Wertschöpfung durch Migration - GIZ
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VII. Rahmenbedingungen auf Meso- und Makroebene<br />
Der verbesserte Zugang zu Finanzdienstleistungen<br />
eröffnet den Migranten und ihren Familien mehr<br />
Möglichkeiten, die empfangenen Gelder für ihre Bedarfe<br />
zu verwenden. Darüber hinaus können über das<br />
Finanzsystem die gesparten Geldtransfers in Form<br />
von Krediten auch anderen Personen zur Verfügung<br />
gestellt werden, die erfolgreich unternehmerisch tätig<br />
sind.<br />
Multiplikation der verfügbaren Gelder für<br />
wirtschaftliche Entwicklung<br />
Wirtschaftliche Förderprogramme können staatlich bezuschusst<br />
werden; z. B. wird bei einer WSK-Förderung je<br />
investiertem privaten Anteil ein gleicher Anteil aus öffentlichen<br />
Mitteln hinzugefügt. PPP-Instrumente, auch<br />
in Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen im<br />
Aufnahmeland, sollten dahingehend geprüft werden.<br />
53<br />
Beispiel: 4x1-Programm in Mexiko<br />
Ausgehend von der Region Zacatecas, fördert der mexikanische Staat schon seit Ende der 1980er Jahre das<br />
gemeinnützige Engagement von Migrantenorganisationen in ihren Herkunftsregionen. Es entwickelte sich das<br />
Programm 3x1 (»Drei für einen«), bei dem jeder Dollar der Migrantenorganisationen für ein gemeinnütziges<br />
Projekt um je einen Dollar von lokaler, regionaler und nationaler Ebene aufgestockt wird. Hierauf aufbauend<br />
wurde das 4x1-Programm eingeführt. Ziel ist es, nun auch Investitionen von mexikanischen Migrantenorganisationen<br />
in einkommensschaffende Aktivitäten stärker zu fördern. Der vierte Dollar kommt in diesem Fall<br />
von einem privatwirtschaftlichen Unternehmen, dem Finanzdienstleister Western Union, in Form einer Public<br />
Private Partnership.<br />
Es ist noch zu früh, um das Programm zu evaluieren, jedoch wird bereits Kritik daran geäußert, dass die Projekte<br />
nicht ausreichend vorbereitet werden und daher die Gefahr besteht, dass sie nicht erfolgreich verlaufen.<br />
Projekte, die einer Gemeinde als Ganzes zugute kommen<br />
(z. B. Verbesserung der Infrastruktur, Elektrifizierung,<br />
Wasserversorgung) lassen sich auch über diesen<br />
Matching-funds-Mechanismus finanzieren. Sie können<br />
ebenfalls eine positive Wirkung auf die Unternehmer<br />
in den geförderten WSK entfalten. Wenn Migrantenorganisationen<br />
zusammen mit der Gemeinde die<br />
Straßen verbessern, dann kann dies für Unternehmer<br />
den Marktzugang erleichtern. Auch Tourismus-WSK<br />
können von einer Verbesserung der Infrastruktur<br />
profitieren, wenn <strong>durch</strong> sie die Anreise von Touristen<br />
erleichtert oder die Gemeinde verschönert wird. Richtet<br />
sich das Engagement der Migrantenorganisationen<br />
auf eine Verbesserung der (Aus-)Bildung, dann hat dies<br />
längerfristig auch einen positiven Effekt auf die Unternehmen,<br />
da qualifiziertere Arbeitskräfte zur Verfügung<br />
stehen.