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5. Jahrgang | Dezember 2013<br />
Schüler<br />
DIE SCHÜLERZEITUNG<br />
der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Einmaliges Erlebnis<br />
Abenteuer USA<br />
Nervenkitzel<br />
Ein Wochenende an der<br />
MotoGP-Rennstrecke im<br />
italienischen Misano<br />
SEITE 26<br />
Bling-Bling<br />
Wenn Amerika Weihnachten<br />
feiert, fällt die Beleuchtung<br />
eine Nummer größer<br />
aus SEITE 36<br />
Rätsel + Comic + Web-Tipps + Kinotipps + Weihnachtsmärkte + Veranstaltungen + Musik
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Aus dem Inhalt<br />
Abenteuer USA ....................... 6<br />
American Way of Life . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Amokangst und Sporteuphorie .......... 10<br />
Shoppen auf amerikanisch ............ 12<br />
Halloween-Heimat ................... 14<br />
Veranstaltungen ..................... 16<br />
Kinotipps ........................... 17<br />
Gemeinschaftsereignis Football ........ 18<br />
Anno dazumal ....................... 20<br />
Government Shutdown ................ 22<br />
CD-Rezensionen ..................... 24<br />
MotoGP in Misano .................... 28<br />
Der Lesewinter ...................... 30<br />
Weihnachtsmärkte in der Region ........ 31<br />
Rätsel .............................. 3<br />
Comic ............................. 34<br />
Lichtermeer ......................... 36<br />
Der etwas andere Urlaub .............. 38<br />
Mach mit!<br />
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Dann melde dich! Deine Themen darfst du selbst bestimmen,<br />
wenn du Hilfe brauchst, unterstützen wir dich gerne.<br />
1. Die Texte dürfen eine Länge von 6000<br />
Zeichen (Buchstaben, Satzzeichen,<br />
Leerzeichen) nicht überschreiten, das<br />
entspricht rund 150 Druckzeilen à 40<br />
Zeichen.<br />
2. Die Texte müssen per Mail in einem<br />
gängigen Dateiformat (möglichst Word)<br />
an die Redaktion übermittelt<br />
werden.<br />
Schüler<br />
DIE SCHÜLERZEITUNG<br />
der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
3. Die Beiträge müssen selbst recherchiert<br />
werden. Textstellen, die aus dem Internet<br />
oder aus anderen Quellen übernommen<br />
werden, müssen gekennzeichnet werden.<br />
Quellenangabe ist für jeden Artikel<br />
Pflicht! Wir weisen darauf hin, dass das<br />
Einreichen von abgeschriebenen Texten<br />
einen strafbaren Urheberrechtsverstoß<br />
darstellt.<br />
4. Fotos können mitgeliefert werden. Auf<br />
hohe Auflösung, mindestens 300 dpi,<br />
achten. Auch<br />
hier ein gängiges Dateiformat benutzen<br />
(möglichst jpeg, im RGB-Modus).<br />
5. Texte und Fotos für die jeweils nächste<br />
Ausgabe müssen spätestens zwei<br />
Wochen vor dem Erscheinungstermin<br />
bei der Redaktion abgeliefert werden.<br />
6. Kontakt: Texte und Fotos bitte an folgende<br />
E-Mail-Adresse schicken:<br />
redaktion@SchuelerAZ.de<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Katrin Nahrgang<br />
Telefon 06 41/30 03-4 19<br />
2
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Themen<br />
Lebensgefühl<br />
Sind Amerikaner wirklich überheblich<br />
und essen nur Burger? Welche<br />
Erfahrungen haben die Schüler beim<br />
Besuch gemacht? SEITE 8<br />
Harter Sport<br />
Die Regeln des American Football<br />
sind für Laien erst einmal schwer<br />
verständlich. Doch die Begeisterung<br />
der Fans reißt mit. SEITE 18<br />
Frachter<br />
Friede Nissen beliefert die Nordseehalligen<br />
bei fast jedem Wetter –<br />
entweder mit der »Störtebekker« oder<br />
per Lore. SEITE 38<br />
Editorial<br />
Einmal in das Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten reisen – wer träumt nicht<br />
davon? Für 30 Schüler des Landgraf-<br />
Ludwigs-Gymnasiums ging dieser Traum<br />
in Erfüllung. Vier ganze Wochen haben sie<br />
in den Vereinigten Staaten von Amerika<br />
verbracht. Dabei haben sie nicht nur die<br />
typischen Touristenziele abgeklappert –<br />
was wegen des Government Shutdowns<br />
nicht so einfach war –, sondern haben<br />
vor allem das Leben der Amerikaner<br />
kennengelernt. Zwei Wochen haben sie<br />
in Wisconsin in amerikanischen Familien<br />
gelebt, haben deren Gewohnheiten und<br />
Hobbys kennengelernt, haben mit ihren<br />
Austauschschülern die Schule besucht<br />
und viele Eindrücke mit nach Hause<br />
gebracht. Davon berichten sie euch in<br />
dieser SchülerAZ. Darunter ist vieles, was<br />
man als typisch amerikanisch bezeichnet:<br />
ein Footballspiel, Halloween, die Sporteuphorie<br />
an der Highschool und natürlich<br />
Besuche in riesigen Einkaufszentren.<br />
Amerika steht aber auch für üppige<br />
Weihnachtsdekoration. Und da es mit<br />
großen Schritten auf das Fest zugeht,<br />
soll es auch in diesem Heft nicht zu kurz<br />
kommen. Wir geben euch beispielsweise<br />
Tipps, falls ihr Bücher verschenken oder<br />
euch selbst schenken möchtet. Außerdem<br />
erfahrt ihr, wann und wo in eurer Gegend<br />
Weihnachtsmärkte stattfinden.<br />
Weniger besinnlich geht es auf der<br />
Rennstrecke zu. Dort war unsere Autorin<br />
Viktoria Chiara. Sie hatte VIP-Tickets für<br />
den MotoGP in Misano in Italien. Das<br />
Gänsehautgefühl, das ihr die dröhnenden<br />
Motoren und die atemberaubende<br />
Geschwindigkeit dort verpasst haben, ist<br />
lange nicht vergangen.<br />
Dazu haben wir natürlich wieder Rätsel,<br />
Comics, Musik- und Veranstaltungstipps<br />
für euch in dieses Heft gepackt. Wir<br />
wünschen euch ganz im Sinne dieser<br />
Ausgabe: Schöne Weihnachten und Merry<br />
Christmas!<br />
Euer Redaktionsteam<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Mittelhessische Druck- und<br />
Verlagshaus GmbH & Co. KG<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:<br />
Dr. Max Rempel, <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung,<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />
Redaktion: Burkhard Bräuning, Katrin Nahrgang<br />
E-Mail: redaktion@SchuelerAZ.de<br />
Druck und Verlag: Mittelhessische Druck- und<br />
Verlagshaus GmbH & Co. KG, Marburger Straße 20,<br />
35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift<br />
für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz:<br />
Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409; PhG: Mittelhessische<br />
Druck- und Verlagshaus Verwaltungsgesellschaft<br />
mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 8053,<br />
Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max<br />
Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische<br />
Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen,<br />
Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer:<br />
Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr.Max Rempel (Gießen).<br />
Erscheinungsweise:<br />
»Schüler AZ« erscheint alle zwei Monate und wird an<br />
Schulen der Stadt und des Landkreises Gießen sowie im<br />
westlichen Vogelsbergkreis ausgelegt.<br />
Auflage: 10 000 Exemplare<br />
Anzeigenleitung: Jens Trabusch<br />
Anzeigenverkaufsleitung:<br />
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24,<br />
E-Mail: anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de,<br />
Anschrift siehe oben<br />
Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 3 vom 1. Januar 2013<br />
Schüler AZ – Die Schülerzeitung der <strong>Gießener</strong><br />
<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Titelbild: dpa<br />
© Schüler AZ, Gießen<br />
3
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: pv<br />
Begleitet wurden die Schüler nach Beaver Dam von den Lehrern Juliane Müller (links unten) und Frank Bäcker (rechts unten).<br />
Gießen meets Beaver Dam<br />
»No more Schnitzel!«<br />
»Die essen hier den ganzen Tag!«, stöhnte der amerikanische Schüler aus Beaver<br />
Dam im Sommer auf die Frage nach kulturellen Differenzen zwischen Deutschland<br />
und Amerika. »Außerdem gehen die Klotüren nach innen auf, und wenn man das<br />
nicht weiß, denkt man, dass abgeschlossen ist, und wartet stundenlang umsonst.«<br />
Von derlei kleineren Kulturschocks abgesehen,<br />
genossen 21 Schüler aus Beaver<br />
Dam/Wisconsin im Sommer ihren Aufenthalt<br />
in den deutschen Gastfamilien sehr.<br />
Schon im Oktober folgte der Gegenbesuch:<br />
26 Schüler des Landgraf-Ludwigs-<br />
Gymnasiums flogen für vier Wochen nach<br />
Amerika.<br />
Ein interkultureller Austausch, wie er<br />
schöner kaum sein könnte. Denn neben<br />
dem Spracherwerb fördert<br />
besonders das<br />
»Der Schüleraustausch ist in<br />
beide Richtungen fest verankert«<br />
gegenseitige Kennenlernen und das<br />
Entdecken von Besonderheiten das<br />
Interesse an der anderen Kultur. Hunde in<br />
einem Restaurant? Undenkbar in Amerika.<br />
Frühstücksbrote in der Schule, Snacks,<br />
Mittagessen, Kaffeetrinken und dann auch<br />
noch Abendessen mit jeweils weniger<br />
als zwei Stunden Pause zwischen den<br />
Mahlzeiten? Eine Herausforderung für die<br />
Amerikaner in Deutschland, der nicht alle<br />
gewachsen sind. Mit 15 schon hinters<br />
Steuer?, wundern sich die deutschen<br />
Schüler. Aber wenn man sieht, wie entspannt<br />
in Amerika gefahren<br />
wird und wieviel Platz da auf den Straßen<br />
ist, kann man’s auch verstehen. Ebenso<br />
wie manche Panikattacke der Amerikaner,<br />
die sich bei jeder Fahrt auf hiesigen<br />
Autobahnen dem Tode nahe fühlten. So<br />
nehmen sowohl die deutschen als auch<br />
die amerikanischen Schüler viel durch den<br />
Austausch mit. Flickerball, Fußball und<br />
Football, landestypische Speisen, Musik<br />
und natürlich die Sprache. Denn obwohl<br />
hier eigentlich deutsch gesprochen<br />
werden sollte, schalten viele deutsche<br />
Familien für ihre Gäste auf amerikanisch<br />
um. Dafür findet man in Wisconsin mehr<br />
Deutschsprechende, als die Gieße-<br />
4
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
ner Schüler gedacht hätten, denn die<br />
deutschen Wurzeln werden auch nach<br />
Generationen noch von den einstigen<br />
Auswandererfamilien gepflegt.<br />
Der Schüleraustausch zwischen dem<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium und der<br />
Beaver Dam High School läuft seit stolzen<br />
34 Jahren und zählt somit zu den ältesten<br />
USA-Austauschen in Deutschland.<br />
Seit sechs Jahren steht der Austausch,<br />
der 1986 als Schulpartnerschaft in das<br />
German-American-Partnership-Program<br />
(GAPP) aufgenommen wurde, unter der<br />
Leitung von Frank Bäcker. Alle zwei Jahre<br />
fährt er mit einer Gruppe von rund 30<br />
Schülerinnen und Schülern der 10. und<br />
11. Klassen nach Amerika. Außerdem<br />
betreut Frank Bäcker diejenigen Schüler,<br />
die an dem sechs Monate dauernden<br />
Semesteraustausch mit der Partnerschule<br />
in Beaver Dam teilnehmen.<br />
Auf die Frage nach ihren Erfahrungen<br />
schwärmt Schülerin Laura Althaus: »Es<br />
ist so toll, mal allein auf einem anderen<br />
Kontinent zu sein. Außerdem lernt man<br />
eine ganz andere, sehr interessante,<br />
Kultur kennen, trifft viele nette Leute und<br />
verbessert sein Englisch.« Nicht selten<br />
werden die gegenseitigen Besuche über<br />
den Atlantik auch Jahre nach Ende der<br />
Schulzeit noch fortgesetzt – und auch<br />
eine deutsch-amerikanische Hochzeit<br />
hat es jetzt gegeben. Über ihre USA-<br />
Erfahrungen schreiben die Schüler des<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums auf den<br />
folgenden Seiten.<br />
Maren Bonacker<br />
Tolle Chancen für Bildung<br />
und interkulturelles Verständnis<br />
Beitrag von Hartmut Holzapfel (Staatsminister a. D.), Stellvertretender Vorsitzender des Freundschaftvereins Hessen-Wisconsin<br />
Fast alle Bundesländer haben regionale<br />
Partnerschaften in Europa, aber nur wenige<br />
mit einem US-Bundesstaat. Zu diesen<br />
wenigen gehört Hessen, das zudem mit<br />
Wisconsin sogar die älteste transatlantische<br />
Länderpartnerschaft unterhält – seit<br />
1976, und, was noch wichtiger ist: sie ist<br />
auch nun schon seit 36 Jahren bis heute<br />
lebendig und aktiv.<br />
Wisconsin liegt im Mittleren Westen,<br />
westlich vom Michigan-See, und war für<br />
deutsche Auswanderer im 19. Jahrhundert<br />
ein bevorzugtes Ziel: Viele hofften,<br />
hier der Armut in der Heimat entfliehen zu<br />
können, viele aber auch kamen nach der<br />
gescheiterten demokratischen Revolution<br />
in Deutschland nach 1848 als politische<br />
Flüchtlinge.<br />
Im Austausch mit Wisconsin spielen<br />
Schulen und Hochschulen eine besondere<br />
Rolle. Vielleicht liegt darin der Grund der<br />
großen Kontinuität. 36 hessische allgemeinbildende<br />
Schulen unterhalten feste<br />
Partnerschaften zu einer Schule in Wisconsin;<br />
der Schüleraustausch ist in beide<br />
Richtungen fest verankert. Ähnlich gut ist<br />
die Kooperation im Hochschulbereich, wo<br />
ebenfalls regelmäßig in einem Austauschprogramm<br />
Studierende zu einem Aufenthalt<br />
in den anderen Staat fahren. Ein ganz<br />
besonderer Akzent ist die Kooperation mit<br />
den Technical Colleges im berufsbildenden<br />
Bereich, an der in Hessen 18 berufliche<br />
Schulen teilnehmen.<br />
Seit fünf Jahren besteht auch im kulturellen<br />
Bereich ein fester Austausch: Für<br />
einen bis zwei Monate kann ein amerikanischer<br />
Autor ein Stipendium in Hessen<br />
erhalten, und ebenso ein hessischer Autor<br />
ein Stipendium in Wisconsin. Diese besonderen<br />
Schwerpunkte ergänzen die Zusammenarbeit<br />
im wirtschaftlichen Bereich<br />
und die Kooperationen zwischen hessischen<br />
Landkreisen und amerikanischen<br />
Counties, hinzu kommen Städtepartnerschaften.<br />
Für alle diese Kooperationen<br />
gilt: Sie stehen nicht nur auf dem Papier.<br />
Das Verhältnis zu den USA ist heute sicherlich<br />
komplizierter geworden, als es zu<br />
den Zeiten schien, als die Partnerschaft<br />
begründet wurde. Aber gerade deswegen<br />
sind die Kontakte heute wichtiger denn<br />
je: Sie vermitteln uns die amerikanische<br />
Sicht, aber sie ermöglichen auch, unsere<br />
Fragen und Einwände einzubringen. Zur<br />
Unterstützung dieses Dialogs wurde 2000<br />
ein Freundschaftsverein Hessen-Wisconsin<br />
gegründet, der durch seine Aktivitäten<br />
dazu beiträgt, dass dieser Austausch<br />
lebendig bleibt und die Partnerschaft sich<br />
nicht nur im Besuch von Delegationen<br />
erschöpft.<br />
Austausch<br />
am LLG<br />
Austausche gehören zu einem modernen<br />
und lebendigen Sprachunterricht.<br />
In der persönlichen Begegnung im<br />
fremden Land ebenso wie in der Rolle<br />
als Gastgeber, der das eigene Land<br />
vorstellt, werden Sprache und Landeskunde<br />
gleichermaßen persönlich<br />
erlebt und vermittelt.<br />
Schülerinnen und Schüler, ihre Familien<br />
und die Lehrerinnen und Lehrer<br />
sind Gastgeber für die Austauschpartner<br />
und umgekehrt. Nicht selten wurden<br />
hier Freundschaften fürs Leben<br />
geschlossen.<br />
Das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
bietet im Moment Schüleraustauschprogramme<br />
mit den USA (Beaver<br />
Dam, Beaver Dam High School; Oberstufe),<br />
England (Reading; Mittelstufe),<br />
Frankreich (Avignon; Mittelstufe),<br />
Italien (Sezze; Mittelstufe), Spanien<br />
(Sevilla, Málaga; Mittelstufe), Schweden<br />
(Växjö; Oberstufe) und Lettland<br />
(Riga; 10/11).<br />
5
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Vier Wochen in Wisconsin<br />
Foto: dpa<br />
Im Oktober 2013 waren 30 Schüler im<br />
Alter von 15 bis 17 Jahren vom Landgraf-<br />
Ludwigs-Gymnasium in den USA und<br />
haben im Rahmen des fast einmonatigen<br />
Schüleraustauschs viele neue Entdeckungen<br />
gemacht und Eindrücke gesammelt.<br />
Die ersten Tage verbrachte die Gruppe in<br />
der Hauptstadt Washington D.C., wo sie<br />
auch den Government Shutdown hautnah<br />
miterleben musste. Nicht nur die Amerikaner<br />
waren von der Situation betroffen<br />
