"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

16 Engagement professionell begleiten. Die Unterstützung der Rückkehrenden in ihrer Rolle als Multiplikator/innen eltwärts — wie auch andere Freiwilligendienste, die junge Menschen in Länder des W Globalen Südens entsenden — versteht sich in erster Linie als Lernprogramm. Die Teilnehmenden machen Erfahrungen in einem neuen Kontext, lernen praktisch globale Zusammenhänge kennen und erweitern ihren Horizont und ihre Perspektiven. Das Ziel von weltwärts ist jedoch nicht nur die Weiterentwicklung und Potentialentfaltung seiner Teilnehmenden, sondern auch dass die Teilnehmenden die gemachten Erfahrungen für ein zivilgesellschaftliches Engagement nutzen. Rückkehrende sollen Multiplikator/innen werden und im Sinne des Globalen Lernens ihre Erfahrungen weitergeben und EinNuss nehmen. Die letzten Jahre zeigen, dass die Motivation für ein Engagement deutlich gesteigert wird, wenn die Rückkehrenden Netzwerke haben in denen sie mit anderen zusammen aktiv werden können. Darüber hinaus bedarf es häu:g weiterer Fortbildungsangebote um den Rückehrenden Inhalte und Methoden zu vermitteln, die ein reNektiertes Engagement möglich machen. Rückkehrarbeit als Kern der Bildungsarbeit Junge Menschen, die ein Jahr lang Erfahrungen in einem Land des Globalen Südens sammeln konnten, scheinen dazu prädestiniert, daran mitzuwirken, unsere Gesellschaft toleranter, weltoffener und sozial gerechter zu machen. Diese Überlegung gab es schon Anfang 2009, während sich der erste große Schwung von weltwärts-Freiwilligen noch „draußen“ engagierte. Dort hatte man das Potenzial ehemaliger Entwicklungshelfer/innen für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit längst erkannt und nutzte nun diese Erfahrungen für einen neuen Ansatz, die über den DED entsendeten weltwärts-Freiwilligen nach ihrer Rückkehr als Botschafterinnen und Botschafter für entwicklungspolitisches Engagement einzusetzen. So wurde das Programm weltwärts in Deutschland (WinD) ins Leben gerufen. Damit zählt der DED zu den Pionieren im Bereich der Rückkehrarbeit mit weltwärts-Freiwilligen. WinD sowie weitere Angebote für zurückgekehrte Freiwillige wurde nach der Neuordung der staatlichen Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit und der damit verbundenen AuNösung des DED 2011 zunächst von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) weitergeführt. Seit 2012 ist WinD bei Engagement Global gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen. „Ein Ziel von weltwärts ist, dass die Teilnehmenden die gemachten Erfahrungen für zivilgesellschaftliches Engagement nutzen.“ Rückkehrarbeit mit Freiwilligen sollte ein Kernelement der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit sein. Häu:g sind Freiwillige nach ihrer Rückkehr in zwei Feldern eingesetzt: bei der Werbung für die Entsendeprogramme und der Vorbereitung von ausreisenden Freiwilligen. Wir wissen aber, dass sie ähnlich wie zurückgekehrte Entwicklungshelfer/innen bei entsprechenden Weiterbildungsangeboten wesentlich mehr in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit leisten können. Denn in der Regel sind zurückgekehrte Freiwillige sehr motiviert, über ihre Erfahrungen zu berichten und sich weiter zu engagieren. Sie wirken auf ihr Umfeld und ihre Peer-Group. Damit dieses Potenzial nachhaltig in Wert gesetzt wird, sollten nach dem Bildungszyklus von Vor-, Zwischen- und Nachbereitungsseminarenspezi:sche Weiterbildungen und (:nanzielle) Unterstützung angeboten werden. Die Angebote sollten sich an dem Bedarf, den Erfahrungen und Vorstellungen der Freiwilligen sowie an den Rahmenbedingungen (Ressourcen, Zeit) orientieren. Denn die Themen und Methoden des Engagements sind vielseitig. In ein Konzept der Rückkehrarbeit sollten Förder- und Bildungsformate einNießen, die diese Kriterien berücksichtigen. Bisher schon im Einsatz sind die folgenden vier Formate: Pädagogische Dokumentation 48
