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"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

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Fragen <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiwilligen ein: Wie ist meine Entsen<strong>de</strong>organisation<br />

strukturiert? Wie bin ich als Freiwillige/r<br />

darin verortet? Welche PNichten und<br />

Rechte sind da<strong>mit</strong> verbun<strong>de</strong>n? Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> eine<br />

Sensibilisierung zur gesundheitlichen Vorsorge<br />

und Verhalten im Krankheitsfall durch <strong>de</strong>n ärztlichen<br />

Dienst <strong><strong>de</strong>r</strong> GIZ gewährleistet.<br />

Ein zentraler Bestandteil war zu<strong>de</strong>m die Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Freiwilligen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m politischen,<br />

historischen und gesellschaftlichen Kontext, in<br />

<strong>de</strong>m sie sich an ihrem Einsatzort bewegen. Dies<br />

wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Seminaren unter <strong>de</strong>m Begriff Län<strong><strong>de</strong>r</strong>kun<strong>de</strong><br />

zusammengefasst. Ein Großteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Freiwilligen<br />

kam auf die Vorbereitung <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Erwartung,<br />

auf <strong>de</strong>m Seminar intensiv län<strong><strong>de</strong>r</strong>kundliches<br />

Wissen ver<strong>mit</strong>telt zu bekommen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorabumfrage<br />

zu Erwartungen an das Vorbereitungsseminar<br />

war in allen Jahren Län<strong><strong>de</strong>r</strong>kun<strong>de</strong> das meistgenannte<br />

Thema. Häu:g wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Wunsch geäußert,<br />

konkrete Do´s und Dont´s zu erhalten um sie<br />

vor Ort „richtig“ zu verhalten. Die Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

bestand darin, die Teilnehmen<strong>de</strong>n von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Suche nach einer „Gebrauchsanweisung“ für ihr<br />

Gastland wegzubewegen und <strong>de</strong>n Blick für eine<br />

reNektierte, nicht-stereotypisieren<strong>de</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong>kun<strong>de</strong><br />

zu öffnen.<br />

Beispiel Län<strong><strong>de</strong>r</strong>kun<strong>de</strong>: Wissensgenerierung versus<br />

Stereotypenbildung<br />

Bereits während <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswahltagung wur<strong>de</strong>n die<br />

Teilnehmen<strong>de</strong>n animiert, sich eigenständig <strong>mit</strong><br />

ihrem Gastland auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong> zu setzen. In <strong>de</strong>n ersten<br />

Jahren erhielten sie vor <strong>de</strong>m Seminar die Aufgabe<br />

eine län<strong><strong>de</strong>r</strong>kundliche Präsentation zu einem<br />

Thema aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

kultureller Szene <strong>de</strong>s Gastlan<strong>de</strong>s vorzubereiten<br />

und auf <strong>de</strong>m Seminar vorzustellen. Diese waren<br />

jedoch selten eine lehrreiche Ergänzung zur individuellen<br />

Lektüre zum Thema Län<strong><strong>de</strong>r</strong>kun<strong>de</strong> und die<br />

Darstellungen gaben wenig Raum für Interaktion<br />

und Diskussion.<br />

Im Laufe <strong><strong>de</strong>r</strong> Jahre hat sich <strong>de</strong>shalb die Vorabversendung<br />

eines Län<strong><strong>de</strong>r</strong>quiz <strong>mit</strong> zahlreichen Fragen<br />

zum Gastland durchgesetzt, dass die Freiwilligen<br />

im Vorfeld beantworten sollten. Dadurch wur<strong>de</strong>n<br />

sie animiert sich thematisch breiter <strong>mit</strong> ihrem<br />

Gastland auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>zusetzen. Es wur<strong>de</strong> darauf<br />

geachtet, Fragen einzubauen, die bewusst zum<br />

Nach<strong>de</strong>nken anregten und auch nicht durch eine<br />

einfache Wikipedia-Recherche zu beantworten<br />

waren: Welchen Wert an ökologischen Fußabdruck<br />

hat Dein Gastland? Welchen EinNuss haben IWF<br />

und Weltbank? Wie ist die Situation von Menschen,<br />

die sich gleichgeschlechtlich lieben?. Die<br />

erarbeiteten Ergebnisse wur<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Seminar<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong>arbeitsgruppe, gemeinsam <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n<br />

Tutor/innen ausgewertet und diskutiert.<br />

Um die dabei häu:g entstehen<strong>de</strong>n Generalisierungen<br />

bewusst zu machen, wur<strong>de</strong> gemeinsam <strong>mit</strong><br />

<strong>de</strong>n Teilnehmen<strong>de</strong>n reNektiert, welche Stereotype<br />

sie zu ihrem Gastland haben und diesen Vorurteile<br />

über Deutschland entgegengestellt. Gemeinsam<br />

wur<strong>de</strong> im Anschluss über die Ursachen und die<br />

Gefahren von Vorurteilen als Grundlage von Diskriminierung<br />

gesprochen. Im weiteren Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Seminars achtete die Gruppe bewusst darauf, unbedacht<br />

geäußerte Stereotype transparent zu machen<br />

und zu hinterfragen.<br />

Strang: Kommunikation, Teamarbeit und eigene<br />

Ressourcen<br />

Häu:g war <strong>weltwärt</strong>s für die Teilnehmen<strong>de</strong>n die<br />

erste langfristige Erfahrung in einem Arbeitskontext<br />

und da<strong>mit</strong> auch in <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit in einem professionellen<br />

Team. Um sich hier und auch in ihrem<br />

privaten Umfeld vor Ort angemessen bewegen zu<br />

können, konnten sich die Teilnehmen<strong>de</strong>n auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Vorbereitung <strong>mit</strong> Kommunikation und Gruppenprozessen<br />

auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzen, was ihnen <strong>de</strong>n konstruktiven<br />

Umgang <strong>mit</strong> Diversität sowie <strong>mit</strong> Kon-<br />

Nikten erleichtern sollte. Dabei konnten sie ihr eigenes<br />

Kommunikations- und Gruppenverhalten<br />

reNektieren. Gleichzeitig wur<strong>de</strong>n sie für die Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

eines Arbeitsalltages im Freiwilligendienst<br />

sensibilisiert. Um ihren Blick auf die eigenen<br />

Ressourcen zu stärken, setzten die Teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

sich auf <strong>de</strong>n Seminaren zu<strong>de</strong>m <strong>mit</strong> folgen<strong>de</strong>n<br />

Fragen auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>: Welche Ängste und Befürchtungen<br />

verbin<strong>de</strong> ich <strong>mit</strong> meinem Auslandsjahr?<br />

Was stärkt mich in persönlichen Krisen? und<br />

Wo sind meine persönlichen Grenzen und wie<br />

kann ich sie schützen?<br />

4<br />

17 <strong>weltwärt</strong>s <strong>mit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> GIZ

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