– auch unser Tagesprogramm musste vollkommen<br />
umgestellt werden, da Museen<br />
und Parks geschlossen blieben.<br />
Nach vier Tagen Washington bestiegen<br />
wir erneut ein Flugzeug, das uns nach<br />
Chicago brachte. Drei Stunden Busfahrt<br />
mit einer vierstündigen Pause in einer Mall<br />
führten uns nach Beaver Dam in Wisconsin.<br />
Dieser zweiwöchige Halt bildete den<br />
Höhepunkt des ganzen Austausches. Wir<br />
lernten hier unsere Austauschpartner kennen<br />
bzw. es gab ein großes Wiedersehen<br />
mit denjenigen, die vor den Sommerferien<br />
schon in Deutschland gewesen waren.<br />
Schulbesuch und einzelne Halbtagesausflüge<br />
standen jetzt auf dem Plan.<br />
Wie sehr wir als Gruppe, aber auch die<br />
amerikanischen Gastfamilien, diese Zeit<br />
genossen haben, konnte man deutlich<br />
beim Abschied erkennen, wo reichlich<br />
viele Tränen vergossen wurden. Nach<br />
drei Tagen Chicago kehrten wir mit neuen<br />
Freunden – teils aus Amerika, teils aus der<br />
deutschen Schülergruppe – und mit vielen<br />
Erinnerungen zurück nach Deutschland.<br />
Hier hatten wir noch vier Tage Herbstferien,<br />
um uns von der Reise zu erholen,<br />
dann ging es (noch immer mit Jetlag!)<br />
wieder zurück in den Schulalltag und ran<br />
an die Klausuren.<br />
Huyen Le Than<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Kilometerweit querfeldein<br />
Crosscountry bedeutet soviel wie Querfeldeinlauf.<br />
Hier laufen Mädchen vier<br />
Kilometer und Jungs fünf Kilometer durch<br />
Felder oder auch durch den Wald. Eines<br />
der großen Events für mich und meine<br />
Austauschpartnerin war der »Conference<br />
Run«, der dieses Jahr in Beaver Dam auf<br />
einem Golfplatz stattgefunden hat. Hier<br />
entschied sich, ob das Beaver-Dam-Team<br />
in die nächsthöhere Klasse aufsteigen<br />
würde, die »State Championships«. Auf<br />
diesen Lauf haben alle Mitglieder des<br />
Beaver-Dam-Crosscountry-Teams lange<br />
hingearbeitet.<br />
Das Training bestand aus aus vier Teilen:<br />
Es fing an mit dem Krafttraining. Hierfür<br />
gingen alle in den Kraftraum der Highschool<br />
und hoben Gewichte. Danach<br />
liefen alle in ihren jeweiligen Gruppen los.<br />
Jeder teilte sich seiner Gruppe selbst zu<br />
und suchte sich Partner, die ein ähnliches<br />
Tempo hatten. Dadurch war das Training<br />
für alle aus der Mannschaft effektiv. Der<br />
Trainer stellte einen Plan für jeden Tag der<br />
Woche auf, wo er hauptsächlich vermerkte,<br />
wie lange jeder Einzelne laufen sollte.<br />
Wenn man als Anfänger mit dem Training<br />
beginnt, fängt man zum Beispiel mit zehn<br />
Minuten am ersten Tag an und steigert die<br />
Zeit täglich um fünf Minuten. Als Letztes<br />
dehnten wir uns und damit war das Training<br />
nach zwei Stunden abgeschlossen.<br />
So sah das Training für uns jeden Tag aus!<br />
Außerdem fand mindestens einmal in zwei<br />
Wochen ein Wettkampf statt. Die Schule<br />
stellte jedes Mal einen typischen gelben<br />
Schulbus zur Verfügung, damit alle aus<br />
dem Team zusammen zu den Wettkämpfen<br />
fuhren – zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.<br />
Der »Conference Run« war einer dieser<br />
Wettkämpfe, bei denen ich dabei sein<br />
durfte. Es war eines der schönsten Erlebnisse,<br />
das ich mit meiner amerikanischen<br />
Familie erlebt habe. Meine Austauschpartnerin<br />
und ihre kleine Schwester haben<br />
bei diesem Lauf jeweils eine neue Bestzeit<br />
erreicht und die kleine Schwester hat<br />
sogar den ersten Platz belegt.<br />
Ich bin sehr stolz auf meine neu gewonnene<br />
amerikanische Familie und werde den<br />
Aufenthalt in Amerika, dank ihnen, meinen<br />
zahlreichen Erlebnissen und letztlich auch<br />
dank des Crosscountrys niemals vergessen.<br />
Hannah Brieskorn<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
6
»Beruf macht immer noch Spaß«<br />
Kreishandwerkerschaft informiert in der Work Lounge zu über 150 Ausbildungsberufen<br />
Wenn Carina von ihrem Praktikum<br />
erzählt, merkt man ihr<br />
den Spaß an, den sie dabei<br />
hat. Für die 16-Jährige ist<br />
klar, dass Friseurin der Beruf<br />
ist, in dem sie gerne eine<br />
Ausbildung machen möchte.<br />
Am echten Kopf hat sie zwar<br />
noch nicht geschnitten, aber<br />
Haare waschen und Puppenköpfe<br />
frisieren gehen ihr<br />
schon gut von der Hand.<br />
Heute will sie andere Jugendliche<br />
für den Beruf begeistern.<br />
In der Work Lounge<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
berichten sie und Friseurmeisterin<br />
Evelyn Scheld<br />
aus Reiskirchen, was den<br />
Beruf ausmacht. »Am Anfang<br />
haben mir abends die<br />
Füße, der Rücken und die<br />
Finger wehgetan«, berichtet<br />
Carina. Doch irgendwann<br />
sei das vorbei gegangen.<br />
Und Scheld, die sich vor 47<br />
Jahren für die Ausbildung<br />
entschied, sagt: »Der Beruf<br />
macht mir immer noch viel<br />
Spaß.«<br />
Auf der Suche nach dem<br />
Traumjob gibt es für Jugendliche<br />
verschiedene<br />
Möglichkeiten sich zu informieren,<br />
über die Agentur<br />
für Arbeit oder Praktika<br />
beispielsweise. Für den,<br />
der seine Zukunft in einem<br />
handwerklichen Beruf sieht,<br />
bietet sich ein Besuch in der<br />
Work Lounge der Kreishandwerkerschaft<br />
(Goethestraße<br />
10, Gießen; www.facebook.<br />
com/khgiessen) an. Hier<br />
wird in regelmäßigen Abständen<br />
über die mehr als<br />
150 Ausbildungsberufe im<br />
Handwerk informiert. Neben<br />
Profis aus der Branche kann<br />
man dabei auch Auszubildende<br />
oder Praktikanten mit<br />
Fragen löchern.<br />
So wie die 13 Jugendlichen<br />
– überwiegend Mädchen<br />
– das heute mit Carina machen<br />
können. Welche Möglichkeiten<br />
zur Weiterbildung<br />
oder Spezialisierung gibt es?<br />
Welchen Schulabschluss<br />
braucht man? Was verdienen<br />
Auszubildende? Hier<br />
räumt Uwe Bock, stellvertretender<br />
Geschäftsführer<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
ein: »Es gibt mit Sicherheit<br />
Berufe, die besser bezahlt<br />
– Anzeige –<br />
werden. Aber die Freude an<br />
der Arbeit lässt sich schließlich<br />
nicht in Euro-Beträgen<br />
messen.« Für die Friseurmeisterin<br />
Scheld gibt es ganz<br />
klare Pluspunkte: »Der Beruf<br />
ist sehr kreativ und man hat<br />
sehr viel Kontakt mit Menschen.<br />
Außer dem Arzt ist<br />
keiner so nah dran an den<br />
Leuten wie der Friseur.«<br />
Möglicherweise hat sie damit<br />
heute ein paar der Jugendlichen<br />
für ihren Beruf<br />
begeistern können. Die anderen<br />
werden sich vielleicht<br />
beim nächsten Termin in der<br />
Work Lounge über einen anderen<br />
Ausbildungsberuf im<br />
Handwerk informieren.<br />
7
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: Jonas Jelinek<br />
Alles Burger, oder was? Vorurteile gegenüber den Amerikanern gibt es viele. Aber stehen sie auch im Einklang mit der<br />
Realität?<br />
The American Way of Life<br />
Wie beschreibt man am besten den amerikanischen Lebensstil? Es existieren ja viele<br />
Vorurteile: In Amerika isst man nur Fast Food, Amerikaner sind oberflächlich... Als wir<br />
für dreieinhalb Wochen in den USA waren, haben wir eine Menge neue Erfahrungen<br />
gemacht und auch das eine oder andere Vorurteil und Kulturunterschiede erlebt – und<br />
zwar nicht im schlechten Sinne!<br />
Ein Vorurteil gegenüber Amerikanern<br />
ist, dass überall amerikanische Flaggen<br />
hängen würden und dass das eingebildet<br />
wären. Das stimmt teilweise. Was uns direkt<br />
aufgefallen ist, als wir aus dem Flughafen<br />
in Washington kamen, war,<br />
dass überall die<br />
»Die Freundlichkeit und<br />
die Offenheit sind unglaublich.«<br />
amerikanische Flagge hing; an fast allen<br />
Gebäuden. Jedoch heißt das noch lange<br />
nicht, dass Amerikaner eingebildet sind.<br />
Sie zeigen so, wie stolz sie auf ihr Land<br />
sind. Als ich meiner Gastfamilie erzählt<br />
habe, dass das in Deutschland nicht so<br />
ist, waren sie ein bisschen geschockt und<br />
haben extra für mich eine kleine amerikanische<br />
Flagge gekauft.<br />
Außerdem sind die Freundlichkeit und die<br />
Offenheit dort unglaublich. Manche würden<br />
Amerikaner vielleicht als oberflächlich<br />
bezeichnen; wir haben ihre Art als sehr<br />
angenehm und nett empfunden! Amerikaner<br />
werfen grundsätzlich mit Komplimenten<br />
und Einladungen (»See you later« etc.)<br />
um sich. Das mag vielleicht nicht immer<br />
ernst gemeint sein, aber das zeigt, dass<br />
die freundliche und positive Grundein-<br />
8
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
stellung vorhanden ist. Der Umgangston<br />
mit (fremden) Leuten ist oft viel lockerer<br />
als zum Beispiel in Deutschland. Dadurch<br />
fühlt man sich nicht wie ein Ausländer<br />
in einem fremden Land, sondern sofort<br />
willkommen.<br />
In Deutschland ist es oft – nicht immer<br />
aber häufig – so, dass man in ein Geschäft<br />
kommt, und von den Verkäufern<br />
höchstens ein kühles »Hallo« zu hören<br />
bekommt. Egal in welcher Stadt wir gerade<br />
in den USA waren, die Leute in den<br />
Geschäften waren grundsätzlich freundlicher<br />
als hier. Wir wurden sofort gefragt,<br />
woher wir kommen und wie es uns gefällt,<br />
wie unser Tag bis jetzt war, wie lange wir<br />
in Amerika sind, was wir dort machen<br />
und, und, und.<br />
Und nicht nur Verkäufer in Geschäften<br />
war so offen, sondern genauso war es in<br />
Restaurants. Man setzt sich nicht einfach<br />
an einen beliebigen Tisch zum Essen,<br />
sondern wartet darauf, dass einem ein<br />
Tisch von<br />
einem Kellner<br />
zugewiesen<br />
wird. Auch<br />
»ganz normale« Menschen im Bus oder<br />
auf der Straße waren sehr interessiert und<br />
nett und haben uns oft angesprochen.<br />
Was auch sehr interessant ist, ist Folgendes:<br />
Wenn man in einem Supermarkt<br />
einkauft, muss man seine Einkäufe nicht<br />
selbst einpacken. Stattdessen werden sie<br />
von einem Mitarbeiter in Tüten gepackt<br />
und ins Auto getragen.<br />
Der Alltag bei unseren Gastfamilien war<br />
typisch amerikanisch locker und die Menschen<br />
waren unglaublich nett, spontan<br />
und sehr gastfreundlich! Meine Gastfamilie<br />
hat alles dafür getan, dass ich Spaß<br />
hatte und mich wohlgefühlt habe. Der<br />
Aspekt Fast Food ist wahrscheinlich von<br />
Familie zu Familie<br />
unterschiedlich,<br />
jedoch gab es in<br />
normalen, also<br />
amerikanischen Restaurants immer Fast<br />
Food wie Burger, Pizza und Pommes.<br />
Durch die vielen Food Chains (Restaurantketten)<br />
gibt es überall im Prinzip die<br />
gleichen Restaurants und viel Fast Food.<br />
Amerikaner gehen im Durchschnitt öfter<br />
weg zum Essen, da die Lebensmittel im<br />
Vergleich zum Essen im Restaurant viel<br />
teurer sind. Meine Gastfamilie wollte mir<br />
natürlich alle ihre typisch amerikanischen<br />
Lieblingsgerichte zeigen. Es gab also viel<br />
Fast Food.<br />
In Amerika ist<br />
Thanksgiving,<br />
wie man weiß,<br />
ein groß gefeiertes<br />
Fest, an dem es das berühmte<br />
Thanksgiving Dinner gibt; Truthahn mit<br />
Füllung und einigen Beilagen wie Kartoffelbrei,<br />
Soße, Bohnen und Brot. Da wir<br />
einige Wochen vor Thanksgiving in Beaver<br />
Dam waren, haben meine Gasteltern ein<br />
Festessen extra für mich zubereitet. Das<br />
dauert lange und ist sehr aufwendig. Ich<br />
finde, das spricht noch einmal sehr für die<br />
»Auch die Menschen im Bus und auf<br />
der Straße waren sehr interessiert.«<br />
»In Deutschland folgen viele<br />
Jugendliche dem Mainstream.«<br />
Gastfreundschaft und die Nettigkeit der<br />
Amerikaner. Was mir persönlich aufgefallen<br />
ist, vor allem in der Highschool,<br />
ist, dass die Stärken viel mehr gefördert<br />
werden als die Schwächen. Dadurch hatte<br />
ich das Gefühl, dass viele selbstbewusster<br />
sind als hier. Man unterstützt sich<br />
gegenseitig auch<br />
mehr und ist grundsätzlich<br />
ehrgeiziger,<br />
weil man dadurch,<br />
dass man alles (Sport, Musik etc.) in der<br />
Schule macht, die Schulgemeinschaft<br />
repräsentiert.<br />
Etwas, was man vielleicht nicht direkt<br />
Vorurteil nennen kann, aber was man über<br />
Amerika und die Kultur oft sagt, ist, dass<br />
jeder so ist, wie er sein will, und das akzeptiert<br />
wird. Vor allem in der Beaver Dam<br />
Highschool und in Chicago ist uns aufgefallen,<br />
wie sehr Leute, vor allem Jugendliche,<br />
in Deutschland dem Mainstream<br />
folgen, anstatt einen komplett eigenen Stil<br />
zu haben. Ob das in Amerika immer akzeptiert<br />
wird, ist aber fraglich, denn auch<br />
dort gibt es Mobbing und Lästereien, aber<br />
ich glaube, dass man dort einfach ein<br />
anderes Selbstbewusstsein hat.<br />
Zu sagen, dass es keine großen kulturellen<br />
Unterschiede zwischen Amerika und<br />
Deutschland gibt, wäre gelogen. Man<br />
sollte aber nicht versuchen, die beiden<br />
Kulturen bzw. Länder wertend miteinander<br />
zu vergleichen, denn besser oder schlechter<br />
gibt es in dem Fall einfach nicht!<br />
Alena Eckhold, Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Foto: dpa<br />
Sehen die Amerikaner wirklich alles durch die blau-rot-weiße Brille? Autorin Alena hat andere Erfahrungen gemacht.<br />
9
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: Alena Eckhold<br />
Der typische gelbe Bus bringt die amerikanischen Schüler zu Highschool und auch wieder nach Hause.<br />
Der Alltag an einer amerikanischen Highschool<br />
Amokangst und Sporteuphorie<br />
Schüler aus Deutschland kennen amerikanische Schulen überwiegend aus Filmen<br />
und Fernsehserien. Aber stimmt der Eindruck, der da vermittelt wird? Katharina Ulreich<br />
und Isabell Rothe verraten uns im Interview, wie es an einer amerikanischen<br />
Highschool wirklich zugeht.<br />
1.<br />
Ihr seid zwei Wochen lang mit<br />
euren Austauschpartnern in<br />
Beaver Dam zur Highschool gegangen.<br />
Stimmt das, was die Highschool-Filme<br />
hier vermitteln?<br />
Katha und Bella: Ja, das stimmt<br />
schon. Die Schule<br />
»Das Unterrichtsangebot an<br />
der Highschool ist sehr vielfältig«<br />
war ein einziges Labyrinth, ebenerdig und<br />
alle Wände in den Gängen sind mit grünen<br />
Schließfächern gesäumt. Es stimmt<br />
auch, dass der Unterricht teilweise nicht<br />
so anspruchsvoll ist wie in Deutschland,<br />
aber deshalb werden die Hausaufgaben<br />
nicht weniger. Zusätzlich zum Unterricht<br />
nehmen viele Schüler an Schulangeboten<br />
teil, wie zum Beispiel<br />
Sportteams oder ähnlichen Chören wie<br />
dem Glee-Club aus der Serie. Deshalb<br />
kommen die Amerikaner auch nicht früher<br />
von der Schule nach Hause als die Deutschen.<br />
Der einzige große Unterschied<br />
diesbezüglich ist der Heimweg: Der ist<br />
in den USA um einiges leichter. Viele<br />
Schüler sind mit dem Auto da und auch<br />
diejenigen, die auf einen Bus angewiesen<br />
sind, müssen nicht wie wir lange<br />
10
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
warten, denn der Oldschool-Bus wartet<br />
schon vor der Tür.<br />
Anders als hier gibt es in Amerika<br />
2. keine unterschiedlichen Schulsysteme,<br />
sondern nur die Highschool,<br />
die von allen Jugendlichen gemeinsam<br />
besucht wird. Das kann zu sehr unterschiedlichen<br />
Interessenschwerpunkten<br />
führen – welche Auswirkungen hat das<br />
auf das Unterrichtsangebot?<br />
Katha und Bella: Dadurch, dass die<br />
Highschool alle Schüler umfasst und nicht<br />
wie in Deutschland in drei Schulsysteme<br />
gegliedert ist, ist das Unterrichtsangebot<br />
sehr vielfältig. Es reicht vom Automechaniker<br />
bis zum Fotokurs. Der Vorteil dabei<br />
ist, dass sich die Schüler auf ihre Stärken<br />
konzentrieren können. Trotzdem sind<br />
einige Schulfächer wie Englisch und Mathematik<br />
Pflicht. In diesen Kursen sind die<br />
Teenager in A-, B- und C-Kurse eingeteilt.<br />
