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Gehölze an Fließgewässern - Funktion und Bedeutung - - GfG

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Amt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> ländlichen Raum<br />

Wasser- <strong>und</strong> Bodenschutz<br />

<strong>Gehölze</strong> <strong>an</strong> <strong>Fließgewässern</strong> - <strong>Funktion</strong> <strong>und</strong> <strong>Bedeutung</strong> -<br />

Foto A. Herz<br />

Gewässernachbarschaft Kinzig / moderne Gehölzpflege / 05 11 2013 / Brachttal / A. Herz


Amt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> ländlichen Raum<br />

Wasser- <strong>und</strong> Bodenschutz<br />

St<strong>an</strong>dortgerechte einheimische Ufergehölze<br />

Ausprägung <strong>und</strong> Artenzusammensetzung sind abhängig von:<br />

Gewässerbreite, Gefälle, Klima, Boden- <strong>und</strong> Feuchtigkeitsverhältnissen.<br />

B. Knoblich<br />

R. Schiller


Amt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> ländlichen Raum<br />

Wasser- <strong>und</strong> Bodenschutz<br />

Lebensraum<br />

Rückzugs- <strong>und</strong> Überwinterungsquartier<br />

Lebensraumüberhängende Wurzeln, Wurzelgeflechte, u.<br />

Totholz bieten Fischen, Krebsen, Insekten etc. Unterschlupf<br />

Nist- <strong>und</strong> Brutplatz<br />

Ansitzwarte für Insekten <strong>und</strong> Vögel<br />

Jagdrevier<br />

Gehölzsaum<br />

Pfl<strong>an</strong>zenvielfalt<br />

70-80%<br />

der Arten suchen diesen<br />

Lebensraum<br />

B. Knoblich<br />

R. Schiller<br />

© Patt, Jürging, Kraus


Nahrungsquelle<br />

Nahrungskette „Mittelgebirgsbach“<br />

Foto A. Herz


Stabilisierung von Ufer <strong>und</strong> Sohle<br />

Erosionsschutz durch dichtes Wurzelwerk (Erle)<br />

Erlenwurzeln suchen den Kontakt<br />

zum Wasser<br />

© F. Spr<strong>an</strong>ger<br />

Eschenwurzeln fliehen vor direktem<br />

Kontakt mit dem Wasser<br />

© F. Spr<strong>an</strong>ger


Minderung des Stoffeintrags<br />

Abst<strong>an</strong>dswirkung – räumliche Trennung<br />

Pufferwirkung – zeitliche Verzögerung des Eintrags<br />

Filterwirkung – Abbau zurückgehaltener Stoffe<br />

Wind<br />

Niederschlag<br />

MW<br />

Oberflächenabfluss<br />

Dünger<br />

bzw.<br />

Pfl<strong>an</strong>zenschutzmittel<br />

GW<br />

Versickerung<br />

Uferstreifen


Regulierung von Temperatur <strong>und</strong> Sauerstoffhaushalt<br />

Durch Beschattung<br />

Verminderung der Verkrautung (Eutrophierung)<br />

Reduzierung des Unterhaltungsaufw<strong>an</strong>des<br />

Foto A. Herz<br />

Foto A. Herz<br />

© P. Ott


Wasserrückhalt<br />

Verminderung der Abflussgeschwindigkeit<br />

Rückhaltung von Wasser <strong>und</strong> Treibgut<br />

Verminderung der Erosionskraft in die Tiefe<br />

Höhere Wasserstände<br />

Foto A. Herz<br />

© K. Riedel


L<strong>an</strong>dschaftsästhetik<br />

Vernetzung verschiedener Lebensräume mitein<strong>an</strong>der<br />

Ästhetische Aufwertung des gesamten Talraumes - Erholungswert<br />

Im urb<strong>an</strong>en Bereich – Spiel <strong>und</strong> Aktionsraum, Bereicherung des Ortsbildes<br />

