01.03.2014 Aufrufe

Ausgabe 3/2013 - Ghorfa

Ausgabe 3/2013 - Ghorfa

Ausgabe 3/2013 - Ghorfa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SOUQ WASSERWIRTSCHAFT<br />

Die arabischen Golfstaaten müssen massiv in<br />

den Wasser- und Abwassersektor investieren<br />

Der Wassermangel in den ariden Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) ist groß. Zugleich nimmt die Wassernachfrage<br />

laufend zu. Die Regierungen müssen den Sektor daher massiv ausbauen. Vor allem in Anlagen zur Meerwasserentsalzung<br />

wird investiert.<br />

Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk mit angeschlossener Meerwasserentsalzung, Taweelah New B Extension<br />

Von Dr. Ralf Neubauer<br />

Wasser ist überall in der arabischen Welt ein<br />

knappes Gut. Dreizehn arabische Länder zählen<br />

weltweit zu den 19 Staaten mit dem größten<br />

Wassermangel. In acht von ihnen liegt die<br />

natürliche Wasserverfügbarkeit pro Kopf bei<br />

unter 200 Kubikmetern pro Jahr. Das ist weniger<br />

als die Hälfte der Menge, bei der man<br />

von starkem Wassermangel spricht. Insbesondere<br />

in den GCC-Staaten ist Wasserverfügbarkeit<br />

je Einwohner extrem gering.<br />

Das Dilemma: Das starke Bevölkerungswachstum<br />

und die intensive Landnutzung<br />

verringern die Wasserverfügbarkeit pro Kopf<br />

immer mehr, und der Klimawandel verstärkt<br />

diesen Trend zusätzlich. Zugleich wird in den<br />

Ländern der Region der Wasserverbrauch<br />

durchweg staatlich subventioniert, was zur<br />

Verschwendung der knappen Ressource beiträgt.<br />

Anreizsysteme für einen sparsamen Umgang<br />

mit Wasser gibt es bisher kaum. Die Folgen<br />

Trotzdem lag der Anteil des Agrarsektors am<br />

saudischen Wasserverbrauch im Jahr 2011<br />

bei mehr als 80 Prozent. Saudi-Arabien ist<br />

diesbezüglich in den GCC-Staaten kein Einzelfall.<br />

Überall beanspruchte bislang die landsind<br />

erheblich: Laut einer Studie der US-Unternehmensberatung<br />

Booz & Company liegt<br />

der Pro-Kopf-Wasserverbrauch in Saudi-Arabien<br />

um 91 Prozent und in den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten (VAE) um 83 Prozent<br />

über dem globalen Durchschnitt.<br />

Doch welche Konsequenzen ziehen die GCC-<br />

Staaten aus der Wasserknappheit? In welche<br />

Projekte investieren sie, um die Versorgung<br />

der Bevölkerung und Unternehmen sicherzustellen?<br />

Welche wasserpolitischen Initiativen<br />

wurden gestartet?<br />

Die Regierungen haben schon in der Vergangenheit<br />

massiv in den Ausbau und in<br />

die Modernisierung ihrer Wasserversorgung<br />

und -entsorgung investiert und werden dies<br />

auch in Zukunft tun. Früheren Schätzungen<br />

von Booz & Company zufolge planen<br />

die GCC-Staaten im Zeitraum 2011 bis 2016<br />

<strong>Ausgabe</strong>n von mehr als 100 Mrd. US-Dollar<br />

für Wasserprojekte. Nach Angaben des Ma-<br />

gazins MEED wollen die Länder allein in den<br />

Jahren <strong>2013</strong> bis 2015 entsprechende Aufträge<br />

im Wert von 22,5 Mrd. US-Dollar vergeben.<br />

Der Löwenanteil davon (9,1 Mrd. US-Dollar)<br />

entfällt auf Saudi-Arabien.<br />

Das Königreich ist das mit Abstand bevölkerungsreichste<br />

Land am Arabischen Golf und<br />

verbraucht somit im Vergleich der GCC-<br />

Staaten das meiste Wasser. In der jüngeren<br />

Vergangenheit ist der Verbrauch in Saudi-<br />

Arabien allerdings gegen den allgemeinen<br />

Trend zurückgegangen (siehe Tabelle). Der<br />

Hintergrund ist klar: Die Regierung verabschiedet<br />

sich sukzessiv von der Bewässerungslandwirtschaft.<br />

Bis Ende 2016 soll auch<br />

der Weizenanbau auslaufen.<br />

Foto: Siemens press picture<br />

SOUQ / 3/<strong>2013</strong><br />

26

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!