Was für ein Verhältnis bestehen<br />
3. zwischen Schülern und Lehrern?<br />
Katha und Bella: Wir würden sagen,<br />
dass das Schüler-Lehrer-Verhältnis<br />
ähnlich ist wie hier. Manche Lehrer sind<br />
distanzierter, andere eher kumpelhaft.<br />
Allerdings kennen sich die meisten Lehrer<br />
und Schüler beim Namen, auch wenn sie<br />
nicht zusammen Unterricht haben.<br />
Was für Regeln gibt es an amerikanischen<br />
Schulen? Wie streng<br />
4.<br />
werden sie eingehalten?<br />
Katha und Bella: Zuerst einmal können<br />
wir sagen, dass die Regeln der Schule<br />
von allen Schülern strikt eingehalten<br />
werden müssen, da ein Verstoß sofort zu<br />
Nachsitzen und dreimaliges Nachsitzen<br />
zur Suspendierung führt. Da sind die Lehrer<br />
sehr streng. Während der Unterrichtsstunden<br />
dürfen die Schüler den Klassenraum<br />
nur mit einem Pass verlassen. Das<br />
soll dazu beitragen, die Schule besser vor<br />
Amokläufen schützen zu können. Jetzt<br />
könnte manch einer sagen, was bringt<br />
es dann, wenn die Schüler trotzdem den<br />
Klassenraum verlassen können? Nun ja,<br />
Lehrer kontrollieren die Korridore und die<br />
Schüler, die sie dort während der Unterrichtszeit<br />
antreffen. Taschen und Jacken<br />
sind während der Schulzeit nicht erlaubt<br />
und müssen im Locker (= Schließfach,<br />
das jeder einzelne Schüler hat) bleiben.<br />
Das bedeutet, dass die Schüler während<br />
der fünf Minuten »Passingperiode«, die<br />
es nach jeder Unterrichtsstunde gibt, zu<br />
ihren Schließfächern laufen müssen, um<br />
ihre Materialien für die nächste Stunde zu<br />
holen.<br />
Welchen Stellenwert hat der<br />
5. Schulsport, wenn ihr ihn mit dem<br />
Sport an deutschen Schulen vergleicht?<br />
Katha und Bella: Anders als in Deutschland<br />
können die Schüler nur in Schulteams<br />
Sport machen, denn außerschulische<br />
Vereine existieren nicht. Deshalb<br />
hat der Schulsport in Amerika einen<br />
höheren Prestigeanteil als unserer. Das<br />
kann man auch an den Anfeuerungssprüchen<br />
an den Schließfächern der Sportler<br />
sehen. Außerdem lässt sich der American<br />
Schoolspirit mit nichts in Deutschland vergleichen.<br />
So sind zum Beispiel bei einem<br />
Football-Spiel alle<br />
Schüler anwesend<br />
und fiebern mit<br />
ihrer Mannschaft<br />
mit.<br />
Was hat<br />
6. euch an der<br />
Schule am meisten<br />
beeindruckt?<br />
Katha und Bella:<br />
Wie gut die Schule<br />
ausgestattet ist! In<br />
jedem Klassenraum<br />
gibt es ein Smartboard<br />
und einen<br />
Computer. In der<br />
Bibliothek stehen<br />
mindestens sechs<br />
Computer für die<br />
Schüler zur Verfügung.<br />
Die Naturwissenschaftsräume<br />
sehen aus wie<br />
ein hochmodernes<br />
Universitätslabor.<br />
Zudem sind alle<br />
Fachräume dem<br />
Fach entsprechend<br />
ausgestatte. Die<br />
Schule beherbergt<br />
mindestens fünf<br />
Chor-, vier Orchesterräume<br />
und eine<br />
große Theaterbühne.<br />
Außerdem haben sie zwei Sporthallen,<br />
ein Tennis- und zwei Football-Felder.<br />
Wo würdet ihr lieber zur Schule<br />
7. gehen, wenn ihr die Wahl hättet?<br />
In Deutschland oder Amerika?<br />
Katha und Bella: Das ist eine schwierige<br />
Entscheidung, da es in Amerika ein größeres<br />
Fächerangebot gibt. Dazu kann man<br />
gezielt Fächer belegen, die einen interessieren.<br />
Allerdings können die Schüler insgesamt<br />
nur acht Fächer wählen, die sie dann<br />
täglich besuchen – was schnell zu Tristheit<br />
führt und auch nicht gerade die Allgemeinbildung<br />
fördert. Deshalb würden wir uns<br />
wohl für die deutsche Schule entscheiden,<br />
da wir gerne im Unterricht gefordert werden<br />
und die Möglichkeit schätzen, mehrere<br />
Fächer belegen zu können, ohne unter dem<br />
Druck zu stehen, uns für unsere weitere<br />
Zukunft falsch entschieden zu haben.<br />
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Südanlage 15,<br />
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11
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: dpa<br />
Shoppen auf amerikanisch<br />
Als wir mit dem Austauschprogramm in Amerika waren, haben wir viele neue Geschäfte<br />
und Marken kennengelernt. Während unserer Freizeit in Washington oder Chicago<br />
sind wir natürlich in einige Geschäfte und in riesige Malls gegangen. Diese waren<br />
sehr beeindruckend, da wir in Deutschland nicht so große Einkaufszentren haben.<br />
Neben Marken wie Nike oder Adidas, die<br />
wir in Deutschland ebenfalls erwerben<br />
können, konnten wir viele Menschen, vor<br />
allem in Beaver Dam, wo wir zweieinhalb<br />
Wochen in Familen und auf der Highschool<br />
verbracht haben, mit Pullovern<br />
beispielsweise von American Eagle sehen.<br />
In Läden dieser Marke haben manche von<br />
uns den ein oder anderen Dollar gelassen.<br />
Jedoch nicht so viel, wie man in Deutschland<br />
hätte bezahlen müssen, sofern es<br />
diese Marke geben würde. Zu Hollister<br />
oder Abercrombie & Fitch hat es<br />
fast alle von unserer<br />
Truppe hingezogen, da man wirklich<br />
einiges an Geld sparen konnte. Viele der<br />
Mädchen sind in die Victoria’s-Secret-Läden<br />
– die sich anscheinend auch nicht in<br />
Deutschland finden lassen – gestürmt und<br />
haben sich dort neue Sachen gekauft.<br />
Nach diesen teilweise sehr lange dauernden<br />
Shoppingtouren mussten wir natürlich<br />
auch etwas essen. Es gab so viele<br />
verschiedene Fast-Food-Restaurants,<br />
dass man sich kaum entscheiden konnte,<br />
wo man denn nun etwas essen sollte. In<br />
Deutschland haben wir McDonald’s, Burger<br />
King, KFC oder auch Subway. Doch in<br />
Amerika gibt es einige, uns bis zu diesem<br />
Ausflug unbekannte Ketten.<br />
Wir waren relativ häufig bei Culver’s, das<br />
eine große Auswahl an Burgern hatte, die<br />
wirklich sehr schmackhaft waren. Auch<br />
Five Guys bot uns eine große Auswahl an<br />
verschiedenen Burgern an.<br />
Im <strong>Allgemeine</strong>n bekommt man in Amerika<br />
mehr für sein Geld, sei es Essen oder<br />
Klamotten. Wenn man sich ein Getränk<br />
bestellt, hat man fast überall die Möglichkeit,<br />
sich dieses kostenlos nachfüllen<br />
zu lassen. Dafür gab es sogar teilweise<br />
Automaten, welche ungefähr sieben verschiedene<br />
Getränke anboten und diese<br />
nochmals in so vielen Geschmacksrichtungen.<br />
Mag man es eher mexikanisch,<br />
so war Taco Bell genau das Richtige. An<br />
einem Tag sind wir in Beaver Dam<br />
12
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
spontan dort eingekehrt und haben uns<br />
eine Zwölferpackung Tacos bestellt. Besonders<br />
bei Taco Bell wird einem deutlich,<br />
dass man wirklich sehr viel für sein Geld<br />
bekommt.<br />
Hat man jedoch keine Lust auf Fast Food,<br />
kann man Apple Bee’s wärmstens empfehlen.<br />
Dort gab es viele verschiedene<br />
Gerichte, darunter Nudeln mit mehreren<br />
Beilagen und Soßen sowie Steaks und<br />
vieles mehr. Natürlich gab es auch dort<br />
das kostenlose Nachfüllen der Getränke.<br />
Hierfür musste man bei Apple Bee’s nicht<br />
mal aufstehen. Nein, die Getränke wurden<br />
von den Kellnern an den Platz gebracht.<br />
Des Weiteren ist Cherry Berry sehr zu<br />
empfehlen. Auch hier waren viele Jugendliche<br />
häufiger anzutreffen. Es gab eine<br />
riesige Auswahl an verschiedenen Frozen-<br />
Yogurt-Sorten. Diese konnte man nach<br />
Belieben in seinem Becher zusammen<br />
mischen. Anschließend gab es die Möglichkeit,<br />
noch Schokoladenstreusel oder<br />
Ähnliches dazuzumischen. Natürlich hatte<br />
man auch hier übermäßig viel Auswahl.<br />
Hatte man sich nun den Frozen Yogurt<br />
nach seinen Vorstellungen zusammengestellt,<br />
wurde das ganze nach Gewicht<br />
bezahlt. Das war ein tolles Erlebnis, da<br />
uns ein derartiges Konzept eher fremd ist.<br />
Der Ausflug nach Amerika hat es uns<br />
ermöglicht, viele neue Geschäfte und<br />
Restaurants kennen und lieben zu lernen.<br />
Es war ein wunderbares Erlebnis, das<br />
jeder von uns sehr gerne wiederholen<br />
würde. Hoffentlich wird der Entschluss<br />
gefasst, einige dieser Restaurants auch in<br />
Deutschland einzuführen. Jonas Jelinek,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Die Mall of America – Ein Erlebnis<br />
Die Mall of America ist das meistbesuchte Einkaufszentrum der Welt, mit etwa 12 000 Beschäftigten.<br />
Sie liegt in Minnesota und ungefähr fünf Stunden von Beaver Dam, unserer<br />
Heimat für zweieinhalb Wochen, entfernt. Ziemlich weit weg, denkt man sich, doch für<br />
Amerika ist diese Entfernung nichts Besonderes.<br />
Ich hatte die Chance dieses riesige<br />
Einkaufscenter zu besuchen – und es<br />
war ein Erlebnis! 390 000 Quadratmeter<br />
voller Geschäfte – 520 um genau zu<br />
sein. Doch nicht nur Geschäfte, sogar ein<br />
Vergnügungspark ist mitten in der Mall<br />
– überdacht und mit komplett verglaster<br />
Decke. Achterbahnen, Wildwasserbahnen<br />
und andere Attraktionen stehen mitten im<br />
Einkaufzentrum, eingerahmt von Geschäften<br />
und Restaurants. Meine erste Reaktion<br />
war Unglauben, mit so etwas hätte<br />
ich nie gerechnet. Vor allem, da meine<br />
Gastmutter sich zwar an diesen Vergnügungspark<br />
in der Mall erinnerte, allerdings<br />
der Meinung war, dass es ausschließlich<br />
Attraktionen für kleine Kinder gäbe. Das<br />
war aber überhaupt nicht der Fall.<br />
Meine zweite Reaktion war Begeisterung,<br />
ein Vergnügungspark mitten in einem<br />
Einkaufszentrum, das wäre unvorstellbar<br />
in Deutschland. Aber in Amerika ist<br />
ja bekanntlich alles möglich, zu meiner<br />
Freude. Der Vergnügungspark nennt<br />
sich »Nickelodeon Universe« und bietet<br />
Attraktionen für alle Altersgruppen. Diese<br />
sind jeweils nach einer Serie des Fernsehsenders<br />
Nickelodeon benannt. So konnte<br />
man zum Beispiel mit einer Achterbahn<br />
von Spongebob Schwammkopf oder den<br />
Ninja Turtles fahren. Sofort ging es los,<br />
nachdem wir uns ein Tagesticket für alle<br />
Attraktionen gekauft hatten. Über zwei<br />
Stunden wurde alles ausprobiert, was es<br />
gab. Die Geschäfte waren Nebensache.<br />
Nachdem wir alles ausprobiert hatten, besichtigten<br />
wir den Rest der Mall of America.<br />
Lego Land, ein Traum für Kinder und<br />
Foto: pv<br />
Erwachsene, die an ihrer Kindheit hängen:<br />
Lebensgroße Menschen aus Legofiguren,<br />
Helikopter und andere unvorstellbar große<br />
Figuren konnte man bestaunen. Neben<br />
diesen Besonderheiten gab es außerdem<br />
ein Aquarium, ein Kino mit 14 Sälen, ein<br />
Dinosauriermuseum und vieles mehr.<br />
Leider hatten wir viel zu wenig Zeit, um all<br />
diese Sensationen zu sehen – eigentlich<br />
bräuchte man ein gesamtes Wochenende,<br />
um die ganze Mall zu entdecken. Dieses<br />
Gebäude ist wirklich unbeschreiblich groß<br />
und ohne die Orientierungshilfen wäre<br />
man innerhalb kürzester Zeit verloren. An<br />
Geschäften gab es ebenfalls alles, was<br />
man sich vorstellen kann.<br />
Ich kann nur sagen, dass dieser Ausflug<br />
unvergesslich war. Natürlich sind wir nicht<br />
allein für die Mall of America fünf Stunden<br />
mit dem Auto gefahren, auch das College<br />
der Schwester meiner Austauschpartnerin<br />
befand sich in der Nähe der Mall. Und<br />
selbstverständlich besuchten wir sie und<br />
verbrachten sogar eine Nacht im College<br />
– typisch Amerika, geballt in einem<br />
Wochenende!<br />
Mara Völzel, Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
13
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Es lebe der Kürbis<br />
Foto: dpa<br />
Während die Halloween-Kultur in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt und<br />
durch das eine oder andere Missverständnis ganz schön für Furore sorgt, feiern in<br />
Amerika echte Profis!<br />
Losgelöst von dem religiösen Hintergrund,<br />
den das Fest nach seiner Einführung<br />
aus Irland im frühen 19. Jahrhundert<br />
ursprünglich hatte, feiern in den USA Kinder<br />
und Jugendliche jeglicher religiöser<br />
und kultureller Herkunft gemeinsam ein<br />
einzigartiges Gruselfest, an dem sich alle<br />
in irgendeiner Form beteiligen. Das zeigt<br />
sich schon an den aufwändigen Dekorationen,<br />
die in den Wochen vor Halloween<br />
einen Hauch von Spuk verbreiten. Neben<br />
den auch hier immer öfter zu sehenden<br />
Gespenstern und Fledermäusen in den<br />
Fenstern werden dort ganze Vorgärten in<br />
Spinnweben gehüllt. Und es kann auch<br />
schon mal passieren, dass sich<br />
das eine oder<br />
»Das Aussuchen der Kürbisse<br />
auf dem Feld ist ein besonderes Event«<br />
andere Beet in einen düsteren (Plastik-)<br />
Friedhof verwandelt. Und dann sind da<br />
natürlich die Kürbisse! Orange und kunstvoll<br />
geschnitzt leuchten sie von Verandatreppen<br />
mit freundlichen und schaurigen<br />
Grimassen. Marcella Schwan und<br />
Laura Althaus berichten von Kürbisfarmen<br />
und der Kunst des Fratzenschnitzens.<br />
Waldvogel’s<br />
Pumpkin Farm<br />
Waldvogel’s. Was zunächst wie eine<br />
spezielle Vogelart klingt, ist tatsächlich<br />
eine Kürbisfarm in Beaver Dam. Von Mitte<br />
September bis Ende Oktober treffen sich<br />
hier jedes Jahr vor und<br />
während Halloween Tausende von Menschen,<br />
um sich in ganz besonderer Weise<br />
auf den traditionellen amerikanischen<br />
Feiertag vorzubereiten: Viel mehr noch<br />
als in Deutschland ist es nämlich in den<br />
USA üblich, für Halloween Kürbisse zu<br />
schnitzen. Doch findet man die »Pumpkins«<br />
(Kürbisse) in den USA nicht in den<br />
Regalen der Supermärkte. Wer einen<br />
möchte, kauft ihn frisch vom Kürbisfeld.<br />
Waldvogel’s bietet Familien an, sich für<br />
einen günstigen Preis einen oder mehrere<br />
Kürbisse selbst auszusuchen. Und<br />
das ist nur eines der besonderen Events<br />
dieser beliebten Farm, die sich mit ihrem<br />
Angebot vor allem an die jüngeren Kinder<br />
richtet, obwohl auf der Farm auch viele<br />
Jugendliche zu sehen sind. Waldvogel’s<br />
ist bekannt für seine kinderfreundlichen<br />
Freizeitaktivitäten, die durchaus<br />
14
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
auch Jugendliche begeistern können. So<br />
kann man dort nicht nur Kürbisse ernten,<br />
sondern auch sackhüpfen, Ziegen<br />
füttern, durch ein Gruselhaus gehen und<br />
vieles mehr. Besonders viel Spaß hat uns<br />
bei unserem Ausflug das Maislabyrinth<br />
gemacht. Obwohl es eigentlich für kleine<br />
Kinder gedacht ist, hatten meine Austauschpartnerin<br />
Emily und ich erhebliche<br />
Probleme, den Ausgang zu finden. So<br />
kam es, dass wir lange Zeit im Labyrinth<br />
herumirrten, die Orientierung verloren<br />
und erst nach knapp 30 Minuten wieder<br />
herausfanden. An dem Tag hatten wir eine<br />
Menge Spaß, und ich konnte feststellen,<br />
dass gemeinsame Familienausflüge in den<br />
USA oberste Priorität haben.<br />
Waldvogel’s, benannt nach den Betreibern<br />
Phil und Debbie Waldvogel, hat ganzjährig<br />
geöffnet und<br />
zählt zu einem<br />
der beliebtesten<br />
Ausflugsziele<br />
rund um Beaver Dam. Es gehört zu<br />
den Prinzipien der Farm, dass hier das<br />
angebaute Gemüse von den Besuchern<br />
selbst geerntet werden kann. Aus der<br />
Kürbisernte im Herbst wurde irgendwann<br />
das große Herbstfestival, das noch mehr<br />
Besucher anzieht als sonst. Wir waren in<br />
diesem Herbst unter ihnen, hatten eine<br />
Menge Spaß und haben auch ein paar<br />
günstige Kürbisse ergattert.<br />
wMarcella Schwan, Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
oben aufgeschnitten. Als wir dann endlich<br />
fertig waren, ging es ans Schnitzen. Dies<br />
war ein Riesenspaß, hat jedoch auch eine<br />
Menge Kraft und Konzentration gekostet.<br />
Besonders bei den kleinen Details muss<br />
man sich sehr viel<br />
Mühe geben, um in<br />
die harte Kürbisschale<br />
ein schönes<br />
Gesicht zu bekommen. Als wir dann<br />
