Nikolai Podak: Kokain in Deutschland (PDF) - Hanser Literaturverlage

von einem Kilogramm Kokain werden circa 100 Kilogramm
Cocablätter benötigt.
Grundlage für die Herstellung von Crack ist die Kokapaste
oder das Kokainhydrochlorid. Der Paste müssen bestimmte
Basen zugeführt werden. Das Kokainhydrochlorid wird mit
Bikarbonat vermischt und gekocht, bis eine dunkle Kristallform,
das Crack, entsteht. Zudem enthalten Crack und Kokain
diverse Streck- und Verdünnungsmittel. Die Kokainkonzentration
der im Straßenverkauf erhältlichen Produkte liegt bei
10 bis 50 %. Die Schwarzmarktpreise im Einzelverkauf liegen
ungefähr bei 40 bis 90 Euro pro Gramm. Kokain und Crack
sind illegale Drogen und fallen unter das Betäubungsmittelgesetz,
das heißt, dass der Anbau, Erwerb, Handel, die Verabreichung
und der Besitz strafbar sind.
Die Droge kann geschnupft oder geraucht werden. Ebenso
ist eine intravenöse, orale oder intravaginale Verabreichung
möglich. Gelegentlich wird die Substanz auch über den Penisschaft
injiziert.
Der Wirkungseintritt und die Wirkungslänge hängen von
der jeweiligen Darreichungsform ab. Das Rauchen von Crack
führt zu einem vergleichsweise raschen Wirkungseintritt innerhalb
von zehn Sekunden. Bei der intravenösen Injektion ist
die Wirkung nach 30 bis 45 Sekunden spürbar. Bei der oralen
Einnahme tritt die Wirkung nach 5 bis 10 Minuten ein.
Kokain wirkt stark euphorisierend, verbunden mit gesteigerter
Sinneswahrnehmung, erhöhter Herzfrequenz, Blutdruckanstieg,
Appetithemmung, Atemstimulierung, vermindertem
Schlafbedürfnis und Libidoerhöhung. Die Stimulierung
der Psyche wird durch die verzögerte Wiederaufnahme der
Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin und Serotonin hervorgerufen.
Bei einer Kokainvergiftung sind die Pupillen stark