"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)
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Räume für Austausch und Re*ektion: Das Einführungs-, Zwischen und Endseminar<br />
m Ausland tauchen die Freiwilligen in ein für<br />
I sie völlig neues Umfeld ein. Sie erfahren direkt<br />
was es be<strong>de</strong>utet in einem Land <strong>mit</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Regeln,<br />
Strukturen und Gewohnheiten zu leben, machen<br />
erste Erfahrungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit in festen<br />
Strukturen, machen zahlreiche neue Bekanntschaften<br />
und erleben persönliche Erfolgserlebnisse<br />
und Krisen. Um diese Erfahrungen nachhaltig<br />
konstruktiv nutzbar zu machen, braucht es Räume<br />
in <strong>de</strong>nen diese reNektiert, über <strong>de</strong>n Austausch <strong>mit</strong><br />
an<strong><strong>de</strong>r</strong>en vertieft und in Handlungskompetenz<br />
übersetzt wer<strong>de</strong>n können. Dadurch wer<strong>de</strong>n die<br />
Seminare vor Ort zu einem essenziellen Bestandteil,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Begleitung. Die folgen<strong>de</strong>n<br />
Praxiserfahrungen stammen aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Seminararbeit<br />
in Nicaragua, Uganda und Namibia.<br />
Einführungsseminar<br />
Die Zeit vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Abreise und <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausblick auf bevorstehen<strong>de</strong><br />
Unwägbarkeiten führten dazu, dass<br />
die Freiwilligen häu:g sehr aufgewühlt im Land<br />
ankamen. Das Einführungsseminar hatte hier die<br />
Aufgabe, Klarheit, Sicherheit und Orientierung zu<br />
ver<strong>mit</strong>teln und die konkrete Schritte in <strong>de</strong>n Aufenthalt<br />
vor Ort zu ebnen.<br />
Ein wichtiger erster Schritt war hier die Klärung<br />
administrativer Dinge, wie Visafragen o<strong><strong>de</strong>r</strong> die<br />
Eröffnung von Bankkonten. Zu<strong>de</strong>m ver<strong>mit</strong>telte<br />
das Kennenlernen <strong><strong>de</strong>r</strong> GIZ im Land, sowie <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
zentralen Ansprechpartner/innen für das folgen<strong>de</strong><br />
Jahr eine erste Sicherheit. Inhaltlich wur<strong>de</strong> häu:g<br />
ein Fokus auf konkrete Län<strong><strong>de</strong>r</strong>kun<strong>de</strong> gesetzt und<br />
erste Einblicke in die Entwicklungszusammenarbeit<br />
vor Ort ver<strong>mit</strong>telt. Des Weiteren stärkten gemeinsame<br />
Aktivitäten das Gruppengefühl und<br />
gaben einen ersten Eindruck <strong>de</strong>s Lebens vor Ort.<br />
Auf <strong>de</strong>m Einführungsseminar wur<strong>de</strong>n die Freiwilligen<br />
darüber hinaus über <strong>de</strong>n län<strong><strong>de</strong>r</strong>spezi:schen<br />
Verhaltensko<strong>de</strong>x informiert. Ein solcher war im<br />
ersten <strong>weltwärt</strong>s Jahr auf <strong>de</strong>n Philippinen entwickelt<br />
und von vielen GIZ-Län<strong><strong>de</strong>r</strong>büros übernommen<br />
wor<strong>de</strong>n. Er enthielt verbindliche Regeln für<br />
die Freiwilligen und galt als Grundlage für mögliche<br />
Konsequenzen. Er umfasste Hinweise zu administrativen<br />
Regelungen und zum Verhalten in<br />
„Raum für Re*ektion und<br />
Austausch <strong>mit</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en helfen<br />
bei <strong><strong>de</strong>r</strong> nachhaltigen<br />
Verwertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erfahrungen<br />
und <strong><strong>de</strong>r</strong>en Übersetzung in<br />
Handlungskompetenz.“<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Partnerorganisation. Verbindlich wur<strong>de</strong> er<br />
durch die Unterzeichnung aller Freiwilligen. Über<br />
die Jahre wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass die Aufnahmefähigkeit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Freiwilligen zum Zeitpunkt <strong>de</strong>s Einführungsseminars<br />
aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> aufgeregten Stimmung<br />
begrenzt war. Oft mussten bereits thematisierte<br />
Fragen in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Wochen immer<br />
wie<strong><strong>de</strong>r</strong> beantwortet<br />
wer<strong>de</strong>n. Aus<br />
diesem Grund bot<br />
es sich an, das<br />
Einführungsseminar<br />
schlank zu<br />
halten und <strong>de</strong>n<br />
Freiwilligen nicht<br />
zu viel Programm vorzugeben. Zu<strong>de</strong>m war eine<br />
gute Abstimmung zur Vorbereitung in Deutschland<br />
wichtig. Die Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holung von Themen und Metho<strong>de</strong>n<br />
konnte bei <strong>de</strong>n Freiwilligen gera<strong>de</strong> in dieser<br />
Phase, in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Fokus auf <strong>de</strong>m Neuen und Unbekannten<br />
lag, leicht zu Frust führen.<br />
Zwischenseminare<br />
Die Zwischenseminare boten <strong>de</strong>n Freiwilligen die<br />
Chance, ein paar Tage Abstand zu ihrer aktuellen<br />
Situation zu gewinnen und auf die bereits vergangene<br />
Zeit zurück zu blicken. Sie bil<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>n sicheren<br />
Rahmen um konstruktiv zu reNektieren und<br />
gegebenenfalls Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen anzustoßen.<br />
Im Rahmen von „<strong>weltwärt</strong>s <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> GIZ“ fan<strong>de</strong>n<br />
zumeist zwei Zwischenseminare statt. Ein erstes<br />
erfolgte oft bereits nach drei Monaten im Land.<br />
Dieser Zeitpunkt stellte bei einem Großteil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Freiwilligen einen neuralgischen Punkt im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s Freiwilligendienstes dar. Das Neue, Ungewohnte,<br />
das zu Beginn <strong>de</strong>s Aufenthaltes als spannend<br />
und aufregend wahrgenommen wur<strong>de</strong>, erschien<br />
zu diesem Zeitpunkt oft als anstrengend<br />
und irritierend. Unterschie<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n in dieser<br />
Phase sehr betont und führten zu Heimweh und<br />
Frust. Zu diesem Zeitpunkt konnte ein erstes Zwischenseminar<br />
einen wertvollen EinNuss auf die<br />
Gestaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> folgen<strong>de</strong>n Zeit liefern. Eine gemeinsame<br />
ReNektion <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Erfahrungen<br />
ermöglichte es, diese in einen größeren Kontext zu<br />
stellen.<br />
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33 <strong>weltwärt</strong>s <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> GIZ