Programmheft ansehen - Gürzenich-Orchester Köln

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Auf dem Friedhof – Mondschein
Kennst du das weiße Grab,
Wo sich mit klagendem Ton
Der Schatten einer Eibe wiegt?
Auf der Eibe singt eine bleiche Taube
Traurig und allein bei Sonnenuntergang ihr Lied:
Eine zarte, eine zärtliche Weise,
Zauberhaft und voller Wehmut,
Die traurig stimmt
Und die man immer hören möchte;
Eine Weise, wie sie im Himmel
Der Engel der Liebe flüstert.
Man möchte meinen, in der Erde
Stimme die erweckte Seele
Weinend ein in den Gesang,
Beklage das Unglück,
Vergessen zu sein,
Mit leisem Gurren.
Auf den Flügeln der Musik,
So spürt man, kehrt langsam
Die Erinnerung wieder;
Ein Schatten, die Gestalt eines Engels
Gleitet in einem zitternden Strahl
Mit weißem Schleier dahin.
Die Wunderblumen, noch halb geschlossen,
Verströmen ihren feinen, zarten Duft
Um dich her,
Und der Geist, diese kraftlose Gestalt
Reicht dir flüsternd die Hand:
»Du kommst wieder!«
O, nie wieder gehe ich hin zum Grab,
Wenn die Sonne herabsteigt
In ihrem schwarzen Mantel,
Höre nie wieder die bleiche Taube
Dort oben auf der Eibe
Ihr Klagelied singen!