fertig waren haben wir unsere Kürbisköpfe<br />
draußen vor die Haustür gestellt.<br />
Halloween wird in Amerika ganz anders<br />
gefeiert als bei uns. Es gibt riesige<br />
»pumpkin farms« an denen man seine<br />
Kürbisse kaufen kann. Außerdem richten<br />
die Amerikaner richtige Spukhäuser ein.<br />
In der Nähe von Beaver Dam, der Austauschstadt<br />
des Landgraf-Ludwigs-Gymnasiums,<br />
liegt<br />
ein Haus etwas<br />
abgelegen. Wer<br />
dort hineingeht,<br />
muss damit rechnen, von verkleideten<br />
Gestalten erschreckt zu werden. In jedem<br />
Zimmer sind die Schausteller nach einem<br />
anderen Motto verkleidet: In dem einen<br />
lauern zum Beispiel Clowns und in dem<br />
nächsten Puppen. Sogar vor dem Gruselhaus<br />
laufen noch verkleidete Menschen<br />
herum, die echt gruselig sind. Einer von<br />
ihnen hat uns bis ans Auto verfolgt und<br />
»Bei den kleinen Details des Gesichts<br />
muss man sich viel Mühe geben.«<br />
»Halloween macht in den USA<br />
nicht nur den Kindern Spaß««<br />
dann in einem Versteck gewartet, bis wir<br />
wieder aussteigen, um uns erneut einen<br />
Riesenschrecken einzujagen.<br />
Falls einem so ein Gruselhaus zu gruselig<br />
ist kann man auch »Zombiepaintball«<br />
spielen. Dort sitzt<br />
man auf einem Wagen<br />
und wird durch<br />
ein Maisfeld gefahren.<br />
Während der Fahrt durch das Maisfeld<br />
kommen Zombies aus dem Gebüsch<br />
gesprungen, die man abschießen kann.<br />
Das hat sehr viel Spaß gemacht.<br />
Was mir aufgefallen ist: In Amerika machen<br />
die Leute ganz anders mit, wenn es<br />
um Halloween geht. Es gibt nicht diese<br />
Diskussionen (etwa auf Facebook), ob<br />
man lieber Halloween feiern oder Reformationsbrötchen<br />
backen sollte. Der religiöse<br />
Aspekt ist völlig in den Hintergrund<br />
gerückt. Man hat außerdem das Gefühl,<br />
dass nicht nur die Kinder großen Spaß<br />
an Halloween haben, sondern auch die<br />
Erwachsenen. Fast jeder hat etwas für die<br />
Kinder vorbereitet und stellt Süßigkeiten<br />
parat. Wenn die Kinder den Erwachsenen<br />
Streiche spielen, dann sind die nicht so<br />
schlimm, wie man das hier zum Teil in<br />
den Zeitungen gelesen hat, wo sogar die<br />
Polizei kommen musste. Halloween macht<br />
einfach Spaß!<br />
Laura Althaus,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Spukhäuser und<br />
Schnitzkunst<br />
Zu den Dingen, die man in Amerika im<br />
Oktober unbedingt getan haben sollte,<br />
gehört es auch, einen Kürbis auszuhöhlen<br />
und ein Gesicht in die harte Schale zu<br />
schnitzen. Meine Gastfamilie hat mich<br />
an einem Samstagmorgen mit auf den<br />
Markt genommen, wo wir unter anderem<br />
auch Kürbisse kaufen wollten, um sie für<br />
Halloween auszuhöhlen und selbst zu<br />
schnitzen. Wir haben die größten Kürbisse<br />
genommen, die wir finden konnten. Wieder<br />
zu Hause, haben wir angefangen, den<br />
Kürbis auszuhöhlen: Zuerst haben wir ihn<br />
Jeff Oman macht keine halben Sachen! Für seine großartigen Dekorationen ist er<br />
in ganz Beaver Dam bekannt.<br />
Foto: Frank Bäcker<br />
15
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Veranstaltungen<br />
OK KID<br />
»Und wir feiern uns selbst … sind zu groß für unsere<br />
Stadt, doch zu klein für die Welt.« OK KID erzählen ihre<br />
Geschichte zwischen den Stühlen. Pointierte Alltagsbeobachtungen<br />
halten einer scheinbar rastlosen Generation<br />
den Spiegel vor die Nase.<br />
sie seltene Schriftrollen aus feinem Pergament<br />
fanden, welche die komplette Weltgeschichte<br />
und –literatur auf den Kopf stellte. Dieser Fund<br />
wurde nun als Buch freigegeben und keine<br />
Geringeren als Henni Nachtsheim und Rick<br />
Kavanian haben beschlossen, diese weltverändernden<br />
literarischen Erkenntnisse dem Rest<br />
der Menschheit im Rahmen einer Live-Tour<br />
näherzubringen.<br />
20 Uhr, Kongresshalle Gießen<br />
Donnerstag, 19. Dezember<br />
Club der jungen Dichter:<br />
Thomas Martini liest aus »Clown ohne Ort«<br />
Naïn hat eigentlich den perfekten Lebenslauf.<br />
Doch plötzlich sieht er sich außerstande, ohne<br />
die grüne Strickmütze seiner Großmutter das<br />
Haus zu verlassen. Fragil tastet er sich durch<br />
seine neue Lebenswirklichkeit, betäubt den<br />
Einbruch der Realität mit Drogen. Die Fallhöhe<br />
wird immer größer, er stürzt sich ins<br />
Nachtleben, schwankt zwischen ekstatischen<br />
Fantasien, surrealen Wahrnehmungen und Gedanken<br />
voller Weltliebe und Verzweiflung über<br />
die Lage seiner Generation. Sein Leben ist an<br />
einem Tiefpunkt angelangt, als eines Morgens<br />
ein überdimensionales Schaf vor seinem Bett<br />
steht und mit ihm die Lösung seiner Mützenproblematik.<br />
20 Uhr, Alte Kupferschmiede Gießen<br />
Das Bewältigen von bzw. Scheitern an Luxusproblemen, das Lösen von eingestaubten Denkmustern<br />
und letztlich der Wunsch nach Ruhe in einem übersättigten Umfeld sind zentrale Themen bei<br />
OK KID. Klingt nach Weltschmerz, wär da nicht die entscheidende Nuance Selbstironie, die den<br />
Hörer immer dann am Schlawittchen packt, wenn er beginnt, sich in Selbstmitleid zu suhlen. Nun<br />
kehren OK KID, die in Gießen als jona:S begannen, in die Stadt zurück. Zu sehen und zu hören<br />
sind sie am Freitag, dem 20. Dezember, ab 20 Uhr im MuK.<br />
Freitag, 13. Dezember<br />
Früher war mehr Lametta …<br />
Die Gans im Ofen, der Baum geschmückt<br />
und still und starr ruht der See: Weihnachten<br />
steht vor der Tür, das Fest der Liebe und der<br />
Harmonie. Doch plötzlich kippt die Stimmung<br />
und Harmonie war gestern. Ein Wort gibt das<br />
andere, bis der Baum brennt. Weihnachten<br />
als Fest der Wärme bekommt so eine ganz<br />
neue Bedeutung. Mit Spekulatius, Punsch und<br />
Tannenduft stimmt diese szenische Lesung<br />
mörderisch weihnachtlicher Kurzkrimis auf<br />
das anstehende Fest ein. Zu Kerzenlicht und<br />
Dominosteinen servieren zwei Schauspieler seitenweise<br />
schwarzen Humor im weihnachtlichen<br />
Gewand. Und das am Freitag, dem 13.!<br />
19 Uhr, Literarisches Zentrum Gießen<br />
Foto: dpa<br />
Dienstag, 17. Dezember<br />
Henni Nachtsheim & Rick Kavanian:<br />
Dollbohrer! … goes Christmas<br />
Die etwas andere Lesung oder: Was ist<br />
überhaupt ein Dollbohrer? Dollbohrer steht<br />
zum einen für Menschen, die offensichtlich<br />
schwer einen an der Waffel haben; wird aber<br />
auch in der Ausgrabungsbranche für besonders<br />
übermotivierte Archäologen verwendet.<br />
Beides mag auf den ersten Blick weder etwas<br />
mit den Comedians Henni Nachtsheim und<br />
Rick Kavanian, noch mit Weihnachten zu tun<br />
haben. Aber nur auf den ersten Blick, denn…<br />
Alles fing mit einem Fund von unschätzbarer<br />
Kostbarkeit an. Ach was, es war DIE Sensation,<br />
als Darmstädter Archäologiestudenten bei einer<br />
Ausgrabung im Odenwald auf eine bislang<br />
komplett unentdeckte Höhle stießen, in der<br />
Montag, 23. Dezember<br />
Coming Home for X-Mas-Party<br />
Eine der uralten, traditionellen Parties im<br />
Ulenspiegel, die seit Jahren immer am gleichen<br />
Termin statt finden. Hier treffen sich alle mit<br />
Freunden, die längst woanders wohnen, aber<br />
auf Weihnachtsbesuch bei Papa und Mama<br />
zurück in der Stadt sind. Musik: Gemixtes und<br />
tanzbares von DJ Matt-O.<br />
21 Uhr, Ulenspiegel Gießen<br />
Dienstag, 31. Dezember<br />
New Years Rockerz 2013/14<br />
Im vergangenen Jahr feierten über 2000 Partygänger<br />
den Jahreswechsel in den Hessenhallen.<br />
Jetzt geht das Spektakel in die nächste<br />
Runde. Es wird nicht nur Musik geboten, mit<br />
der man die ganze nacht durchfeiern kann,<br />
sondern auch daneben gibt es einiges zu<br />
erleben: Ein Profifotograf lichtet euch ab, es<br />
gibt Walking Acts und eine LED-Robotman-<br />
Show. Für die Partystimmung sorgen DJ Gan-G<br />
(offizieller DJ von Bushido ), Dj Yeezy (JamFM/<br />
Chris Brown) und Dj Nize T (Planetradio, Black<br />
Beats).<br />
21 Uhr, Hessenhalle Gießen<br />
Samstag, 4. Januar<br />
Après-Ski Party<br />
Es ist wieder soweit: Die Pforten der Hessenhalle<br />
öffnen sich für die Après-Ski-Party.<br />
Der beste DJ bringt die Hüttengaudi mit einer<br />
Partyzone zum Kochen. Eine Schneemaschine<br />
sorgt für die weiße Pracht. Glühweinhütten,<br />
Almbewirtschaftung und andere Leckereien<br />
warten auf die partyhungrigen Ski- und Winterfreunde.<br />
20 Uhr, Hessenhalle Alsfeld<br />
16
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Kinotipps<br />
Der Lieferheld Start: 5. 12.<br />
Er bringt sein Leben lang kaum etwas auf die Reihe. Was er<br />
anpackt, geht in aller Regel schief. Auch die Beziehung mit der<br />
attraktiven Emma (Cobie Smulders) läuft nicht besonders gut, da<br />
sie ihn für unfähig hält, Verantwortung zu übernehmen, und damit<br />
wohl richtigliegt. Kurz: David Wozniak (Vince Vaughn) ist ein Versager<br />
auf ganzer Linie. In einer Sache kann ihm jedoch niemand<br />
das Wasser reichen: Anonyme Samenspenden. Doch jetzt erhält<br />
er die Rechnung dafür. Bei einer Samenspende, die er 20 Jahre<br />
zuvor getätigt hatte, war es zu einer Verwechslung gekommen ist:<br />
Anstatt unterschiedliche Spenden auszugeben, hat die Samenbank<br />
an 533 Pärchen seine Spende weitergegeben. Er ist der leibliche<br />
Vater von sage und schreibe 533 Kindern. Unverhofft kommt<br />
manchmal tatsächlich oft.<br />
Ihm werden die Profile seiner Kinder überreicht, doch auf Anraten<br />
seines Freundes Brett (Chris Pratt) schaut er sie sich zunächst<br />
nicht an. Als er es dann doch wagt, ist er so von den kleinen Menschen<br />
angetan, dass er ein Teil ihrer Leben werden möchte. David<br />
Wozniak macht es sich zur Aufgabe, seinen zahlreichen Nachkommen<br />
unerkannt bei ihren kleinen und größeren Problemen<br />
des Alltags zu helfen – und hat zum ersten Mal in seinem Leben<br />
Erfolg. Als sich ein Teil seiner Kinder schließlich dazu entscheidt,<br />
gegen die Verschwiegenheitserklärung der Fruchtbarkeitsklinik<br />
auf die Herausgabe seiner Daten zu klagen, steht David vor<br />
einer schweren Entscheidung: Steht er zu seiner Vergangenheit<br />
als Samenspender – oder rennt er weiter vor der Verantwortung<br />
davon?<br />
Hobbit Start: 12. 12.<br />
Der oscargekrönte Filmemacher Peter Jackson präsentiert den<br />
zweiten Film der dreiteiligen Kinofassung des nach wie vor populären<br />
Meisterwerks »Der Hobbit« von J.R.R. Tolkien. Die drei<br />
Filme spielen in Mittelerde 60 Jahre vor »Der Herr der Ringe«,<br />
den Jackson und sein Filmteam bereits als Blockbuster-Trilogie<br />
auf die Leinwand gebracht haben.<br />
Im nun erscheinenden »Hobbit: Smaugs Einöde« setzt Titelheld<br />
Bilbo Beutlin (Martin Freeman) das Abenteuer seiner epischen<br />
Mission fort: Zusammen mit Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und<br />
13 Zwergen unter der Führung von Thorin Eichenschild (Richard<br />
Armitage) versucht er das verlorene Zwergenreich Erebor zu befreien.<br />
Die Abenteurer werden jedoch vom hasserfüllten Orkkönig<br />
Azog (Manu Bennett) verfolgt. Und das größte Abenteuer wartet<br />
noch auf Bilbo, denn auch der Drache Smaug ist aus seinem<br />
Schlaf erwacht.<br />
Dinosaurier Start: 19. 12.<br />
Seit Jahrzehnten bestimmt Tyrannosaurus Rex die Kinderzimmer<br />
und macht als Urzeitmonster seinem Namen alle Ehre.<br />
Jetzt wird es Zeit für einen neuen Star am Dinosaurierhimmel,<br />
denn nun kommt Patchi. Der kleine pflanzenfressende<br />
Pachyrhinosaurus nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch<br />
eine längst vergangene Welt. Zusammen mit seinem besten<br />
Freund, dem Vogel Alex, erlebt er so manch spannendes und<br />
gefährliches Abenteuer inmitten von prähistorischen Lebewesen<br />
und Landschaften, wie wir sie realitätsnaher im Kino noch nie<br />
erlebt haben. Patchi wächst auf, wird der Anführer seiner Herde<br />
und kämpft mit seinem Freunden um seinen Platz in der urzeitlichen<br />
Welt.<br />
17
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: dpa<br />
Highschool-Football<br />
Der populärste Sport in Deutschland ist Fußball, wie jeder weiß. Auch in Amerika ist<br />
Football am beliebtesten, aber auch wenn es so aussieht, als wäre Fußball und Football<br />
dasselbe Wort, handelt es sich um zwei völlig verschiedene Sportarten.<br />
Genau betrachtet müsste American<br />
Football eigentlich Handegg (dt. Handei)<br />
heißen, denn es wird mit der Hand<br />
gespielt und der Ball ähnelt eher einem Ei<br />
als einem Ball, wie wir ihn kennen.<br />
Aber genau wie Fußball ist American<br />
Football in den Staaten auch auf regionaler<br />
Ebene beliebt. Beispielsweise hat<br />
jede Highschool in Amerika ihr eigenes<br />
Football-Team. Das liegt daran, dass es<br />
keine Sportvereine für Football und die<br />
meisten anderen Sportarten gibt. Alle<br />
sportlichen Aktivitäten finden innerhalb<br />
der Schule statt. So auch das Training des<br />
Football-Teams, die »Golden Beavers«,<br />
der Beaver Dam High School (BDHS)<br />
in dem mein Austauschpartner Football<br />
spielt. Das heißt, dass ich während meines<br />
Aufenthaltes jeden Tag beim Training<br />
zugucken konnte. Ich muss zugeben,<br />
dass ich, abgesehen von dem Aufwärmen<br />
der Spieler, leider nichts verstanden habe.<br />
Einmal fliegt der Ball in die eine Richtung,<br />
dann in die andere, mal stehen die Teams<br />
hier, mal da, mal spielt die ganze Gruppe<br />
gegeneinander, mal sind es zwei kleine<br />
Gruppen. Später fand ich heraus, dass die<br />
Gruppe in zwei Mannschaften aufgeteilt<br />
ist: Die »Guten«, die Mannschaft, die bei<br />
den Footballspielen gegen andere Schulen<br />
spielt und die »Nicht-so-guten«, die<br />
dafür trainieren, um in die Mannschaft zu<br />
kommen. Auf jeden Fall ist das Spiel und<br />
seine Regeln für einen Außenstehenden<br />
im ersten Moment sehr schwer nachzuvollziehen.<br />
Das sollte sich aber noch ändern. Während<br />
meiner Zeit in Beaver Dam war ich<br />
beim täglichen Footballtraining nach der<br />
18
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
achten Schulstunde dabei. Die Spieler<br />
trainieren hart, teilweise sogar bis um<br />
sechs Uhr abends, und das an jedem<br />
Schultag. Immer an zwei Tagen der Woche<br />
stand außerdem Gewichte heben im<br />
»lifting room« auf dem Plan.<br />
Freitagabends spielt die Mannschaft<br />
dann gegen die einer anderen Highschool.<br />
Je nachdem wie weit entfernt die<br />
Highschools voneinander sind, müssen<br />
die Spieler bis zu zwei Stunden zu ihren<br />
Footballspielen fahren.<br />
Das erste Footballspiel der »Golden<br />
Beavers«, bei dem wir zuschauten, war<br />
ein Heimspiel auf dem Football-Feld der<br />
Highschool. Die Tribünen der »Beavers«<br />
waren bereits vor Beginn des Spiels voll<br />
besetzt, die Tribünen der »West Bend<br />
East« waren dagegen aufgrund der langen<br />
Fahrzeit weitestgehend leer. Das Spiel<br />
an sich war für uns Deutsche leider nicht<br />
sonderlich interessant, da der Großteil<br />
die Regeln noch immer nicht verstanden<br />
hatte.<br />
Das Faszinierende war die Stimmung, die<br />
einen völlig mitgerissen hat. Fast ganz<br />
Beaver Dam saß auf den Zuschauertribünen<br />
und hat seine Mannschaft angefeuert.<br />
Obwohl nach den ersten beiden Quartern<br />
von jeweils zwölf Minuten noch kein einziger<br />
Punkt erzielt wurde, weder von Seiten<br />
der Beavers, noch der Gegner, blieb die<br />
Stimmung auf dem Höhepunkt. In der<br />
Halbzeitpause nach 24 Minuten (zwischen<br />
dem zweiten und dritten Quarter) spielte<br />
die Kapelle der Highschool, die Marching-<br />
Band. Nach der Pause erzielten die »West<br />
Bend East« die ersten Punkte und es<br />
sah so aus, als würden die »Beavers«<br />
verlieren. Doch in den letzten Minuten<br />
holten sie noch auf und erzielten den entscheidenden<br />
Punkt, der ihnen den Sieg<br />
sicherte – erst in den letzten 30 Sekunden<br />
