Wertschöpfung durch Migration - GIZ
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VII. Rahmenbedingungen auf Meso- und Makroebene<br />
Weitere Ansatzpunkte zur Steigerung der<br />
Entwicklungswirkung von Geldtransfers<br />
> Welche Genderaspekte sind im<br />
Zusammenhang mit <strong>Migration</strong> bei der<br />
Politikgestaltung zu beachten?<br />
Es gibt darüber hinaus eine Reihe weiterer Ansatzpunkte,<br />
um aus der mit den Geldüberweisungen verbundenen<br />
Kaufkrafterhöhung vielfältige neue Arbeits- und<br />
Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. In verschiedenen<br />
Kontexten bieten sich hierzu Möglichkeiten.<br />
• Ein großer Anteil der Remittances wird lokal ausgegeben,<br />
wenn die Nachfrage auch lokal befriedigt<br />
werden kann. Das Umfeld für lokale WSK-Entwicklung<br />
ist daraufhin gezielt zu gestalten (Infrastruktur,<br />
Kreditprogramme, Marktinformationssysteme,<br />
Beratungsdienstleistungen etc.).<br />
• Ein bedeutender Teil der Geldtransfers wird in Bildung<br />
investiert. Daher sollte der Zugang zu besserer<br />
Aus- und Berufsbildung erleichtert werden. Dies<br />
eröffnet den Jugendlichen vor Ort neue Perspektiven<br />
und erhöht das Humankapital. Dabei sollte der<br />
Fachkompetenzbedarf mit berücksichtigt werden,<br />
der Unternehmen <strong>durch</strong> die Abwanderung entstanden<br />
ist.<br />
Frauen und Männer wandern gleichermaßen aus,<br />
allerdings ist die Beschäftigung im Aufnahmeland oft<br />
genderspezifisch. Ebenso gibt es Unterschiede im Überweisungsverhalten.<br />
Studien zeigen, dass ausgewanderte<br />
Frauen mitunter höhere Beträge an ihre zurückgebliebene<br />
Familie überweisen als Männer. Diese Beiträge<br />
sind dabei eher als Absicherung für die Familie vorgesehen<br />
denn als Mittel für unternehmerische Aktivitäten.<br />
Darüber hinaus sind weibliche Auswanderer einem<br />
höheren Sicherheitsrisiko ausgesetzt als männliche.<br />
Wird in den Herkunftsländern eine Politik des Exportes<br />
von Arbeitskräften betrieben, ist gerade der Schutz der<br />
Auswanderer ein wesentlicher Verhandlungspunkt mit<br />
den Aufnahmestaaten, bei dem die Situation weiblicher<br />
Migranten berücksichtigt werden sollte.<br />
In Förderprogramme für eine WSK-Entwicklung im<br />
Herkunftsland sind Frauen explizit einzubeziehen.<br />
Dabei ist die besondere Rolle zu berücksichtigen, die sie<br />
übernehmen, wenn die Männer ausgewandert sind.<br />
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