Wertschöpfung durch Migration - GIZ
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VI. Prozessgestaltung und Umsetzung<br />
VI. Prozessgestaltung und Umsetzung<br />
Leitfragen<br />
> Wie kann Vertrauen innerhalb der WSK geschaffen werden? Wie können Unternehmer für eine<br />
Zusammenarbeit in der WSK motiviert werden?<br />
> Wie können die <strong>Migration</strong>spotenziale bei der Umsetzung der WSK-Förderung in den jeweiligen<br />
Aktionsfeldern der TZ berücksichtigt werden?<br />
47<br />
> Wie kann Vertrauen innerhalb der<br />
WSK geschaffen werden? Wie können<br />
Unternehmer für eine Zusammenarbeit<br />
in der WSK motiviert werden?<br />
Die Zusammenarbeit innerhalb einer WSK funktioniert<br />
nur auf einer Basis gegenseitigen Vertrauens und<br />
Respektes. Dieses Vertrauen wird mit dem Produkt bzw.<br />
der Leistung an die Verbraucher weitergegeben<br />
(Qualität und deren Zertifizierung) und avanciert so zum<br />
so zum Wettbewerbsfaktor. Oft dominieren jedoch<br />
zwischen den Unternehmern der Kette Konflikte um<br />
Preise, Qualität etc., die eine Zusammenarbeit in der<br />
WSK konterkarieren bzw. unmöglich machen können.<br />
Grundlage von Vertrauen ist Transparenz. Akteure<br />
innerhalb eines WSK-Förderprogramms sind daher<br />
umfangreich über folgende Aspekte zu informieren,<br />
wobei die Besonderheiten des migrationsgeprägten<br />
Kontextes zu berücksichtigen sind:<br />
• Das Konzept der WSK-Förderung und ggf. die<br />
Anpassungen, die partizipativ erarbeitet wurden.<br />
• Die beteiligten Akteure, ihre Rollen sowie ihre<br />
Stellung zueinander (Geschäftsbeziehungen, soziale<br />
Beziehungen etc.). Haben Migranten ihr Land aus<br />
politischen Erwägungen und Zwängen verlassen,<br />
ist zu beachten, dass sie mit lokalen Unternehmern<br />
zusammentreffen, die möglicherweise dem anderen<br />
Lager angehör(t)en.<br />
• Die Distribution der <strong>Wertschöpfung</strong> zwischen den<br />
Akteuren der WSK. Investitionen aus öffentlichen<br />
Quellen und aus Mitteln der wirtschaftlichen<br />
Zusammenarbeit sind nur zu rechtfertigen, wenn<br />
tatsächlich eine Einkommensverbesserung der<br />
armen Bevölkerung eintritt. Dies geschieht keinesfalls<br />
automatisch. Hier sind ein umfangreiches<br />
Monitoring, Sensibilisierung (z. B. über Social Responsability)<br />
und ggf. flankierende Maßnahmen notwendig.<br />
Dabei sollten Migranten nicht gegenüber<br />
der lokalen Bevölkerung bevorteilt werden, da sie<br />
oft bereits einer privilegierten Gruppe angehören.<br />
Geschäftsbeziehungen zu etablieren.<br />
Bei der Zusammenarbeit mit Partnern in transnationalen<br />
Geschäftsverbindungen können Migranten<br />
aufgrund ihrer Kenntnis von Sprache und (Geschäfts-)<br />
Kultur in Aufnahme- und Herkunftsland als Vermittler<br />
auftreten. Sie können so innerhalb einer globalen<br />
WSK einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Vertrauen