war es soweit. Die Fans waren außer sich<br />
Foto: pv<br />
Diese Schulterpolster machen leicht<br />
klaustrophobisch, findet Franziska Klose,<br />
hier in der Football-Ausrüstung mit<br />
der Nummer ihres Austauschpartners.<br />
und liefen auf das Feld um die Spieler zu<br />
feiern, es war unglaublich.<br />
Die Footballspiele sind unter Anderem<br />
das, was die Schüler der Highschool und<br />
auch die Einwohner Beaver Dams verbindet<br />
– Die Spieler genießen dort einen<br />
hohen Rang und darauf sind sie stolz.<br />
Jeden Freitag, also der Tag der Football-<br />
Spiele, tragen die knapp 40 Spieler ihre<br />
Jerseys mit ihrer jeweiligen Nummer.<br />
Man muss allerdings beachten, dass bei<br />
einem Spiel immer nur elf Spieler auf dem<br />
Feld stehen, der Rest steht am Rand und<br />
wartet darauf, eingewechselt zu werden,<br />
wobei es auch oft vorkommt, dass Spieler<br />
gar nicht eingewechselt werden. Das<br />
kann am Zufall, schlechten Leistungen im<br />
Training der vergangenen Woche oder an<br />
mangelhaften Noten in der Schule liegen.<br />
Wer spielt, darüber entscheiden die circa<br />
sieben Coachs des Teams.<br />
Bis zu dem zweiten Spiel eine Woche<br />
später hatte ich genug Zeit, um die Regeln<br />
einigermaßen aufzufassen. Dieses<br />
Spiel war in Watertown gegen die Watertown<br />
High School. Wie in dem ersten<br />
Spiel die Tribünen der »West Bend East«<br />
waren nun die der »Golden Beavers« fast<br />
leer. Trotzdem gaben die wenigen Fans<br />
ihr Bestes, die Mannschaft anzufeuern.<br />
Alle Versuche waren jedoch erfolglos,<br />
denn die »Beavers« verloren haushoch.<br />
Die Stimmung war an diesem Abend sehr<br />
gedrückt. Denn dieses Spiel war das letzte<br />
in der Saison vor der Winterpause. Für<br />
die Seniors des Teams, also die Schüler<br />
des Abschlussjahrgangs, bedeutete das<br />
ihr letztes Spiel in der Mannschaft oder<br />
generell ihr letztes Spiel, so auch für meinen<br />
Austauschpartner. Denn wie bereits<br />
erwähnt, erhält man in Amerika privat<br />
nicht die Möglichkeit, Football zu spielen.<br />
Wer nach der Highschool weiter spielen<br />
möchte, der muss im College-Football-<br />
Team aufgenommen werden, was unter<br />
Umständen nicht sehr leicht ist. Ist man<br />
nicht gut genug, so wird man nie wieder in<br />
einer Mannschaft Football spielen können.<br />
Nach der abschließenden Team-Besprechung<br />
liefen die geknickten Spieler auf<br />
ihre Familien in den Zuschauertribünen<br />
zu, einige weinten sogar, äußerst ungewöhnlich<br />
für die sonst so harten Spieler.<br />
Aber man konnte daran gut erkennen,<br />
dass das Football-Team quasi eine große<br />
Familie ist, bei der Teamgeist ganz groß<br />
geschrieben ist. Football hat sich zu einer<br />
meiner Lieblingssportarten entwickelt. Hat<br />
man einmal die Regeln verstanden, dann<br />
ist das Spiel hochinteressant und der Zusammenhalt<br />
zwischen Team und Fans ist<br />
mitreißend und macht Football zu einem<br />
einzigartigen Sport.<br />
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19
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: dpa<br />
Eine Reise in die Vergangenheit<br />
Es war ein regnerischer, bewölkter Tag. Mit dem Schulbus fuhren wir einem kleinen<br />
Dorf entgegen. Heute sollten wir den Amischen begegnen, einer Glaubensgemeinschaft,<br />
die großen Wert auf die Gemeinschaft legt und zugleich völlig abgeschieden<br />
von der Außenwelt lebt. Die Amische verzichten auf jegliche Form von Technik und<br />
wollen nicht an der modernen Welt teilhaben. Sie stammen ursprünglich aus Südwestdeutschland<br />
und reden Pennsylvanisch-Deutsch.<br />
Die Kinder haben uns schon vor ihrem<br />
Schulgebäude erwartet. Gleichzeitig<br />
fuhren mehrere schwarze Schulkutschen<br />
an uns vorbei, in denen drei bis vier<br />
Personen saßen. Wir waren<br />
überrascht, als wir<br />
sahen, dass sie von Kindern gelenkt wurden.<br />
Die Mädchen hatten einfarbige und<br />
dunkle Kleider und dazu schwarze Schuhe<br />
an. Zudem hatten sie als Kopfbedeckung<br />
ebenfalls schwarze Häubchen an.<br />
Die Jungs trugen Hosen und Hemden mit<br />
Hosenträgern. Auch ihre Kleidung war in<br />
dunklen Farben gehalten.<br />
»Die Lehrerinnen erzählten uns,<br />
dass sie keine Ausbildung für den Beruf gemacht haben.«<br />
Wir durften zusehen, wie sie unterrichtet<br />
worden sind. Es gab einen Klassenraum<br />
mit Kindern jedes Alters. Zunächst einmal<br />
gab es mehrere Gebete. Einige konnten<br />
wir sogar verstehen, da es deutsche Gebete<br />
waren. Daraufhin folgte der Unterricht.<br />
Sie hatten zwei junge Lehrerinnen.<br />
Diese erzählten uns später, dass sie keine<br />
Ausbildung für diesen Beruf gemacht<br />
20
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
hatten. Sie durften ohne jegliche Erfahrung<br />
Lehrer werden. Die Kinder gehen in<br />
diesen Dörfern nur bis zur 8.Klasse in die<br />
Schule. Danach müssen sie entweder auf<br />
dem Feld oder zu Hause aushelfen. Wir<br />
hörten sehr gespannt zu, denn es war<br />
eine Kultur, die wir vorher nicht kannten<br />
und ein Leben, das wir uns heutzutage<br />
nicht vorstellen können.<br />
Daraufhin verließen wir das Schulgebäude<br />
und gingen in das Innere des Dorfes.<br />
Wir hatten die Erlaubnis bekommen, mit<br />
einem Familienmitglied ein Gespräch<br />
zu führen und ihm anschließend Fragen<br />
zu stellen. Er hat uns erzählt, dass die<br />
meisten Amischen in der Agrarwirtschaft<br />
tätig sind und sie jeden Tag den gleichen<br />
Tagesablauf haben. In die Stadt oder<br />
auf Reisen gehen die Amischen nur sehr<br />
selten.<br />
Nachdem wir uns ungefähr zwei Stunden<br />
bei den Amischen aufgehalten haben,<br />
machten wir uns wieder auf den Weg<br />
nach Beaver Dam.<br />
Es war für uns ein interessantes, aber<br />
gleichzeitig auch ein ungewöhnliches<br />
Erlebnis, das wir nicht so leicht vergessen<br />
werden.<br />
Melis Koc,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Zu Gast bei Indianern<br />
Wir sitzen in dem großen Theater der Beaver Dam Highschool und freuen uns auf<br />
eine Indianervorstellung von drei Frauen des Onaida Stammes. Die Tochter dieser<br />
Familie nahm auch am Austausch teil.<br />
Zu Beginn durften wir uns mit einem Bündel<br />
Gräser abstreichen. Die Kräuter sollten<br />
angeblich das Böse von uns fernhalten.<br />
Daraufhin erzählten die Indianer uns von<br />
ihrer Kultur. Es gibt 500 Indianerstämme,<br />
die unterschiedliche Sprachen und Sitten<br />
haben. Die Indianer, wie wir sie aus Filmen<br />
kennen, leben schon lange nicht mehr in<br />
der weiten Wildnis, mit kleinen Dörfern<br />
und Tipis. Heutzutage leben sie meist in<br />
Reservaten oder in normalen Städten.<br />
Uns fiel auf, dass die Frau in der Mitte<br />
anders gekleidet war als die zwei anderen.<br />
Sie trug ein prunkvolles Gewand aus<br />
Perlen, das mit Steinen, Fellen und Federn<br />
verziert war. Fünf Jahre hat es gedauert,<br />
dieses Gewand anzufertigen, und es hat<br />
mehrere Tausend Dollar gekostet. Aber sie<br />
hat es extra für sich nähen lassen. Diese<br />
Art von Gewand tragen die Indianer bei<br />
ihren jährlich stattfindenden Stammesfesten.<br />
Dort werden immer Tanzwettbewerbe<br />
abgehalten, an denen sie regelmäßig teilnehmen.<br />
Sie zeigte uns ein Stück dieses<br />
speziellen Tanzes, der Pow Wow genannt<br />
wird, zu einem indianischen Lied und<br />
forderte uns auf mitzumachen. Was sie<br />
tanzen nannte, kam uns eher wie taktvolles<br />
Wippen und im Kreis laufen vor.<br />
Als Nächstes präsentierten sie uns eine<br />
selbstgemachte Speise, die wir probieren<br />
durften. Es war ein Brei aus verschiedenen<br />
Kräutern und Getreide. Den Geschmack<br />
kann man mit aufgeweichten Smacks<br />
vergleichen. Abschließend zeigten uns<br />
die Frauen noch Indianerschmuck, eine<br />
handgemachte Puppe, ein Täschchen aus<br />
einem Schildkrötenpanzer und geflochtene<br />
Schalen, typische Handarbeiten, die bis<br />
heute angefertigt werden. Alles in allem<br />
war es eine tolle und interessante Erfahrung<br />
die indianische Kultur etwas näher zu<br />
erfahren und kennenzulernen. Manuel Mack,<br />
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21
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: Alena Althaus<br />
Der Shutdown hat auch die Besucher aus Gießen kalt erwischt. Viele Sehenswürdigkeiten, die sie gerne besuchen wollten,<br />
konnten sie gar nicht oder nur aus der Ferne anschauen.<br />
Shutdown in Washington<br />
Gerade einen Tag nachdem wir in Amerika (genauer gesagt in Washington D.C.) angekommen<br />
waren, teilten uns unsere Lehrer mit, dass wir mit dem Shutdown konfrontiert<br />
werden würden. Denn in unserer ersten Nacht drüben überm großen Teich, um<br />
0.00 Uhr, wurde beschlossen, dass die Republikaner den Haushaltsentwurf Obamas<br />
blockieren würden.<br />
»Es war ziemlich frustrierend,<br />
dass wir uns nichts ansehen konnten.«<br />
Das bedeutet einfach gesagt, dass die<br />
Regierung und damit Präsident Obama<br />
kein Geld mehr zur Verfügung gestellt<br />
bekommt. Ohne Geld kann sie ihre rund<br />
800 000 Staatsdiener nicht mehr<br />
bezahlen und Nationalparks<br />
und Museen bleiben geschlossen.<br />
Fast alle öffentlichen Gebäude in<br />
Washington D.C. werden von der Regierung<br />
betrieben, dementsprechend wurde<br />
uns die Bedeutung dieser Entscheidung<br />
im vollen Ausmaß bewusst. Die Weltmacht<br />
hat sich selbst lahmgelegt und uns<br />
eine etwas andere Hauptstadt<br />
sehen lassen. Wie das so ist, wenn man<br />
ein anderes Land bereist, gibt es immer<br />
bestimmte Dinge, auf die man sich am<br />
meisten freut. So haben wir uns sehr<br />
auf unsere Gastfamilien, aber auch auf<br />
Chicago und besonders auf Washington<br />
gefreut. Die meisten von uns waren vorher<br />
noch nie in den USA und wenn man dann<br />
gleich bei seinem ersten Besuch in die<br />
22
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Hauptstadt kommt, ist das unglaublich<br />
aufregend! Wir würden das Weiße Haus<br />
sehen, das Capitol, das Lincoln Memorial<br />
und so weiter. Diese ganzen beeindruckenden<br />
Gebäude, die wir eigentlich<br />
nur von Bildern und aus dem Fernsehen<br />
kennen. Einige von unserer Gruppe waren<br />
auch extrem aufgeregt und gespannt auf<br />
den Theaterbesuch im Fords Theatre,<br />
dem Theater in dem Abraham Lincoln<br />
erschossen wurde.<br />
Dementsprechend waren wir ziemlich enttäuscht,<br />
als sich herauskristallisierte, dass<br />
wir vieles, was wir uns vorgenommen<br />
hatten, nicht würden machen können.<br />
Wir konnten nicht ins Capitol hinein, die<br />
Memorials konnten wir uns nur aus einer<br />
gewissen Entfernung anschauen (das hat<br />
uns um die Möglichkeit gebracht, den<br />
Stern zu sehen, der den Ort markiert, an<br />
welchem Martin Luther King die bekannte<br />
Rede »I have a dream« gehalten hat,<br />
in der National Mall war kein einziges<br />
Museum geöffnet und erst wurde uns nur<br />
die Führung durchs Theater gestrichen,<br />
später dann auch die Vorführung. Das war<br />
ziemlich enttäuschend und auch frustrierend.<br />
Wie oft bekommt man schon die<br />
Gelegenheit, nach Washington D.C. zu<br />
fahren? Und dann ist man einmal dort und<br />
kann sich so gut wie nichts anschauen!<br />
Nichtsdestotrotz haben wir viel gemacht<br />
in Washington und eben viel improvisiert.<br />
Und aufgrund der Umstände hatten wir<br />
auch mehr Zeit shoppen zu gehen, als<br />
ursprünglich geplant war (was vor allem<br />
den Mädchen zugutekam und den Kreditkarten<br />
zum Verhängnis wurde). Natürlich<br />
hätten wir uns gewünscht, mehr sehen zu<br />
können und es war die wirklich denkbar<br />
schlechteste Zeit, um nach Washington zu<br />
reisen, aber wir haben das beste daraus<br />
gemacht und hatten unseren Spaß.<br />
Und manchmal hat Improvisieren auch<br />
richtige Vorteile! Denn an dem freien<br />
Abend, an dem die Theateraufführung<br />
stattfinden sollte, hatte ein Teil unserer<br />
Gruppe die Möglichkeit, zu einem Vortag<br />
von Obamas Redenschreiber in der Georgetown<br />
University zu gehen. Und das war<br />
mit das Beste, was wir aus Washington<br />
mitgenommen haben!<br />
Isabell Rothe, Leonard Janho,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Wenige Arbeiter, große Maschinen<br />
Einer der großen Haupterwerbszweige von Wisconsin ist noch immer die Landwirtschaft.<br />
Die Entwicklung zu immer größeren Farmen und Maschinen ließ sich auch auf<br />
der Farm meines Austauschpartners beobachten.<br />
Hier wurden mit nur zwei Personen und<br />
für hessische Verhältnisse riesigen Maschinen<br />
800 Hektar Land bewirtschaftet.<br />
Angebaut wurde dort – typisch amerikanisch<br />
– hauptsächlich Mais, aber auch<br />
Weizen und Soja. Die Maschinen stammten<br />
alle von dem amerikanischen Hersteller<br />
John Deere. Neben dem Ackerbau<br />
wurde auch noch eine Schweinemast<br />
mit 200 Schweinen und eine Bullenzucht<br />
betrieben. Die Ernte wurde in großen Silos<br />
gelagert und dann verfüttert oder verkauft.<br />
Die Farmen um Beaver Dam lagen alle<br />
außerhalb der Stadt und nie wie oft in<br />
Hessen mitten im Dorf. Da alles so weit<br />
verstreut war, wurden die Schüler auch<br />
direkt an der Haustür vom Schulbus<br />
abgeholt.<br />
Trotz der enormen Arbeit, die mit der<br />
Bewirtschaftung von 800 Hektar Land<br />
verbunden ist, war es dennoch möglich,<br />
am Wochenende mit der ganzen Familie<br />
Ausflüge zu unternehmen. Zu gemeinsamen<br />
Abendessen kam es trotzdem fast<br />
nie, da der Vater oft noch bis spät in den<br />
Abend arbeiten musste. Mein Austauschpartner<br />
hatte aber kaum bzw. keine Pflichten<br />
auf der Farm und musste so gut wie<br />
nicht mithelfen. Dadurch habe ich auch,<br />
bis auf eine Fahrt auf dem Mähdrescher,<br />
eher wenig von den Arbeiten und dem<br />
Alltag auf der Farm mitbekommen.<br />
Alexander Johannes Wagner,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Für hessische Verhältnisse riesige Maschinen werden auf der Farm in Wisconsin<br />
für die Arbeit eingesetzt.<br />
Foto: Alexander Johannes Wagner<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Extravagant und<br />
im Ansatz künstlerisch<br />
CD-Rezensionen<br />
Für Lady Gaga gibt es viele Worte:<br />
anders, genial, verstörend. Für ihr neues<br />
Album nur eins: mutig! Bei ihrem neuen<br />
Album »ArtPop« ist der Titel Programm:<br />
Im Ansatz künstlerisch und teilweise vier<br />
Mal um die Ecke gedacht, aber auch genau<br />
so umgesetzt. Das klingt extravagant.<br />
Katy Perry oder Rihanna könnten einige<br />
dieser Songs nicht ohne Image-Schaden<br />
singen, aber Lady Gaga interessiert das<br />
nicht, sie zieht ihr Ding durch.<br />
Lady Gaga hat sich selten darum geschert,<br />
wie der aktuelle Trend klingt.<br />
Wenngleich nicht alle ihrer Songs immer<br />
die Erfolgreichsten waren, ging sie stets<br />
ihren Weg. So schreibt sie die meisten<br />
ihrer Songs selbst und hat immer eine<br />
Vision von ihrer Musik. Lady Gagas neues<br />
Album klingt wesentlich elektronischer als<br />
das letzte. Kein Wunder, denn ein großer<br />
Teil von »ArtPop« wurde von Zedd aus<br />
Kaiserslautern produziert. Er schaffte in<br />
diesem Jahr seinen Durchbruch in den<br />
USA mit seinem eigenen Elektropop-Album<br />
»Clarity«. Die meisten Songs haben<br />
Tempo und eine Menge Druck, sogar die<br />
Ballade »Dope« kommt nicht zart und<br />
leise daher. Vom Sound her ist »ArtPop«<br />
absolut tanzbar, aber die Struktur ist oft<br />
ungewöhnlich. Normalerweise funktionieren<br />
Popsongs nach dem Bauplan<br />
Strophe – Refrain – Strophe – Refrain.<br />
Das kommt bei Lady Gaga eher selten<br />
vor. Inhaltlich besticht sie wieder durch<br />
ihre gnadenlos ehrlichen Texte. So erzählt<br />
sie zum Beispiel bei »Swine«, sie sei nur<br />
ein Schwein im Körper eines Menschen.<br />