16 1. Fachliche und :nanzielle Unterstützung von zurückgekehrten Freiwilligen, die ihre eigenen Ideen umzusetzen. 2. Weiterbildung, die zurückgekehrten Freiwilligen konkrete Möglichkeiten aufzeigt, ihre Erfahrungen kreativ in die Gesellschaft einzubringen. 3. Weiterbildung, bei der zurückgekehrte Freiwillige sich mit Themen und Methoden des Globalen Lernens auseinandersetzen und ihre Erfahrungen reNektieren. 4. Seminare, in denen zurück gekehrte Freiwillige ihre Erfahrungen an die nächste Generation von Freiwilligen weitergeben können. Diese vier Formate werden aktuell in der Rückkehrarbeit mit Freiwilligen von verschiedenen Akteuren in unterschiedlichen Formen bedient. Engagement Global hat zu einigen dieser Formate bereits Angebote: WinD und BtE Das Programm weltwärts in Deutschland (WinD) bietet zurückgekehrten Freiwilligen die Möglichkeit, eigene Ideen weiterzuentwickeln und in Projekten umzusetzen. Sie werden fachlich und :nanziell unterstützt und lernen bei der Umsetzung ihrer Ideen beispielsweise professionelles Projektmanagement oder Methoden und Themen des Globalen Lernens in die Gesellschaft zu tragen .So entwickeln sich die Freiwilligen zu kompetenten Multiplikator/innen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit, die über eine längere Zeitspanne durch ihr Engagement beruNich wie privat unsere Gesellschaft mitgestalten. Die Attraktivität des Programms belegen mehr als 30 WinD-Gruppen im gesamten Bundesgebiet, in denen sich Freiwillige treffen, austauschen, gemeinsame Aktionen planen und durchführen. Die Aktionen sind vielfältig, sowohl im Hinblick auf die Themen als auch auf die Größe der Veranstaltung. Zum Beispiel fanden in Jena im Rahmen einer Universitätsveranstaltung Podiumsdiskussionen und Workshops zum Thema Anti-Rassismus statt. So wurden mindestens 300 Studierende mit diesem Thema konfrontiert. In Tübingen setzten sich circa 30 Personen mit dem Thema Ressourcenverteilung im Rahmen eines Global Dinners auseinander. Am Welt-Aids-Tag gingen WinDler/innen in verschiedenen Städten auf die Straße, um mit Flyern, Flashmobs und durch Gespräche mit Passant/innen das Thema Auswirkungen der Krankheit Aids auf unsere Welt zu thematisieren. Der Erfolg des Engagements der ehemaligen Freiwilligen spiegelt sich sowohl in der Anzahl der Personen, die angeregt werden über globale Themen nachzudenken, wie auch an den Lernerfahrungen der WinDlerinnen, deren Projekte immer anspruchsvoller und kreativer werden. Das Programm Bildung trifft Entwicklung (BtE) bietet den Freiwilligen die Möglichkeit als Bildungsreferentinnen Globales Lernen an Schulen, in Peer-Groups und anderen Einrichtungen durchzuführen. Themen wie beispielsweise Alltag in Mali (Länderkunde), Wasserschutz als Ressourcenschutz, fairer Handel am Beispiel von Schokolade oder Menschenrechte werden von den Bildungsreferentinnen zielgruppengerecht aufbereitet. Die authentische Vermittlung von Erlebtem und Erfahrungen steht hierbei im Mittelpunkt. Um als Referentin arbeiten „Ehemalige Freiwillige, die pädagogisch weitergebildet wurden, können anderen Freiwilligen durch ihren Wissensschatz den Weg in die Fremde und später den Weg zurück in die Heimat bahnen. “ zu können, ist eine Weiterbildung mit drei Modulen nötig. Bei BtE sind rund 30 Freiwillige als Bildungsreferent/ innen aktiv und gestalten so jährlich um die 90 Veranstaltungen an Schulen und Kindergärten. Das Seminarprogramm bietet Seminare zu Themen und Methoden des Globalen Lernens. Zurückgekehrte Freiwillige können dadurch ihre Kompetenzen erweitern, die sie für die Programme WinD und BtE brauchen. Jährlich werden hier etwa 70 Freiwillige weitergebildet. Bei den Vor- und Nachbereitungsseminaren der GIZ wurden ehemalige Freiwillige als Seminarassistenzen und im Anschluss auch als Teamer/innen eingesetzt. 49 weltwärts mit der GIZ
Seite 1 und 2: weltwärts mit der GIZ Pädagogisch
Seite 3 und 4: Inhalt 1 Vorwort Ausgangspunkte, Hi
Seite 5 und 6: Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser
Seite 7 und 8: 1 Sie stellte ihre pädagogische Be
Seite 9 und 10: Mit weltwärts Global Lernen - (was
Seite 11 und 12: Die Suche nach den Richtigen. Die A
Seite 13 und 14: 3 Einschätzung zu ihrem Auftreten
Seite 15 und 16: Neun Tage Kompetenzerweiterung durc
Seite 17 und 18: Fragen der Freiwilligen ein: Wie is
Seite 19 und 20: 4 und emotionaler Zugang zum Thema
Seite 21 und 22: 5 Entstehung einer Feedbackkultur
Seite 23 und 24: 6 vor, häu:g überrascht, wie eind
Seite 25 und 26: 7 „Wir versuchen eine Offenheit h
Seite 27 und 28: Formate und Strukturen am Beispiel
Seite 29 und 30: 8 „Monatliche Treffen dienten auc
Seite 31 und 32: 9 drei Rollen im Begleitteam ausmac
Seite 33 und 34: Räume für Austausch und Re*ektion
Seite 35 und 36: 10 Zudem stellten sie eigene Projek
Seite 37 und 38: 11 Code of Conduct der Partnerorgan
Seite 39 und 40: 12 Sie erkannten, wo sie Wissenslü
Seite 41 und 42: 13 etwa aufgetretene Probleme zu an
Seite 43 und 44: 14 Die Arbeit mit den Partnerorgani
Seite 45 und 46: 15 In allen Teilschritten wurde dar
Seite 47: 15 Darüber hinaus konnten die Teil
Seite 51 und 52: 51 weltwärts mit der GIZ

"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?