© C. Boschi<br />

Foto A. Herz


Ökologische - <strong>Bedeutung</strong><br />

Treffpunkt zur Paarung<br />

Erle<br />

Beschattung<br />

Esche<br />

Ufersicherung<br />

weniger Wasserpfl<strong>an</strong>zen =<br />

geringere Behinderung der<br />

Strömung<br />

geringe Erwärmung<br />

im Sommer = gute<br />

Sauerstoffversorgung<br />

Pufferwirkung =<br />

weiniger Eintrag von<br />

Düngemitteln <strong>und</strong><br />

Giften<br />

mehr Verstecke für lichtscheue Bachtiere<br />

Eintrag von org<strong>an</strong>ischem Material<br />

Fallholz zum besiedeln<br />

Laub als Nahrung für Detritusfresser<br />

© Th. Paulus


Wirkungen fehlender Ufergehölze<br />

Fehlende Uferstrukturen<br />

Lebensraumverlust<br />

Artenverarmung<br />

fehlendes L<strong>an</strong>dschaftsbild<br />

keine Vegetationszonierung<br />

Geringe Uferstabilität<br />

Erosion durch fehlendes<br />

Wurzelwerk<br />

Verkrautung<br />

Sauerstoffzehrung<br />

Behinderung des<br />

Wasserabflusses<br />

Erhöhte Aufl<strong>an</strong>dungstendenz<br />

Regelmäßige Unterhaltung<br />

notwendig<br />

Foto A. Herz<br />

© H. Tobiaschek<br />

© H. Tobiaschek


Wirkungen st<strong>an</strong>dortfremder Ufergehölze<br />

Verdrängung lichtliebender Bäume <strong>und</strong> Sträucher<br />

g<strong>an</strong>zjährige Belaubung verzögert Frühjahrserwärmung des Gewässers<br />

keine dauerhafte Böschungssicherung<br />

kein Schutz gegen Tiefenerosion<br />

Gefahr der Unterspülung des Wurzeltellers<br />

Fichtennadeln als Nahrung für Wasserorg<strong>an</strong>ismen ungeeignet<br />

Versauerung des Gewässers durch Eintrag der Fichtennadeln<br />

Erle Fichte © H. Tobiaschek


St<strong>an</strong>dortgerechte einheimische Ufergehölze<br />

St<strong>an</strong>dortgerechte einheimische <strong>Gehölze</strong> haben sich über Jahrh<strong>und</strong>erte optimal<br />

<strong>an</strong> die Umweltbedingungen <strong>an</strong>gepasst, sie sind daher:<br />

unempfindlich gegenüber kurzzeitigen Klimaschw<strong>an</strong>kungen<br />

widerst<strong>an</strong>dsfähig gegen Schädlinge <strong>und</strong> Kr<strong>an</strong>kheiten<br />

Lebensraum <strong>und</strong> Nahrungsgr<strong>und</strong>lage heimischer Tierarten<br />

Best<strong>an</strong>dteil der L<strong>an</strong>dschaft<br />

Schwarzerle Korbweide Esche Pfaffenhütchen


Eigenschaften der <strong>Gehölze</strong> der Weichholzaue<br />

Weichholzaue:<br />

regelmäßig überfluteter Bereich oberhalb der<br />

Mittelwasserlinie (Weidenarten)<br />

Überflutungstoler<strong>an</strong>z<br />

Gr<strong>und</strong>wasser-/Staunässeverträglichkeit<br />

Regenerationsfähigkeit<br />

Dichte Durchwurzelung


Vegetationsabfolge einer idealisierten naturnahen<br />

Gewässeraue<br />

Höchstes Hochwasser<br />

Mittleres Hochwasser<br />

Mittelwasser<br />

Niedrigwasser<br />

Laichkraut-/<br />

Röhrichtzone<br />

Weichholzaue<br />

Hartholzaue<br />

Unterwasserzone<br />

Wasserwechselzone<br />

Überwasserzone


Typische Gehölzarten der Weichholzaue<br />

Überflutungstoler<strong>an</strong>te Arten<br />

- Silberweide (Salix alba)<br />

- Bruchweide (Salix fragilis)<br />

- Ohrweide (Salix aurita)<br />

- Korbweide (Salix viminalis)<br />

- Schwarzpappel (Populus nigra)<br />

- Schwarzerle (Alnus glutinosa)


Typische Gehölzarten der Hartholzaue<br />

Zeitweilige Überflutung vertragende Arten<br />

- Stieleiche (Quercus robur)<br />

- Winterlinde (Tilia cordata)<br />

- Flatterulme (Ulmus laevis)<br />

- Spitzahorn (Acer plat<strong>an</strong>oides)<br />

- Eberesche (Sorbus aucuparia)<br />

- Echte Traubenkirsche (Prunus padus)<br />

- Hasel (Corylus avell<strong>an</strong>a)<br />

- Pfaffenhütchen (Euonymus europaea)<br />

- Zweigriffliger Weißdorn<br />

(Crataegus oxyc<strong>an</strong>tha)<br />

- Faulbaum (Rhamnus fr<strong>an</strong>gula)<br />

- Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)


Amt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> ländlichen Raum<br />

Wasser- <strong>und</strong> Bodenschutz<br />

B. Knoblich<br />

R. Schiller<br />

Foto A. Herz


Amt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> ländlichen Raum<br />

Wasser- <strong>und</strong> Bodenschutz<br />

Andreas Herz<br />

Artikel 1<br />

EU-Wasserrahmenrichtline:<br />

Schutz <strong>und</strong> Verbesserung aquatischer<br />

Ökosysteme einschließlich L<strong>an</strong>dökosystemen<br />

die vom Wasser abhängen<br />

B. Knoblich<br />

R. Schiller


Amt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> ländlichen Raum<br />

Wasser- <strong>und</strong> Bodenschutz<br />

Andreas Herz<br />

Vielen D<strong>an</strong>k für Ihre Teilnahme R. Schiller <strong>und</strong><br />

B. Knoblich<br />

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