Raplastig wie nie ist der Song »Jewels N’<br />
Drugs«, auf dem T.I., Too Short und Twista<br />
gefeaturet sind. Mit »Donatella« zeigt sie<br />
ihr ganzes Ego in Zeilen wie »I’m blond,<br />
I’m skinny, I’m rich and I’m a little bit of a<br />
bitch«. Wie es sich anfühlt, im Glitzerfummel<br />
auf der Bühne zu stehen, beschreibt<br />
sie in »Fashion«. Und dass sie gerne kifft,<br />
daraus hat sie noch nie ein Geheimnis gemacht.<br />
So verwundert es nicht, dass sie<br />
dem Gras mit »Mary Jane Holland« einen<br />
ganzen Song widmet.<br />
Das YOU FM-Fazit: die Außerirdische auf<br />
dem Weg zu ihrem Planeten. Lady Gaga<br />
ist mit ein paar Worten kaum zu beschreiben,<br />
und das gilt auch für ihr neues<br />
Album. Durch die Elektrobeats ist es<br />
prima geeignet für die nächste Party, aber<br />
es fordert seine Zuhörer durch Spielereien<br />
wie zum Beispiel einen willkürlich gesetzten<br />
Musicalpart einfach mitten im Song.<br />
Ich kann nicht sagen, dass ich irgendwo<br />
einen ganz klaren Nummer-Eins-Singlehit<br />
höre. Aber ich kann sagen, dass jeder<br />
einzelne Song im Hirn hängen bleibt. Sie<br />
schreibt »ArtPop« vorne drauf und wir<br />
kriegen genau das – und Kunst, die sich<br />
dem Mainstream entzieht, ist einfach nicht<br />
für jeden geil. Aber so viel Mut und Attitüde<br />
hat vielleicht nur Lady Gaga. Dafür<br />
zweimal Daumen hoch.<br />
Von YOU-FM-Sounds-Moderatorin Andy<br />
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Wie immer alles neu<br />
„Hast du mich noch lieb?« Das war in<br />
etwa die Frage, die sich die drei Jungs<br />
von Fettes Brot gegenseitig gestellt<br />
haben. Eigentlich wollten Dokter Renz,<br />
König Boris und Björn Beton ja eine<br />
Bandpause einlegen und haben sich 2011<br />
aus der Öffentlichkeit verabschiedet.<br />
Angeblich sollen die drei sich gegenseitig<br />
nach nur wenigen Monaten bereits fast<br />
die Türen durchgekratzt haben. Dokter<br />
Renz und Björn Beton haben die Solokarriere<br />
von »Der König tanzt« alias König<br />
Boris beäugt und gehofft, dass er alleine<br />
nicht mehr Spaß hat. König Boris wiederum<br />
hat gehofft, dass die beiden ohne ihn<br />
nun kein Duo starten. Lange Rede, kurzer<br />
Sinn: Seit Sommer 2012 waren die Brote<br />
wieder zusammen im Studio, um »3 is ne<br />
Party« aufzunehmen.<br />
Herausgekommen ist ein Sound-Feuerwerk<br />
durch den Genre-Dschungel. Eins<br />
kann man über Fettes Brot definitiv nicht<br />
sagen: Dass ein Album klingt wie das<br />
andere. In 18 Jahren veröffentlichten sie<br />
sechs Studioalben und trieben mit jedem<br />
einzelnen ihren Sound immer weiter. Dabei<br />
hat diese Band anscheinend tatsächlich<br />
keine musikalischen Schranken im<br />
Kopf.<br />
Auf »3 is ne Party« gibt es gefühlt tausend<br />
verschiedene Sounds, zum Beispiel Salsa-Einflüsse<br />
auf »Wackelige Angelegenheit«,<br />
80er-Jahre-Synthies auf »Kannste<br />
kommen«, Partyraketen auf »Dynamit &<br />
Farben« und extrem tiefgelegte Bässe<br />
bei »Unmusikalisch«. Einen klassischen<br />
Hip-Hop-Beat sucht man dieses Mal allerdings<br />
vergebens. Den Broten ist das aber<br />
egal, denn die rappen schließlich über<br />
alles, was Musik ist. Inhaltlich geht es<br />
dabei oft um Party, Flirts und Liebe. Die<br />
Fettes-Brot-übliche, ironisch angehauchte<br />
Gesellschaftskritik dagegen kommt etwas<br />
zu kurz.<br />
Das YOU FM-Fazit: Gleichzeitig typisch und<br />
überraschend. Irgendwie ist »3 is ne<br />
Party« ein typisches Fettes-Brot-Album.<br />
Es gibt tighte Rappassagen, genauso<br />
wie melodischen Singsang, eine Menge<br />
Humor, Selbstironie und Liebeslieder. Das<br />
kennen wir schon. Aber gleichzeitig haben<br />
sie noch nie so einen Sound gehabt. Die<br />
Songs sind durchweg recht schnell, zum<br />
Mitsingen gemacht und recht elektronisch.<br />
Sprich: Die alten Fans kriegen<br />
wenigstens zum Teil etwas, dass sie<br />
kennen. Weil dieser Band nie langweilig<br />
wird, schaffen sie es sicherlich auch mit<br />
diesem Album, neue Fans dazuzugewinnen.<br />
Wie der Albumtitel schon sagt: Eher<br />
geeignet für eure nächste Party als für die<br />
Kuschelstunde mit Freund oder Freundin<br />
oder dem alkoholgeschwängerten gesellschaftskritischen<br />
Abendplausch mit den<br />
Mitschülern.<br />
Von YOU FM Sounds-Moderatorin Andy<br />
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Lametta oder Lady Gaga?<br />
Was bevorzugen die YOU-FM-Moderatoren an Weihnachten? Sieben von ihnen<br />
haben wir die vier gleichen Fragen gestellt. Die Antworten sind sehr unterschiedlich<br />
ausgefallen.<br />
Theresia Tautz, YOU-FM-Newsfrau:<br />
1) Kirche oder Club?<br />
Kirche: In unserer Familie ist es Tradition,<br />
an Weihnachten in die Kirche zu gehen.<br />
Und danach werden die Geschenke ausgepackt<br />
:).<br />
Foto: hr<br />
Ingmar Stadelmann, YOU-FM-Moderator:<br />
1) Kirche oder Club?<br />
Also ich bin da praktisch veranlagt. Ich<br />
zieh das Club-Outfit an und geh dann<br />
erstmal in die Kirche. Das kommt immer<br />
gut an. Allerdings werfe ich im Club beim<br />
Verlassen nichts mehr in den Klingelbeutel.<br />
2) Familie oder Flucht?<br />
Family! Einmal im Jahr geht das völlig ok.<br />
3) Lametta oder Lady Gaga?<br />
Jetzt musste ich wirklich kurz googlen,<br />
ob »Lametta« eine neue Sängerin ist. Also<br />
ich seh es da traditionell: Ich steh mit<br />
Lametta unterm Baum und singe Lady-<br />
Gaga-Songs.<br />
4) Weihnachten ist für mich:<br />
Am 24.12. Glaub ich.<br />
2) Familie oder Flucht?<br />
Erst Familie, dann Flucht :). Vom 24. bis<br />
25.12. ist es schön, bei der Familie zu<br />
sein. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist<br />
dann aber Feiern mit Freunden angesagt.<br />
3) Lametta oder Lady Gaga?<br />
Lametta: Weihnachten sollte bei mir<br />
schon klassisch sein. Unterm Weihnachtsbaum<br />
laufen die klassischen Weihnachtslieder,<br />
der Weihnachtsbaum ist mit selbst<br />
gebastelten Anhängern geschmückt und<br />
die Weihnachtsplätzchen sind selbst<br />
gebacken.<br />
4. Weihnachten ist für mich:<br />
Ein Familienfest. Alle Lieben sind am<br />
24.12. versammelt, so wie an keinem<br />
anderen Tag des Jahres.<br />
Foto: pv<br />
Tillmann Köllner, YOU-FM-Moderator:<br />
Foto: hr<br />
1) Kirche oder Club?<br />
Erst Kirche, dann Dorfparty! :-) Ich gehe<br />
seit jeher mit meiner Familie in den Kindergottesdienst<br />
bei uns im Ort, in dem<br />
ich großgeworden bin (Dreieich-Sprendlingen).<br />
Beim Krippenspiel habe ich als<br />
Kind selbst mitgespielt. Das ist ein Ritual<br />
bei uns in der Familie. Danach essen wir<br />
Raclette, trinken Wein und packen dann<br />
Geschenke aus. Spät in der Nacht fahre<br />
ich dann mit dem Taxi in eine Kneipe, wo<br />
sich alle treffen, die je in dem Ort gewohnt<br />
haben – das ist dann immer ein großes<br />
Hallo! :-)<br />
2) Familie oder Flucht?<br />
Familie! Könnte man aber auch als Flucht<br />
bezeichnen, weil der Besuch bei meiner<br />
Familie eine Flucht aus dem »normalen«<br />
Job-, Freundes- und Arbeitsumfeld<br />
bedeutet.<br />
3) Lametta oder Lady Gaga?<br />
Lametta – ich mag die besinnliche und romantische<br />
Weihnachts-Glitzer-Stimmung.<br />
4) Weihnachten ist für mich:<br />
Ruhe, Familie, Liebe, Besinnlichkeit, das<br />
Jahr Revue passieren lassen.<br />
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Miriam Horn, YOU-FM-Newsfrau:<br />
1) Kirche oder Club?<br />
Erst Kirche (der Tradition wegen), dann<br />
Club (um das Essen abzutanzen und auch<br />
den Freunden nochmal ein frohes Fest zu<br />
wünschen).<br />
2) Familie oder Flucht?<br />
Familie! Es würde mir was fehlen, wenn<br />
ich sie Weihnachten nicht alle sehen<br />
würde.<br />
Andy Losleben, YOU-FM-Moderatorin:<br />
1) Kirche oder Club?<br />
Damit der Familiensegen oben hängt:<br />
Kirche.<br />
2) Familie oder Flucht?<br />
Familie. Der einzige Tag im Jahr, wo mal<br />
alle da sind und wo alles wie früher ist.<br />
3) Lametta oder Lady Gaga?<br />
Ist das nicht das Gleiche? Würde mich<br />
dann aber für Lametta entscheiden, Lady<br />
Gaga geht so schlecht an den Baum.<br />
4) Weihnachten ist für mich:<br />
Alte Freunde und Familie sehen.<br />
Foto: hr<br />
3) Lametta oder Lady Gaga?<br />
Lametta! Ich bin ein Mädchen – blingbling<br />
ist immer toll. :-)<br />
4) Weihnachten ist für mich:<br />
Das schönste Fest des Jahres. Ich genieße<br />
auch die Vorweihnachtszeit total und<br />
freue mich über jede Lichterkette in der<br />
dunklen Jahreszeit.<br />
Foto: pv<br />
Alex Bauer, YOU-FM-Moderatorin:<br />
1) Kirche oder Club?<br />
Club! Denn: Aus der Kirche bin ich<br />
ausgetreten!<br />
2) Familie oder Flucht?<br />
Familie ist toll! Die Flucht aus dem elterlichen<br />
Haus war aber trotzdem eine meiner<br />
besten Entscheidungen! (Mama bitte nicht<br />
traurig sein!)<br />
3) Lametta oder Lady Gaga?<br />
Lamettaaaa!!! Und bitte ganz viel davon<br />
– auf dem Weihnachtsbaum! Im Radio<br />
gerne auch Lady Gaga!<br />
4) Weihnachten ist für mich:<br />
Der schönste Tag im Jahr!<br />
Foto: hr<br />
Daniel Boschmann, YOU-FM-Moderator<br />
1) Kirche oder Club?<br />
Andere sind Event-Fans bei der WM, ich<br />
bin einmal im Jahr »event-gläubig«. Ich<br />
gehe in die Kirche. Ich mag das Besinnliche!<br />
Heiligabend ist wahrscheinlich der<br />
Grund, der mich vom Austritt abhält...<br />
2) Familie oder Flucht?<br />
Familie!! Hallo?!? Kroketten, Rotkohl,<br />
Klöße, Puter, kiloweise Eis und Traditionskekse!<br />
Einmal im Jahr exakt genau<br />
so, wie man es immer hatte... Und die<br />
bucklige Verwandtschaft zu sehen ist<br />
auch »schön«!<br />
3) Lametta oder Lady Gaga?<br />
Weder noch! Lametta geht gar nicht. Das<br />
Zeug versaut jede Tanne! Lady Gaga ist<br />
auch Quatsch! Soll ich mich zur Feier<br />
draußen nackt auf nen Eisblock setzen?!<br />
Weihnachten machen wir mal ohne Trend.<br />
Alte Musik, viele Kugeln und 73 515 Lichterketten,<br />
dann 350 Tage einmotten und<br />
Wham! verfluchen.<br />
4) Weihnachten ist für mich:<br />
Schachduell mit meinem Vater.<br />
(Noch NIE gewonnen!)<br />
Foto: hr<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: Viktoria Chiara Hägel<br />
Ganz nah dran an den Fahrern: Autorin Viktoria Chiara mit Pramac-Ducati-Fahrer Andrea Iannone.<br />
Fan-Report aus Misano<br />
»Die Gänsehaut geht nicht mehr weg«<br />
Dass man im Motorsport Glück haben muss, ist allgemein bekannt. Dass das aber<br />
nicht nur für die Fahrer, sondern vielmehr auch für die Fans gilt, wissen die wenigsten!<br />
Ich habe Glück! Glück, dass meine Eltern ihrer Motorsport infizierten Tochter – die<br />
jetzt auch noch ihre Schwester angesteckt hat – gerne finanziell aushelfen.<br />
Es ist wirklich interessant, was ein echter<br />
Motorsportfan so alles auf sich nimmt –<br />
und noch viel interessanter, was er alles<br />
bezahlt. Das fängt bei den Tickets an,<br />
beläuft sich zudem auf eine eventuelle<br />
Unterkunft plus Verpflegung, von der Anreise<br />
mal ganz zu schweigen, und endet<br />
schließlich mit sämtlichen Fanartikeln und<br />
Merchandising-Produkten.<br />
Einmal live bei einem Rennen dabei zu<br />
sein ist wohl jedermanns Traum. 2012<br />
ging er für mich in Erfüllung. Einmal MotoGP<br />
in Misano (Italien) und zurück. Stehplatztickets<br />
für das Qualifying am Samstag<br />
nach einer regnerischen Nacht auf<br />
dem Campingplatz. Komfort und Erholung?<br />
Fehlanzeige! Aber steht man dann<br />
schließlich in einem Pulk aus Tausenden<br />
italienischen Valentino-Rossi-Fans, weiß<br />
man wieder, warum man all das auf sich<br />
nimmt. Eine unglaubliche Atmosphäre,<br />
die wohl nur in Italien so einzigartig und irgendwie<br />
ganz besonders ist. Wir wussten<br />
genau: Das müssen wir nochmal machen!<br />
Und genau hier liegt das Problem – diese<br />
Motorsporterfahrungen machen süchtig!<br />
2013 also sollte es nochmal besser<br />
werden. Nicht nur dass Rossi wieder auf<br />
der Yamaha saß und somit Siegchancen<br />
hatte, nein, diesmal gönnten wir uns<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
VIP-Tickets! Für Samstag und Sonntag!<br />
Natürlich wieder in Italien – was nur empfehlenswert<br />
ist.<br />
Als Schüler oder Student verdient man<br />
allerdings nicht viel, sodass wir unser gesamtes<br />
Erspartes für die Tickets opferten<br />
und dann einfach nichts mehr übrig war<br />
und wir im Auto nächtigten. Am Samstag<br />
ging es gleich um 9 Uhr auf die Strecke.<br />
Es ist wirklich ein Hammergefühl, einfach<br />
überall durchgelassen zu werden, nur<br />
weil man so ein schlichtes Band um den<br />
Hals hat. Ich muss sagen, für die harte<br />
Schlafgelegenheit wurden wir allein schon<br />
beim Frühstück entschädigt. Mit dem<br />
Cappuccino in der Hand und der Sonnenbrille<br />
auf der Nase ging es raus, direkt an<br />
den Zaun zur Start- und Zielgeraden, um<br />
das erste Training zu sehen. Wahnsinn!<br />
Die Lautstärke ist atemberaubend und die<br />
Gänsehaut bei so viel Nähe zu diesen PS-<br />
Monstern geht gar nicht mehr weg.<br />
Zu einem VIP-Paket gehört natürlich auch<br />
der Besuch des Fahrerlagers. Wow! Diese<br />
ganzen aneinandergereihten Motorhomes,<br />
das bunte Treiben und herumeilende<br />
Mechaniker – da geht der ein oder andere<br />
Fahrer schon mal unter. Der Moment, in<br />
dem man ihm dann gegenübersteht oder<br />
auch nur kurz über den Weg läuft, ist<br />
unbeschreiblich. Der Puls steigt in ungeahnte<br />
Höhen und man ist wie in Trance,<br />
weil man einfach nicht glauben kann,<br />
dass Jorge Lorenzo oder Valentino Rossi<br />
gerade tatsächlich rübergesehen und gewunken<br />
haben! In der VIP-Lounge an sich<br />
ist es aber auch sehr sehr cool. Zumal<br />
niemand damit rechnete, an diesem Ort<br />
zwei Schülern zu begegnen. Ich glaube,<br />
wir saßen mit Leuten an einem Tisch, die<br />
wir im »normalen Leben« niemals so nah<br />
zu Gesicht bekommen hätten. Ob Engländer,<br />
Holländer oder Italiener, ja sogar mit<br />
einer Gruppe aus Neuseeland kamen wir<br />
ins Gespräch! Alle sehr sympathisch und<br />
immer für einen Smalltalk zu haben.<br />
Den besten Einblick in die ganze Arbeit an<br />
solch einem Wochenende bekommt man<br />
während der Pitlane-Tour – die Boxengasse<br />
ist hierbei für 30 Minuten für VIPs und<br />
Teamgäste geöffnet. Ja, das wär’s – von<br />
einem MotoGP-Rennstall einmal als Gast<br />
eingeladen zu werden! Für uns Normalsterbliche<br />
wahrscheinlich ein ewiger Traum!<br />
Wenn man diese Touren einmal mitgemacht<br />
hat und Fahrern wie Marquez einmal<br />
bis auf wenige Zentimeter nahe kam,<br />
merkt man: Auch diese Vollblut Racer sind<br />
im Grunde genommen nur ganz normale<br />
Menschen, die viel lieber die Kamera<br />
scheuen würden, als die meiste Zeit vor<br />
ihr zu stehen.<br />
Die Rennen am Sonntag waren einmalig.<br />
Mit jeder Motorradklasse, die an Start und<br />
Ziel vorbeirauschte, wurde es lauter, bis<br />
dann schließlich der unverwechselbare<br />
Sound der GP-Maschine ertönt.<br />
Klar, vor dem Fernseher zu Hause sieht<br />
man im Grunde mehr, aber diesen Gänsehautfaktor<br />
will man einfach nie wieder<br />
missen! Der Höhepunkt folgte nach dem<br />
Rennen. Tausende Fans stürmen die Strecke<br />
und plötzlich steht man ganz vorne<br />
in einem gelben Meer und bekommt ein<br />
unglaubliches Gefühl von Einheit. Wenn<br />
man dort steht, mit Fans die »nur« ein<br />
Stehplatzticket haben und nun im Chor<br />
»Vale, Vale, Vale« rufen... Niemals wieder<br />
– und ich bin mir sicher –, nirgendwo<br />
anders spürt man so viel Liebe. Für dieses<br />
Gefühl gibt es keine Worte.<br />
Überhaupt ist Motorsport in Italien etwas<br />
ganz Besonderes. Gut, wir haben mit<br />
Vettel auch einen erfolgreichen deutschen<br />
Formel-eins-Fahrer, aber Monza ist ja<br />
auch nochmal einmaliger als der Hockenheimring<br />
oder der Nürburgring.<br />
Die MotoGP-Strecke liegt in Misano und<br />
