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Wertschöpfung durch Migration - GIZ

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Dennoch ist Zuwanderung weiterhin von großer wirtschaftlicher Bedeutung, wie sich im Seaweedanbau in<br />

Sabah zeigt: Auch wenn in den nationalen Entwicklungsplänen die Seaweedproduktion als wirtschaftliches<br />

Zukunftsprojekt verankert, 82.000 Hektar zusätzlicher Bebauungsfläche zur Verfügung gestellt und industrielle<br />

Infrastruktur zur Weiterverarbeitung aufgebaut wurde, bleibt Malaysia weit hinter seinen Produktionszielen<br />

zurück. Dies wird maßgeblich auf einen Mangel an Arbeitskräften im wirtschaftlich stark wachsenden Sabah<br />

zurückgeführt. Dort arbeiten bereits ca. 6.000 Arbeitsmigranten in der Seaweedbranche; den Großteil der ca.<br />

1.000 registrierten Farmer und geschätzten 5.000 weiteren Arbeitskräfte bilden Filipinos, die aufgrund ihrer<br />

sprachlichen Fähigkeiten und ihrer positiven Einstellung zur Farmarbeit bevorzugt angestellt werden.<br />

Seit 2007 findet eine gezielte Anwerbung von philippinischen Seaweedbauern statt, denen diese Möglichkeit<br />

zur offiziellen Abwanderung aus den konfliktgezeichneten südlichen Landesgebieten auch ökonomisch eine<br />

Perspektive bietet. Dabei werden sowohl große Betreiber als auch Kleinbauern adressiert – Letzteren soll ein<br />

staatlich unterstützter Samenankauf die Einstiegsinvestition erleichtern.<br />

Auch philippinische Facharbeiter, Agrarwissenschaftler und Händler werden in der malaysischen Seaweedbranche<br />

eingesetzt und tragen zu den Vorhaben des BIMP-EAGA-Verbunds bei, eine gemeinsame Forschung und<br />

Technologieentwicklung in der regionalen Seaweed-<strong>Wertschöpfung</strong>skette zu etablieren.<br />

Potenziale von <strong>Migration</strong> für die Seaweed-WSK in Malaysia und auf den<br />

Philippinen<br />

58<br />

Technologie<br />

Produktion<br />

Verarbeitung<br />

Handel<br />

Endmarkt<br />

Arbeitsmigranten aus den Philippinen haben bereits das Long-Line-Anbauverfahren<br />

in Malaysia etabliert. Sie bringen ihr Know-how in die kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

von Kultivierungsformen neuer Seaweedspezies ein.<br />

Philippinische Seaweedfarmer und Facharbeiter beherrschen die gängigen Anbauverfahren<br />

und leisten einen hohen Arbeitseinsatz. Indem sie brachliegende<br />

Anbauflächen in Sabah bewirtschaften, steigern sie die Anbaumenge und leisten<br />

einen Beitrag zur Reduktion des Produktionsdefizites.<br />

Die philippinische wie die malaysische Seaweedindustrie profitieren von dem<br />

größeren regionalen Rohstoffangebot; philippinische Arbeitsmigranten, die in der<br />

Weiterverarbeitung und Logistik in Malaysia tätig sind, könne dazu beitragen, die<br />

Vernetzung der Belieferung von verschiedenen Verarbeitungsstätten in beiden<br />

Ländern zu stärken.<br />

Die Migranten stellen regionale Geschäftskontakte her, die den innerregionalen<br />

Handel stärken. Hier<strong>durch</strong> kann die Weiterverarbeitung und <strong>Wertschöpfung</strong> in der<br />

Region sichergestellt werden und die Position des BIMP-EAGA als wichtigstem<br />

globalem Lieferanten gefestigt werden.<br />

Die Rücküberweisungen der Arbeitsmigranten können insbesondere im ökonomisch<br />

schwachen und konfliktgeprägten Süden der Philippinen das Einkommen<br />

von Familien und Gemeinden unterstützen. Aus Erfahrungen der Endvermarktung<br />

von Seaweedprodukten in den Philippinen können Produktideen für lokale Märkte<br />

in Malaysia entstehen (z. B. Seaweedgerichte).

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