindest auf Basis der Rückmeldungen aus der Kommunalbefragung) keine nennenswerten<br />
Unterschiede zwischen Discountern und Supermärkten deutlich. Dies dürfte allerdings vor allem darauf<br />
zurückzuführen sein, dass wesentliche Teile des gesamten (teilweise auch langwierigen) Abst<strong>im</strong>mungsprozesses<br />
in der Regel vor Beginn des eigentlichen Genehmigungsverfahrens stattfinden und sich dieser<br />
zeitliche Vorlauf aus den Rückmeldungen zur reinen Verfahrensdauer formeller Anfragen nicht ermitteln<br />
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