damit direkt an der italienischen Adria.<br />
Unvergesslich die Strandpromenade mit<br />
den vielen Restaurants, in denen man<br />
immer wieder dem Motorsport begegnet.<br />
In den vielen kleinen Shops etwa, in<br />
denen man so ziemlich alles kaufen kann,<br />
was das Fan-Herz begehrt. Und wenn<br />
man an einem Samstagabend entspannt<br />
durch die Straßen schlendert, um den<br />
anstrengenden Tag auf der Rennstrecke<br />
ausklingen zu lassen, hört man – Motorengeräusche!<br />
Nein! In Italien kennt man,<br />
was diesen Sport betrifft, kein Ende! Es<br />
weckt die Neugier und man folgt dem<br />
Geräusch. Ein Grasbahnrennen! Mitten<br />
in Misano, keine 15 Minuten vom Strand<br />
entfernt! Wahnsinn. Die Grasbahn ist nur<br />
provisorisch – um genau zu sein: typisch<br />
italienisch – durch Sperrbänder und kleine<br />
Zäune von den Fans abgegrenzt. Und das<br />
ganze Spektakel ist kostenlos! Man darf<br />
einfach überall hin. Sogar mit den Fahrern<br />
kann man leicht reden, da diese unter einfachen<br />
Zelten neben ihren Bikes stehen<br />
und mindestens genauso viel Spaß haben<br />
wie die vielen Motorsportverrückten. So<br />
etwas erlebt man nur in Italien!<br />
Alles in allem war es ein unvergessliches<br />
Wochenende. Ein ganz besonderes Erlebnis.<br />
Und natürlich wollen wir das 2014<br />
wiederholen! Ob als VIP oder Fan auf der<br />
Naturtribüne spielt keine Rolle. Solange<br />
das Herz dafür schlägt, nimmt man vieles<br />
auf sich, um Momente, wie die an diesem<br />
Wochenende erlebten, zu genießen und<br />
darauf zurückblicken zu können. Denn<br />
was bleibt sind die Erinnerungen. Und die<br />
sind um einiges stärker und bedeutsamer<br />
als alle gesammelten Autogramme und<br />
Fotos zusammen. Viktoria Chiara Hägel<br />
Siegerehrung mit Jorge Lorenzo auf dem ersten, Dani Pedrosa auf dem zweiten<br />
und Marc Marquez auf dem dritten Platz.<br />
Foto: Viktoria Chiara Hägel<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Ein Buch und eine Couch…<br />
… mehr braucht man an manchen Wintertagen nicht. Damit euch nicht der Lesestoff<br />
ausgeht, haben wir zwei Bücher für euch herausgesucht, die euch einen spannenden<br />
Nachmittag bescheren.<br />
Auf Identitätssuche<br />
Wohin gehöre ich? Diese Frage stellt sich<br />
der 15-jährige Adam des Öfteren. Er lebt<br />
gemeinsam mit seiner Mutter am Rande<br />
der Stadt. Wer sein Vater ist, weiß er nicht.<br />
Fragt er seine Mutter nach ihm, bekommt<br />
er keine Antwort. In der Wohnung fühlt<br />
Adam sich nicht wohl, im Sommer schläft<br />
er nachts auf dem Balkon. Geschlossene<br />
Räume sind nichts für ihn. Den Zugang zu<br />
seiner Mutter scheint er mehr und mehr<br />
zu verlieren, sie mag nichts mehr essen<br />
und ihr ein Lächeln abzuringen – das<br />
schafft er nur sehr selten.<br />
Immer öfter zieht es ihn nach draußen,<br />
in den Wald. Auf eigentümliche Weise<br />
fühlt sich Adam zu Bäumen hingezogen.<br />
Wenn er bei ihnen im Wald ist, wird er<br />
innerlich ruhig und ausgeglichen. Eines<br />
Tages beschließt Adam, seinen Vater zu<br />
suchen. Er will nicht mehr in die Schule<br />
gehen, sondern sich einen Job suchen<br />
und ausziehen. Zu den Menschen um sich<br />
herum baut er immer mehr Distanz auf.<br />
Der alte, unheimliche Nachbar, aus dessen<br />
Wohnung ständig unzählige Motten<br />
herausfliegen, schimpft ihn einen »Baumbastard«.<br />
Nur Adams Freund Mattes, der<br />
bei einem Autounfall seine ganze Familie<br />
verloren hat, bleibt an seiner Seite und<br />
steht hinter ihm. Und da ist auch noch die<br />
türkischstämmige Aysha – Adams große<br />
Liebe. Wäre nur nicht ihre Familie gegen<br />
eine Beziehung. Aber wer weiß, vielleicht<br />
gibt es für die beiden trotz vieler Hürden,<br />
doch noch ein Happy End... (dar)<br />
»Adam und das Volk der Bäume«, Katja Behrens,<br />
dtv Reihe Hanser, 180 Seiten, 14,95 Euro.<br />
Weltschmerz und Freundschaft<br />
Marek ist ein Junge, den Lehrer wohl als<br />
schwierig bezeichnen würden. Doch einen<br />
Klassenraum hat der Jugendliche schon<br />
seit etwa einem Jahr nicht mehr betreten.<br />
Seit dem Tag, an dem er von einem<br />
Kampfhund angefallen wurde und sein<br />
ihm bis dahin vertrautes Gesicht verloren<br />
hat. Marek ist wütend, will mit der Welt<br />
nichts mehr zu tun haben. Dann lotst ihn<br />
seine Mutter auch noch heimlich in eine<br />
Selbsthilfegruppe für »Krüppel«. So unterschiedlich<br />
die Jugendlichen dort sind, das<br />
Eine haben sie alle gemeinsam: Freiwillig<br />
ist keiner von ihnen gekommen. Und<br />
doch haben sie nach kurzer Zeit schon<br />
ein gemeinsames Projekt, für das sie<br />
einander brauchen. Auch wenn es keiner<br />
zugeben würde: Vielleicht gibt es da sogar<br />
so etwas wie Freundschaft. Und dass nur<br />
ein Mädchen der Gruppe angehört – und<br />
dazu noch ein äußerst hübsches – sorgt<br />
für weitere Gefühlsverwirrungen. Ein<br />
plötzlicher Todesfall reißt Marek dann aber<br />
aus der Gruppe heraus und konfrontiert<br />
ihn mit ganz anderen Problemen: Einer<br />
Stiefmutter, die Gefallen an Marek findet,<br />
einem Bruder, der sich vor seinem Gesicht<br />
fürchtet, und einer großen Trauergemeinde,<br />
der man nur schwer entkommen<br />
kann.<br />
Auf jeder Seite von Alina Bronskys Roman<br />
»Nenn mich einfach Superheld« spürt man<br />
die Trauer und die Wut von Marek über<br />
sein Schicksal, ohne dass er einen tiefen<br />
Blick in sein Gefühlsleben zulässt. Obwohl<br />
man merkt, dass er in Selbstmitleid zu versinken<br />
droht, rutscht die Geschichte nie in<br />
Gefühlsduselei ab, immer ist da jemand,<br />
der Marek zurück in die Realität holt. Ein<br />
sehr lesenswertes Buch über einen Jungen,<br />
der ein Schicksal meistert, das für die<br />
meisten unvorstellbar grausam ist. (kan)<br />
Alina Bronsky: Nenn mich einfach Superheld,<br />
Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2013, 240 Seiten,<br />
16,99 Euro.<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
Weihnachtsmärkte in der Region<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
Gießen<br />
Innenstadt 29. 11. bis 22. 12<br />
Mo. bis Do. 11.00 bis 21.00 Uhr<br />
Fr. und Sa. 11 bis 22 Uhr<br />
So. 12.30 bis 21 Uhr<br />
Amöneburg<br />
Kirchplatz 7. 12.<br />
10.00 bis 20.00 Uhr<br />
Aßlar<br />
Backhausplatz 7./8. 12.<br />
Sa. 12.00 bis 22.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 19.00 Uhr<br />
Atzbach<br />
alter Ortskern 7./8. 12.<br />
Sa. 15.00 bis 20.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Buseck<br />
Kirche Beuern 7. 12.<br />
14.30 Uhr<br />
Bad Nauheim<br />
Sprudelhof 13. bis 15. 12.<br />
Fr. 16.00 bis 22.00 Uhr<br />
Sa. 12.00 bis 22.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Johannesberg 6. bis 8. 12.<br />
Fr. 18.00 bis 22.00 Uhr<br />
Sa. 13.00 bis 23.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Biebertal<br />
Fellingshausen 7. 12.<br />
15.00 Uhr an der Linde<br />
Vetzberg 7. 12.<br />
14.30 bis 22.00 Uhr<br />
Burgplatz Obergasse<br />
Biedenkopf<br />
Marktplatz 13. bis 15. 12.<br />
Fr. 15.00 bis 20.00 Uhr<br />
Sa. 12.00 bis 22.00 Uhr<br />
So. 12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Butzbach<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
Marktplatz 1. 12.<br />
13.00 Uhr<br />
Burg Herzberg<br />
Burghof 14./15. 12.<br />
Sa. 11.00 bis 21.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 18.00 Uhr<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
Büdingen<br />
Rund um<br />
den Oberhof 4. bis 8. 12.<br />
Mi./Do. 15.00 bis 20.00 Uhr<br />
Fr. 15.00 bis 22.00 Uhr<br />
Sa. 13.00 bis 22.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Braunfels<br />
Altstadt 7./8. 12.<br />
Sa./So. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Dillenburg<br />
Wilhelmsplatz 8. 12.<br />
10.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ebsdorfergrund<br />
Bürgerzentrum<br />
Hachborn 14./15. 12.<br />
Sa. 15.00 bis 22.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 19.00 Uhr<br />
Freienseen<br />
Wintergasse 6. 12.<br />
11.00 Uhr<br />
Friedberg<br />
Kaiserstraße 7. 12.<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Grünberg<br />
Marktplatz 6. bis 8. 12.<br />
Fr. 19.00 bis 23.00 Uhr<br />
Sa. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 19.00 Uhr<br />
Queckborn<br />
Kirche 14. 12.<br />
15.00 Uhr<br />
Geilshausen<br />
Ortskern 7. 12.<br />
11.00 Uhr<br />
Gedern<br />
Schlosshof 1. 12.<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hessenpark<br />
Marktplatz<br />
Adventsmarkt 1. 12.<br />
11.00 bis 19.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt 14./15. 12.<br />
12.00 bis 20.00 Uhr<br />
Hungen<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
Schlosshof 7. 12.<br />
12.00 Uhr<br />
Herborn<br />
Innenstadt 25. 11. bis 23. 12.<br />
tgl. 12.00 bis 19.00 Uhr<br />
Homberg/Ohm<br />
Schloss 14. 12.<br />
14.00 Uhr<br />
Langgöns<br />
Moorgasse, Mühlberg,<br />
Amtshausstraße 7./8. 12.<br />
Sa. 16.00 bis 21.00 Uhr<br />
So. 14 bis 20.00 Uhr<br />
Am alten Feuerwehrhaus<br />
»Weihnachtsmarkt für<br />
den guten Zweck« 23.12.<br />
17.00 bis 21.30<br />
Lahnau<br />
Waldgirmes, Zentrum<br />
Kirchstraße 30. 11./1. 12.<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Lauterbach<br />
Hohausgarten,<br />
Eisenbacher Tor<br />
6. bis 8. u. 13. bis 15. 12.<br />
Fr. 16.00 bis 22.00 Uhr<br />
Sa. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
So. 12.00 bis 20.00 Uhr<br />
Laubach<br />
Marktplatz 1. 12.<br />
11.00 Uhr<br />
Linden<br />
Leihgestern,<br />
Heimat museum, 30. 11./1. 12<br />
ab 11.00 Uhr<br />
Limburg<br />
Innenstadt 29. 11. bis 29. 12.<br />
10.00 bis 20.00 Uhr<br />
Lollar<br />
Holzmühler Weg 78<br />
1./8./15./22. 12.<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Festhalle Salzböden 7.12.<br />
17.00 Uhr<br />
Marburg<br />
Innenstadt, Elisabethkirche<br />
30.11. bis 23.12.<br />
tgl. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
So. 12.00 bis 20.00 Uhr<br />
Reiskirchen<br />
Innenstadt 7. 12.<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Romrod<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
Schlosshof 7./8.12.<br />
12.00 bis 20.00 Uhr<br />
Ronneburg<br />
Burg 1./7./8./14./15. 12.<br />
11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Schlitz<br />
Marktplatz<br />
1./7./8./14./15./21./22. 12.<br />
12.00 bis 20.00 Uhr<br />
✮<br />
✮<br />
Schotten<br />
Altstadt 30.11./1. 12.<br />
11.00 bis 20.00 Uhr<br />
Utphe<br />
Hofgut Müller 22. 12.<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ulrichstein<br />
Stadtplatz<br />
Adventsmarkt 30. 11./1. 12.<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Museum Ulrichstein<br />
Weihnachtsmarkt 15. 12.<br />
12.00 bis 20.00 Uhr<br />
Vogelsberg<br />
Hoherodskopf 21./22. 12.<br />
Sa. 13.00 bis 21.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 19.00 Uhr<br />
Wettenberg<br />
Heimatmuseum<br />
✮<br />
Krofdorf-Gleiberg 1.12.<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Rund ums Rathaus<br />
Krofdorf-Gleiberg 14./15.12.<br />
Sa. 14.00 bis 21.00 Uhr<br />
So. 11.00 bis 20.00 Uhr<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
Weilburg<br />
Marktplatz<br />
14./15. und 21./22.12.<br />
Sa./So. 12 bis 20.00 Uhr<br />
✮<br />
Wetzlar<br />
Schillerplatz/Altstadt<br />
30.11. bis 28.12.<br />
Mi. bis Sa. 10.30 bis 21.30 Uhr<br />
So. bis Di. 10.30 bis 22.30 Uhr<br />
25. 12. von 12 bis 22.30 Uhr<br />
Bahnhofstraße<br />
Mo. bis Sa. 10.30 bis 21.00 Uhr<br />
So. 12.00 bis 21.00 Uhr<br />
25.12. von 12.00 bis 21.00 Uhr<br />
✮<br />
✮<br />
✮ ✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
✮<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Apps<br />
Vorfreude<br />
Als Kinder haben wir die Tage bis Weihnachten<br />
am Adventskalender abgezählt.<br />
Als kleinen Vorgeschmack kam am 6.<br />
Dezember schon mal der Nikolaus, damit<br />
die Wartezeit nicht so lang wird. Natürlich<br />
hat das Auftauchen des Mannes mit dem<br />
roten Mantel eigentlich eine andere Bedeutung,<br />
aber das konnte man angesichts<br />
des prall gefüllten Jutesacks schon mal<br />
vergessen. Jedenfalls steigert sich in der<br />
Vorweihnachtszeit mit jedem Tag die Freude<br />
auf das Fest. Wir hängen Dekoration<br />
auf, zünden die Kerzen am Adventskalender<br />
an und schmücken den Tannenbaum.<br />
Doch damit nicht genug:<br />
Jetzt können wir auch unser<br />
Smartphone schmücken. Dafür<br />
gibt es verschiedene Apps.<br />
Zum Beispiel »Weihnachten<br />
Countdown«. Dieses Android-<br />
Programm bringt einen Live-<br />
Hintergrund auf das Handy, der<br />
im Wechsel einen funkelnden und sich<br />
drehenden Weihnachtsbaum sowie einen<br />
Countdown abbildet, dazu fallen Schneeflocken.<br />
Der Countdown zählt die Tage,<br />
Stunden, Minuten und Sekunden bis zum<br />
Fest herunter. So hat man immer im Blick,<br />
wie viel Zeit noch bleibt, die<br />
letzten Geschenke zu besorgen<br />
oder für das Essen<br />
einzukaufen, das man den<br />
Eltern versprochen hat.<br />
Damit haben sich die<br />
Funktionen der kostenlo-<br />
sen App aber auch schon erschöpft. Wer<br />
auf die Vollversion für 1,49 Euro aufrüstet,<br />
kann die Lichter in anderen Farben<br />
erstrahlen lassen und eigene<br />
Countdowns einstellen.<br />
http://goo.gl/v5my3<br />
Webtipps<br />
Die Bescherung ist wohl einer der schönsten Momente<br />
an Weihnachten. Alle sind gespannt, was ihre Lieben<br />
für sie ausgesucht haben. Doch nicht immer erfüllt das<br />
Geschenk die Erwartungen. Manchmal steht oder liegt<br />
es dann noch ein paar Wochen in der Ecke, aber irgendwann<br />
stellt sich die Frage, ob man es nicht vielleicht lieber entsorgen<br />
sollte. Anstatt es in die Tonne zu werfen, kann man aber<br />
auch versuchen, es im Internet loszuwerden.<br />
Der Klassiker ist natürlich Ebay. Hier kann man praktisch alles<br />
kaufen und verkaufen, entweder über die ganz normale Versteigerungsplattform<br />
oder über die Ebay-Kleinanzeigen. Über<br />
Kleinanzeigen funktioniert auch das Portal www.kalaydo.de.<br />
Ähnlich wie der größere Bruder ist auch diese<br />
Webseite nach Kategorien<br />
sortiert, lokale<br />
Suchen sind<br />
ebenfalls möglich.<br />
Genauso funktioniert<br />
auch www.<br />
quoka.de. Bleibt<br />
also nur noch die<br />
Qual der Wahl,<br />
sich für einen Anbieter<br />
zu entscheiden.<br />
Manchmal stellt<br />
sich aber auch ein anderes Problem: Endlich lag das neue<br />
Handy oder die neue Kamera unter dem Baum – wohin mit dem<br />
alten Kram? Auch dafür gibt es Lösungen. www.wirkaufens.<br />
de beispielsweise nimmt alte Smartphones, Navigationsgeräte,<br />
Konsolen und andere Elektrogeräte an. Der Vorteil: Man gibt den<br />
Gerätenamen ein, macht ein paar Angaben zu Ausstattung<br />
und Zustand und sieht sofort, was man für das Teil noch<br />
bekommt.<br />
Bücher, CDs und DVDs wird man etwa bei www.momox.<br />
de los. Natürlich bekommt man dort nicht den Neupreis,<br />
kann aber vorher abfragen, was das Buch oder die DVD<br />
wert ist. Und wem der Betrag zu gering ist, der kann das<br />
Buch bei www.amazon.de verkaufen, dort kann man<br />
den Preis selbst festlegen.<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
<br />
DerFischteich<br />
12 8<br />
9<br />
11<br />
<br />
1<br />
8 11<br />
8 Angler haben je einen Fisch gefangen – aber welcher<br />
Fisch gehört zuwelchem Angler?<br />
Anfangs- und Endpunkte der Angelleine sind bereits<br />
eingezeichnet. Die Nummern am Rand des Teichs stehen für<br />
die Länge der jeweiligen Angelleine – inklusive des Anfangsund<br />
Endfeldes (also das mit dem<br />
9<br />
Fisch). Die Angelleinen-Segmente Beispiel:<br />
können gerade oder gebogen<br />
sein –nur 180°-Wendungen und<br />
8<br />
Diagonalen sind nicht erlaubt.<br />
Jedes weiße Kästchen muss am<br />
Schluss genau ein Stück der<br />
9<br />
Angelleine enthalten. Dabei<br />
dürfen sie sich weder kreuzen<br />
