"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

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Rückblick – Augenblick – Ausblick
Nachbereitung als Schnittstelle zwischen Freiwilligendienst und zukünftigem Engagement
ach einem Jahr leben, lernen und arbeiten im
N Globalen Süden bedeutet die Rückkehr nach
Deutschland für viele Freiwillige einen Eintritt in
eine turbulente Lebensphase. Neben dem Wiedereinleben
in Deutschland, ziehen viele in eine andere
Stadt, beginnen Studium oder Ausbildung, einige
steigen wieder ins Berufsleben ein. Neue
Wohnsituation, neues soziales Umfeld, neue Herausforderungen;
da bleibt häu:g wenig Zeit das
Erlebte noch einmal bewusst zu reNektieren. Die
oft gehörte Pauschalfrage des persönlichen Umfeldes
„Und, wie war´s?“ lädt nur selten dazu ein,
in die Tiefe zu gehen. Die allgemeine Wahrnehmung,
keine/r hört mir zu oder interessiert sich für
meine Erfahrungen ist verunsichernd und frustrierend.
Die oft drängende Motivation sich zu engagieren
und Kontakte zum Umfeld im Partnerland
zu halten wird überdeckt von den zeitintensiven
Aktivitäten zur Gestaltung des neuen Lebensumfeldes.
Hier bietet das Nachbereitungsseminar die
optimale Möglichkeit, Abstand zu gewinnen, um
die eigenen Erfahrungen und die aktuelle Situation
im Austausch mit Gleichgesinnten zu reNektieren.
Darüber hinaus bietet es die Chance, den Teilnehmenden
ihre Rolle als Multiplikator/innen im Sinne
des Globalen Lernens noch einmal bewusst zu
machen und dafür nötige Methoden und Inhalte
zu vermitteln.
Seminarahmen und pädagogische Begleitung
Die Nachbereitungsseminare sind verpNichtender
Bestandteil des weltwärts-Programms und gleichzeitig
ist für viele Rückkehrende die Teilnahme
aufgrund der beschriebenen Umstände herausfordernd.
Um die Bedeutung der Teilnahme von Seiten
der GIZ deutlich zu machen, erhielten die ehemaligen
Freiwilligen ohne Nachbereitungsseminar
nur eine eingeschränkte Teilnahmebescheinigung
am weltwärts-Programm. Die größte Motivation
zu den Seminaren zu kommen, war jedoch die
Aussicht auf das Wiedersehen mit bekannten Mitfreiwilligen
und die guten Erfahrungen mit den
pädagogischen Angeboten der GIZ. Über 90 Prozent
der Freiwilligen nahmen das Angebot der
Nachbereitungsseminaren an.
Die fünftägigen Seminare waren auf maximal 55
Personen begrenzt. Für die Moderation und Prozessgestaltung
standen pro Seminar ein Team von
ein/e Seminarleiter/in und fünf Teamer/innen die
durch zwei Seminarassistenten unterstützt wurde,
zur Verfügung. Alle pädagogischen Mitarbeiter/
innen kannten den Prozess der Rückkehr aus dem
Ausland aus eigenem Erleben und verfügten über
umfangreiche pädagogische Erfahrungen. Viele
Teammitglieder hatten selbst als Freiwillige oder
mit anderen Verträgen längere Zeit im Ausland
gelebt. Zudem kam auf jedes Seminar eine hauptamtliche
Vertreter/in der GIZ.
Ziele und Inhalte der Nachbereitung
Konzeptionell basierte das Nachbereitungsseminar
auf zwei parallel laufenden Strängen. Zum einen
der ReNektion der Teilnehmenden zu Rückblick,
Augenblick und Ausblick, zum anderen die Abstraktion
der persönlich, individuellen Sicht auf die
gesellschaftliche Ebene.
„Die Nachbereitungsseminare
boten die Möglichkeit,
den Auslandsaufenthalt mit
etwas Distanz über die individuelle
Bearbeitungsebene
hinaus zu re*ektieren.“
Als Schnittstelle zwischen dem Auslandsaufenthalt
und dem Wiedereinleben in Deutschland unterstützten
die fünf Seminartage die Rückkehrer/
innen dabei, sowohl das Erlebte im Sinne eines
Rückblicks auf den Aufenthalt im Partnerland als
auch die Gegenwart im Sinne der persönlichen
Situation, des Augenblicks und Ankommens in der
Herkunftsgesellschaft
zu betrachten.
Die Nachbereitungsseminare
boten die Möglichkeit,
den Auslandsaufenthalt
mit etwas Distanz
über die individuelle Bearbeitungsebene hinaus mit
Menschen, die ähnliche oder gleiche Erfahrungen
gemacht haben zu reNektieren. Der Ausblick umfasste
die Auseinandersetzung mit ihrer Rolle als
Multiplikator/innen und die dafür nötigen Kompetenzen
und Netzwerke der entwicklungspolitischen
Bildungsarbeit.
Pädagogische Dokumentation
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