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Wertschöpfung durch Migration - GIZ

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Wie lassen sich die Rahmenbedingungen<br />

so gestalten, dass die Potenziale von<br />

<strong>Migration</strong> für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung genutzt werden können?<br />

über die Förderung des Dialogs zwischen öffentlichem<br />

und privatem Sektor konkrete Verbesserungen im lokalen<br />

und nationalen Geschäftsklima erreichen können.<br />

52<br />

Verbesserung des Geschäfts- und<br />

Investitionsklimas<br />

Die Verwendung von Remittances für Investitionen in<br />

ökonomische Aktivitäten ist wünschenswert. Die damit<br />

einhergehende wirtschaftliche Entwicklung verbessert<br />

auch das Einkommen derjenigen Familien, die keinen<br />

Zugang zu Transferzahlungen haben. Investitionen<br />

dieser Art lassen sich erhöhen, wenn ihre Kosten und<br />

Risiken reduziert werden. Hierzu sollten folgende Maßnahmen<br />

auf die politische Agenda gesetzt werden:<br />

• Infrastrukturverbesserung, um die Kosten für den<br />

Marktzugang der unternehmerisch tätigen Bevölkerung<br />

zu senken. Dies betrifft Straßen, Kommunikation,<br />

Elektrizitätsversorgung etc.,<br />

• Informationsdienste über neue Märkte, Qualitätsnormen,<br />

technologischen Fortschritt,<br />

• Akkreditierungs- und Zertifizierungsdienstleistungen,<br />

vor allem um den Zugang zu Exportmärkten<br />

zu gewähren, sowie weitere Dienstleistungen<br />

für Unternehmen (Business Development Services),<br />

• Verbesserung weiterer Rahmenbedingungen wie<br />

Rechtssicherheit und Erleichterung der Unternehmensregistrierung.<br />

Diese Maßnahmen sind<br />

besonders wichtig für Migranten, wenn sie aus der<br />

Diaspora heraus investieren und jeweils nur für<br />

begrenzte Zeiträume vor Ort sein können.<br />

Die <strong>GIZ</strong> hat in verschiedenen Projekten einen Geschäfts-<br />

und Investitionsklima-Index eingeführt und<br />

Entwicklung des Finanzsektors<br />

Um eine Erhöhung der Überweisungen über formale<br />

Kanäle zu erreichen, sollten Regierungen ihre Gesetzgebung<br />

hinsichtlich Geldwäsche und Zahlungsverkehr<br />

so gestalten, dass Überweisungen kleiner Beträge<br />

(evtl. auch über Mikrofinanzinstitutionen) problemlos<br />

möglich sind und »Überregulierung« verhindert wird.<br />

Außerdem muss der Zugang der Familien in den Herkunftsländern<br />

zu Bankdienstleistungen verbessert werden.<br />

Dazu ist eine bessere Vertretung von Banken und<br />

anderen Finanzintermediären in ländlichen Regionen<br />

ebenso notwendig wie das Vertrauen in die Sicherheit<br />

des Finanzsystems.<br />

Neben einer Stärkung der finanziellen Infrastruktur<br />

insgesamt sollten Banken für die Zielgruppe<br />

der Migranten und Remittances-Empfänger sowie<br />

für deren Geschäftspotenzial sensibilisiert werden.<br />

Lokale Finanzinstitutionen, die sich unter bestimmten<br />

Bedingungen am Geldtransfer beteiligen, können<br />

ihre Refinanzierung verbessern und Migranten sowie<br />

deren Familien als Kunden für weitere Finanzprodukte<br />

gewinnen (cross-selling). Darüber hinaus muss die<br />

Palette an Finanzdienstleistungen verbreitert werden<br />

zum Beispiel um Produkte, die es Migranten erlauben,<br />

einen Kredit aufzunehmen, auch wenn sich Projekt<br />

und Sicherheit nicht am selben Ort befinden. Auch<br />

Geldtransfers könnten als Sicherheit für Kredite an Einzelunternehmer<br />

anerkannt werden. Es bietet sich daher<br />

an, mit Institutionen zusammenzuarbeiten, die den<br />

(Mikro-)Finanzsektor <strong>durch</strong> Trainings, Ausbildung und<br />

Informationen zu »Remittances« stärken.

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