noch schneiden.<br />
W0043<br />
Sind Sie ein guter Pilzjäger? Ihre Aufgabe<br />
ist es, alle Pilze zu sammeln und in der<br />
Sammel-Reihenfolge durchzunummerieren.<br />
Start-Pilz ist derjenige mit der Ziffer 1.<br />
Halten Sie sich dabei an folgende Regeln:<br />
1. Es sind nur gerade Bewegungen entlang<br />
der vorgezeichneten Linien erlaubt –<br />
vertikal oder horizontal.<br />
2. Bei jeder Begegnung mit einem Pilz<br />
müssen Sie anhalten und ihn pflücken,<br />
indem Sie ihn nummerieren.<br />
3. Nachdem ein Pilz gepflückt wurde, darf<br />
die Richtung gewechselt werden, allerdings<br />
sind 180°-Wendungen verboten. Auch eine<br />
Richtungsänderung ohne Pilz-Begegnung<br />
ist nicht erlaubt.<br />
4. Kommen Sie an eine Stelle, an der Sie<br />
bereits einen Pilz gepflückt, d.h. ihn nummeriert<br />
haben, ist eine Richtungsänderung<br />
verboten, denn dieser Pilz wurde bereits<br />
weggepflückt, und die Stelle ist leer.<br />
5 6<br />
Beispiel:<br />
1 2<br />
4<br />
9 6<br />
X0043<br />
7<br />
3<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die aufgelisteten Wörter müssen in der Grafik gefunden werden. Sie können<br />
von rechts nach links oder von links nach rechts, von oben nach unten<br />
oder von unten nach oben und auch diagonal verlaufen.<br />
ALSO • BANG<br />
COUSIN • DUESE<br />
ESCHE • FELS • FINK<br />
FOCK • GALAXIS<br />
GRAU • GRIMMIG<br />
HABICHT • IOWA<br />
KIWI • KUNGFU<br />
LILA • MAGNUM<br />
NARR • PLUS<br />
RASSE • REZA<br />
SCHEIN • SMOG<br />
TONARM • USER<br />
WANDERN • ZANK<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Die ideale Notlösung<br />
Alle Jahre wieder ist es dasselbe: Weihnachten kommt immer so plötzlich. Auf einmal<br />
ist Heiligabend, und es muss noch ein Geschenk her. Ein Gutschein ist da eine gute<br />
Notlösung. Er darf nur nicht wie eine Notlösung aussehen.<br />
Ein Gutschein als Geschenk geht zur Not<br />
immer – und ist schnell gemacht. Er ist<br />
daher das perfekte Last-Minute-Präsent.<br />
Allerdings kann es schnell lieblos wirken,<br />
einfach nur mit einem Kuli »Gutschein<br />
für 20 Euro« auf eine Karte zu kritzeln.<br />
Persönlicher ist es, wenn der Gutschein<br />
selbstgemacht und am besten auch noch<br />
originell gestaltet wird. »Zuerst muss<br />
ich wissen, was genau ich verschenken<br />
möchte. Die Geschichte baut sich dann<br />
darum auf«, sagte Miriam Dornemann. Die<br />
Autorin aus Stuttgart hat mehrere Bastelbücher<br />
veröffentlicht.<br />
Viel hängt von einer guten Idee ab: Für<br />
eine Bootsfahrt biete es sich zum Beispiel<br />
an, ihn in Form eines Papierschiffs zu<br />
basteln. »Etwa aus Zeitungspapier. Den<br />
dazu passenden Text drucke ich auf einen<br />
Zettel und klebe ihn auf«, sagte Dornemann.<br />
Zu einer Essenseinladung passt ein Plastik-<br />
oder Holzbesteck. »Es kann beispielsweise<br />
mit goldener Farbe angesprüht<br />
oder mit einem schwarzen Edding bemalt<br />
Foto: dpa<br />
werden.« Das Set wird mit einem Band<br />
umwickelt und auf den Gutschein geklebt.<br />
Die Bänder müssen nicht unbedingt<br />
gekauft sein. Ein in Streifen geschnittenes<br />
Geschirrtuch tut es auch und ist sogar<br />
passender.<br />
Eine Alternative zur typischen Kartenform<br />
ist für Dornemann ein Gutschein aus einer<br />
Schachtel. »Eine alte Pralinenschachtel<br />
hat fast jeder zu Hause. Sie wird außen<br />
beklebt und dann passend zum Thema<br />
gefüllt.« Bei einer Einladung zu Kaffee und<br />
Kuchen können zum Beispiel Kaffeebohnen<br />
oder ein Zuckertütchen aus dem Café<br />
beigelegt werden.<br />
Auch der Text auf der Karte muss nicht<br />
unbedingt mit »Gutschein für...« beginnen.<br />
»Das eigentliche Geschenk kann erst im<br />
Inneren der Karte aufgelöst werden. Bei<br />
einem Saunabesuch steht dann außen auf<br />
der Karte ›Lust auf Entspannung?‹«, sagt<br />
Dornemann. Erst wenn der Gutschein<br />
aufgeklappt wird, offenbart sich das<br />
Geschenk.<br />
Auch gekaufte Gutscheine, etwa für einen<br />
Klamottenladen, können verschönert<br />
werden, beispielsweise mit einem ausgeschnittenen<br />
Kleidchen aus Tonpapier. Der<br />
Gutschein klebt dann am besten so auf<br />
dem Tonpapier, dass es aussieht, als halte<br />
das Kleid ihn im Arm.<br />
Lösungen<br />
<br />
<br />
BUCHSTABENSALAT<br />
Fischteich<br />
10 11<br />
9 12 13<br />
4 3<br />
5 6<br />
8 1 2 7<br />
Pilzjagd<br />
Dies ist eine elegante Form der<br />
Frazer-Illusion; die konzentrischen<br />
Intarsien wirken schief, sind aber<br />
tatsächlich gerade und im rechten<br />
Winkel.<br />
35
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: dpa<br />
Grell und hell<br />
Geliebtes Lichtermeer<br />
In Sachen Weihnachtsbeleuchtung haben die Amerikaner die Nase vorn. Viele Häuser,<br />
Vorgärten und Plätze sind mit Lichterketten und Glitzerdekor übersät. Grell und hell ist<br />
die Devise.<br />
Mit der Dämmerung sollte es dunkler<br />
werden: Nicht so zur Weihnachtszeit in<br />
amerikanischen Vorgärten, wo Plastik-<br />
Nikoläuse, Glitzersterne und bunte Lichterketten<br />
um die Wette strahlen.<br />
Im Dekorieren ihrer<br />
Häuser sind die US-Bürger nicht zu<br />
bremsen. Sie wetteifern mit Lichtershows,<br />
ferngesteuerten Schneemännern, lebensgroßen<br />
Engeln und grellen Leuchtschriften.<br />
Schaulustige rücken mit Kameras<br />
an. Bei einigen Adressen geraten jährlich<br />
Zehntausende Besucher ins Staunen.<br />
Das Brooklyner Viertel<br />
»Bei einigen Adressen geraten<br />
jährlich Zehntausende Besucher ins Staunen.«<br />
Dyker Heights hat in der Weihnachtszeit<br />
längst den Spitznamen »Dyker Lights«<br />
weg. Die New Yorker Wohngegend wird<br />
jedes Jahr zur winterlichen Pilgerstätte.<br />
Strahlende Plastikschneemänner und<br />
Leuchtkrippen weisen den Weg. Dennise<br />
Labella und ihr Ehemann legen selbst<br />
Hand an. »Manche heuern eigens Profis<br />
an, um ihre Häuser zu dekorieren»,<br />
36
Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
sagt sie. »Mein Mann braucht einige<br />
Wochen, um alle Lichterketten durchzugehen.<br />
Das Schmücken selbst dauert dann<br />
noch mal zwei Tage.« Doch für sie sind es<br />
Arbeit und Geld wert. »Es ist schließlich<br />
Weihnachten. Und die Kinder lieben es.«<br />
Auch in Manhattan gibt es eine Christmas-Wunderwelt.<br />
Little Italy, rund um die<br />
Mulberry Street, glänzt in weihnachtlicher<br />
Pracht. Girlanden und Kränze schmücken<br />
Fenster und Straßen, füllige Santa-Claus-<br />
Figuren hängen an Balkonen. »Am Ende<br />
sieht es aus wie am Nordpol in Santas<br />
Werkstatt«, begeistert sich Venni Cellav<br />
für das auffällige Dekor. Der Geschäftsführer<br />
des italienischen Restaurants<br />
»Puglia« hat eine simple Erklärung. »Ich<br />
schätze, es liegt daran, dass es hier viele<br />
Restaurants gibt, die sich gegenseitig<br />
überbieten wollen.«<br />
Auch das sonnige Kalifornien wird von<br />
dem Lichterwinter nicht verschont. Hier<br />
gibt es sogar einen Wegweiser zu den<br />
schrillsten »Schmuckstücken«. Auf der<br />
Seite CaliforniaChristmasLights.com<br />
stellte der Webdesigner Alex Doubrov im<br />
vergangenen Jahr mehr als 460 Privathäuser<br />
mit Fotos und Wegbeschreibung vor<br />
– alle sind knallbunt dekoriert.<br />
Unter den besonders sehenswerten<br />
»Must See«-Dekorationen ist ein Haus in<br />
der Ortschaft Fountain Valley, nur einen<br />
kleinen Sprung vom südkalifornischen<br />
Disneyland entfernt. »Wir haben 65 542<br />
programmierbare LED-Lichter«, trumpfen<br />
die Hausbesitzer auf. Abwechselnd blau,<br />
gold und grün strahlt das in Lichterketten<br />
verpackte Haus, vom Gartenzaun bis zur<br />
Dachspitze. Dazu erschallt Musik, jeden<br />
Abend ab Dämmerung bis 23 Uhr.<br />
In John Meyers Vorgarten im nordkalifornischen<br />
Berkeley steigt die Lichtershow<br />
von Ende November bis nach Weihnachten.<br />
Was in den 90er Jahren mit<br />
ein paar Lichterketten begann, ist jetzt<br />
ein Glitzerteppich, der Hecken, Bäume,<br />
Hauswände und das Dach überzieht.<br />
Die ganze Familie wird zum Schmücken<br />
eingespannt, dazu noch Helfer für die<br />
kniffeligsten Arbeiten. Irgendwie muss der<br />
Leucht-Nikolaus in den Schornstein hoch<br />
auf das Spitzdach klettern.<br />
Und wofür der ganze Stress? »Es macht<br />
einfach Spaß zu sehen, wie sich die<br />
Fast sieht es aus wie ein Lebkuchenhaus, was sich hier am Ende des Zuckerstangenpfades<br />
verbirgt.<br />
Kinder begeistern. Manche kommen<br />
jeden Tag«, freut sich Meyer. Staunende<br />
Scharen bahnen sich einen Weg durch<br />
den leuchtenden Vorgarten, vorbei an<br />
Rentieren, Lebkuchenhäusern und riesigen<br />
Zuckerstangen, alles aus Plastik<br />
natürlich. Die höhere Stromrechnung im<br />
Winter nimmt der<br />
Endsechziger gerne<br />
in Kauf. Allerdings<br />
sind ihm auch<br />
Grenzen gesetzt.<br />
»Noch mehr Lichter<br />
können wir nicht<br />
anbringen, sonst<br />
springen die Sicherungen<br />
im Haus<br />
raus.«<br />
Auch Weihnachtsfanatiker<br />
Alex<br />
Doubrov hat die<br />
Dekoration an<br />
seinem Haus in<br />
Livermore längst<br />
auf energiesparende<br />
LED-Lichterketten<br />
umgerüstet. Was<br />
er an Stromkosten<br />
spart, wird sofort<br />
für neue Figuren<br />
Pensionierter Englischlehrer, erfahren<br />
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Foto: dpa<br />
ausgegeben. Der riesige Santa vor der<br />
Haustüre sei ein echtes Schnäppchen<br />
gewesen, verkündet der zweifache Vater<br />
stolz auf seiner Webseite. Statt den Vorweihnachtspreis<br />
von 350 Dollar zu zahlen,<br />
habe er am Tag nach Weihnachten nur<br />
56 Dollar hingelegt.<br />
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Do. 14 –18 h · Fr. 9–12h<br />
Termine nach Vereinbarung.<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: dpa<br />
So ein Weihnachtsbaum will gut ausgesucht sein. Schließlich soll er allen Familienmitgliedern gefallen.<br />
Der etwas andere Urlaub<br />
Nach 25 Jahren kennt Weihnachtsbaumverkäufer Christoph Ries seine Kunden. Da ist<br />
der Schnäppchenjäger, der Anfänger, der Nostalgiker und der Unentschlossene. Alles<br />
sehr unterschiedliche Typen. Doch für alle gilt der Rat: Nie bei Dunkelheit kaufen!<br />
Christoph Ries ist 45 Jahre alt, und 25<br />
Jahre davon verkauft er schon Weihnachtsbäume.<br />
Nicht hauptberuflich, denn<br />
wie man weiß, sind Weihnachtsbäume ein<br />
Saisongeschäft. Nein, er macht<br />
das im Urlaub.<br />
»Glaubt mir zwar keiner, ist aber so«, sagt<br />
er. »Zehn Tage frische Luft, zehn Tage<br />
körperliche Arbeit – das hab ich sonst<br />
nicht.« Der Verdienst sei zweitrangig –<br />
»ein besseres Taschengeld«. Der Diplom-<br />
Sportlehrer, der in Werl bei Dortmund<br />
ein Fitnessstudio betreibt, wurde vor 25<br />
Jahren von einem Holzbauern<br />
aus dem Sauerland für den Job in<br />
Köln engagiert. Der Bauer ruft ihn seitdem<br />
jedes Jahr im Oktober wieder an. »Und<br />
obwohl ich mir am Ende der zehn Tage<br />
immer schwöre ›Diesmal war’s das letzte<br />
Mal‹, sag ich dann doch wieder zu.« Die<br />
Kälte, den Wind und die Schneestürme –<br />
all das hat er im Oktober wieder verdrängt.<br />
»Das ist wie mit Geburten.«<br />
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Schüler AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
In all den Jahren ist Ries natürlich zu<br />
einem absoluten Weihnachtsbaumkenner<br />
geworden. Sein wichtigster Tipp:<br />
Immer im Hellen kaufen! Denn abends im<br />
Scheinwerferlicht sieht man die braunen<br />
Nadeln nicht. Außerdem sollte man zu<br />
Hause messen, wie hoch der Baum sein<br />
darf, und dann einen Zollstock mitnehmen.<br />
Nach 25 Jahren Erfahrung teilt Ries seine<br />
Kunden in sechs Kategorien ein. Kategorie<br />
eins: Männer, die allein kommen.<br />
Sie fragen, welchen Baum sie nehmen<br />
sollen, schauen ihn sich kurz an, nehmen<br />
ihn und bezahlen den Preis, der verlangt<br />
wird. Kategorie zwei: Das mittelalte Ehepaar.<br />
Es lässt sich einen Baum empfehlen,<br />
schaut sich dann noch 20 Minuten<br />
um und nimmt am Ende doch den ersten.<br />
Die dritte Gruppe bilden Studenten<br />
– überwiegend Anfänger mit hohem<br />
Beratungsbedarf. »Die wollen alles<br />
Mögliche wissen: ›Braucht der Wasser?<br />
Wie kommt man an den Schmuck?‹<br />
Viele wissen noch nicht mal, dass der<br />
nicht von alleine steht, sondern dass sie<br />
einen Tannenbaumständer dafür brauchen.<br />
Die waren bisher von zu Hause<br />
gewohnt, dass der Baum an Heiligabend<br />
einfach da war.« Dann sind da die Älteren.<br />
Sie tendieren zum kleineren Baum<br />
Unkomplizierter Weihnachtsbaum<br />
und fragen schon mal nach Rotfichte.<br />
Aber: »Rotfichte war früher.« Heute ist<br />
Nordmanntanne angesagt, mit dichteren<br />
Zweigen, aber auch doppelt so<br />
Wenn Christoph Ries Urlaub macht, dann bedeutet das Kälte und Schnee statt<br />
Sonne und Sandstrand.<br />
Foto: dpa<br />
Egal ob Christ oder Atheist, Muslim<br />
oder Jude – der Weihnachtsbaum<br />
spricht alle an. Warum das so ist, erläutert<br />
die Volkskundlerin Oliwia Murawska<br />
von der Universität Münster.<br />
Warum stellen sich auch Muslime einen<br />
Weihnachtsbaum auf?<br />
Oliwia Murawska: Der Weihnachtsbaum<br />
ist als Symbol unkompliziert, weil er<br />
kein genuin christliches Symbol ist. Er<br />
wurde weder von der Kirche initiiert<br />
noch spielt er im Gottesdienst eine<br />
entscheidende Rolle. Er kam auch erst<br />
sehr spät in die Gotteshäuser, und dann<br />
auch eher als Schmuck.<br />
Wenn der Weihnachtsbaum kein genuin<br />
christliches Symbol ist, wie Sie sagen, wofür<br />
steht er dann sonst noch?<br />
Murawska: Das wechselt immer, je nach<br />
Zeit und gesellschaftlichem Kontext.<br />
Im 19. Jahrhundert zum Beispiel symbolisierte<br />
er die bürgerliche Familienidylle,<br />
heute sind es auch Medien und<br />
Werbung, die das Bild vom Weihnachtsbaum<br />
mitprägen. Für dieses Bild sind<br />
in unserer heutigen globalisierten Welt<br />
viele empfänglich, unabhängig von der<br />
Religion.<br />
Ist der Weihnachtsbaum heutzutage nicht<br />
in erster Linie ein Symbol für Kommerz und<br />
Konsum?<br />
Murawska: Auf keinen Fall, denn er<br />
erfüllt ja viele unterschiedliche Bedürfnisse.<br />
Zum Beispiel nach Licht in der<br />
dunklen und kalten Jahreszeit. Nach<br />
Atmosphäre, er vermittelt diesen ganz<br />
speziellen Zauber. Und nach Natur.<br />
Gerade im städtischen Milieu, aus dem<br />
der Weihnachtsbaum stammt, erfüllt er<br />
ein Bedürfnis nach ländlicher Idylle. Und<br />
er ist auch nach wie vor ein wichtiger<br />
Bestandteil des Familienfestes.<br />
teuer. Rotfichtenkäufer sind in der Regel<br />
Nostalgiker, erklärt der Weihnachtsbaumverkäufer.<br />
In die fünfte Kategorie fallen überzeugte<br />
Villenbesitzer, die eine Vier-Meter-Tanne<br />
ordern – der Preis ist Nebensache. Am<br />
Ende kommen die Schnäppchenjäger.<br />
Sie sehen sich endlos um, kaufen nichts,<br />
sondern prüfen erst noch andere Stände.<br />
»Kurz vor Weihnachten kaufen sie dann<br />
schließlich den letzten Ramsch und denken<br />
noch, sie hätten ein Schnäppchen<br />
gemacht.« Seinen eigenen Baum sucht<br />
sich Ries ganz spontan aus: »Ich packe<br />
irgendwann einen aus und sage: Das ist<br />
meiner!«<br />
Für Spätentschlossene hat Ries auch an<br />
Heiligabend noch geöffnet. Anschließend<br />
muss er sich sputen, um rechtzeitig zu<br />
seiner Frau und seinen beiden Töchtern<br />
zu kommen. Vor drei Jahren, als wir in<br />
Deutschland eine weiße Weihnacht erlebten,<br />
hat er für diesen Weg sechs Stunden<br />
gebraucht. »Fast wäre ich zu spät zur<br />
Bescherung gekommen.« Und das wäre<br />
für einen Weihnachtsbaumverkäufer natürlich<br />
besonders tragisch gewesen.<br />
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– Anzeige –<br />
EINSENDESCHLUSS<br />
15. JUNI 2014<br />
2014<br />
Ein Unternehemen der OVAG-Gruppe.