01.03.2014 Aufrufe

"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

"weltwärt mit der GIZ" - pädagogisches Konzept (pdf, 1886.50 MB, de)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4<br />

Gleichzeitig vereinfachten sie die Darstellung von<br />

Zielen und Inhalten, auf <strong><strong>de</strong>r</strong>en Basis das Seminarplanraster<br />

entwickelt wur<strong>de</strong>, nach<strong>de</strong>m alle Vorbereitungsseminare<br />

ausgerichtet waren. Und es berücksichtigte<br />

die Grundsätze <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppendynamik<br />

und baute die verschie<strong>de</strong>nen Themen modular<br />

aufeinan<strong><strong>de</strong>r</strong> auf. Welche Metho<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Einheiten angewandt wur<strong>de</strong>n, um die gesetzten<br />

Ziele zu erreichen, blieb <strong>de</strong>n Seminarteams<br />

überlassen. Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die Ziele und<br />

da<strong>mit</strong> verbun<strong>de</strong>nen Inhalte <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen Stränge<br />

dargestellt, sowie exemplarisch eine Good practice<br />

Einheit aus je<strong>de</strong>m Bereich hervorgehoben.<br />

Strang: Interkulturalität/Diversität<br />

Die Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung <strong>mit</strong> Fragen von Interkulturalität<br />

und Diversität stellt die Basis eines internationalen<br />

Freiwilligendienstes dar. Die Teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n vor Ort häu:g <strong>mit</strong> ihnen fremd<br />

erscheinen<strong>de</strong>n Regeln, Gewohnheiten und Herangehensweisen<br />

konfrontiert. Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung<br />

war, diese Situationen in einem ersten<br />

Schritt möglichst wertneutral wahrzunehmen und<br />

eigene Wertungen, Irritationen und Fremdheitsgefühle<br />

bewusst zu reNektieren. Dies sollte vorbeugend<br />

wirken, da<strong>mit</strong> die Teilnehmen<strong>de</strong>n Momente<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Irritation nicht vorschnell als „(nationale) kulturelle<br />

Unterschie<strong>de</strong>“ in eine Schubla<strong>de</strong> steckten<br />

und da<strong>mit</strong> ihnen frem<strong>de</strong>s Verhalten zu einer festen<br />

Zuschreibung reduzierten. Dafür wur<strong>de</strong>n ihnen<br />

Kulturbegriffe vorgestellt, die Kulturen als sich<br />

dynamisch verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong> und vielfältige GeNechte<br />

aus Milieus und Subkulturen jenseits von nationalstaatlichen<br />

Grenzen verstehen, in <strong>de</strong>nen sich Werte,<br />

Diskurse, Deutungen und Alltagspraktiken stetig<br />

wan<strong>de</strong>ln und von Menschen <strong>mit</strong>einan<strong><strong>de</strong>r</strong> gestaltet<br />

und verhan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus konnten sich die Freiwilligen intensiv<br />

<strong>mit</strong> ihrer eigenen Prägung auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzen,<br />

die ihre Wahrnehmung entschei<strong>de</strong>nd beein-<br />

Nusst. Dass diese unter an<strong><strong>de</strong>r</strong>em durch Machtstrukturen,<br />

Rassismen und Privilegien geprägt ist,<br />

die wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um Vorurteile und Stereotype erzeugen,<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Teilnehmen<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Seminaren<br />

häu:g erstmals bewusst und war für viele eine<br />

zentrale und <strong>mit</strong>unter aufwühlen<strong>de</strong> Erkenntnis.<br />

Darauf aufbauend setzten sich die Freiwilligen <strong>mit</strong><br />

Ihren eigenen Privilegien, Weißsein, sowie unterschiedlichen<br />

Formen von Diskriminierung, speziell<br />

Rassismus auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />

Beispiel Luca & Alex: Trennung von Beobachtung<br />

und Bewertung<br />

Um <strong>de</strong>n Freiwilligen ihre eigene Prägung und ihre<br />

dadurch beeinNusste Wahrnehmung bewusst zu<br />

machen, wur<strong>de</strong> ihnen ein Theaterstück vorgespielt,<br />

in <strong>de</strong>m wortlos ein KonNikt zwischen zwei Personen<br />

darstellt wur<strong>de</strong>. Das Stück <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Arbeitstitel<br />

„Luca und Alex“ wur<strong>de</strong> im Anschluss in Kleingruppen<br />

von <strong>de</strong>n Teilnehmen<strong>de</strong>n im Dreischritt analysiert:<br />

Zu Beginn wur<strong>de</strong>n die Beobachtungen festgehalten,<br />

im zweiten Schritt die dazugehörige Interpretation<br />

und im dritten Schritt die daraus folgen<strong>de</strong><br />

Bewertung. Im Anschluss wur<strong>de</strong> die dahinter<br />

liegen<strong>de</strong> wahre<br />

„Die Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung <strong>mit</strong><br />

Fragen von Interkulturalität<br />

und Diversität ist die Basis<br />

eines internationalen Freiwilligendienstes.“<br />

Begebenheit aufgelöst,<br />

die von <strong>de</strong>n<br />

Interpretationen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel stark<br />

abwich. Die Teilnehmen<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>n ermutigt, ihre persönlichen<br />

Interpretationen und darauf basieren<strong>de</strong>n Bewertungen<br />

alltäglicher Situationen, zu hinterfragen.<br />

Gleichzeitig wur<strong>de</strong> darüber reNektiert, wie sehr<br />

diese durch ihre eigenen Biographie und Prägungen<br />

beeinNusst ist. Die Freiwilligen wur<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m<br />

in <strong><strong>de</strong>r</strong> bewussten Trennung von Beobachtung, Interpretation<br />

und Bewertung geschult um Situationen<br />

in ihrem Auslandsjahr nicht voreilig zu bewerten<br />

und für an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Interpretationsmöglichkeiten<br />

Verständnis zu entwickeln. Bei dieser Herangehensweise<br />

war zentral, <strong>de</strong>n Teilnehmen<strong>de</strong>n bewusst<br />

zu machen, dass alle Interpretationen möglich<br />

sein können.<br />

Strang: Vorbereitung auf <strong>de</strong>n Einsatzort<br />

Die Vorbereitung auf <strong>de</strong>n Einsatzort fokussierte die<br />

Generierung von Wissen und Informationen zum<br />

Aufenthalt vor Ort und ging auf die zentralen<br />

Pädagogische Dokumentation<br />

16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!