Wertschöpfung durch Migration - GIZ
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Handel mit Waren und Dienstleistungen<br />
Durch <strong>Migration</strong> nimmt in vielen Fällen auch die<br />
Handelstätigkeit zu. Neue Konsumgewohnheiten<br />
der Remittancesempfänger (Fast Food, elektronische<br />
Digitaltechnik, Mobiltelefon etc.) bewirken neue Handelsbeziehungen<br />
und -aktivitäten, wenn die Nachfrage<br />
nicht <strong>durch</strong> lokale Produkte gedeckt werden kann.<br />
Aber auch in der Gegenrichtung – vom Herkunftsland<br />
zum Aufnahmeland – nehmen die Handelsaktivitäten<br />
zu. Beispiel dafür sind die sogenannten ethnischen<br />
oder nostalgischen Produkte 14 , die von den Migranten<br />
im Aufnahmeland nachgefragt werden. Bei Ländern,<br />
die stark von Auswanderung geprägt sind, machen sie<br />
zum Teil einen bedeutenden Teil der Exporte aus. Über<br />
die <strong>durch</strong> die Diaspora geschaffene Nachfrage können<br />
neue Märkte entstehen: Die Bevölkerung in den Aufnahmeländern<br />
lernt neue Lebensmittel und Produkte<br />
aus der Heimat der Migranten kennen und fragt sie<br />
ebenfalls nach. Soll eine solche WSK gefördert werden,<br />
ist allerdings im Vorfeld zu prüfen, ob eine realistische<br />
Möglichkeit besteht, dass die Produkte nach der<br />
Unterstützung (in größeren Mengen) exportiert werden<br />
können.<br />
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14 Unter ethnischen oder nostalgischen Produkten sind Erzeugnisse<br />
zu verstehen, die Migranten im Aufnahmeland aufgrund<br />
ihrer besonderen Beziehung zu ihrem Herkunftsland kaufen. Das<br />
sind unter anderem regionalspezifische Lebensmittel, traditionelle<br />
Kleidungs- und Schmuckstücke oder spezielle Werkzeuge.<br />
Ebenso kann man z. B. (religiöse) Dienstleistungen wie Hochzeiten<br />
etc. hierunter fassen.