"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

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15 Ausblick Auf den Nachbereitungsseminaren tauschten sich die Teilnehmenden in verschiedenen Arbeitseinheiten über ihre Herausforderungen bei der Rückkehr aus. Gegenseitig unterstützten sie sich dabei, mit der neuen Situation umzugehen. Im Moment des Augenblicks konnten sich die Teilnehmenden zudem ihre neu gewonnenen Kompetenzen und veränderten Sichtweisen austauschen und reNektieren. Außerdem wurden erste Erfahrungen mit der Berichterstattung über ihre Auslandszeit in der Familie oder im Freundeskreis ausgetauscht. Die Phänomene, sich oft nicht verstanden zu fühlen oder kein Interesse entgegen gebracht zu bekommen waren sehr stark und Inhalt für Gespräche in der Gruppe oder auch im informellen Austausch. Viele Teilnehmende erfuhren allein schon durch die Wahrnehmung, dass andere die gleichen Erfahrungen machen, eine große Unterstützung für den weiteren Prozess des Wiedereinlebens. Zwei Module sind im Programm hervorzuheben, die den Rückkehrenden Anregungen und Hilfestellung gaben, die Erfahrungen leichter in den Alltag zu transferieren. Zum einen setzten sich die Rückkehrenden erneut intensiv mit ihrem Umgang mit Bildern und Sprache auseinander. Gerade in der Phase in der die Rückkehrenden viel von ihrem weltwärts-Jahr berichten und Engagement sehr eng an den eigenen Auslandsaufenthalt gekoppelt ist, ist eine Sensibilisierung für eine differenzierte Berichterstattung sehr wertvoll bei der Förderung eines Engagements im Sinne des Globalen Lernens. Zum anderen setzten sich die Teilnehmenden wieder intensiv mit Rassismus, Weißsein und Privilegien auseinander. Dieses Modul bot einen Rahmen, sich mit eigenen Erfahrungen auseinanderzusetzen und unterschiedliche Perspektiven auf Rassismus und Strukturen der Ausgrenzung kennen zu lernen. Die Teilnehmenden erhielten die Möglichkeit, noch einmal einen Bogen zu spannen, von der Zeit der Vorbereitung, wo die Beschäftigung mit dem Themenkomplex fester Bestandteil war, mit dem Spiegeln und Ergänzen eigener Erfahrungen aus ihren Partnerländern. Pädagogische Dokumentation 46 Bereits im Rahmen der ReNektion stellten die Teilnehmenden durch den Austausch in der Gruppe ihre Erfahrungen in einen größeren Kontext. Dies wurde in der Phase des Ausblicks durch den Fokus auf das zukünftige Engagement verstärkt. Um die gemachten Erfahrungen im Sinne des Globalen Lernens einsetzen zu können, hatten die Teilnehmenden auf dem Seminar die Möglichkeit sich Wissen über Themen des entwicklungspolitischen Engagements anzueignen und interaktive und partizipative Methoden für ein gesellschaftspolitisches Engagement kennen zu lernen. Ein hoher Bedarf zur Unterstützung des Engagements der Rückkehrenden besteht im Kennenlernen von Netzwerken, unterstützenden Institutionen, Quali:zierungsmöglichkeiten und aktiven Gruppen. Dafür fand auf den Seminaren ein Markt der Möglichkeiten statt, auf dem sich die Teilnehmenden über Wege in das Engagement informieren konnten. Dort erhielten sie speziell Informationen zu WinD „Die Rückkehrenden konnten an Workshops teilnehmen, um ihr inhaltliches Wissen zu vertiefen und Handlungsoptionen zu eruieren.“ (weltwärts in Deutschland) sowie über Bildung trifft Entwicklung. Diese Programme bieten die Möglichkeit, eigene Ideen des sozial- und entwicklungspolitischen Engagements umzusetzen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt in den letzten Jahren die Initiative Zugvögel, die von Rückkehrenden gegründet wurde. Sie hat sich zum Ziel gesetzt auch jungen Menschen aus dem Globalen Süden einen Freiwilligendienst in Deutschland zu ermöglichen und damit in der praktischen Umsetzung, wie in der politischen Lobbyarbeit große Erfolge vorzuweisen. Für viele Teilnehmende war es besonders wertvoll, ein so praktisches Beispiel für erfolgreiches und sichtbares Engagement vorgestellt zu bekommen.
15 Darüber hinaus konnten die Teilnehmenden eigene Themen in einem Open Space formulieren und in Form von Kurzworkshops inhaltlich bearbeiten. Hier wurde der Raum für die (Weiter-) Entwicklung von Ideen und Perspektiven der Rückkehrarbeit bzw. zum Austausch und dem Vertiefen von Themen ermöglicht. Zusätzlich konnten die Rückkehrenden an inhaltlichen und methodischen Workshops zur Entwicklungszusammenarbeit und sozialkritischen Themen teilnehmen, um ihr inhaltliches Wissen zu vertiefen und Handlungsoptionen zu eruieren. Fazit Die komplexen Erfahrungshintergründe und die sehr unterschiedlichen Erwartungen der Teilnehmenden an die Nachbereitungsseminare stellten eine große pädagogische und organisatorische Herausforderung an das Seminarteam dar. Es bestand der Anspruch, dass alle 55 Teilnehmenden in gleichem Maße vom Seminarprogramm angesprochen wurden. Gleichzeitig sollte der Raum geboten werden, die individuellen Bedürfnisse nach Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Durch sehr kompetente Teamer/innen und Seminarleitungen wurde dieser Anspruch ernst genommen und verwirklicht. Das skizzierte Programm wurde in den fünf Jahren des Bestehens des weltwärts-Programms in der GIZ kontinuierlich fortentwickelt. Es lebte von der reNektierten Erfahrung der Teams, den koordinierenden Arbeitseinheiten bei Engagement Global und der GIZ sowie den sich immer wieder neu :ndenden Teilnehmern/innengruppen. Die auf allen Ebenen etablierten Module der Evaluation, die jährlich statt:ndenden Auswertungs-und Planungsworkshops von Engagement Global und die kontinuierliche Fortbildung und Begleitung der Teams gewährleisten einen optimalen Wissenstransfer und eine qualitativ hochwertige Nachbereitung. 47 weltwärts mit der GIZ
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